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Dokumentation über die katholische Pfadfindersekte in Riaumont |
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Werte Forumsnutzer,
damit die katholischen Taliban und ihre perversen Taten nicht in Vergessenheit geraten, verlinke ich mal die dazu passende Arte Dokumentation.
https://www.youtube.com/watch?v=8xTXXvgKNlA
Keine neue Erkenntnis, aber ab der 45. Minute geht es um das deutsche Pendant - die KPE.
Achtung Triggerwarnung: Es geht um sexualisierte Gewalt, katholischen und politischen Extremismus und den Schaden, der Kindern damit angetan wurde und immer noch angetan wird.
Pitt
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Pitt am 11.11.2024 - 19:37.
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Beitrag vom 11.11.2024 - 19:35 |
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Moderator 969 Beiträge
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Auch dieses Thema verdient Sachlichkeit. Und ich denke, die Taten über welche berichtet wird, sagen genug aus und jeder kann sich dann eine Meinung darüber bilden.
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Gut Pfad!
steini
Sapere aude!, Wage zu Wissen! |
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Beitrag vom 11.11.2024 - 20:41 |
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In den wenigen Minuten zur KPE gibt es neben erschütternden Missbrauchsschilderungen leider auch mehrere inhaltliche Fehler, die der Redaktion durchgerutscht sind.
Auf mich macht die Bezugnahme auf die KPE den Eindruck, dass man nach einem verwandten deutschen Thema gesucht hat, um die Finanzierung durch ARTE zu rechtfertigen. Diesen Dreh gibt es im zugrundeliegenden gleichnamigen Buch Les enfants martyrs de Riaumont nicht.
Und ich halte es für falsch, Riaumont und die KPE gleichzusetzen, bei allen Ähnlichkeiten in katholischem Traditionalismus und Machtstrukturen. Riaumont ist - man wagt es kaum zu schreiben - noch geschlossener, sektenartiger, militanter und nationalistischer als die KPE.
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Beitrag vom 12.11.2024 - 11:42 |
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2775 Beiträge
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Danke, Pitt, für den Link!
Mir ist noch nicht ganz deutlich geworden, in welchem Verhältnis die gezeigte Gruppe aus Riaumont zur UIGSE-FSE bzw. dem französischen Mitgliedsverband Association des Guides et Scouts d’Europe (AGSE) steht.
Weiß da jemand mehr?
Danke und gut Pfad,
mogge
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 12.11.2024 - 15:30 |
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Zitat Original geschrieben von moggeCP
Danke, Pitt, für den Link!
Mir ist noch nicht ganz deutlich geworden, in welchem Verhältnis die gezeigte Gruppe aus Riaumont zur UIGSE-FSE bzw. dem französischen Mitgliedsverband Association des Guides et Scouts d’Europe (AGSE) steht.
Weiß da jemand mehr?
Danke und gut Pfad,
mogge |
Da gibt es gar keine offiziellen Beziehungen und keine gemeinsame Geschichte.
Riaumont ist französisch-nationalistisch und katholisch-traditionalistisch mit tridentinischer Messe und wiederholten Kontakten zur FSSPX. Dort wird die europäische Ausrichtung der UIGSE/FSE abgelehnt.
AGSE ist europäisch ausgerichtet und auf dem konservativen Flügel der nachkonzilaren römisch-katholischen Kirche in Frankreich verortet. Pfadfinderisch sehen beide Organisationen auf den ersten Blick ähnlich aus, weil sie ihre Wurzeln in den Scouts de France vor den Reformen der 1960er Jahre haben.
Alles, was man bei Riaumont beobachten kann, wird man in Einzelfällen auch bei AGSE finden - aber AGSE ist viel größer und weist schon deshalb eine größere Vielfalt auf; hinzu kommt die betont europäische Ausrichtung. Die französischen Europapfadfinder sind mMn auch weltoffener als die KPE, die sehr stark von der Abschottung lebt.
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Beitrag vom 12.11.2024 - 18:33 |
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Nachdem ich die Doku jetzt ganz gesehen habe: Stark erschütternd, aber mit großen Schwächen bei der Kontextualisierung und zusätzlich mit deutlich erkennbaren Übersetzungsmängeln in der deutschen Version - ich will gar nicht wissen, was ich nicht bemerkt habe.
Eine Ergänzug zur fehlenden Kontextualisierung:
Nach https://www.katholisch.de/artikel/20359-traditiona...-verhaf tet bestand die Riaumont tragende Ordensgemeinschaft 2019 aus sieben Männern, von denen damals fünf wegen Misshandlung von Schülern festgenommen wurden.
Dass fast alle Mitglieder des Ordens beschuldigt werden, ist eine für mich nicht unwichtige Information, die aber in der Dokumentation nicht vorkommt.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von jergen am 13.11.2024 - 12:24.
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Beitrag vom 12.11.2024 - 19:46 |
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Hallo zusammen,
es gibt tatsächlich nicht nur klare inhaltliche sondern auch direkte personelle Verbindungen zwischen KPE und Riaumont. Z.B. hat die KPE Bundesführung 2008 Riaumont einen wertschätzenden Besuch abgestattet, über den auch in der PM 105 berichtet wurde:
„Dann fuhren wir im Kleinbus weiter durch Belgien bis Lievin in Nordfrankreich zum Besuch des Pfadfinderdorfes Riaumont, wo der Prior, P. Alain Hocquemiller, uns freundlichst empfing, alle Einrichtungen zeigte und mit uns das pädagogische Konzept von Riaumont besprach. P. Hocquemiller war auch mit Pater Andreas Hönisch befreundet und hatte ihn zweimal in Blindenmarkt besucht. In Riaumont leben Jungen im Pfadfinder- alter (11 – 16 Jahre alt) in Sippen zusam- men (jede Sippe hat z. B. ihren Schlaf- saal), besuchen die hauseigene Privat- schule, erlernen daneben aber noch einen praktischen Beruf (z. B. den eines Maurers). Wir zelteten wieder im Park, unterhielten uns mit den Jungen, die alle deutsche Lederhosen trugen, und nahmen am Stundengebet der Mönchs- kommunität teil. Wir wurden auch mit genügend Informationsmaterial versorgt. Nach der Heiligen Messe in der außeror- dentlichen Form, die P. Johannes Ziegler SJM in der geheimnisvoll dunklen Kapelle von Riaumont feierte, starteten wir zur langen Tagesfahrt …“ Dabei u.a.: Günther Walter, Martin Hafner.
Auf der Website von Riaumont gab es auch ein Foto davon, das ihr in der Doku findet. Hier noch abrufbar:
http://web.archive.org/web/20231002142542/http://r...ives-20 08/
(Für das Foto muss man auf den leeren Rahmen neben dem Text klicken)
Hönisch war zuvor schon mit dem Singekreis vor Ort. Aber es gab bereits in der Gründungszeit der KPE enge Verbindung über einen (KPE-)Kuraten, der auch die deutschen Lederhosen für die Jungs in Riaumont besorgt hat.
Hoffe, damit weitergeholfen zu haben, Gut Pfad, Julia
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Julia_Pfadi am 14.11.2024 - 17:06.
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Beitrag vom 14.11.2024 - 17:00 |
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430 Beiträge
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Mmh. Werkimmanenten systematischen geistigen Missbrauch bei "unseren" fundamentalistisch-katholischen Pfadfindern glaube ich sofort; sie wegen eines Liedes von 1922, was in einer Schnellsuche übereinstimmend als "Deutsches Wanderlied" eingestuft wird, als Nazi-Freunde einzustufen, find ich nun etwas übertrieben. Meine Güte, ich dachte zuerst "war bestimmt ein Baumann-Lied". Nicht einmal das. Wer da mehr über das Lied weiß, her damit.
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Beitrag vom 19.11.2024 - 18:43 |
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