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Ich sag mal: Ganz nett als Einführung in die Reformbewegungen, aber stellenweise mit wenig Tiefe.
Die im Titel genannte Jugendbewegung taucht explizit nur in zwei Artikel auf, einem recht guten zum Meißner und einem knapp mittelmäßigen zum Wandervogel.
EInige Themen fehlen ganz, so die Reformkleidung und die Sexualreform. Und die Wohnungsreform wird eher am Rande gestreift: Die Darmstädter Mathildenhöhe hat zwar ihre Wurzeln im Reformwillen des Großherzogs, ist aber keine Reformsiedlung; interessanter ist da der kleine Artikel zur Essener Margarethenhöhe. Auch die Siedlungsbewegung taucht eher am Rande auf.
Weigehend vernachlässigt wird die politische Seite der Reformbewegungen - zwar gibt es einige Verweise auf die völkischen Gruppen und einen Artikel dazu, aber die ebenfalls vorhandenen Verknüpfung nach links (zB aus der ersten Frauenbewegung) fehlen fast vollständig. Und der internationale Aspekt, der bei den Sozialisten und den Abstinenzlern sehr wichtig war, findet sich nirgends. Mehr hätte ich mir auch über die Auswirkungen des Erstens Weltkriegs gewünscht - dass sich von den Ernährungsreformern gewünschte einfache Ernährung und Selbstversorgung der städtischen Bevölkerung durchsetzen konnte, lag nicht zuletzt am kriegsbedingten Mangel.
Vieles ist sicher dem journalistischen Format geschuldet - aber es ist schon auffällig, wie die wirtschaftlichen Interessen des Verlags den Inhalt dominieren: Direkt neben dem Artikel zum Vegetarismus (und einige Seiten hinter dem einzigen umfangreicheren Abschnitt zur Abstinenzbewegung) findet sich eine Weinwerbung.
Das Fazit findet sich oben. Bedingte Kaufempfehlung für die, die eine (fast durchgehend) leicht lesbare EInführung in den um den Meißner herrschenden Reformgeist wollen.
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Beitrag vom 28.05.2013 - 09:17 |
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