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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Jugendbewegung » "Weiße Rose": Alexander Schmorell heiliggesprochen von russisch-orthodoxer Kirche in Deutschland

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69 Beiträge in diesem Thema (offen) Seiten (5): < zurück 1 (2) 3 4 weiter >
Autor
Beitrag
sadarji ist offline sadarji  
Administrator
4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
Die Definition von Diktatur ist eigentlich eindeutig und allgemein zugänglich: Diktatur ist eine Regierungsform, die sich durch absolute Herrschaft durch einen Diktator oder eine Gruppe/Partei auszeichnet. Es besteht keine Gewaltenteilung, keinen Grundrechteschutz der Bürger und die Herrschaft ist nicht demokratisch durch freie und faire Wahlen legitimiert. Insofern sind Diktaturen per se prinzipiell abzulehnen und schlecht, egal mit welchem Vorzeichen sie daher kommen. Scheinbar sind Zille und Ben der Ansicht, dass es gute und weniger gute Diktaturen gibt. Diktaturen sind grundsätzlich illegitim und beschneiden ihre Bürger in den Grundrechten.

Wenn überhaupt die "Qualität" von Diktaturen thematisiert werden soll, dann kann man im besten Fall zwischen totalitären und autoritären Diktaturen unterscheiden. Die autoritäre Diktatur lässt dem Einzelnen noch einen Rest an privaten Freiräumen, in die er sich zurück ziehen kann, wie zum Beispiel die Ausübung der Religion, freie wirtschaftliche Betätigung und Berufsausübung, Schutz des Eigentums usw. und begnügt sich mit politischem Wohlverhalten. Dazu zählen die meisten südamerikanischen, asiatischen und afrikanischen Diktaturen.

Zu den Charakteristika einer totalitären Diktatur dagegen gehört zu versuchen, den Einzelnen im Rahmen der permanenten politischen Mobilisierung und Einbindung in seine Organisationsstruktur völlig in Anspruch zu nehmen und kein freies Denken aufkommen zu lassen. Das Merkmal für trifft auf nahezu alle faschistischen und kommunistischen Diktaturen zu, wobei die Übergänge auch hier fließend sind.



Rover, du hast den damaligen Zeitgeist und das psychologische Umfeld in dem sich die Jugend sehr gut erfasst. Man muss auch sehen, dass die heutigen Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten nicht existiert haben und die Mobilität der Bevölkerungsmehrheit sehr eingeschränkt war. Man hatte sich auch mit den Fahrten damals, anders als heute eher nach Osteuropa hin orientiert. Davon zeugen auch viele Fahrtenberichte in den Jugendland-Heften aus der Zeit.



Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.
>>Neuer Spendenaufruf für das neue Haus am Hohe...rähen<<

Ich werfe in schwarz Nebelkerzen und moderiere in rot
Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von sadarji am 11.02.2012 - 01:01.
Beitrag vom 10.02.2012 - 20:03
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ben ist offline ben  
RE:
340 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von sadarji
Scheinbar sind Zille und Ben der Ansicht, dass es gute und weniger gute Diktaturen gibt.



wie ich schon sagte, "Unterscheiden heisst nicht Werten", gut, dass du diesen Teil gelesen hast. Was Zille meint (und ich auch) ist dein Unvermögen rassistische und sozialdarwinistische Argumentationen in der Vergangenheit und Gegenwart als solche benennen zu können. Über Diktaturen will überhaupt kein Mensch mit dir streiten.

Wenn du den Nationalsozialismus mit dem Stalinismus gleichsetzt, oder auch mal gerne mit der DDR (kalte Krieger-Argumentation), beweist du deine Blindheit auf dem rechten Auge. Es gibt einen Unterschied zwischen "Rassemord" und "Klassemord", allein das es unterschiedliiche Worte für das gibt, was du gleichsetzt sollte ein Hinweis darauf sein. Rassistische/sozialdarwinistische Argumentationen unterlaufen einfach dein Radar (ob nun bewusst, oder unbewusst sei dahingestellt) und du kannst aktuelle Bezüge darauf nicht als solche erkennen.
Das ist die "Blindheit".

Beitrag vom 11.02.2012 - 09:41
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Rover ist offline Rover  
RE: RE:
767 Beiträge
Rover`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von ben
Es gibt einen Unterschied zwischen "Rassemord" und "Klassemord", allein das es unterschiedliiche Worte für das gibt, was du gleichsetzt sollte ein Hinweis darauf sein.


Interessant! Du bist also der Überzeugung, dass sämtliche Opfer der Rasse- und Klassenmorde Dir beipflichten werden, wenn Du ihnen erzählst, dass es da nicht nur semantische sondern auch qualitative Unterschiede gibt.

Was Du so schreibst könnte man also auch verwenden, um Dich auf dem „linken Auge“ blind zu schelten.




www.alt-rover.de
Beitrag vom 11.02.2012 - 12:54
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Gast Kristian  
cui bono?
Gast
Nun, das ist ja eigentlich recht einfach,

Dinge haben etwas gemeinsam und unterscheiden sich hinsichtlich anderer Merkmale. Das trifft eben auch auf politische Konzeptionen zu. Was sardaji schreibt, dass Diktaturen und unantastbare Grundrechte einander ausschließen, stimmt ja. Das ist tatsächlich eine Gemeinsamkeit, was jetzt niemanden überraschen wird.

An dieser Stelle kann man die Betrachtung beenden und sich zurücklehnen und sagen: Ist ja alles das gleiche, bei beidem sterben Menschen durch staatliche Hand. Das hilft einem nur nicht weiter, wenn man unterschiedliche politische Konzeptionen beurteilen will, weil man dann die Konzeption und nicht nur ein mögliches Ergebnis in den Blick nehmen muss. Pest und Cholera (Grüße an Herrn Dyba an der Stelle) können eine ziemlich fatale Sache sein, sind aber doch recht unterschiedlich und werden auch unterschiedlich behandelt, wenn ich das richtig sehe. Wenn nicht, denkt Euch zwei andere total unterschiedliche tödliche Krankheiten.

Bleibt noch die innewohnende Behauptung, bei uns wäre alles super und total großartig. Unsere auf nationalstaatliche Abgegrenztheit basierende Ordnung, die Menschen hier Grundrechte einräumt, sie anderen jenseits einer fiktiven Grenze aber bestreitet, eine so geschützte marktwirktschaftliche Ordnung, die behauptet, dass alles, wofür man einen Preis bezahlt hat, auch in Ordnung ist, unsere Konsumdiktatur, unsere Ausbeutungsverhältnisse gegenüber natürlichen Ressourcen oder Menschen jenseits unseres Wirtschaftsraumes scheinen mir jetzt auch nicht dazu angetan, als friedliches Leben bezeichnet werden zu können.

Es ist recht unbestritten, dass die Ideologien des 20. Jahrhunderts zu unglaublichem Sterben geführt haben, das ist so bitter wie vergangen. Welche Lehre zieht man nur daraus? Vielleicht könnte eine sein, einen vorurteilslosen aber skeptischen Blick auf die Realitäten unseres Lebens zu werfen und dabei im Kopf zu behalten, dass man Menschen hinsichtlich ihrer Würde nicht unterscheidet, egal, wo sie leben. Wenn man diese Setzung für sich akzeptiert, kann man ja noch mal ganz anders auf unsere ach so perfekte Ordnung werfen und dann darüber reden, - da bin ich wieder beim Beginn meines Postings - welche Lösungsversuche man da für angemessen hält. Kann ja sein, dass die Behauptungen der einen Ideologie der anderen da ja doch überlegen ist, ohne dass es direkt im Massenmord enden muss. Meiner Überzeugung nach ist der Massenmord beim Faschismus unausweichlich, weil er seine Gleichheitskonzeption ausschließend hinsichtlich eines dem einzelnen Menschen von außen zugeschriebenen Merkmals (Gruppenzugehörigkeit) konstituiert, der Kommunismus oder eine irgendwie geartete linke Ideologie jedoch ein veränderbares Merkmal in den Blick nimmt: die Eigentumsfrage in der Verbindung mit der Wohlorientierung für den Menschen.

Ich wollte eigentlich noch einen Link zur Eunomia-Elegie Solons setzen, fand aber nur eine etwas obskure Seite. Liefere ich dann vielleicht noch nach. Inspiriert hatte mich seine Formulierung vom unfliehbaren Wundbrand.


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Kristian am 11.02.2012 - 16:08.
Beitrag vom 11.02.2012 - 14:16
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ben ist offline ben  
RE: RE: RE:
340 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Rover_1
Interessant! Du bist also der Überzeugung, dass sämtliche Opfer der Rasse- und Klassenmorde Dir beipflichten werden, wenn Du ihnen erzählst, dass es da nicht nur semantische sondern auch qualitative Unterschiede gibt.

Was Du so schreibst könnte man also auch verwenden, um Dich auf dem „linken Auge“ blind zu schelten.



ach SchnickSchnack, ich wusste nicht, dass man nicht darauf hinweisen darf, dass der Nationalsozialismus und der Stalinismus unterschiedliche Dinge waren, weil man sonst auf dem linken Auge blind sei...
Bist du der Überzeugung, dass sämtliche(!) Opfer der Rassemorde und der Hexenverbrennungen dir beipflichten würden, wenn du ihnen erzählst, dass es da nicht nur semantische sondern auch qualitative Unterschiede gibt? Natürlich macht es für die Opfer keinen Unterschied, für eine Betrachtung und Stellung dazu aber schon.
Die Gefahr für rothaarige Frauen die eine schwarze Katze haben, verbrannt zu werden sollte mittlerweile recht gering sein, für "Ausländer" kann man das nun nicht gerade behaupten... (siehe NSU)

Dieses "Stalin aber auch!", relativiert, lässt Unterschiede verschwimmen und negiert Argumentationsmuster.

Zitat
Original geschrieben von kristian
Es ist recht unbestritten, dass die Ideologien des 20. Jahrhunderts zu unglaublichem Sterben geführt hat, das ist so bitter wie vergangen. Welche Lehre zieht man nur daraus? Vielleicht könnte eine sein, einen vorurteilslosen aber skeptischen Blick auf die Realitäten unseres Lebens zu werfen und dabei im Kopf zu behalten, dass man Menschen hinsichtlich ihrer Würde nicht unterscheidet, egal, wo sie leben.



das kann ich so unterschreiben und ja, eigentlich wäre es ganz einfach...
Beitrag vom 11.02.2012 - 15:12
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Andir ist offline Andir  
mal ganz prinzipiell...
Moderator
3536 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Jeder Mord jedweder "Art" (ob ideoligisch motiviert, oder wie auch immer) ist und bleibt arglistig und lebensfeindlich. Wer Morde unterschiedlich "qualifiziert" und unterschiedlich "böse" wertet, wertet die Opfer zu anonymen statistischen Zahlen in einem theoretischen Konzept herab. Genau da helfen neue Heilige wie Alexander Schmorell weiter, indem sie Unrechtssystemen ein Gesicht und ein Schicksal entgegenstellen, das menschlich gesehen und verstanden werden kann. Da sollte eure Diskussion in diesem Faden ansetzten.



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.
Beitrag vom 11.02.2012 - 16:07
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Gast Kristian  
RE: mal ganz prinzipiell...
Gast
Zitat
Original geschrieben von Andir

Jeder Mord jedweder "Art" (ob ideoligisch motiviert, oder wie auch immer) ist und bleibt arglistig und lebensfeindlich. Wer Morde unterschiedlich "qualifiziert" und unterschiedlich "böse" wertet, wertet die Opfer zu anonymen statistischen Zahlen in einem theoretischen Konzept herab. Genau da helfen neue Heilige wie Alexander Schmorell weiter, indem sie Unrechtssystemen ein Gesicht und ein Schicksal entgegenstellen, das menschlich gesehen und verstanden werden kann. Da sollte eure Diskussion in diesem Faden ansetzten.

Entweder es ist unsere Diskussion, dann diskutiere mit, oder es ist unsere Diskussion, dann halte Dich raus. Gute Ratschläge von der Zuschauertribüne haben noch niemandem geholfen, Andir.

Die Sache mit dem Mord haben wir schon abgearbeitet. Dass Mord etwas schlechtes ist, ist so banal wie unbestritten.Im Moment diskutieren wir eine andere Frage, da fände ich es schön, wenn Du die Diskussion nicht durch Wiederholung unbestrittener Tatsachen verwirrst. Es is schon so schwer genug.

Und Heilige helfen wirklich niemandem weiter.
Beitrag vom 11.02.2012 - 16:14
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Andir ist offline Andir  
RE: RE: mal ganz prinzipiell...
Moderator
3536 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Kristian

Entweder es ist unsere Diskussion, dann diskutiere mit, oder es ist unsere Diskussion, dann halte Dich raus. Gute Ratschläge von der Zuschauertribüne haben noch niemandem geholfen, Andir.

Oh, ich wusste gar nicht, dass die Diskussion "euch" gehört - ich hatte das hier für ein offenes Forum gehalten. 'Tschuldigung dass ich mit deinem Backförmchen gespielt habe! Ich finde meinen Beitrag darüber hinaus durchaus hilfreich - wenn er dir nichts sagt,..

Zitat

Und Heilige helfen wirklich niemandem weiter.

Dir vielleicht nicht - anderen schon. Um eine Heiligsprechung geht es ja in diesem Faden (wie du im Titel unschwer lesen kannst.) - bleibt also zu fragen, wer hier eigentlich OffTiopic ist...



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.
Beitrag vom 11.02.2012 - 16:27
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Gast Kristian  
Gast
Andir, Du hast geschrieben, wo "unsere" Diskussion ansetzen sollte und Dich mit der Wahl des Personalpronomens selbst aus der Menge der Diskutierenden rausklamüsert.

Ich mag nur nicht, wenn Menschen, die sich selbst nicht an der Diskussion beteiligen wollen, vorschlagen, worüber andere Menschen diskutieren sollen. Dann ist es mir lieber, sie steigen von der Zuschauertribüne herab und betreten die Arena des erudierten Diskurses, aufdass der allgemeine Wert der Diskussion steige.
Nur so ist es gemeint.

Wo half jetzt Dein Diskussionsbeitrag weiter? Mord ist schlecht, Ideologien, die rechtfertigen wollen, dass man Menschen töten darf, disqualifizieren sich selbst. "Mord ist [...] lebensfeindlich". Ok. Das hat niemand hier bestritten. Vielmehr wird die ganze Zeit darauf verwiesen, dass niemand körperliche Unversehrtheit irgendwie zur Disposition stellen will. Warum sollten wir also die ganze Zeit darüber reden?

Nun, Heiligengeschichten sind so Sachen... Daran erkennt man die langen Zeiten, in denen Kirchen als Erinnerungsgemeinschaften zu denken pflegen. Ich persönlich finde Heiligenviten eine interessante Literaturform, ich weiß aber auch, dass da verdammt viel Fiktion und Konstruktion im Gange ist. Oder glaubst Du, dass Georg es dem grausigen Untier mal ordentlich gegeben hat auf seinem Schimmel? Narrative haben auch ihren Wert, aber man sollte es damit nicht übertreiben.
Beitrag vom 11.02.2012 - 16:37
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Rover ist offline Rover  
767 Beiträge
Rover`s alternatives Ego
In diesem Zusammenhang von Schnickschnack zu reden ist entwürdigend. Allein Andir hat es begriffen, worauf es ankommt. Und dafür bügelt ihr ihn ab ! Auch den Hexen ist es gleich, ob sie von Nazis, Kommunisten oder Protestantischen/Katholischen Gerichten zum Tode verurteilt wurden. Denn nur der gewaltsame Tod ist eine absolute Größe. Nicht das Wie und das Weshalb und Warum. Diese Differenzierungen tragen schon wieder den Keim der Ideologisierung in sich. „Das Böse“ trägt immer unterschiedliche Masken und schlüpft mal in diese, mal in jene Rolle. Wenn Du weiter differenzieren willst, dann behellige wenigstens nicht andere Leute damit.

Und glaubt mir: sadarjis Familiengeschichte hatte sowohl mit den Nazis, als auch mit den Schergen Stalins so ihre Erfahrungen gemacht.




www.alt-rover.de
Beitrag vom 11.02.2012 - 17:25
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Gast Kristian  
Gast
Mein lieber Herr Gesangsverein, als ob emotinales Vokabular je dazu beigetragen hätte, dass eine Diskussion sachlicher geführt werden würde.

Nicht "wir" haben Andir "abgebügelt", sondern ich habe ihn darauf hingewiesen, dass ich es schöner fände, er beteiligte sich an der Diskussion, sagte aber nicht, worüber wir diskutieren sollten. Mehr nicht.

Es geht ja nun auch wirklich nicht um den "Tod", sondern um menschliches Handeln begriffen als politisches Handeln. Dieser wurde hier von noch niemandem verständnisvoll im Munde geführt, deswegen müssen wir wirklich auch nicht ständig darüber reden.

Persönliche Betroffenheit macht Argumentationen schwächer, nicht stärker.

Niemand differenziert zwischen Todesursachen relativierend im Hinblick auf das einzelne Schicksal.

"Hexenverfolgung" war eher "staatliches" Phänomen, kein direkt kirchliches. Man kann den Kirchen viel vorwerfen, aber an der Rezeptionsgeschichte der Hexenverfolgung kann man eher seine eigene Bereitschaft zur Legendenannahme überprüfen als historisch argumentieren; wie überall gibt es auch hier Licht und Schatten.

Mit "dem Bösen" argumentieren solltest Du nicht in säkularen Diskursen.

---

Die eigentliche Frage war ja, ob man am Ergebnis feststellen kann, ob etwas gleichartig bewertet werden muss, oder ob nicht auch ein gleichermaßen schlechtes Ergebnis aus unterschiedlich zu bewertenden Gründen zustande kommen kann.


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Kristian am 11.02.2012 - 19:16.
Beitrag vom 11.02.2012 - 18:53
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ben ist offline ben  
RE:
340 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Rover_1
Auch den Hexen ist es gleich, ob sie von Nazis, Kommunisten oder Protestantischen/Katholischen Gerichten zum Tode verurteilt wurden. Denn nur der gewaltsame Tod ist eine absolute Größe.


Vergleiche bitte mit:
Zitat
Original geschrieben von ben
Natürlich macht es für die Opfer keinen Unterschied


Zitat
Original geschrieben von Rover_1
Nicht das Wie und das Weshalb und Warum. Diese Differenzierungen tragen schon wieder den Keim der Ideologisierung in sich. „Das Böse“ trägt immer unterschiedliche Masken und schlüpft mal in diese, mal in jene Rolle. Wenn Du weiter differenzieren willst, dann behellige wenigstens nicht andere Leute damit.
Und glaubt mir: sadarjis Familiengeschichte hatte sowohl mit den Nazis, als auch mit den Schergen Stalins so ihre Erfahrungen gemacht.


und nochmal SchnickSchnack (ich weise jetzt mal nur in Klammern auf deutsches Recht hin, was sehr wohl zwischen Mord, Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge usw. usf. differenziert, also eine qualitative Bewertung für die Gründe vornimmt, mich aber in diesem Fall (siehe oben, und das sogar im Konsens) nicht die Bohne interessiert) wenn wir alles, was passiert mit "dem Bösen" argumentieren wollen, dann war mein Beispiel mit der Hexenverbrennung ja doch nicht so falsch gewählt... herrje
und hier ein argumentum ad verecundiam anzubringen macht es dann nicht besser, oder habe ich mehr Recht, wenn ich sage, dass in dem einen Teil meiner Familie bis zum Tod (mal früher, mal erst vor einigen Jahren) stolze Wehrmachtsmitglieder vertreten waren und in der anderen Hälfte stolze Widerständler?
Was ändert das jetzt?

Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen, aber ich verstehe nicht, warum ihr euch an der Aussage, dass Stalinismus und Nationalsozialismus zwei unterschiedliche Dinge waren, so dermaßen stört?
(und jetzt endlich passt es mal: wenn ich sage Äpfel und Birnen sind unterschiedliche Dinge, stellt ihr euch doch auch nicht hin und sagt: Nein! Beides ist Obst!)


Beitrag vom 11.02.2012 - 21:49
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Toranaga ist offline Toranaga  
RE: RE:
225 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von ben
Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen, aber ich verstehe nicht, warum ihr euch an der Aussage, dass Stalinismus und Nationalsozialismus zwei unterschiedliche Dinge waren, so dermaßen stört?
(und jetzt endlich passt es mal: wenn ich sage Äpfel und Birnen sind unterschiedliche Dinge, stellt ihr euch doch auch nicht hin und sagt: Nein! Beides ist Obst!)



Sicher waren Stalinismus und Nationalsozialismus unterschiedliche Dinge.
Ich glaube nicht, dass das rein sachlich in Frage steht.
Beides war aber insofern "Obst" als dass die Welt auf beide politische Konstrukte ohne Probleme hätte verzichten können und die Menschheit ohne sie deutlich glücklicher gewesen wäre.
Beitrag vom 12.02.2012 - 00:19
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ben ist offline ben  
RE: RE: RE:
340 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Toranaga
Beides war aber insofern "Obst" als dass die Welt auf beide politische Konstrukte ohne Probleme hätte verzichten können und die Menschheit ohne sie deutlich glücklicher gewesen wäre.



Naja, anscheinend ja nicht, sonst hätte es beide ja nicht gegeben. Es gab also eine ausreichende Menge Menschen die aus bestimmten Gründen mitgemacht haben und wenn man verstehen will, warum es trotzdem so gekommen ist, obwohl wir sagen, man hätte darauf verzichten können, dann sind eben diese Gründe wichtig... und wenn man bei diesen Gründen angekommen ist, kann man eben nicht behaupten, dass beides zwei Seiten der selben Medaille sind.

Ansonsten müsste man jeden historischen Prozess abschließen mit: Die Leute sind tot, für die macht es keinen Unterschied ob wir uns Gedanken darüber machen. Dann hätten wir vom Neandertal bis zum Afghanistankrieg immer das Gleiche: den gewaltsamen Tod von Menschen auf den man hätte verzichten können.

und nochmal:
Zitat
Original geschrieben von rover_1
Denn nur der gewaltsame Tod ist eine absolute Größe. Nicht das Wie und das Weshalb und Warum. Diese Differenzierungen tragen schon wieder den Keim der Ideologisierung in sich.


der Advocatus Diaboli würde dich fragen: Das würde bedeuten der Tod Hitlers und Schmorells sind das selbe und diese von einander unterscheiden zu wollen, sei "böse"? Schmorell hätte also nicht heilig gesprochen werden dürfen, weil "das Wie und das Weshalb und Warum" keine Rolle spielen sollen?
Beitrag vom 12.02.2012 - 07:48
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zille ist offline zille  
RE:
684 Beiträge
zille`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von sadarji
Wenn überhaupt die "Qualität" von Diktaturen thematisiert werden soll, dann kann man im besten Fall zwischen totalitären und autoritären Diktaturen unterscheiden.

Es ging hier nie um jene "Qualität" von Diktaturen, welche die eine "besser" als die Andere bewertet
.
Qualität (lat.: qualitas = Beschaffenheit, Merkmal, Eigenschaft, Zustand) hat zwei Bedeutungen:

a) neutral: die Summe aller Eigenschaften eines Objektes, Systems oder Prozesses
b) bewertet: die Güte aller Eigenschaften eines Objektes, Systems oder Prozesses


Warum es dagegen nicht möglich sein soll, die Eigenschaften verschiedener totalitärer Dikaturen zu beschreiben, begreife ich nicht. Außer man verwechselt den Vergleich von politischen Systemen (für welche ja grade die Bennenung Ihrer ähnlichen und unterschiedlichen Eigenschaften notwendig ist) wie durch die Totalitarismustheorie mit ihrer Gleichsetzung.

Mich stört, daß Du in einem Faden über die Heiligsprechung von Alexander Schmorell mal wieder nicht umhin kommst, die (unbetrittenen) Verbrechen der Sowjets zu qualifizieren, mal wieder lapidar Kommunisten und Nazis gleichsetzt und damit relativierst, während Du ein Absatz zuvor ziemlich geschichtsvergessen den
Zitat
Freiheitsdrang und der unbändige Wille der Kosaken für ein selbstbestimmtes Leben

beschrieben hast. Wenn man schon den Drang verspürt bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit die Verbrechen des Sowjetregimes zu verurteilen, wäre zumindest ich dankbar, wenn Du nicht zeitgleich eine euphemistische Darstellung der Kosaken betreibst, welche in der kurzen Zeit des russischen Bürgerkrieges an zahlreichen antisemitischen Progromen mit mehreren 10.000 Toten beteiligt waren,

Zitat
Original geschrieben von Rover_1
Denn nur der gewaltsame Tod ist eine absolute Größe. Nicht das Wie und das Weshalb und Warum. Diese Differenzierungen tragen schon wieder den Keim der Ideologisierung in sich. „Das Böse“ trägt immer unterschiedliche Masken und schlüpft mal in diese, mal in jene Rolle. Wenn Du weiter differenzieren willst, dann behellige wenigstens nicht andere Leute damit.

Und glaubt mir: sadarjis Familiengeschichte hatte sowohl mit den Nazis, als auch mit den Schergen Stalins so ihre Erfahrungen gemacht.


Das letztes Argument finde ich besonders wichtig und seriös. Deshalb kurz zur Festigung meiner Argumente folgendes:Vorfahren meinerseits waren sowohl baltendeutsche Offiziere der weißen Armee als auch bei der Belagerung Leningrads 1941 bis 1944 sind von meinen Vorfahren auf deutscher Seite mehrere Wehrmachtssoldaten in den Schützengräben erfroren und mehrere als Zivilisten in der belagterten Stadt verhungert. Deiner Argumentation zufolge ist es also völlig egal., wer da warum und wie umgekommen ist - alle sind gleichermaßen Opfer - sie sind tot, Deckel drauf, nur wer die Vergangenheit ruhen läßt, kann sie würdigen.

Geschichtsklitterung würde ich das mal freundlich nennen.



"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens
Beitrag vom 12.02.2012 - 12:25
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Baumstruktur - Signaturen verstecken
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