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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Jugendbewegung » Jugend führt Jugend

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Autor
Beitrag
Gast Froeschel  
RE:
Gast
Zitat
Original geschrieben von bert_DPB

Ich frage mich gerade immer noch, Fröschel, ob Du Deine Frage ernst meintest



Ja meinste, ich bin hier aufm Jahrmarkt oder so? Natürlich habe ich das ernst gemeint, was denn sonst? fragend (Tss tss, immer diese Berliner. cool )


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Froeschel am 05.07.2012 - 18:30.
Beitrag vom 05.07.2012 - 18:28
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Andir ist offline Andir  
RE:
Moderator
3536 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von M. Hammer-Kruse

Was ich geschrieben habe, war auch ausdrücklich auf die deutschen Pfadis bezogen!

Das gilt es immer wieder zu betonen - gerade weil der Blick/Wissensstand oft nicht über den eigenen Tellerrand reicht und die eigene Form zum einzig Wahren erhoben wird.

Zitat

Im Ausland gelten wir doch [...] häufig als recht komische Vögel.

Das ist mir im Ausland oder bei internationalen Lagern (Intercamp) noch nie begegnet. Wir - und ich - waren immer auf Augenhöhe mittendrin und mussten nie Prinzipien diskutieren. Dabei haben meine Pfadis international durchaus mehr Parallelen feststellen können, als bei manch mystisch-bündischer Begegnung in Deutschland.



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.
Beitrag vom 05.07.2012 - 19:48
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Rover ist offline Rover  
RE: RE:
767 Beiträge
Rover`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Andir
... als bei manch mystisch-bündischer Begegnung in Deutschland.



mit welchem geistlichen Orden bist Du denn da in Berührung gekommen ...? Und seit wann gibt's denn sowas wie "rationale Kirche" ...? Ist da was an mir vorbeigegangen? zwinkern



www.alt-rover.de
Beitrag vom 05.07.2012 - 20:05
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frank Diener ist offline frank Diener  
Mein Wissensstand......
597 Beiträge
frank Diener`s alternatives Ego
Ja ! wir sind anders !

Es gab in Deutschland lange vor BP eine "Jugendbewegung ".
Wahrscheinlich Überdruß nach dem 1.Weltkrieg gegenüber der kaiserlichen Monarchie.
In dieser Zeit VOR Hitler und nach Kaiser Willhelm rebellierten viele Jugendliche, die nicht im Gleichschritt marschieren wollten.
Der Staat,das Kaiserreich, passte nicht in ein freies und selbstbestimmtes Leben.
Die Wandervögel,und andere,(siehe Meißnerformel) waren auf jeden Fall Vorreiter der Idee.
Als dann schließlich die Idee von BP nach Deutschland kam und viele begeisterte,vermischten sich diese zwei Strömungen zur sogenannten Bündischen Jugend.
Das gab es so nirgens auf der Welt.

Die Wirren des 2. Weltkriegs,bishin zum Verbot der Pfadfinderischen Jugendarbeit haben die Bündische Jugend eher zusammengeschweißt als getrennt.Viele haben illegal weitergemacht,andere sind(um ihre Arbeit zu schützen)zur HJ übergetreten.Noch andere sind mit wehenden Fahnen und brennenden Herzen dem Führer gefolgt.

Andere haben (wie Tusk) komplett die Richtung gewechselt.

Jugend führt Jugend hat seine Berechtigung,stammt aber tatsächlich nicht von BP sondern kommt aus der Deutschen Jugendbewegung.
Speziell der DPB und auch später der BDP haben diese "Floskel" übernommen.

Ich fände es auch gut, daß es dabei bleibt.
Wie Andir und Hathi es auch schon ausführten : Die Älteren haben die Erfahrung,dürfen aber nicht mit Ihrem Charissma den Jugendlichen den Wind aus den Segeln nehmen.

Ach ja,eh ich das vergesse,die Lebensgemeinschaft mit Alten und Jungen ist ein Prinzip,daß sich die Nachkriegsbünde auf Ihre Fahne geschrieben haben. - das finde ich auch gut und funktioniert bei uns und anderen gut..

HgP Holzwurm-Petterweil lachend lachend

@ Andir : Übrigens haben die Altwandervögel schon im Namen Deutschlands(mit Alis Hilfe) am ersten Jamboree in London teilgenommen.



Morgen ist Heute schon Gestern

http://www.lilienwald.de/


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von frank Diener am 05.07.2012 - 23:04.
Beitrag vom 05.07.2012 - 22:39
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sadarji ist offline sadarji  
RE: Mein Wissensstand......
Administrator
4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von frank Diener
@ Andir : Übrigens haben die Altwandervögel schon im Namen Deutschlands(mit Alis Hilfe) am ersten Jamboree in London teilgenommen.

Gut dass du es erwähnt hast. verliebt

Die Unterschiede zwischen Wandervogel- und Pfadfindergruppen in der Anfangszeit vor dem ersten Weltkrieg waren nun wirklich nicht groß. Dass es nicht damals zu einer Vermischung kam lag vermutlich darin, dass die Pfadfinder als britische Erfingung und damit undeutsch galten, denn Großbritannien war nun mal Konkurrent im Wettlauf um Kolonien und Weltmachtstellung und damit der böse Feind. Verglichen mit der Bedeutung des Wandervogel, der anerkannt und Hipp war und dessen Formen praktisch in allen gesellschaftlichen Bereichen Einzug hielten war die Position der Pfadfinder in der Gesellschaft nicht so tief verwurzelt. Erst nach dem Ende des Kaiserreiches näherten sich die beiden Ströhmungen so weit an, dass etwa ab 1919 mit dem "Prünner Gelöbnis" und 1921 mit der Abspaltung der Neupfadfinder aus dem DPB die "bündischen Phase" der Jugendbewegung eingeleitet wurde und es schließlich zu mehreren Bündigungen von Pfadfinder- und Wandervogelbünden kam. Der BedeWuP ist nur das bekannteste Beispiel.

Diese Absetzbewegung vom Scoutismus hatte aus meiner Sicht mehrere Ursachen. Es war zum einen die Suche nach etwas Neuem und die Ablehnung der militaristischen Formen im DPB bedingt durch die Erfahrungen der Gruppenführer im ersten Weltkrieg, was sie mit dem Wandervogel verband. Vermutlich spielte aber auch die in der Bevölkerung latent vorhandene antibritische Haltung eine Rolle, dass man sich möglichst stark vom Scoutismus britischer Prägung diesmal als Siegermacht unterscheiden wollte, ohne das Pfadfinersein aufzugeben. In meiner Ausgabe des Pfadfinderbuch von Alexander Lion aus der Zeit hat der frühere Besitzer z.B. viele handschriftliche Notizen hinterlassen, die sehr eindeutig antibritisch sind und die Stimmungslage ganz gut wiedergeben.

Was dem Slogan "Jugend führt Jugend" angeht, ab wann kann er denn literarisch nachgewiesen werden? Eine wirklich strikte Trennung zwischen Altersstufen gab/gibt es doch nur bei "den" Pfadfindern, im Wandervogel und bei den bündischen Pfadfindern war das eher gemischt oder ein weicher Übergang von Jungenschaft (vergleichbar mit Wölflingen bis Pfadfinderstufe) zu Jungmannschaft (etwa Pfadfinder und Roverstufe) und Mannschaft (Erwachsene). Eigentlich hatte doch nur tusk zeitweise von einem reichsweit einheitlichen Stand der Jungenschaft über alle Bünde hinweg (unter seiner Führung) geträumt. Verwirklicht wurde das dann später im Jungvolk oder FDJ (eigentlich Thälmann-Pioniere) mit den bekannten Folgen, auf die wir uns besser nicht berufen.



Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.
>>Neuer Spendenaufruf für das neue Haus am Hohe...rähen<<

Ich werfe in schwarz Nebelkerzen und moderiere in rot
Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von sadarji am 06.07.2012 - 10:13.
Beitrag vom 06.07.2012 - 10:10
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HathiCP ist offline HathiCP  
Moderator
3846 Beiträge
In Zeiten von G8, Wegfall des Zivildienstes und Bundeswehr, viele Jugendliche sich nicht mal mehr als ein Jahr festlegen wollen eine Gruppenführung zu übernehemen. ist das "Jugend führt Jugend" nicht mehr zeitgemäß wenn eine gewisse konstanz in die Arbeit gebracht werden soll. wie gesagt auf der Sippenenbene unbedingt, aber auf Stammesebene halte ich eine länger Führung unbedingt für anstrebenswert. Mein Nachfolger und ich waren jeweils noch 5 Jahre im Amt, heute gibt es Stämme bei denen wechseln die Stammesführer jährlich, jeder macht die gleichen Fehler, die Eltern kennen dei Namen nicht mehr und wenn sich jemand eingearbeitet hat, dann ist er/sie auch schon wieder weg.
Deshalb halte ich dieses Dogma heute eher für Kontraproduktiv und von Fall zu Fall zu überprüfen, wenn es "Jüngere" gibt die es machen und die es können, dann nix wie weg mit "den Alten". Wenn nicht, sind die reiferen Generation eine Garant für Kontinuität, auch muß klar sein wer welche Aufgaben erledigen kann und wer bei welchen Aufgaben besser zum Tragen kommt. Am Besten ist ein gedeihliches miteinander arbeiten und miteinander agieren....
Was ganz anderes ist es bei den Wölflingen, da halte ich einen reiferen Gruppenleiter für unabdingbar!



Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed!
Beitrag vom 06.07.2012 - 11:01
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Gast alpi  
Gast
Zitat
Original geschrieben von sadarji

Zitat
Original geschrieben von frank Diener
@ Andir : Übrigens haben die Altwandervögel schon im Namen Deutschlands(mit Alis Hilfe) am ersten Jamboree in London teilgenommen.

Gut dass du es erwähnt hast. verliebt

Die Unterschiede zwischen Wandervogel- und Pfadfindergruppen in der Anfangszeit vor dem ersten Weltkrieg waren nun wirklich nicht groß.




Herr Ulbricht hat das in einem Artikel über mitunter den DPB und Bayrischen Wehrkraftverein sowie des BDN relativ nett aufgedröselt:

" Pfadfinder und Wehrkraftvereine unterschieden sich maßgeblich von der eigentlichen Jugendbewegung, dem Wandervogel, dadurch, dass die staatlich initiiert und gefördert sowie von Erwachsenen geleitet wurden"
[Ulbricht, Justus: Ein "Weißer Ritter" im Kampf um das Buch. Die Verlagsunternehmen von Franz Ludwig Habbel und der Bund Deutscher Neupfadfinder. In: Expressionismus in Regensburg. Texte und Studien. Hrsg. von Walter Schmitz u. Herbert Schneidler. Regensburg: Buchverlag der Mittelbayerischen Zeitung Regensburg 1991. S. 155.]

und:

" Erwachsene waren wichtige Freunde und Förderer der Jugendbewegung, aber nur in Ausnahmefällen als Führer zugelassen, denn es kam den Wandervögeln auf eine weitgehens autonome Ausgestaltung jugendspezifischer Kultur- und Gesellungsformen an."
[ebd.]


Zitat
Dass es nicht damals zu einer Vermischung kam lag vermutlich darin, dass die Pfadfinder als britische Erfingung und damit undeutsch galten, denn Großbritannien war nun mal Konkurrent im Wettlauf um Kolonien und Weltmachtstellung und damit der böse Feind. Verglichen mit der Bedeutung des Wandervogel, der anerkannt und Hipp war und dessen Formen praktisch in allen gesellschaftlichen Bereichen Einzug hielten war die Position der Pfadfinder in der Gesellschaft nicht so tief verwurzelt.




Als möglichen Grund zur Vermischung der eigentlich eigenständigen Bewegungen gibt er an:

" An der Front [des 1. WK, Anm] versuchten ehemalige Pfadfinder und Wandervögel in Kontakt zu bleiben, wobei es im sog. Feldwandervogel zur entscheidenden Begeegnung und gegenseitigen Durchdringung von Wandervogel-"Gesinnung", Pfadfinder-"Tugend" und Frontsoldaten-"Geist" gekommen ist"
[ebd.]

Zitat
Erst nach dem Ende des Kaiserreiches näherten sich die beiden Ströhmungen so weit an, dass etwa ab 1919 mit dem "Prünner Gelöbnis" und 1921 mit der Abspaltung der Neupfadfinder aus dem DPB die "bündischen Phase" der Jugendbewegung eingeleitet wurde und es schließlich zu mehreren Bündigungen von Pfadfinder- und Wandervogelbünden kam. Der BedeWuP ist nur das bekannteste Beispiel.



naja. m.E. setzte die bündische Phase bereits 1918 nach Kriegsende ein. Aber ist wohl Auslegungssache.

Zitat
Diese Absetzbewegung vom Scoutismus hatte aus meiner Sicht mehrere Ursachen. Es war zum einen die Suche nach etwas Neuem und die Ablehnung der militaristischen Formen im DPB bedingt durch die Erfahrungen der Gruppenführer im ersten Weltkrieg, was sie mit dem Wandervogel verband. Vermutlich spielte aber auch die in der Bevölkerung latent vorhandene antibritische Haltung eine Rolle, dass man sich möglichst stark vom Scoutismus britischer Prägung diesmal als Siegermacht unterscheiden wollte, ohne das Pfadfinersein aufzugeben. In meiner Ausgabe des Pfadfinderbuch von Alexander Lion aus der Zeit hat der frühere Besitzer z.B. viele handschriftliche Notizen hinterlassen, die sehr eindeutig antibritisch sind und die Stimmungslage ganz gut wiedergeben.

Was dem Slogan "Jugend führt Jugend" angeht, ab wann kann er denn literarisch nachgewiesen werden? Eine wirklich strikte Trennung zwischen Altersstufen gab/gibt es doch nur bei "den" Pfadfindern, im Wandervogel und bei den bündischen Pfadfindern war das eher gemischt oder ein weicher Übergang von Jungenschaft (vergleichbar mit Wölflingen bis Pfadfinderstufe) zu Jungmannschaft (etwa Pfadfinder und Roverstufe) und Mannschaft (Erwachsene). Eigentlich hatte doch nur tusk zeitweise von einem reichsweit einheitlichen Stand der Jungenschaft über alle Bünde hinweg (unter seiner Führung) geträumt. Verwirklicht wurde das dann später im Jungvolk oder FDJ (eigentlich Thälmann-Pioniere) mit den bekannten Folgen, auf die wir uns besser nicht berufen.




Leider habe ich gerade den "falschen" Kindt hier herumliegen, aber soweit ich mich richtig erinnere gabs auch in den frühen Wandervogelgruppen vor 1914 die "Freunde- und Förderer". Scheinbar gabs also damals schon ein Bewusstsein dafür, dass man in jugendlichen Gruppen einen gewissen (finanziellen?) Rückhalt braucht.
Nach 1918 gab es zumindestens im AWV die Aufforderung, dass die Älteren über 20 Jahre, die nicht als Führer von den Jungen gewollt wurden, austreten sollten [Kindt, Werner (Hrsg): Die deutsche Jugendbewegung 1920 bis 1933. Die bündische Zeit; Quellenschriften. Düsseldorf: Diederichs 1974 (=Dokumentation der Jugendbewegung ; 3). S. 46]


achja, und zu tusk:

Eberhard Köbel war Schriftleiter der Zeitschrift „Der Eisbrecher“ ab Heft 10 im Juli 1933 [...] Zu dem Zeitpunkt war bereits der Großdeutsche Bund aufgelöst worden und die d.j. 1.11., der Bund, dem Köbel als Bundesführer vorstand, hatte am 31. März erklärt, „daß sämtliche Nazis nach 14 Tagen aus ihrem Bund ausgeschlossen würden“. Dennoch warb Köbel für einen kompletten Übergang der Gruppen der d.j. 1.11. in die HJ: „Nicht weinen über die Forderung der Gegenwart! Hinein ins große Leben! Antreten zum Eintritt in die Hitlerjugend! Heute noch d.j. 1.11 – Montur C, morgen H.-J.!-Uniform.
[Koebel, Eberhard: Exerziere auf Pfiff! In: Der Eisbrecher (August 1933). S. 297. AdJB, Zeitschriften, Z/100/1349.]
Beitrag vom 06.07.2012 - 11:41
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Andir ist offline Andir  
Moderator
3536 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von frank Diener

@ Andir : Übrigens haben die Altwandervögel schon im Namen Deutschlands(mit Alis Hilfe) am ersten Jamboree in London teilgenommen.

Ich weiß - und es zeigt nur die geistige Offenheit der teilnehmenden Wandervögel gegenüber neuen / anderen Ideen. Trotzdem ändert sich nichts daran, dass das "Jugend führt Jugend" im einer mitschwingend verstandenen Abgrenzung gegenüber erwachsenen Leitungskräften originär nicht aus dem Scoutismus kommt.

Ich finde es wichtig zu wissen, wo die jeweiligen Verbands-/Bundes-Quellen/Wurzeln sind, weil sich aus ihnen heraus mindestens ein Teil der jeweiligen Identität gründet. Letztendlich kann man nur daraus verstehen, warum andere anders sind und z.B. trotzdem Pfadfinder sein können.



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.
Beitrag vom 06.07.2012 - 12:40
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M. Hammer-Kruse ist offline M. Hammer-Kruse  
RE:
247 Beiträge
Zitat
soweit ich mich richtig erinnere gabs auch in den frühen Wandervogelgruppen vor 1914 die "Freunde- und Förderer".



Das waren die "Eufräte" (Eltern- und Freundes-Räte), eine geniale Erfindung von Karl Fischer, wenn nicht schon von Hermann Hoffmann.
Eben jene Erwachsenen, die den organisatorischen und finanziellen Hinterbau zu leisten hatten, aber bitteschön nicht in die Gruppenarbeit reinquatschen sollten.

Dabei spielte auch eine Rolle, dass in Preußen damals Schüler keinem Verein beitreten durften. Man brauchte also die Erwachsenen, um überhaupt eine Organisation bilden zu können. Die Träger-/Fördervereins-Lösung drängte sich also geradezu auf. Das spiegelte sich auch im Namen des Steglitzer Wandervogels wieder ("Ausschuss für Schülerfahrten").

Und bei dieser Konstruktion lag das "Jugend führt Jugend" gewissermaßen auf dem Tisch. Hermann Hoffmann war Student, die ersten Wandervögel waren fast auschließlich Schüler (bis auf Meyen, der anders, als es bei wikipedia steht, Lehrling war). Und das Revolutionäre war ja gerade, dass diese Schüler am Sonntag nicht mit Mama und Papa spazierengingen und brav vor den Honoratioren dienerten, sondern auf eigene Faust in den Grunewald zogen und dort abkochten und biwakierten.

Da entwickelte sich natürlich ein Selbstverständnis, mit dem sie sich auch äußerlich von den artigen Bürgerkindern mit dem Kieler Matrosenanzug absetzen wollten. Dass sie dann auf Fahrten häufig für Landstreicher gehalten und vom Hof gejagt wurden, wen wundert's?

Womöglich wäre das Ganze ohne den Hinterbau der Eufräte nur eine Episode geblieben und keine Jugendbewegung geworden. Aber so war es in der Gesellschaft angebunden: Im Verhalten und Erscheinungsbild gaben sie den Bürgerschreck, innerlich und organisatorisch waren sie der wilhelminischen Gesellschaft verhaftet: Jugend führt Jugend mit Nabelschnur.

Gruß, mike


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von M. Hammer-Kruse am 06.07.2012 - 13:20.
Beitrag vom 06.07.2012 - 13:15
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-ky ist offline -ky  
125 Beiträge
-ky`s alternatives Ego
Aussage eines 18jährigen Sippenführers (d.i. Stammesführer):

Jugend führt Jugend. Gut. Aber wer führt die Jugend, die die Jugend führt...



Wer stöbert - hat mehr vom Leben!
Beitrag vom 06.07.2012 - 22:29
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Norbert ist offline Norbert  
RE:
320 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von -kyJugend führt Jugend. Gut. Aber wer führt die Jugend, die die Jugend führt...


Da hilft schon der Meißnerformel von 1913:

Die Freideutsche Jugend will nach eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, in innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten. Für diese innere Freiheit tritt sie unter allen Umständen geschlossen ein.
Zur gegenseitigen Verständigung werden Freideutsche Jugendtage abgehalten. Alle gemeinsamen Veranstaltungen der Freideutschen Jugend sind alkohol- und nikotinfrei.

Die Worte der Meißnerformel werden zurückgeführt auf Knud Ahlborn, die er zusammen mit den jugendbewegten Ärzten Erwin von Hattingberg und Gustav Franke auf dem Weg zwischen Burg Hanstein und Meißner ausformulierte. Ahlborn unterschrieb nicht nur den ersten Aufruf zum Fest, sondern war auch verantwortlich für die Gesamtleitung sowie die Feuerrede und wurde schließlich auch zum ersten Vorsitzenden des Ausschusses der Freideutschen Jugend gewählt.





Sollten Sie oder Ihre Kollegen sich über mein nicht ganz fehlerfreies Deutsch amüsieren, möchte ich Sie bitten, mir auf niederländisch zu antworten ... verwirrt

http://www.youtube.com/watch?v=1Mx_TQNqjFE
http://www.youtube.com/watch?v=FMSqdKxth9s
https://www.youtube.com/watch?v=ew3vAEdv7Nw
https://www.youtube.com/watch?v=qfhbW5hQ6BE
http://www.youtube.com/watch?v=0SIssgoXM58
http://www.flickr.com/photos/vanbockelbenny/sets/7...9823692 689


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Norbert am 07.07.2012 - 11:20.
Beitrag vom 07.07.2012 - 10:59
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roterwolf ist offline roterwolf  
700 Beiträge
roterwolf`s alternatives Ego
letztlich mündet die Frage, wie weit die Formel "Jugend führt Jugend" bei deutschen Pfadfindern eine Rolle spielt, in die Frage, wie weit der jeweilige deutsche Pfadfinderbund Wurzeln hat, die im "Bündischen" liegen (mir fällt für all die Wandervogel-, Freideutschen-, Jungenschafts-, etc.- Wurzeln kein besserer gemeinsamer Begriff ein)!

Denn auf einen, wohl sehr vereinfachenden, Nenner gebracht hat nur die deutsche Jugendbewegung (und damit auch mehr oder weniger die deutschen Pfadfinder) die Formel "Jugend führt Jugend" in ihrem Konzept, wohl nicht der internationale Scoutismus!



bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen"
Beitrag vom 08.07.2012 - 13:30
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sumo ist offline sumo  
65 Beiträge
Einen Vorteil hat konsequentes "Jugedn Führt Jugend" auf jeden Fall. Ältere Semester über 25 oder teilsweise auch schon 21, werden automatisch aussortiert, statt sich Gedanken machen zu müssen, wie maan das leben im Bund weiter mitgestaltet. Ob es sinnvoll ist, ist zweischneidig. Einmal gibt konsequentes "Jugend führt Jugend" den Jugendlichen die Möglichkeit ihre eigenen Fehler zu machen. Ihnen wird von Erwachsenen nicht reingeredet. Wie Erwachsene denken zeigt beispielsweise hier der Thread "Horror-Nachtwanderung". Andererseits bringen sich die Stämme um erfahrene Leute. Ich vermute, daß es aus der Jugendbewegung kommt. Teil des internationalen Pfadfindertums ist es nicht, wenn ich im Ausland Pfadfinderlager bescuht habe, gab es sehr viele erwachsene Führer, die für Kinder Programm gemacht haben, statt den Kindern und Jugendlichen die Chancen zu geben ihr Programm selber zu gestalten.
Beitrag vom 08.07.2012 - 14:07
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rabe ist offline rabe  
Administrator
433 Beiträge
rabe`s alternatives Ego
Zitat
ist das "Jugend führt Jugend" nicht mehr zeitgemäß



Die Frage ob es je Zeitgemäß warzwinkern.

Als ich mit der Pfadfinderei anfing, war unsere Stammesführerin eine Dame von weit über 50 .. Natürlich haben wir jüngeren uns immer über sie und ihre Ansichten geärgert .. aber im nachhinein haben mir die Auseinandersetzungen mit der älteren Generation mehr gebracht als mit der gleichaltrigen Generation... Wenn mann dann mal mit seiner Ausbildung oder sonst mit einem Beruf anfängt, hat es meiner Meinung nach große Vorteile wenn man sich schon mal mit "alten" Mitstreitern auseinandergesetzt hat und auch ansatzweise weis wie die Ticken.

Denn im Berufsleben wird es wohl eher selten sein das man immer mit gleichaltrigen zu tun hat. So sehe ich das Jugend führt Jugend Prinzip in diesem Fall eher als Kontraproduktiv.

Zitat
Einmal gibt konsequentes "Jugend führt Jugend" den Jugendlichen die Möglichkeit ihre eigenen Fehler zu machen



Das ist für mich echt ein rotes Tuch ... was bringt es wenn jede Generation immer wieder die gleichen Fehler macht ? Was hat man davon .. ist es nicht besser wenn man aus den Fehlern der Vorgänger lernt ?

Denn das oben genannte Zitat sagt für mich vor allem eines aus "Stillstand"!

Was ich auch interessant finde, das Jugend führt Jugend immer von den Gruppierungen hochgehalten wird, die , wenn man sie mal antrifft zu 90% aus "alten Säcken" besteht.

Naja aber das wird wohl ein ewiges Streitthema bleiben... Ich bin froh das mein Stamm mich als alten Sack, als einer der ihren akzeptiert, und hoffe auch dass sich das nicht so schnell ändern wird.
Beitrag vom 09.07.2012 - 10:59
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M. Hammer-Kruse ist offline M. Hammer-Kruse  
247 Beiträge
Schon wahr, aber andererseits auch nicht.

Pfadfinden ist ja keine Berufsvorbereitung, sondern viel, viel breiter angelegt. Es ist Sozialisation, in was hinein auch immer.

Das mit den eigenen Fehlern: Wir wissen ja, dass man Erfahrungen selber machen muss. Und auf der Weg dahin ist mit Fehlern gepflastert.

Wenn man stets nur die alten Säcke mit ihrer großen Weisheit rangelassen hätte, dann fänden Pfadfinderlager heute womöglich in weißen Gestängezelten mit Holzboden und Doppelstockbetten statt. Wenn man ihnen stets konsequent den Stuhl vor die Tür gesetzt hätte, wäre vieles niemals möglich geworden: Häuser, Großlager, Dachverbände ...

16 jährige Gruppenleiter haben meist genug Überblick und Verantwortungsbewusstsein für das, was sie tun. Aber sie brauchen Rückenstärkung, Beratung und Hilfestellung. Um nicht übers Ziel hinauszuschießen, um realistisch zu bleiben und gegen den persönlichen Burnout.

Und dazu sind wir Oldies da. Denn wir haben das alles hinter uns. Mit allen Fehlern, die wir dabei gemacht haben. Und davon können wir den Jüngeren erzählen. Ausprobieren müssen sie's selbst.

Gut Pfad, mike
Beitrag vom 09.07.2012 - 12:00
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