ONLINE-STATUS- Besucher
- Heute:
- 12.283
- Gestern:
- 19.122
- Gesamt:
- 27.932.714
-
Benutzer & Gäste
4773 Benutzer registriert, davon online: 501 Gäste
|
|
75826 Beiträge & 5204 Themen in 29 Foren |
Keine neuen Beiträge, seit Ihrem letzten Besuch am 19.10.2025 - 14:23.
|
|
|
|
|
Autor |
|
|
|
|
Vorweg: Sollte ich damit im falschen Board gelandet sein, bitte ich um Verschiebung.
Hoffentlich gelingt es mir, das "Problem" verständlich zu beschreiben.
Also:
Ich arbeite in einer Kirchengemeinde (für Geld, was ja schön ist, aber auch bedeutet, daß ich weniger frei in meinem Tun bin, als Ehrenamtliche es sind).
Die Gemeinde bietet Christenlehre für Kinder von 6 bis 12 Jahren an - eine riesige Altersspanne. Die resultierenden Probleme könnt ihr euch selber ausmalen.
Daher habe ich vorgeschlagen, daß die Gruppe dem Alter nach geteilt wird und ich die Älteren (5.-6. Klasse) übernehme.
Für die, denen "Christenlehre" nichts sagt: Das war in der DDR der kirchlich organisierte Religionsunterricht, da dieser ja in der Schule nicht stattfand. Diese Arbeitsform wurde in den meisten Gemeinden beibehalten. Obwohl jetzt die meisten Kinder, deren Eltern das wollen, in der Schule den Reli-Unterricht besuchen. Aus meiner westdeutschen Jugend kenne ich es so, daß Unterricht eben in der Schule stattfindet, und in den Kinder- und Jugendgruppen wird sozusagen "alles andere" gemacht - also das, wozu die Kinder und Jugendlichen laut eigenem Bekunden Lust haben.
Nun habe ich "meine Leute" bei unserem ersten Treffen als Älterengruppe gefragt, was sie gerne machen möchten. Ergebnis: "Wir wollen nicht immer drinsitzen und sowas wie Schule machen - wir wollen mal was Cooles machen, rausgehen und so!".
Sehr gut! "Was richtig Cooles mit Rausgehen" hatte ich nämlich in Zukunft auch vor.
Dabei habe ich aber zwei Probleme:
1. Vor ... auweia... 18 Jahren (ich war also 16) war ich mal Jungscharleiterin. Alter der Heranwachsenden ebenfalls 11-12 Jahre. Damals konnte ich einfach mit denen tun und lassen, was ich wollte/sie wollten. Hier habe ich nun aber eine Christenlehre-Gruppe übernommen, d.h. die Gemeinde und die Eltern erwarten, daß da irgendwie Belehrung stattfindet. Ich würde ja am liebsten mal die Pfadfinder hier vor Ort besuchen und dann meine Leute darauf abklopfen, ob sie zu "so was" nicht auch Lust hätten. Oder vorschlagen, mal mit ihnen zu zelten und solche Sachen. Aber wie verbinde ich das nun mit "Inhaltsvermittlung" (in dem Sinne, daß sie z.B. biblische Geschichten kennenlernen oder etwas über Themen wie Freundschaft, Vertrauen, Vergebung usw. lernen)?
(In einem funktionierenden Gruppenleben lernt man natürlich ganz von selber etwas über die letztgenannten Themen - darum ist es mir ja auch ein Anliegen, eine echte Gruppe aus diesen 6 bisher "lehrerbezogenen Einzelpersonen" zu machen bzw. einen solchen Gruppenwerdungsprozeß zu fördern. Aber zusätzlich muß das Gelernte benennbar sein, also ein Kind müßte beim Nachhausekommen sagen können "die letzten 3 Wochen war unser Thema "Freundschaft". - ICH halte das zwar nicht für notwendig, aber es ist eine Erwartung, die ich erfüllen muß.)
2. Ich habe das Gefühl, daß mir das vor 18 Jahren erheblich leichter gefallen wäre. Die Altersdifferenz ist einfach riesengroß und das ist schlecht, aber nicht zu ändern. Ich will daraus aber nicht den Schluß ziehen, einfach doch bloß nachmittäglichen Religionsunterricht zu erteilen (das langweilt die Kinder zu Recht). Ich kann nur schlecht einschätzen, wie das Niveau inhaltlich sein sollte - und meine Kreativität war auch schon mal wesentlich ausgeprägter.
Also an alle, die erlebnisorientierte, jugendbewegungsnahe Jungschararbeit machen sowie an alle, die die spezifisch religiöse Bildung von ca. Elfjährigen als einen Kernpunkt ihrer Pfadfindertätigkeit sehen: Wie macht ihr das? Was kann man machen, was fällt euch ein? Oder auch gerne: Wo finde ich Ideen (im Internet, in Zeitschriften, ...)?
Falls es zur Beantwortung hilft: Im Moment ist das Thema "Passion".
Puh. Daß das so unausgegoren klingt, liegt daran, daß es unausgegoren IST. Ich bitte um Nachsicht.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von nesti am 15.03.2011 - 15:57.
|
Beitrag vom 15.03.2011 - 15:51 |
|
|
|
2775 Beiträge
|
 |
|
Erstmal hallo!
Wie wir das machen? Eigentlich ganz einfach.
Wir werden bei uns im Ort (7.000 Einwohner) bewusst als die christlichen Pfadfinder wahrgenommen.
Wir machen Dinge, die alle Pfadfinder machen: Pfadfidnertechniken, die Pfadfinderpädagogik anwenden, mit der Kohte auf Fahrt gehen etc. pp.
Aber das "C" ist immer wesentlicher Bestandteil unserer Gruppenarbeit. In den Sippenstunden und auf den fahrten und Lagern halten wir gemeinsam Andacht und Bibelarbeit. Vor dem Essen wird immer ein christliches Tischlied gesungen. Wir helfen unserer Gemeinde viel bei Gemeindefesten und besonderen Gottesdiensten als Helfer und Ordner. Wir gestalten auch einmal im Jahr einen eigenen Gottesdienst aus. Wir verteilen bei uns im Ort das Friedenslicht.
Eigentlich ganz einfach das Ganze.
Interessant finde ich auch, dass Neulinge kein Problem haben, dass wir gemeinsam beten. Alle wissen: das sind die christlichen Pfadfinder - und das ist dann auch so okay!
 |
Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
|
Beitrag vom 15.03.2011 - 16:17 |
|
|
|
|
Hallo,
danke für die schnelle Antwort -
ist so leider in meiner Situation nicht anzuwenden. Gebetet und Bibel (oder biblische Geschichten) gelesen wird ja bereits - die Frage ist: Wie kriege ich die Leute raus? (Wie gesagt: Wir sind uns einig, daß wir "rausgehen und was Cooles machen wollen", aber mir mangelt es an konkreten Ideen.)
Zeitlicher Rahmen: 45 Minuten (!) einmal pro Woche.
Ich bin keine Pfadfinderin (sondern Wandervogel, der erst spät Kontakt zu Ähnlichgesinnten, aber nie Gruppenanschluß gefunden hat) und kann daher nicht auf entsprechende Erfahrungen oder Strukturen zurückgreifen.
Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich alles ganz anders machen - dann würde ich nämlich tatsächlich mit den Pfadfindern vor Ort Kontakt aufnehmen und fragen, ob Zusammenarbeit möglich bzw. meine Mitarbeit erwünscht ist. Aber ich kann die Gruppe nicht "umwidmen" und ich kann sie auch nicht fallen lassen und statt dessen was anderes anfangen. Bin aus beruflichen Gründen an die vorhandenen Strukturen der Gemeinde gebunden.
Gestern wurde dank meiner Leitungsübernahme erstmals (jedenfalls seit einem halben Jahr, so lange bin ich dabei) ein Spiel gespielt und ich versuche als Neuerung das Singen einzuführen... was gar nicht so einfach ist, da ja jetzt das Alter anfängt, wo manche Singen peinlich finden (und ich leider nicht mehr in dem Alter bin, wo Pubertierende automatisch alles cool finden, was ich tue. Ach, das waren noch Zeiten mit 20... )
Jetzt mal ehrlich, ist es grundsätzlich für Sechstklässler uncool, das Vaterunser zu singen? Die haben das bisher so uninspiriert dahergesagt... und ich selber fand es in dem Alter sehr toll, das zu singen...
("Das Vaterunser singen" im Gegensatz zu "das Vaterunser sprechen", NICHT zu "etwas anderes singen". Dennoch die Frage: Gibt es Lieder, die in diesem Alter erfahrungsgemäß besonders gut ankommen? Ich selber sang mit 11 gerne "Ein Hase saß im tiefen Tal", "Wir danken dir, Herr Jesu Christ, daß du für uns gestorben bist" sowie "Über meiner Heimat Frühling", das gibt mir jetzt nicht so richtig einen Anhaltspunkt und mein Musikgeschmack war eh noch nie repräsentativ für meine Altersgruppe.)
Fühle mich also recht unsicher in meiner neuen Rolle und sehe andererseits große Chancen (nämlich durch Jugendarbeit zu begeistern, die ganz anders ist als Schulunterricht).
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von nesti am 15.03.2011 - 16:40.
|
Beitrag vom 15.03.2011 - 16:33 |
|
|
|
2775 Beiträge
|
 |
|
Mir ist noch relativ unklar, was genau dein Vorhaben ist:
- eine christliche Pfadfindergruppe
- eine pfadfinderische Jungschargruppe
- eine normale Jungschargruppe, die aber durchaus Kontakte zu Pfadfinder hält und das ein oder andere adaptiert
 |
Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
|
Beitrag vom 15.03.2011 - 16:57 |
|
|
|
|
Als erstes gilt mal der Grundsatz: Wer was macht kann was falsch machen, aber wer nichts macht, hat schon was falsch gemacht.
Also fang einfach mal an und zeige deine Unsicherheit nicht, du wirst schnell sehen, was die Kinder/Jugendliche mögen und was nicht, und was du leisten kannst und was nicht. Wichtig ist sich mal in der Umgebung umzuschauen ob es ähnliche Gruppen gibt, bei denen du dir Anregungen holen kannst , dann frag mal in der Gemeinde rum ob da jemand "Erfahrung" hat, machmal wundert man sich aus welchen Ecken ehemalige Pfadfinder, usw. kriechen. Bewegen, raus gehen, Feuer machen, im Zelt übernachten, Grashütte bauen, Wanderungen machen, das kommt immer gut...und warum sich nicht mal die örtlichen Pfadfinder einladen, das muß ja nicht gleich in einer "Kultrevolution" enden.... 
 |
Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
|
Beitrag vom 15.03.2011 - 17:36 |
|
|
|
|
@mogge: angesichts der sehr eingeschränkten Möglichkeiten: Das dritte.
Mir geht es darum - wie man im Pädagogendeutsch so schön sagt - für die Kinder einen Erlebnisraum zu eröffnen, wo sie durch für ihr persönliches Leben relevante Erfahrungen lernen können, menschlich wachsen können (statt belehrt zu werden).
@Hathi: Hier im Osten finde ich höchstens ehemalige Pionierleiter .
|
Beitrag vom 15.03.2011 - 18:38 |
|
|
|
|
@nesti:
Schau dir mal http://www.cvjm-buendisch.de/ an. Das ist pfadfinder-ähnliche Jugendarbeit im CVJM und dürfte relativ nahe bei deiner Zielvorstellung liegen. Die Gruppen dort reichen von der "normalen" Jungschargruppe, die neben dem C hauptsächlich bastelt und spielt, bis hin zur klassischen Pfadfindergruppe; die haben also Erfahrung mit unterschiedlichsten Arbeitsformen.
Ansonsten würden sicher auch die "ostdeutschen" VCP-Länder Unterstützung geben. Die Bedingungen, in denen dort gearbeitet wird, unterscheiden sich doch deutlich von denen, die traditionelle westdeutsche Pfadfinder kennen.
|
Beitrag vom 15.03.2011 - 19:00 |
|
|
|
2775 Beiträge
|
 |
|
von wo kommst du denn? Aus dem Bereich der künftigen Nordkirche?
Dann könntest Du mal Kontakt zum REGP knüpfen.
Viele REGP-Gruppen wurden von Pastoren gegründet, die pfadfinderisch total unbeleckt waren/sind.
 |
Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
|
Beitrag vom 15.03.2011 - 19:13 |
|
|
|
|
ah, sehr interessant, danke für die beiden links!
Beim CVjM kann man sich ja sogar direkt auf geeignetes Material für die Jungschar-Stunde durchklicken, sehr schön!
|
Beitrag vom 17.03.2011 - 13:54 |
|
|
|
|
Zitat Original geschrieben von nesti im anderen Faden über das Singen
Die Zeit ist strikt festgelegt: 45 Minuten (!) wöchentlich nachmittags - punkt und basta, weil die Eltern das so und nicht anders wollen. |
Sorry das sagen zu müssen: Du bist ganz schön arm dran..... , so wird aus einem Haufen nie eine Gruppe. In 45 min kann man ja gar nix machen....3 Spiele und was Nachdenkliches, dann sind 45 min rum.... vergiss das mit der coolen Gruppe reiß die 45 minuten runter (aber ja nicht überziehen!) und stecke dein Herzblut in andere Arbeitsfelder.

 |
Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
|
Beitrag vom 17.03.2011 - 21:29 |
|
|
|
|
naja, in 45 Minuten lässt sich natürlich kaum was anfangen - aber du könntest ja einfach mit dem anscheinend von dir Favorisierten Pfadfinderstamm Kontakt aufnehmen und die Kinder zusätzlich einmal dorthin einladen - unabhängig von den "normalen" Unterrichtsstunden.
Und ich weiss ja nicht, wie das im Osten ist, aber hier ist es relativ normal, dass auch Jungschargruppen zusammen auf Freizeiten oder Zeltlager fahren, sowas mal zu versuchen dürfte eigentlich nicht all zu schwierig sein. Natürlich muss man die Gruppe auch auf ein Zeltlager vorbereiten - Also könnte man in ein oder zwei der Stunden davor mit den Kids ein bisschen Pfadi-Technik üben, vielleicht liesse sich dafür von den Pfadis ne Kothe ausleihen. Wenn die euch dann in einer Stunde zeigen, wie die aufgestellt wird hätte man schon wieder ne Möglichkeit was gemeinsam mit denen zu machen, was sich in dem Fall ja sehr leicht den Eltern gegenüber vertreten lassen dürfte.
Und wenn es dir gelingt die Kinder zu begeistern, dann lässt sich vielleicht irgendwann mit den Eltern aushandeln, dass ihr euch zwei Stunden treffen könnt, damit für einen geistlichen Teil und für Spiele usw. Zeit ist - die Eltern lassen da denk ich eher mit sich reden, wenn die Kinder da hin wollen.
|
Beitrag vom 24.03.2011 - 16:23 |
|
|
|
68 Beiträge
|
 |
|
Hallo nesti,
ich habe selber 6 Jahre Christenlehre mitgemacht und weiß, was Du meinst. Ich muss mich leider Hathi anschließen, wenn er sagt, dass 45 Minuten zu kurz sind um pfadfinderisches Erleben zu gestalten. Der Dir gegebene Rahmen lässt zu wenig Spielraum. Entweder die Kinder (und deren Eltern) sind bereit mehr Zeit zu investieren und ihr macht wie es mogge so schön sagt *pfadfinderische Jungschararbeit* oder Du machst die Christenlehrestunden wie vor 20 Jahren.
Ich würde mal mit dem Pfarrer und Kirchenvorstand reden, ein Konzept vorlegen und entscheiden lassen, ob sie entsprechende Aktivitäten wollen und in welcher Form (ganz extra, oder integriert als Christenlehre etc.). Stelle den Bund oder die Gemeinschaft vor, wo Du denkst diejenige könnte es sein. Gehe dabei ruhig auf auf die Zukunft christlicher Jugendarbeit ein, denn die Christenlehre ist (so leid es mir tut, das sagen zu müssen) nicht das Instrument der Zukunft, wenn gleichzeitig noch Reliunterricht angeboten wird.
Vielleicht noch ein paar Wörter zur Christenlehre. Bei uns lief das fast immer nach Schema F ab: Lied, Begrüßung und Bibelgeschichte oder Thema, Bild dazu malen oder ein Spiel und Gebet und evtl. nochmal Lied am Schluss. Das hatte mit sog. "Erlebnispädagogik" oder Gemeinschaftsbildung überhaupt nichts zu tun. Warum auch? Zweck war (und ist) Glaubenslehre. Wir sind da hingegangen, kannten uns größtenteils aus der Schule und sind wieder heim. Mehr oder minder glücklich je nachdem wie wir unseren Gemeindepädagogen ärgern konnten. Heute sehe ich das natürlich aus einem anderen Licht, aber damals war es so.
Viele Grüße und Gut Pfad - Doro 
|
Beitrag vom 24.03.2011 - 19:05 |
|
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Dorothee
Ich würde mal mit dem Pfarrer und Kirchenvorstand reden, ein Konzept vorlegen und entscheiden lassen, ob sie entsprechende Aktivitäten wollen und in welcher Form (ganz extra, oder integriert als Christenlehre etc.). Stelle den Bund oder die Gemeinschaft vor, wo Du denkst diejenige könnte es sein. Gehe dabei ruhig auf auf die Zukunft christlicher Jugendarbeit ein, denn die Christenlehre ist (so leid es mir tut, das sagen zu müssen) nicht das Instrument der Zukunft, wenn gleichzeitig noch Reliunterricht angeboten wird. |
das sehe ich genauso.
um es einmal ganz klar zu sagen: du hast einen dienstauftrag, christenlehre zu erteilen. dafür wirst du bezahlt. also wird zu recht von dir erwartet, christenlehre zu erteilen und nicht irgendwelche anderen formen kirchlicher jugendarbeit anzubieten.
das heißt aber natürlich nicht, daß es dabei bleiben muß.
(1)ein erster schritt muß natürlich sein, selbst zu überlegen, wie dein idealbild von jugendarbeit in deiner gemeinde aussehen soll.
(2) dann frage dich: wo siehst du stärken und schwächen des vorhandenen christenlehrekonzeptes?
(3) wo könntest du geringe änderungen dieses vorhandenen konzeptes als ersten schritt auf dein idealbild hin sehen, z.b. durch wochenendrüstzeiten auf fahrt und lager? eine projektartige herangehensweise (etwa einzelne wochenenden oder ferienfahrten) könnte interesse bei den kindern und eltern wecken,
(4) ganz wichtig ist das kommunizieren deines neuen ansätze gegenüber deinen vorgesetzten stellen, also zuerst einmal gegenüber dem pfarrer, der ja die situation in seiner gemeinde und im kirchenvorstand am besten beurteilen kann. berichte dann doch z.b. auf einer kirchenvorstandssitzung von deinen erfolgen z.b. auf einer kirchenvorstandssitzung (denn die kirchenvorsteher haben zumeist keine ahnung, was wirklich im bereich der kinder- und jugendarbeit so läuft!) ziel ist hier, beim pfarrer und den kirchenvorstehern das bewußtsein dafür zu wecken, daß das "neue", was dir vorschwebt, eine große bereicherung für die arbeit der kirchengemeinde darstellen kann.
(5) erst wenn diese entscheidenden gremien überzeugt sind, kannst du die jugendarbeit grundlegen erneuern. vielleicht gelingt es dir ja, gemeindemittel verstärkt in die jugendarbeit zu stecken, sodaß christenlehre- und jungschararbeit keine alternative sind, sondern beide finanziert werden und einander ergänzen?
ich weiß, daß all dies einen "langen atem" erfordert, du mußt aber auch bedenken, daß die vorhandenen strukturen mit christenlehre etc. auch einen großen eigenwert haben. in einem weitaus größerem maße als im westen übernimmt die gemeinde hier die verantwortung dafür, daß die heranwachsenden religiöses wissen vermittelt bekommen. und wenn man darüber nachdenkt, was im westen so alles im religionsunterricht abläuft (was nichts mit einer derartigen glaubensvermittlung zu tun hat...) kann man auch das beharren auf diese strukturen verstehen.
aus eigener erfahrung kenne ich die christenlehre (wie auch konkreter arbeitsformen christlicher bünde... aber das ist eine andere sache) im übrigen nicht. ich bin halt ein wessi. mich würde interessieren, inwieweit dieses angebot in der realität heutzutage angenommen wird. wie viele kinder unterrichtest du? und sind das dann nahezu alle gemeindeglieder dieser jahrgänge, die hier zusammenkommen, oder ist das nur eine mindeheit? um wieviele kinder handelt es sich bei dir überhaupt?
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von schwarzkönig am 24.03.2011 - 23:03.
|
Beitrag vom 24.03.2011 - 22:45 |
|
|
|
|
schwarzkönigs Hinweise zur Einbindung von Pfarrer und besonders des Kirchenvorstands kann ich nur unterstützen. In den meisten Landeskirchen hat der Kirchensvorstand sehr weitreichende Befugnisse, häufig aber auch wenig Ahnung davon, was konkret passiert, gerade im Bereich Kinder- und Jugendarbeit. Umfangreiche Rechte und wenig Ahnung von der Praxis führen dazu, dass alles ausführlichst erklärt und diskutiert werden muss, insbesondere der Punkt, dass kirchliche Jugendarbeit mehr als religiöse Belehrung ist. Ich mache da immer wieder anstrengende Erfahrungen in meinem Kirchenvorstand, obwohl ein Viertel der Kirchenvorsteher selbst Pfadfinder war.
Für die Praxis vielleicht drei Hinweise:
- Beim Googlen bin ich auf diverse Christenlehre-Angebote gestoßen, die auch erlebnisbezogen arbeiten. So etwas lässt sich natürlich gut als Beispiel nehmen.
- Dann gäbe es die Möglichkeit, Gemeinden als Beispiel zu nehmen, in denen es Christenlehre und Pfadfinder gibt; insbesondere in den Landeskirchen von Sachsen und Mecklenburg lässt sich da einiges finden.
- Und drittens könnte man ja einfach mal die Pfadfinder vor Ort zur Mitgestaltung des Gemeindefests einladen.
|
Beitrag vom 25.03.2011 - 09:25 |
|
|
Das kann ich nur bestätigen |
|
|
92 Beiträge
|
 |
|
Pastoren oder Kirchenvorstand in die Arbeit einzubinden bringt viele Vorteile. Bei und ist der Pastor der stellv. Stammleiter - Naja, er war schon vor der Pastorenzeit Pfadfinder.
|
Beitrag vom 25.03.2011 - 13:43 |
|
|
|