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Da ich ja "nur" eine Mutter von Pfadikindern bin ,bin ich doch noch ziemlich Unwissend in manchen Sachen.
Es gibt ja christliche und nicht christliche Pfadfinder. Wie unterscheiden sie sich? Klar, vom christlichen Hintergrund abgesehen
Sind die grundlegenden Richtlinien überall gleich ?
Manchmal bin ich echt übrfordert,wenn ich höhre oder lese wieviel unterschiedliche Bünde,Gruppen ect es gibt.
Vielleicht kann mir ja jemand ganz kurz und überschaubar schreiben wie sich das unterscheidet,bzw was es da alles gibt?
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LG
Rosale |
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Beitrag vom 28.11.2008 - 13:36 |
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HEINO |
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Von den rund 100 verschiedenen Pfadfinderbünden und -verbänden ist jede unterschiedlich, da ist es schlicht unmöglich, hier eine Unterscheidung treffen zu wollen. Ich selbst teile die Bünde in folgende Kategorien ein, dort sollte sich jeder Bund/Verband einordnen können - wobei die Bandbreite in einem Verband oder großen Bund sicherlich auch weit sein kann:
religiös - unreligiös
bündisch - scoutistisch
konservativ - progressiv
in sich gekehrt - gesellschaftlich aktiv
Man könnte jetzt jeden Bund/Verband einzeln anschauen und auf diesen vier Skalen quasi in verschiedenen Abstufungen einsortieren.
Ein Beispiel (subjektives Empfinden):
Pfadfinderschaft Grauer Reiter
0 % religiös - 100 % unreligiös
90 % bündisch - 10 % scoutistisch
80 % konservativ - 20 % progressiv
60 % in sich gekehrt - 40 % gesellschaftlich aktiv
Für andere Bünde/Verbände sehe das sicherlich völlig anders aus.
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Beitrag vom 28.11.2008 - 15:36 |
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2775 Beiträge
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uf, na da willste ja ne Menge wissen.
Ich meine, der Wikipedia-Artikel gibt einen guten, ersten Eindruck über "die" Pfadfinder:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pfadfinder
ansonsten gibt es in der Bundesrepublik verschiedene Richtungen, Strömungen:
* Die Boy Scout Bewegung, die 1907 in England entstand
* Der deutsche Wandervogel; entstanden in kurz vor der Jahrhundertwende zum 20. Jhd. Man wandte sich gegen das spießige Bürgertum, man wollte ohne ZWänge in die Natur raus, die Fahrt stand im Mittelpunkt. Fahrt meint: Nur mit den nötigsten Sachen im Rucksack verstaut wandern.
* die Jungenschaft, quasi eine Verschmelzung von Pfadfinder- und Wandervogelidee. tusk (Eberhard Koebel) war hier ein Frontmann, er brachte zB die Kohte aus Lappland mit und richtete sie für die Bedürfnisse der Pfadfinder und Wandervögel aus.
* sicherlich hatten kath./ev. Jugend auch ihren Einfluss auf die kath./ev. Bünde/Verbände.
..so sehe das bei uns aus, wobei das NICHT für die CP repräsentativ ist:
100 % religiös - 0 % unreligiös (wobei wir offen sind für anders-/nichtgläubige)
30 % bündisch - 70 % scoutistisch (wobei es viele CPDer gibt, die sich eher als bündisch ansehen)
99 % konservativ - 1 % progressiv (es gibt auch liberalere CPD-Gruppen)
10 % in sich gekehrt - 90 % gesellschaftlich aktiv (auf Ebene unseres Ortes/unserer Gemeinde)
soweit in kürze...
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von moggeCPD am 29.11.2008 - 12:00.
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Beitrag vom 28.11.2008 - 15:49 |
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Zitat Original geschrieben von moggeCPD
..so sähe das bei uns aus, wobei das NICHT für die CP repräsentativ ist:
100 % religiös - 0 % unreligiös (wobei wir offen sind für anders-/nichtgläubige)
30 % bündisch - 70 % scoutistisch (wobei es viele CPDer gibt, die sich eher als bündisch ansehen)
99 % konservativ - 1 % progressiv (es gibt auch liberalere CPD-Gruppen)
10 % in sich gekehrt - 90 % gesellschaftlich aktiv (auf Ebene unseres Ortes/unserer Gemeinde)
soweit in kürze... |
Stimmt,, selbst innerhalb eines Bundes wird das anderst eingeschätzt, variiert von gruppe zu Gruppe und kommt immer darauf an wo man den 0 Punkt sieht.
70 % religiös - 1 % unreligiös (die fehlenden 29% müsste ich noch suchen, und die 1% kommen daher, daß ich zumindest einen Atheisten in der CPD kenne - das verstehe ich zwar nicht, aber okay, ich denke wir können irgendwie damit leben)
60 % bündisch - 40 % scoutistisch
70 % konservativ - 30 % progressiv (was auch immer das ist??)
60 % in sich gekehrt - 40 % gesellschaftlich aktiv
Deine Frage ist quasi nicht so einfach zu beantworten....
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 28.11.2008 - 17:21 |
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Mal ganz provokant:
Wie willst du Lämmer mit Wölfen vergleichen?
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Glück ist ein verhexter Ort.
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Beitrag vom 28.11.2008 - 18:55 |
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@Christian: Ich glaube nicht das es hier um eine Bewertung der Buende geht sondern eher darum jemanden aus dem ganzen Buende, Verbaende Chaos zu helfen.
Ich bin in der DPSG und normalerweise ist die DPSG eher moderner und scoutistisch, was hier im PT oft diskutiert wird, weil einige Leute sehr an alten Sachen festhalten. Mein Stamm ist auch eher konservativ, das heisst wir gehen mit Schwarzzelten auf Lager, haben auch manchmal Hajks (wobei das keine Fahrten im klassischen Sinne, sondern einfach wandern mit Zelt ist) und haben Gruppensprecher.
60% religioes - 40% unreligioes (obwohl die DPSG Katholisch ist haben wir beinahe so viele Atheisten wie religioese Leute, und von den religoesen sind die meisten evangelisch ;-)
30 % bündisch - 70 % scoutistisch
50 % konservativ - 50 % progressiv (was auch immer das ist??)
40 % in sich gekehrt - 60 % gesellschaftlich aktiv
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Beitrag vom 28.11.2008 - 19:56 |
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ich find das Interessant, wie weit Hathi und ich schon auseinanderliegen, obwohl der k21 sonst meist die selben Auffassungen hat... ;-)
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 28.11.2008 - 20:50 |
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Zitat Original geschrieben von Christian
Mal ganz provokant:
Wie willst du Lämmer mit Wölfen vergleichen? |
..könntest du mir deine "provokante" Frage mal erläutern? Ich finde weder die Provokation, noch den Bezug!
@mogge - 
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 28.11.2008 - 22:04 |
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Zitat Original geschrieben von Christian
Mal ganz provokant:
Wie willst du Lämmer mit Wölfen vergleichen? |
Wie man das halt so macht, das Vergleichen. Ist gar nicht so schwer. Man schaut sich einfach an, wo es Unterschiede gibt und wo Gemeinsamkeiten.
Bei Deiner Frage fällt zunächst mal auf, das Wölfe eine Hundert der Gattung Canis sind. Ein Lamm (Einzahl von Lämmer) hingegen ist keine Tierart, sondern so bezeichnet man die Jungtiere verschiedener Tierarten. Von Schafen beispielsweise oder von Ziegen. Lammbraten gilt in unseren Breitengraden als Delikatesse, Wolfsbraten nicht. Wölfe stehen in Deutschland unter Naturschutz, Lämmer nicht. Und so weiter und so fort.
Du siehst: Das ist gar nicht so schwer mit dem Vergleichen. Dir fallen bestimmt selbst noch eine ganze Reihe von Unterschieden und auch etliche Gemeinsamkeiten ein.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.
mullo
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von mullo am 28.11.2008 - 23:32.
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Beitrag vom 28.11.2008 - 23:31 |
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84 Beiträge
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@Lioba : so ist es.....dieses Chaos
Was ist nun der Unterschied zwischen bündisch und scoutistisch ?
Im Großen aber habt ihr mir schon etwas geholfen...zumindest sehe ich ,wo die Unterschiede liegen.
Aber der Grundgedanke oder die Ziele sind übell die selben ????
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LG
Rosale |
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Beitrag vom 29.11.2008 - 09:32 |
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Zitat [i]Original geschrieben von Rosale
Was ist nun der Unterschied zwischen bündisch und scoutistisch ?
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vergleiche in scout-o-wiki. bündisch und scoutistisch!
http://www.scout-o-wiki.de/index.php/B%C3%BCndisch...outisti sch
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von fahr_mit am 29.11.2008 - 09:48.
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Beitrag vom 29.11.2008 - 09:45 |
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HEINO |
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Vielleicht hätte ich meine Begriffe noch ein wenig erklären sollen, da nun Fragen bezüglich bündisch-scoutistisch und progressiv aufgetaucht sind.
Daher hier eine nachgereichte schlichte und wenig erschöpfende Beschreibung:
religiös bzw. unreligiös
Inwieweit bezieht ein Pfadfinderbund/-verband religiöse Inhalte mit ein bzw. sieht die Pfadfinderpädagogik als Methode, um religiöse Inhalte zu vermitteln? Alle großen Kirchen haben inzwischen ihre "eigenen" Pfadfinderbünde/-verbände, auch andere Religionen wie Moslems, Buddisten und Juden haben z. T. auch in Deutschland Pfadfinderverbände. Daneben gibt es aber auch viele Bünde (!), die Glauben nur mehr oder weniger einbeziehen. Nicht zu vergessen ist hierbei allerdings, dass zumindest die in einem der Weltverbände - nämlich WOSM - zusammengefassten Pfadfinder Glauben als eine fundamentale Stütze des Pfadfinderseins ansehen sollten. Als Beispiel: Die Pfadfinderschaft Grauer Reiter hat keinen direkten Bezug zu einer Glaubensrichtung, versteht sich auch nicht als christlicher Pfadfinderbund und hat im Pfadfinderversprechen auch keinen Glaubenspassus - eine der Wurzeln liegt allerdings in der christlichen Guttemplerbewegung.
bündisch - soutistisch
Da verweise ich wie mein "Vorschreiber" auf den Artikel in Scout-o-wiki. Im Grundsatz geht es darum, auf welche historischen Wurzeln man sich bezieht, meist handelt es sich um eine verschieden gewichtete Mischung aus klassischer Jugendbewegung im Sinne des Wandervogels/der Jungenschaft und der 1:1-Übernahme der Lehre Baden-Powells.
konservativ - progressiv
Welche Schwerpunkte setze ich in der Pfadfinderjugendarbeit? Ist es das Gelernte, Traditionelle, das ich weitergeben möchte? Oder sollen die Jugendlichen immer wieder Neues ausprobieren, Altes über Bord schmeißen und "Jugend" für sich selbst definieren? Das ist etwas völlig anderes als bündisch-scoutistisch, denn sowohl bündische wie auch scoutistische Gruppen können beide sehr konservativ sein - und umgekehrt. Dabei geht es auch um die Frage, inwieweit sich ein Bund/Verband an die Trends der Gesellschaft anschließen oder bei alten Strukturen bleiben möchte.
in sich gekehrt - gesellschaftlich aktiv
Wie versteht sich der Bund/Verband? Möchte er aktiv in die Gesellschaft hineinwirken, zu gesellschaftlichen und damit auch zu politischen Themen eine Antwort geben? Einmischung, z. T. sogar politische Schulungen, empfohlene Demonstrationsteilnahmen, Einflussnahme auf Gremien, Personen, Institutionen sind dann die Konsequenz. Dass dies den großen Verbänden eher möglich ist, liegt auf der Hand. Trotzdem stellt sich die Frage auch für kleine Bünde: Gehe ich diesen Weg oder möchte ich eine Gruppe sein, die genau diesen Fragen und Themen aus dem Weg geht und damit sich selbst genug ist? Beides gibt es und scheint mir auch legitim - und auch hier ist ja durchaus auch eine Mischung möglich.
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Beitrag vom 29.11.2008 - 11:53 |
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Würde das ganze ein wenig anders angehen:
Je größer der Bund/Verband desto unterschiedlicher die Ausrichtung der einzelnen Gruppen in diesem. Je kleiner desto eher kann man diesen zu den einzelnen Punkten zuordnen.
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Beitrag vom 30.11.2008 - 21:10 |
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Da kann ich Gerd nur zustimmen.
IM VCP kann man vielleicht unterscheiden zwischen Stämmen, ab und an auch zwischen Bezirken/Gauen/Regionen, aber selbst da ist es zum Teil extrem unterschiedlich.
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"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
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Beitrag vom 01.12.2008 - 07:45 |
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Zitat Original geschrieben von Gerd
Würde das ganze ein wenig anders angehen:
Je größer der Bund/Verband desto unterschiedlicher die Ausrichtung der einzelnen Gruppen in diesem. Je kleiner desto eher kann man diesen zu den einzelnen Punkten zuordnen.
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Das stimmt wohl. Wir haben im VCP soviele Strömungen, die sich für eine Katalogisierung in Heinos Raster überhaupt nicht eignen. Selbst in den Bezirken oder Gauen können die Stämme schon derart unterschiedlich geprägt sein, dass eine einheitliche Zuordnung unmöglich wird. Wollte man ein kummuliertes Gesamtbild zeichnen, müßte man alle Gruppen ansatzweise kennen. Ich wüßte nicht, wer dazu in der Lage wäre.
Edit: Während ich schrieb, war Upsi schneller
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Löffel am 01.12.2008 - 07:50.
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Beitrag vom 01.12.2008 - 07:49 |
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