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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Jugendbewegung » Sokrates und die 3 Ewig-Jugendbewegten

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94 Beiträge in diesem Thema (offen) Seiten (7): (1) 2 3 weiter >
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puschkin ist offline puschkin  
Sokrates und die 3 Ewig-Jugendbewegten
33 Beiträge
Sokrates und die drei ewig Jugendbewegten

(1 älterer Pfadfinder, 1 älterer Wandervogel und 1 älterer Jungenschaftler in jeweils typischer Bundes-Kleidung machen sich gemeinsam auf eine Fahrt/ Wochenendwanderung und diskutieren bezüglich ihres rein jugendbewegten Stiles mit Sokrates, merken aber nicht, dass sie als Ewig-Jugendbewegte; skurril und diachron wirken, während die dahinter stehenden Lebensweisen und Zielsetzungen, erweitert und umgeformt, auch für Erwachsene aller Altersstufen beglückend und bereichernd sind.

Dieses Gespräch fand zwar schon vor einigen Jahren statt, aber es ist immer noch sehr aktuell. Es ging Sokrates in diesem Gespräch nicht darum, ewig-Jugendbewegte lächerlich zu machen, sondern darum, dass Romantik und die Pfadfinder- und Wandervogelbewegung nicht durch alte Ewig-Jugendbewegte lächerlich gemacht werden)

Sokrates sitzt am Rand des Stadtwaldes einer deutschen Stadt und betrachtet die Spaziergänger und Wanderer, die an diesem schönen Wochenende aus dem Grau der Stadt und ihrem Lärm ins Grüne streben. Da hört er von fern Klampfenspiel, das langsam näher kommt, und dazu den Gesang 3er tiefer männlicher Stimmen. Wenn ein Lied zu Ende gesungen ist, wird sogleich ein neues angefangen. Der Gesang hört sich gut an und Sokrates hört auch gerne hin, denn er mag Wanderlieder, weil sie ihn an seine eigene Jugend erinnern, als er als junger Mann durch Attikas Berge streifte und dabei alte Hirtenlieder sang. Sokrates kann bei einem solchen Liedwechsel auch den neuen Liedtext verstehen: Jauchzende Jungen auf dem Rücken ihrer Pferde...

Sokrates stutzt etwas und betrachtet die Näherkommenden. Es handelt sich um 3 ältere Herren, alle mit grauen Bärten, einer hat schon eine Glatze und alle haben mehr oder minder Altersbäuche. Der eine geht etwas schief und zieht das eine Bein nach, denn er hat offensichtlich Arthroseschmerzen im Hüftgelenk. Der andere muss sein linkes Knie schonen und drückt das Bein beim Gehen nicht ganz durch und der Dritte schnauft beim Singen etwas, denn Wandern und Singen zugleich sind infolge seines Altersasthmas eine gewisse Anstrengung. Trotzdem machen alle eine glückliche Miene.

Sokrates spricht sie an, als sie singend an seinem Sitzplatz im Gras am Wegesrand vorbei kommen.

Sokrates: Das passt gut zusammen, die frische Sommerluft, das Grün des Waldes und euer Singen. Schade dass man das nicht öfter hört (das ist keine rhetorische Floskel oder geschickt-mäeutische Einleitungsbemerkung, sondern Sokrates meint das ehrlich).

Alle Drei (im Wechsel): Ja das meinen wir auch, das sind unsere glücklichsten Stunden... Während andere jetzt faul auf dem Balkon liegen oder sich im Schwimmbad bräunen gehen wir auf Wochenendfahrt... Das machen wir schon seit über 50 Jahren, wenn es das Wetter zulässt... Seit damals, als wir dazu kamen und das Glück unserer Jugend begann...

Sokrates (jetzt stellt sich Sokrates unwissend, seine berühmte Taktik, obwohl er Pfadinder und Wandervögel vor Jahrzehnten schon längst kennen gelernt hat, auf dem Hohen Meißnertreffen 1913 als stiller Beobachter dabei war und auch ein interessantes Gespräch mit Baden Powell in Erinnerung hat): Ihr müsst mir einiges genauer erklären. Wozu kamt ihr vor über 50 Jahren, was meint ihr mit Glück eurer Jugend und was bedeutet auf Fahrt gehen? Ihr geht doch zu Fuß und fahrt nicht.

Alle Drei (im Wechsel): Du bist also auch einer jener bedauernswerten Spießbürger, die in ihrer Jugend nicht in der Jugendbewegung waren... Dann kennst du natürlich auch nicht unsere Spezialausdrücke... Statt wandern und draußen im Freien oder beim Bauern übernachten sagen wir auf Fahrt gehen, das Wort kommt irgendwie aus dem Mittelalter... Damals in unserer Jugend kamen auch wir dazu und es begann das Glück unserer Jugend... Dann kennst du auch nicht die schönen Lieder, die wir kennen... Komm, marschiere doch einfach mit uns und singe unsere Lieder mit ...

Sokrates: Welche Lieder singt ihr denn so gerne. Könnt ihr mir mal einige nennen?

Die Drei (abwechselnd): Wir kennen viele Lieder ... Volkslieder, Lieder aus dem Zupfgeigenhansl, Balladen, Wanderlieder, bündische Lieder ... Wir singen sie meistens zur Gitarre, das gibt richtigen Schwung ...

Sokrates (unterbricht sie, dabei tut er unwissend, denn er hat früher natürlich schon vom Heidelberger Zupfgeigenhansl gehört): Volkslieder, Lieder aus dem Zupfgeigenhansl und Balladen finde ich sehr schön. Es ist gut, dass ihr solche Lieder singt... Es müssten heute viel mehr Menschen diese Lieder singen, denn viele wertvolle musikalische Volkstradition geht im modernen Schlager und in der Unterhaltungsmusik unter... Da kann ich euch nur loben ... Früher haben wir auch ähnliche Lieder aus dem Volk gesungen...

Die Drei (fortfahrend und abwechselnd) Am liebsten singen wir aber noch die echten jugendbewegte Lieder ..., z.B. Seeräuberlieder und die Fahrtenlieder, die wir lernten, als wir damals dazu kamen ... z.B. Wo wollt ihr hin, ihr tollen Jungen oder Wir sind jung die Welt ist offen ... oder Blonde und braune Buben, die gehören nicht in die Stuben... oder besonders gern Die grauen Nebel hat das Licht durchdrungen und die finstren Tage sind dahin, wir sehen eine frohe Schar von Jungen, aus der lauten Stadt vorüber ziehn... (Der letzte Sprecher der Drei hat bei diesen Worten leider einen ungewollten kleinen Altershustenanfall).

Sokrates (schnell ablenkend und etwas schmunzelnd): Als ich noch jung war, da gab es diese Lieder noch nicht und auch noch keine Jugendbewegung in der Form, wie ihr sie wohl meint... Informiert mich doch bitte mal genauer... Stellt euch doch einmal vor... Könnt ihr mir euere merkwürdige Kleidung erklären?

Alle Drei (im Wechsel): Wenn es in deiner Jugendzeit noch keine Jugendbewegung gegeben hat, dann bist du aber schon ziemlich alt... Du hast dich aber gut gehalten, alter Knabe... Gut, dann stellen wir uns mal vor.

Der Erste: Ich bin Wandervogel, seit über 50 Jahren aktives Mitglied des hiesigen Jungen-Wandervogels. Wir jugendbewegte Wandervögel lieben die Romantik in der Natur. Wir singen Wanderlieder zur Gitarre, so oft wir können. Wir suchen die imaginäre Blaue Wunderblume, der symbolische Ausdruck unserer unstillbaren Wanderromantik. Mein gelbes Mützchen nennt man Barett und es ist gelb, weil es die Sonne in meinem Leben verkörpert, die mich immer wieder hinauszieht... Weitere Erkennungsmerkmale von mir sind das grüne Halstuch, das ich so locker umgehängt habe als Zeichen der Natur, in der ich mich erst richtig wohl fühle... Und dann habe ich einen mit Blumen verzierten Gürtel als Symbol für die Blumenwiese, in der ich am liebsten schlafe... Ich trage feste Wanderschuhe und derbe Hosen, im Sommer meist kurze Hosen, eben wie in meiner Jugendzeit, als ich dazu kam... Und meine Gitarre und meinen Rucksack nehme ich überall hin mit...

Du lächelst so still in dich hinein. Ich hoffe, du findest das nicht komisch?

Sokrates (aufrichtig): Nein, ich finde das nicht komisch. Ich finde euere Suche nach Romantik in der Natur und auf der Wanderschaft und eure Liebe zum Singen eine schöne, bereichernde und beglückende Freizeitbeschäftigung und deine Symbole und Kennzeichnen sind leicht ver-stehbar. Ihr sensibilisiert die Gefühlswelt, fördert das Naturempfinden und das Kennenlernen von Land und Leuten. Das ist für Junge und Alte eine wertvolle Bereicherung. Es sollten mehr Erwachsene, gerade in den Städten, dieser gesunden, schönen und beglückenden Freizeitbeschäftigung nachgehen.

Aber warum bist du aktives Mitglied im Jungen-Wandervogel? Du bist doch schon längst aus dieser Altersstufe hinaus. Wäre es nicht besser, du gehörtest einem Erwachsenen-Wandervogel an?

Der Wandervogel: Bei uns gibt es nur den Jungen-Wandervogel und damit begann vor vielen Jahrzehnten in unserer Stadt mit einer Wandergruppe von Gymnasiasten und jungen Studenten die Jugendbewegung. Und weil es eben als Jugendbewegung begann und weil ich mich heute noch auf Fahrt so glücklich fühle wie damals mit 15 Jahren, so blieb ich Mitglied im Jungen-Wandervogel. Man ist so alt, wie man sich fühlt, und ich fühle mich seit dieser Zeit immer nur als 15-Jähriger..., auch wenn ich äußerlich etwas älter aussehe...

Sokrates (sich zu dem Nächsten wendend): Und du bist zwar etwas anders, aber doch auch ähnlich gekleidet. Du hast statt Barett einen großen braunen Hut wie die kanadische Waldpolizei. Du hast auch ein Halstuch, das aber durch einen Lederring zusammengehalten wird. Dein Hemd hat eine graubraune Farbe, auf denen bunte Abzeichen aufgenäht sind, dein Gürtel ist durch eine Lilie geschmückt... Du machst einen äußerlich ordentlicheren Eindruck als dein Freund Wandervogel. (Zu diesem gewandt) Entschuldige diese Feststellung...

Der Zweite: Ich bin Pfadfinder, aktives Mitglied des hiesigen Jungen-Pfadfinderbundes. Wir Pfadfinder streben weniger nach Romantik in der Natur, sondern mehr nach Fertigkeiten und Fähigkeiten in der Natur und auch in unserer Gesellschaft. Wer zu uns kommt, lernt viel, z.B. sich in der Natur zurecht findet, Lagerfeuerarten, Tierspuren und Vogelstimmen, Biwak bauen, Behandlung von Wunden... und er lernt auch ehrlich und hilfsbereit zu sein... Aber natürlich singen wir auch gerne und helfen unseren Freunden von den Wandervögeln bei ihrer Suche nach der Blauen Blume... Ich hoffe, du findest das Pfadfindertum genau so wenig komisch wie das Wandervogelsein...

Sokrates (aufrichtig): Du brauchst keine Sorgen zu haben, ich finde auch deine Ziele sehr wertvoll. Sie fördern bei Jung und Alt die Beobachtungsgabe, die Fertigkeiten, die Werte und die Haltung. Es sollten viel mehr Erwachsene aktive Pfadfinder in ihrer Freizeit sein...
Aber weshalb bist du aktives Mitglied in dem Jungen-Pfadfinderbund? Du bist doch längst über diese Altersstufe hinaus? Wäre es nicht passender, du gehörtest einer Erwachsenen-Pfadfindergruppe an?

Der Pfadfinder: Die Pfadfinderbewegung entstand dadurch, dass sich in England Jungen unter Führung von Baden Powell zu Gruppen zusammen schlossen und in die Natur zogen und Lager bauen, auf denen sie dann Fertigkeiten und Fähigkeiten lernten. Und das Glück meiner Jugend begann auf einem solchen Lager... Ich war damals 16 Jahre und ich bin nie mehr glücklicher gewesen als damals als Jungpfadfinder... Und weil die Pfadfinderbewegung mit Jugendlichen begann, handelt es sich auch um eine so genannte Jugendbewegung... Und deswegen bin auch ich ein Jugendbewegter und bin aktives Mitglied meines damaligen Jungen-Pfadfinderbundes geblieben... Man ist so alt, wie man sich fühlt, und ich fühle mich draußen in der Natur immer noch so glücklich wie als 16-Jähriger,... auch wenn ich jetzt etwas älter aussehe...

Sokrates (sich zu dem Dritten wendend): Und welcher Gruppierung gehörst du an? Du scheinst mir Merkmale der beiden anderen zu haben und gleichzeitig etwas andere Ziele zu vertreten. Deine Matrosenbluse deutet auf das Meer hin...

Der Dritte: Das hast du richtig beobachtet, alter Junge. Ich bin ein Jungenschaftler, der sowohl etwas Wandervogel als auch Pfadfinder sein kann, aber trotzdem etwas Eigenständiges darstellt. Mit dem Meer und Matrosen haben wir aber nichts zu tun. Ich trage keine Kopfbedeckung, dafür eine grasgrüne Matrosenbluse als Zeichen dafür, dass wir gerne in der Natur sind. Dazu trage ich einen Gürtel und feste Schuhe wie meine beiden Freunde. Das Zelt, in dem wir vielleicht heute schlafen und vorher unser Essen kochen und singen, haben wir aus Nordrussland mitgebracht, es ist ein Feuerzelt. Wir haben als Ziele, dass unsere jugendlichen Mitglieder ohne den Einfluss von Erwachsenen ihr Leben gestalten und zu tüchtigen Erwachsenen aus eigener Kraft werden. Sie sollen sich musikalisch anspruchsvoll üben und das beglückende, abenteuerliche Naturerlebnis erfahren. Insofern gehe ich gerne mit meinen Freunden, dem Wandervogel und dem Pfadfinder auf Fahrt... Wir passen zusammen... Ich hoffe, du hast für unsere Jungenschaftsziele genau so Verständnis wie für die meiner beiden Freunde.

Sokrates (aufrichtig): Auch dieses volle Verständnis kann ich dir zusichern. Es ist wichtig, dass man schon ab der Jugend übt, sich ohne die Einflussnahme oder sogar Bevormundung Älterer zu einer selbstständigen Persönlichkeit zu bilden und innerlich und besonders im Musischen besonders feinfühlig und anspruchsvoll zu sein. Es müssten viel mehr Erwachsene nach solchen Zielen in ihrer Freizeit leben...

Aber weshalb nennst du dich Jungenschaftler? Du bist doch längst über diese Altersstufe hinaus. Wäre es nicht passender, die gehörtest jetzt einer Erwachsenenschaft an,... sofern ein solcher Ausdruck überhaupt passend wäre?

Der Jungenschaftler: Die Jungenschaft begann vor einigen Jahrzehnten mit Lagern von Jungen. Insofern ist sie auch eine Jugendbewegung. Und als ich mit 15 Jahren zur Jungenschaft kam, begann damals das Glück meiner Jugend. Ich bin nie mehr glücklicher gewesen als damals in meiner Jungenschaftszeit und in meiner Jungenschaftskleidung. Und deswegen bin ich aktives Mitglied in meiner damaligen Jungenschaftsgruppe geblieben... Man ist so alt, wie man sich fühlt und ich fühle mich hier draußen in Begleitung meiner beiden Freunde so glücklich wie damals als 15-Jähriger ... Auch wenn ich äußerlich etwas älter aussehe...

Sokrates: Ihr Drei habt hoffentlich bemerkt, dass ich euere jeweiligen Ziele und Lebensformen nicht nur tolerant akzeptiere, sondern für alle Altersstufen in unserer technisierten und nüchternen Zeit als empfehlenswert einschätze.
Mir geht es nur um den Begriff Jugendbewegung. Er erscheint mir hinderlich darin zu sein, euere Ziele auf alle Altersstufen auszudehnen. Menschen wie ihr dürfen nicht als in ihrer Jugend Steckengebliebene erscheinen. In Wirklichkeit habt ihr nur als Jugendliche gefunden und erlebt, was Menschen aller Zeiten und Altersstufen beglücken kann und beglückt hat. Wenn ich an meine Jugendzeit zurück denke, dann erinnere ich mich, dass es immer die Jugend war, die
Neues entdecken wollte, die zu Abenteuern und Reisen aufbrach, die die Ferne und das Urwüchsige und Natürliche liebte... Auch mir ging es damals so... Aber als Erwachsene haben wir dann diese uns lieben Werte weiter gepflegt, aber als Erwachsene und in Formen für Erwachsene... und sehr anspruchsvoll...

Die Drei (sich gegenseitig anschauend und abwechselnd): Das scheint aber schon lange her zu sein... Es stimmt zwar irgendwie, was du sagst, aber irgendwie für uns auch wieder nicht... Wie alt bist du denn, alter Junge?

Sokrates (ablenkend): Reden wir nicht von mir, sondern von euch... Wie viele Jugendliche haben denn euere Jungengruppen, zu denen ihr immer noch als aktive Erwachsene gehört? Spürt ihr nicht auch die demografischen Folgen in eueren Gruppen?

Die Drei (abwechselnd): Derzeit haben wir tatsächlich immer weniger Jungen und dafür immer mehr Erwachsene... Viele alte Getreue sind schon über 60 Jahre alt ... Aber in einigen Jahren kommen sicher auch wieder mehr Jungen zu uns... Aber deswegen sollte man nicht einfach den Namen Jungenbund ablegen... Wir fühlen uns doch alle noch innerlich als Jugendliche...

Sokrates (lässt sich nicht beirren): Ist das nicht widersprüchlich oder sogar zum Schmunzeln, der Gruppenname Jungenbund, der aber überwiegend aus Erwachsenen und sogar Älteren besteht? Ich meine, dass es sich bei diesem offensichtlichen Nomenklaturproblem um ein typisch deutsches Verständnis-Problem handelt... Ich weiß nicht, ob es im nicht-deutschsprachigen Ausland auch Gruppierungen wie Wandervogel und Jungenschaften gibt. Aber bezüglich der Pfadfinder gibt es im Englischen und Französischen, wie ich mich erinnere, den neutraleren Terminus Scout und der ist nach den erwachsenen Führern durch die Wildnis Nordamerikas und Südafrikas gewählt und beinhaltet kein Generationsproblem. Alle Altersstufen können froh und problemlos Scouts ihr Leben lang sein... Dort wird das Recht auf romantisches Erleben nicht primär auf die Jugendzeit eingeengt...

Nur ihr Drei müsst - aus Verlegenheit, so scheint es mir - einen Umweg von der so genannten Jugendbewegung über euere innere Jugendlichkeit zu eurer romantischen Begeisterung noch im Alter machen. Das erscheint jedoch wenig überzeugend und sogar etwas komisch, entschuldigt bitte... Könnte man nicht neue Bezeichnungen für eure Gruppierungen mit ihren schönen und wertvollen Interessen und Zielsetzungen finden, die altersstufenneutral sind...?

Die Drei (abwechselnd): Du möchtest wohl, dass wir unsere geliebte Kluft und Gitarren einmotten!... Wir sollen wohl wie ältere Spießbürger mit Spazierstock und Hut spazieren gehen und Musik aus dem Kofferradio hören!... Wir sollen uns also unserer Bünde schämen!...

Sokrates: Nein, das sollt ihr alles nicht. Ihr sollt weiterhin euere geliebte Kluft tragen und auf euere Weise auf Fahrt gehen... Aber nicht als völlig überalterte Anhängsel an Jungenbünde, sondern innerhalb von Bünden mit einem die Generationen übergreifenden Familienverständnis oder mit altersspezifischen Organisationsstrukturen... Sonst packt man euch am Ende noch in dieselbe Kiste wie infantile Frauen, die noch mit Puppen spielen. Wollt ihr das?...

Die Drei (sehr entrüstet und abwechselnd): Sollen wir uns etwa von unsren Jungengruppen etwa ganz zurückziehen?... Die brauchen uns doch noch... Denen können wir z. B. doch viele Lieder beibringen... Und manche Tricks, die man braucht, wenn man auf Fahrt geht...

Sokrates (beschwichtigend): Nein, ihr sollt euch nicht ganz von euren Jungengruppen zurückziehen... Die brauchen wirklich noch euere Kenntnisse und Lieder... Aber ihr solltet keine grauhaarigen Daueranhängsel dieser Jugendgruppen sein... Viele Jugendliche wollen auch gar nicht, dass Ältere dauernd bei ihnen herumspringen... Es geht um die Ausgewogenheit... Bei uns in Athen schenkte man früher die alten Esel, die ihren schweren Dienst getan hatten, den Kindern als Reittiere. Man nannte solche Esel die alten Kinder-Esel. Wollt Ihr solche alten Kinder-Esel sein?

Die Drei (blicken sich vielsagend an und antworten wieder abwechselnd): Ach so, aus Griechenland kommst Du... Dann kannst du ja auch keine Ahnung von der deutschen Jugendbewegung haben... Der Vergleich mit den Kinder-Eseln mag auf Griechenland zutreffen, aber nicht auf uns. Wir sind innerlich jugendlich geblieben... Und es heißt in Deutschland nun mal Jugendbewegung und danach muss man sich richten... Jetzt komme uns nicht noch psychologisch... Wir sollen vermutlich doch aus unseren Gruppen austreten und nur noch Geld spenden... Austreten aus unseren Gruppen, in denen wir eine Heimat seit unserer glücklichen Jugend gefunden haben... Es gibt leider einige Gruppen, bei denen werden allerdings die älter Gewordenen sogar rausgeschmissen, weil man sich dort sklavisch nach der Bezeichnung Jugendbewegung richtet. Das ist doch gemein... Das willst du doch letztlich auch, oder?

Sokrates: Ich finde es nicht gemein, sondern konsequent, wenn man unbedingt bei der Praxis Jugendbewegung bleiben möchte und deswegen Ältere aus den Jugendgruppen herausnimmt. Denn sobald man kein Jugendlicher mehr ist, hat man eigentlich in einer reinen Jugendbewegung keinen Platz mehr...

Das Problem liegt woanders, nämlich darin, dass man die Lebensformen, die euch so begeistern, nicht auch ehrlich für alle Altersstufen als gültig anerkennt.
Das hat die Geschichte immer wieder gezeigt, dass Romantik, Naturerlebnis und Abenteuerlust alle Altersstufen begeistert haben. Es ist eine deutsche Begriffsverengung, die hier zu Spannungen und Missverständnissen führt...

Die Drei (abwechselnd): Irgendwie wirst du jetzt spitzfindig und altklug... Was hast du denn schon alles angeblich erlebt... Warst du überhaupt schon einmal in einer Jugendherberge?... Hast du schon mal ein Lager mitgemacht?... Hast du schon mal in einer Jugendgruppe aktive Hilfe geleistet?...

Sokrates: Ich war früher gelegentlich auf meinen Reisen und Wanderungen auch in Jugend-herbergen. Schade, dass diese früheren familiären Jugendherbergen immer seltener werden und dass immer weniger Wanderer dort einkehren. Die meisten Jugendherbergen sind Jugendhotels oder Familienhotels oder Tagungs-Hotels geworden. Romantisch in euerem Sinne sind nur noch die wenigsten. Und damit gehen natürlich auch solche Gruppierungen wie die eueren zahlenmäßig zurück. Das ist sehr schade...

Auf Lagern war ich als junger Mann wiederholt, aber in harten Feldlagern während der Kriege zwischen Athen und Sparta. Aber auch dort habe ich die Romantik des Lagerfeuers, der Nachtwache und des einfachen Lebens erlebt... Ich konnte dieses Leben gut ertragen... Wenn nur der Krieg nicht gewesen wäre...

Und Erwachsene in Jugendgruppen haben eigentlich nur eine Berechtigung als aktive Helfer, sei es als Führer, Geld- und Gerätewart, als Gitarrenlehrer, als Lehrer bei den zu erlernenden Fertigkeiten, usw. Ich hatte in meinen Gruppen immer die Aufgabe, die Gespräche zu leiten...

Ich meine weiterhin, dass ältere Erwachsene einfach nur als aktive Mitläufer in Jugendgruppen wenig passen. Man bekommt sonst schnell die Meinung, dass es sich um Steckengebliebene handelt, die nie richtig erwachsen geworden sind... Wollt ihr, dass man so von euch denkt?

Die Drei (abwechselnd, einer fasst sich vielsagend an die Stirn): Langsam wird es mir un-heimlich... Im Krieg zwischen Athen und Sparta... Du in deinen Gruppen als Gesprächsleiter... Du willst wohl, dass wir neue altersgerechte Gruppen mit passenden Namen gründen... z.B. Wandervogel-Familie oder Alt-Wandervogel oder nur Fahrtenbund bzw. Pfadfinder-Familie oder Alt-Pfadfinder oder nur Lagerbund... Nur bei den Jungenschaften dürfte das etwas schwierig werden... So ein Quatsch...

Sokrates: Das wäre die richtige Richtung, neue altersgerechte Gruppen und Namensformen... Darüber solltet ihr einmal nachdenken...Sicher würden euch geeignete Name einfallen...

Die Drei (abwechselnd): Wir denken jetzt darüber nach, ob du wohl etwas spinnst... Du müsstest nach deinem Gerede über 2000 Jahr alt sein... Typischer Fall von Schizophrenie, d.h. man ist in seinem Kopf etwas anderes als man real ist... Und zu Anfang wirktest du so sympathisch...
Mit solch einem psychischen Gespaltensein belasten wir uns nicht gerne... Wir wollen jung und innerlich gesund bleiben... Man ist so alt, wie man sich fühlt und wir singen deswegen noch ein frisches Wandervogel-Lied aus unserer Jugendzeit.

(Sie stimmen frisch-fröhlich ein Lied an und singen): Wo wollt ihr hin, ihr tollen Jungen, wir wissens nicht in fernes Land...

Sokrates (Bei ihm kocht jetzt doch etwas die in Athen bekannte und gefürchtete sokratische Ironie hoch): Das ist für junge Bündische ein schönes Lied, aber passt auf, dass man bei euch nicht denkt: Wo wollt ihr hin, ihr OLLEN Jungen...

Die Drei (höchst entrüstet abwechselnd und gleichzeitig): Ah...Uh..., Oh... Ih... Jetzt hast du dich und deine spießige Meinung endlich offen zu erkennen gegeben... Du möchtest also doch, dass wir uns von unserem Jugendglück lossagen... Du bist ein Verächter unserer Tradition... Du bist ein Gegner der Jugendbewegung... Du hast kein Gefühl für Tradition... Du langweiliger Spießbürger!

Sokrates: Ich bin kein Gegner jener Tradition, die als Jugendbewegung begann, aber schon lange keine mehr ist... Ich möchte vielmehr, dass die Romantik in unserer nüchternen und hektischen Zeit wieder mehr Menschen, jüngeren und älteren, zu einem Ausgleich wird. Aber ihr solltet dafür die Strukturen und Namen eurer Lebensform der altersübergreifenden Realität anpassen und euch endlich vom Begriff Jugendbewegung trennen. Ihr macht euch sonst nur lächerlich...

Die Drei (sich zunickend und abwechselnd): Tradition bleibt Tradition... Du hast kein Gefühl für Tradition... Jugendbewegung bleibt auch später Jugendbewegung...
Jetzt singen wir erst recht noch ein paar Lieder aus unserer glücklichen Jugendzeit.

(Sie greifen zu den Gitarren und stimmen an: Wir sind Jungen aus Burgund... Dann wandern sie weiter, der eine hinkt leicht, der andere muss sein Knie schonen und der dritte kann wegen seines Altersasthmas nicht so laut singen)

Sokrates (blickt ihnen etwas traurig und etwas belustigt nach und murmelt): Ich hoffe, es handelt sich nur um Einzelfälle von Steckengebliebenen, etwas gepaart mit Schizophrenie... Wie sagte der eine eben: Etwas anderes in seinem Kopf sein, als man real ist... In diesem Falle nämlich 15 und 16 Jahre statt schon über 60 Jahre. Die Drei merken einfach nicht, dass sie nicht nur sich selbst lächerlich machen, sondern die ganzen Bewegungen, denen sie innerlich so begeistert anhängen. Dabei wären Wandervogel und Scoutismus auch für Erwachsene aller Altersstufen so wertvolle Lebensformen der Freizeit, gerade in unserer modernen nüchternen Zeit... Diese deutsche Verkrustetheit bezüglich des behindernden Ausdrucks Jugendbewegung ist einfach schade...

(Mit Erlaubnis übernommen von: discipulus socratei)


Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zuletzt von puschkin am 14.04.2009 - 12:53.
Beitrag vom 05.04.2009 - 18:45
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Andir ist offline Andir  
RE: Sokrates und die 3 Ewig-Jugendbewegten
Moderator
3536 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von puschkin

Sokrates: [...] Mir geht es nur um den Begriff Jugendbewegung. Er erscheint mir hinderlich darin zu sein, euere Ziele auf alle Altersstufen auszudehnen.

An dieser Stelle aber irrt dieser fiktive Sokrates:
Pfadfinder sprechen nicht von "Jugendbewegung", sondern von "Pfadfinderbewegung" oder "Erziehungsbewegung" (vgl. Die Grundlagen der Pfadfinderbewegung)! Die Pfadfinderbewegung kennt zwar eine altersgemäße Zielgruppe, profitiert aber von ihren Älteren als Leitungskräften (zumal sie mit Lord Baden-Powell von einem "Alten" initiiert/entwickelt wurde). Der Begriff der "Jugendbewegung", der Sokrates da in den Mund gelegt wird, existiert inhaltlich so auch nur im deutschsprachigen Raum. Der Rest der Welt tickt deutlich anders - das hätte ein derart gereister Sokrates sicherlich gewusst.

Damit sind Pfadfinder beim Rest dieses fiktiven Dialogs nur noch (maximal interessierte) Zuschauer...



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.


Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Andir am 05.04.2009 - 20:45.
Beitrag vom 05.04.2009 - 20:15
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derralf ist offline derralf  
795 Beiträge
derralf`s alternatives Ego
Sehe ich ähnlich.
Innerhalb der Pfadfinderei bin ich nicht gezwungen ewig 12 zu bleiben (15jährige sind ja vielerorts eher die Ausnahme) sondern kann mich als 35jähriger Pfadfinder mit ganz speziellen Aufgaben innerhalb der Pfadfinderbewegung fühlen. Für die Pfadfinderei gibt es da also wenig das verändert werden müsste.



Das Beste am Norden
Beitrag vom 05.04.2009 - 21:07
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Pitt ist offline Pitt  
Sokrates !?
300 Beiträge
Was möchte der Autor mir eigentlich mithilfe von Sokrates sagen !

Gruss Pitt verwirrt
Beitrag vom 05.04.2009 - 21:15
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Thomas U. ist offline Thomas U.  
RE: RE: Sokrates und die 3 Ewig-Jugendbewegten
253 Beiträge
Thomas U.`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Andir

Zitat
Original geschrieben von puschkin

Sokrates: [...] Mir geht es nur um den Begriff Jugendbewegung. Er erscheint mir hinderlich darin zu sein, euere Ziele auf alle Altersstufen auszudehnen.

An dieser Stelle aber irrt dieser fiktive Sokrates:
Pfadfinder sprechen nicht von "Jugendbewegung", sondern von "Pfadfinderbewegung" oder "Erziehungsbewegung" (vgl. Die Grundlagen der Pfadfinderbewegung)! Die Pfadfinderbewegung kennt zwar eine altersgemäße Zielgruppe, profitiert aber von ihren Älteren als Leitungskräften (zumal sie mit Lord Baden-Powell von einem "Alten" initiiert/entwickelt wurde). Der Begriff der "Jugendbewegung", der Sokrates da in den Mund gelegt wird, existiert inhaltlich so auch nur im deutschsprachigen Raum. Der Rest der Welt tickt deutlich anders - das hätte ein derart gereister Sokrates sicherlich gewusst.


Außerdem gibt es für Bünde in denen eine klare Alterstrennung herrscht (der BdP als Beispiel geht bis 26 - es sei denn man arbeitet in einer Führungsposition auf Stammes-, Bezirks-, Landes- oder Bundesebene...) noch die Altpfadfindergilden, denen man sich anschließen kann. zwinkern

Zitat
Original geschrieben von Andir

Damit sind Pfadfinder beim Rest dieses fiktiven Dialogs nur noch (maximal interessierte) Zuschauer...


Bei den Wandervögeln gilt meistens das Lebensbundprinzip. (Bei den Nerothern als Beispiel die Alt-Nerotherschaft)
Damit sind Wandervögel beim Rest dieses fiktiven Dialogs nur noch (durchaus interessierte) Zuschauer... überrascht

Tja, bleiben wohl die Jungenschafter auf der Strecke - soviel zum ewig selbsterringenden... heulend

In diesem Sinne, Gut Pfad, Thomas



Braune Flaschen gehören ins Altglas und nicht in die Jugendbewegung!
Beitrag vom 05.04.2009 - 21:28
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Andir ist offline Andir  
RE: Sokrates !?
Moderator
3536 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Pitt

Was möchte der Autor mir eigentlich mithilfe von Sokrates sagen !

Die antiken Schriften, in denen Sokrates auftaucht, bieten Dialoge, in denen Sokrates mit Dritten über ein bestimmtes Thema disputiert. So werden unterschiedliche Sichtweisen eines Themas lehrhaft beleuchtet.

Moderne "Sokrates-Dialoge" versuchen mittels dieser Form - und der Einbeziehung Sokrates' - etwas (eher gekünstelt wirkendes) Intellektuelles zu erheischen und sich in seine Tradition zu stellen. Das wirkt heute in der Regel eher befremdlich und geht (zu) oft inhaltlich nach Hinten los (vgl. obige Reaktionen)...



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Andir am 06.04.2009 - 08:28.
Beitrag vom 05.04.2009 - 21:41
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Christian ist offline Christian  
514 Beiträge
Christian`s alternatives Ego
Die anonyme Veröffentlichung hebt auch nicht unbedingt die Wertigkeit dieses Textes.

Schön und gut, was du da schreibst, puschkin, allerdings solltest du deine Sicht der Dinge schon unter deinem Namen/Bund/etc. veröffentlichen .
Die Tatsache, dass ein fiktiver Sokrates mitplaudert erhebt den Text immer noch nicht über die Tatsache, dass er eine subjektive Meinung darstellt.

GP,
wolf



Glück ist ein verhexter Ort.
Beitrag vom 06.04.2009 - 10:52
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Gast ruski  
Gast
Ein herlicher Text, Sokrates/ Pushkin!

Vor allem, weil bisher nahezu alle, in genau der selbern Manier, wie die drei in die Jahre gekommenen Jugendbewegten aus dem Text reagieren: Nein! Damit können WIR aber nicht gemeint sein. Du hast einfach keine Ahnung von unserer Form der Gruppenarbeit - bei uns ist das alles ganz,ganz anders, da gibt es keine Älteren, die ihrer bewegten jugendlichen aktiven Zeit nachlaufen und an Vergangenem und Begrifflichem festhalten, um irgendwie noch zu dem gehören zu dürfen, was sie in ihrer "Sturm- und Drangzeit" so bewegt und erfüllt hat.

Ich erkenne mich da schon teilweise wieder - und das bringt mich auch durchaus zum schmunzeln und zum nachdenken. Die meisten Texte in dieser Länge lese ich hier nicht zu Ende. In diesem Fall, finde ich, hat es sich gelohnt.


Beitrag vom 06.04.2009 - 11:31
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derralf ist offline derralf  
795 Beiträge
derralf`s alternatives Ego
Du brauchst es ja niemandem glauben der Dir schreibt das er tatsächlich im Laufe der Jahre erwachsen geworden ist und sich in den 26 Jahren Pfadfinderei so einiges in ihm verändert hat und er tatsächlich erwachsen geworden ist.
Aber vielleicht beziehst Du diese Möglichkeit irgendwann in Deine Überlegungen mit ein.



Das Beste am Norden
Beitrag vom 06.04.2009 - 12:17
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sadarji ist offline sadarji  
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sadarji`s alternatives Ego
Warum muss jeder Text immer gleich zerredet werden. Ich finde ihn gut und er regt zum Nachdenken an. Wer sich nicht angesprochen fühlt und damit nichts anfangen kann, weil er von seinem Selbstverständnis her sich nicht zur Jugendbewegung zählt wie DPSG, KPE und ein paar andere, dann schadet es auch nicht sich mal einfach zurückzuhalten.



Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.
>>Neuer Spendenaufruf für das neue Haus am Hohe...rähen<<

Ich werfe in schwarz Nebelkerzen und moderiere in rot
Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.
Beitrag vom 06.04.2009 - 12:31
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Quereinsteiger ist offline Quereinsteiger  
303 Beiträge
Quereinsteiger`s alternatives Ego
Na mal langsam mit den jungen Pferden... wer sagt denn, das die DPSG nicht doch eine Jugendbewegung ist. Selbstzweck kann ich zumindest nicht erkennen... Was anderes als die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist der Sinn?!



Sic transit gloria mundi!


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Quereinsteiger am 06.04.2009 - 12:39.
Beitrag vom 06.04.2009 - 12:39
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Nachtwache ist offline Nachtwache  
RE:
1003 Beiträge
Nachtwache`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Quereinsteiger

Na mal langsam mit den jungen Pferden... wer sagt denn, das die DPSG nicht doch eine Jugendbewegung ist. Selbstzweck kann ich zumindest nicht erkennen... Was anderes als die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist der Sinn?!



Schaust du mal einige Posts nach oben. Zu unserem DPSG-Sprachrohr andir (ist nicht bös gemeint. verliebt ).
Es ist schon so, dass sich die DPSG (jedenfalls der Großteil inkl. Bundesführung/Vorstand....) explizit NICHT der Jugendbewegung zugehörig fühlt und dies auch wiederholt zum Ausdruck bringt. Was ja auch nichts schlimmes oder verwerfliches ist.

Übrigens überzeichnet der Text natürlich ein bisschen. Aber das ist ja auch gewollt und der Darstellung hilfreich. (Bei Rotkäppchen ist es auch der "böse Wolf". Wobei sich die Frage stellt, ob ein Wolf wirklich böse sein kann...). Und das nicht jeder von uns exakt einem der drei dort entspricht ist auch klar. Aber das ein oder andere kann uns der Text schon sagen. Und, wie sadarji schon schrieb, er kann zum Nachdenken anregen.


Edit: Ergänzung des letzten Absatzes und des letzten Satzes des vorletzten Absatzes. lachend



-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt --


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Nachtwache am 06.04.2009 - 15:29.
Beitrag vom 06.04.2009 - 15:24
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Gast Amicus  
RE:
Gast
Zitat
Original geschrieben von ruski

Ein herlicher Text, Sokrates/ Pushkin!

Vor allem, weil bisher nahezu alle, in genau der selbern Manier, wie die drei in die Jahre gekommenen Jugendbewegten aus dem Text reagieren: Nein! Damit können WIR aber nicht gemeint sein. Du hast einfach keine Ahnung von unserer Form der Gruppenarbeit - bei uns ist das alles ganz,ganz anders, da gibt es keine Älteren, die ihrer bewegten jugendlichen aktiven Zeit nachlaufen und an Vergangenem und Begrifflichem festhalten, um irgendwie noch zu dem gehören zu dürfen, was sie in ihrer "Sturm- und Drangzeit" so bewegt und erfüllt hat.

Ich erkenne mich da schon teilweise wieder - und das bringt mich auch durchaus zum schmunzeln und zum nachdenken. Die meisten Texte in dieser Länge lese ich hier nicht zu Ende. In diesem Fall, finde ich, hat es sich gelohnt.




so sehe ich das auch. sehr lustig. lachend
Beitrag vom 06.04.2009 - 16:25
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Andir ist offline Andir  
RE: RE:
Moderator
3536 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Nachtwache

Schaust du mal einige Posts nach oben. Zu unserem DPSG-Sprachrohr andir (ist nicht bös gemeint. verliebt ).
Es ist schon so, dass sich die DPSG (jedenfalls der Großteil inkl. Bundesführung/Vorstand....) explizit NICHT der Jugendbewegung zugehörig fühlt und dies auch wiederholt zum Ausdruck bringt. Was ja auch nichts schlimmes oder verwerfliches ist.

Als Sprachrohr meines Verbandes fühle ich mich gar nicht (dazu habe ich auch gar kein Mandat) obwohl sich meine persönliche Meinung momentan (!) tatsächlich in vielen Punkten mit der offiziellen Linie des Verbandes deckt.
Aber ich vertrete halt (m)eine Position, die deutlich an der scoutistischen und internationalistischen Linie orientiert ist. Aus dieser Position heraus bin ich eben in einer religiös grundgelegten Pfadfinder-, Erziehungs- und Friedensbewegung, aber eben nicht in einer bündisch gedachten deutschen Jugendbewegung. Die ist mir mit ihren antiquierten Formen der 1920er Jahre einfach zu klein und zu eng...
cool



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.
Beitrag vom 06.04.2009 - 17:09
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Rover ist offline Rover  
767 Beiträge
Rover`s alternatives Ego
Ist halt Sokrates und nicht Aristoteles.

Letzterer hat in seinem 9ten Buch über die Freundschaft vieles ausgesprochen, was in bündischen, speziell lebensbündischen Kreisen zum Prinzip erhoben wurde. Lebensabschnitte spielen dort eher eine untergeordnete Rolle.

http://www.textlog.de/33412.html




www.alt-rover.de
Beitrag vom 06.04.2009 - 18:45
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