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jeff und 649 Gäste
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Autor |
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RE: RE: Jugend führt Jugend |
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27 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
Zitat Original geschrieben von Mattes
Das Motto "Jugend führt Jugend" geistert immer wieder rund um Thema Pfadfinder herum und ist meiner Meinung auch ein Grundprinzip der Pfadfinder.
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Das ist vielleicht ein Prinzip, aber kein Grundprinzip des Pfadfindertums als solches. Ganz vor sich her geschoben hat dieses Prinzip die HJ, wenn auch nicht verwirklicht.
Das hat bestimmt Einer erfunden der a) noch nicht das G(ymnasium) 8 kannte, b) Probleme mit einem Ältere hatte, oder keine anden Älteren neben sich dulden wollte und c)kein Pfadfinder war.
Ich bin heute fest der meinung, dass nichts mehr ohne ein gutes Verhältnis zwischen Jung und Alt geht, die Jungen bringen den Elan, die Alten die erfahrung. wobei es auch alte Junge und junge alte heutzutage gibt.....aber ein Grundprinzip ist das auf keinen Fall |
Also erfunden hat das bestimmt keiner oder vielleicht doch? Bei den Nord Amerikainschen Ureinwohnern (Auch Indianer genannt ) gabe es so etwas schon.
Da führten wirklich sich gleich altrige Jungen sich selbe in kleinen Cliquen. Bipi hat diese Idee bei Seaton in dessen Jugendarbei gesehen und sie dann
wohl in seine Idee mit eingebaut. Da sie ja scheinbar seiner eigenen Kindheit ebenso entsprach. Da gab es auch keine Erwachsenen, sondern eben nur
ältere Brüder.
Also gab es da vielleicht doch so etwas wie ein Grund Prinzip. Auf das auch viele Jugendbanden doch aufgebaut sind. Bei den misht doch auch eher
mal kein Erwachsener mit.
Bei den Pfadis sind die doch nur dann mit rein genommen worden, weil so ein paar Englische Idioten auf deren Insel Stadtparks bei ihren Pfadfinder Aktivitäten,
welche ja anfangs noch ohne Erwachsene waren und nur auf eben der basis von Wissen aus den Zeitungsartikel von Bipi zustande gekommen waren, also sie eben Stadtparks kurz und klein hackten.
Deshalb empfahl Bipi auch das ein Erwachsener die Aufsicht besser dabei übernehmen sollte. Was die aber wieder scheinbar falsch verstanden haben und
so ihre verpaßte Militär Karriere nach holen wollten. Was so ja auch in Deutschland der Fall war.
Also wir leben so wie Bipi es gerne gehabt hätte. Erwachsene sind nur da dann dabei wo sie nötig sind, um dem Gesetzgeber die Luft aus den Segeln zu nehmen.
Dabei nutzen wir eben auch alle Schlupflöcher des Jugend Schutz und denke mal Vereinsgesetz, sowie Jugendgruppenreise Gesetze, um so zu sein und so zu
leben wie eben echte Pfadis sein sollten.
Oder gibt es da irgend ein Gesetz, welches von einer "Bande" verlangt sich an irgend welche Vereinsgesetze zu halten?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von frog.herold am 18.07.2012 - 21:14.
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Beitrag vom 18.07.2012 - 21:14 |
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434 Beiträge
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Also in Hinsicht darauf, dass die "Peergroup" für jugendliche Heranwachsende das Non-Plus-Ultra ist (so rein pädagogisch betrachtet) ist für eine _Jugend_bewegung nach meiner Ansicht unabdingbar, dass die Gruppen von annähernd Gleichaltrigen geführt werden. Wohlbemerkt: Das gilt für Jugendliche, nicht für Kinder. Und es schließt auch nicht aus, dass irgendwo im Hintergrund ein Erwachsener herumspukt.
Erwachsene Gruppenführer, also jenseits der 25 Jahre, haben nach meiner Ansicht in der direkten Gruppenführung nix verloren. Aus pädagogischen Gründen. Auch für den Erwachsenen. Der macht sich sonst zum Hanselmann und berufsjugendlichen Deppen. Seine Zeit ist vorbei, er hat es versäumt, anderen Platz zu machen und mit seiner Erfahrung und seinem Risikobewusstsein dominiert er die Gruppe zu Tode, d.h. bis zur Jugendpflege. Ist auch nichts schlechtes, ist aber nicht jugendbewegt.

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Beitrag vom 29.07.2012 - 16:24 |
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Zitat Original geschrieben von Almi
[...]
Erwachsene Gruppenführer, also jenseits der 25 Jahre, haben nach meiner Ansicht in der direkten Gruppenführung nix verloren. Aus pädagogischen Gründen. Auch für den Erwachsenen.[...] |
Dann würde es unsere Jungenschaft nicht geben, und unsere meisten Gruppenführer wären Deppen.
"Jugend führt Jugend" ist bei uns nur teilweise anwendbar. Teilweise, weil die "Jugend" nicht bereit ist, eine Gruppe zu führen, teilweise, weil es keinen Sinn machen würde, einen Jugendlichen als Jugendschaftsführer, unsere Jungenschaft umfasst ca. 80 Jungen, zu wählen, wäre absolut kontraproduktiv.
Hathi hat versucht, in dieser Diskussion mehr "Randbedingungen" zu berücksichtigen. Schade nur, dass so viele nicht darauf eingingen. Man muss doch wirklich Dinge wie den Zeitgeist, regionale Besonderheiten und persönliche Befähigungen berücksichtigen.
Weiterhin wird bei "Jugend führt Jugend" nur an das direkte Führen von Gruppen gedacht. Es gibt aber auch noch viele andere Aufgaben, bei denen man Verantwortung übernehmen kann, auch als "Jugend".
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Die Hölle ist überwindbar. (Hermann Hesse)
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Beitrag vom 14.08.2012 - 13:08 |
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Zitat Original geschrieben von Almi
Der macht sich sonst zum Hanselmann und berufsjugendlichen Deppen. Seine Zeit ist vorbei, er hat es versäumt, anderen Platz zu machen und mit seiner Erfahrung und seinem Risikobewusstsein dominiert er die Gruppe zu Tode, d.h. bis zur Jugendpflege. Ist auch nichts schlechtes, ist aber nicht jugendbewegt.
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Hab das jetzt erst gesehen:
1.) Hast du mich jetzt beleidigt! Ich fühle mich weder als "Hanselmann" noch als "berufsjugendlicher Depp", aber ich enpfinde dich jetzt als unverschämte Göre (wer austeilt muß einstecken können! )!
2.) Wäre ich froh alles in jüngere Hände zu geben, aber die haben gerade anderes zu tun....(FSJ im Ausland, Studium weit weg, G8,....auf alles Fälle lauter wichtigere Dinge)
3.) Scheiße ich auf "jugendbewegt", so lange es Spaß macht...
4.) Haben wohl die überwiegende Anzahl von Stämmen , troops, ....aller Pfadfinder dieser Welt Deppen als Führer/Leiter
5.) soll wohl am "deutschen Wesen wieder die Welt genesen", denn die meisten anderen außerhalb des deutschen Sprachraumes sehen es wohl ziemlich konträr zu dir! Und der Erfolg und die gesellschaftliche Relevanz dort, kann wohl nicht bedeuten dass das nur Deppen sind.....
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zuletzt von HathiCPD am 14.08.2012 - 13:31.
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Beitrag vom 14.08.2012 - 13:27 |
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2775 Beiträge
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Ergänzend zu Hathis Beitrag:
Almi, Du musst nicht mal weit weg ins Ausland gehen.
Oder wie erklärst Du Dir den raschen Erfolg von REGP und RR?
Ich finde das beachtlich, was dort innerhalb weniger Jahre/Jahrzehnte auf die Beine gestellt worden ist.
(Wobei das nicht meinem pfadfinderischen Stil entspricht - aber das ist auch vollkommen egal.)
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 14.08.2012 - 13:48 |
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258 Beiträge
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Ich habe mich ja jetzt schon die ganze Zeit zurück gehalten, muss aber jetzt doch mal ein paar Dinge anmerken.
1. Bipi dachte nie an autonome jugendliche Gruppenleitungen. Klar sollten die Patrolleader Jugendliche sein, aber es war nie dran gedacht, dass die unbeaufsichtigt Gruppenstunden leiten sollten - die sollten nämlich im Troop unter der Aufsicht des erwachsenen Troopmasters stattfinden. Der wiederum sollte ein "Boyman" sein, sich also einen jugendlichen Blick auf die Welt auch als Erwachsener bewahrt haben und durchaus in der Lage sein, jeden Unfug mit zu machen. Bipi sprach dabei allerdings nicht von "Deppen" und berufsjugendlichen Witzfiguren in kurzen Hosen, sondern hat das sehr eindeutig positiv gewertet (Quelle: Bipi: "Pfadfinderführer").
2. "Jugend führt Jugend" war wohl schon immer mehr Anspruch als Realität. Walter Laquer hat in seinem Buch "Die deutsche Jugendbewegung" schon 1978 recht hübsch den ideologischen Einfluss der (zum Teil schon sehr lange erwachsenen ) Reformpädagogen in der Wandervogelbewegung herausgearbeitet, schon seit dem ersten Eufrat in Steglitz. Mag sein, dass diese gesetzten Herren nicht mit auf Fahrt gingen, aber sie haben massiv das Denken der Wandervogelbewegung beeinflusst. In diesem Zusammenhang: Was macht Führung eigentlich aus?
3. Was heißt hier eigentlich "Jugend" bzw. ab wenn sprechen wir hier von "Erwachsenen"? Die prägenden Gestalten der Jugendbewegung - Bipi, die Oelbermänner, Ernst Buske, tusk u.vm. waren alle schon mindestens Mitte 20, als sie ihre stilbildende Rolle übernahmen. Die Ausnahme ist Karl Fischer, der bei Gründung des Wandervogels noch nicht volljährig war (was den Eufrat notwendig machte). Macht diese eine Schwalbe einen Sommer? "Junge und etwas ältere Erwachsene führen Jugend" klingt halt nicht. Allerdings: Wenn wir Bipis "Boyman" zugrunde legen, kann man auch mit 80 (so wie Bipi selbst) noch als durchaus jugendlich gelten. Ist halt alles relativ... ^^
Edit: Tippfehler
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von dieChrissi am 14.08.2012 - 15:40.
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Beitrag vom 14.08.2012 - 15:36 |
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Zitat Original geschrieben von dieChrissi
Was macht Führung eigentlich aus?
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DAS ist eine sehr gute Frage....
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 14.08.2012 - 15:44 |
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Froeschel |
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
Hab das jetzt erst gesehen:
1.) Hast du mich jetzt beleidigt! Ich fühle mich weder als "Hanselmann" noch als "berufsjugendlicher Depp", aber ich enpfinde dich jetzt als unverschämte Göre (wer austeilt muß einstecken können! )!
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Ich habe das auch erst jetzt gesehen. Die "Bündische Einfalt" schlug wieder zu; immerhin ist die bei den Bündischen so hoch gepriesene "Meißnerformel" auch nur ein Produkt von erwachsenen "Hanselmännern und berufsjugendlicher Deppen". Auch diejenigen, die diese Utopie von der Jugend, die Jugend führt propagierten, waren längst aus dem Alter heraus, das man "jugendlich" nennen konnte und räkelten sich bequem in den Armen ihres pädagogischen Eros. Na wenn das "Jugend führt Jugend" sein soll, dann Gute Nacht, Lampe.
SCNR:
Ein altersgrauer Hanselmann und Depp mit Stolz.......
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Beitrag vom 14.08.2012 - 16:08 |
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Einige Fragen:
jugendbewegt was heisst das denn ? Unbestimmter Begriff ?
Sind Pfadfinder jugendbewegt?
Was ist ein Jugendlicher? Nach dem JBFG bis 27 Jahren … bis 18 Jahren…21 Jahren ?
zu Jugend führt Jugend:
Jugend führt Jugend kann man auf der Ebene Sippe befürworten.
Voraussetzung hierfür ist die Annahme des Trupp- und Sippensystem mit den Instrumenten Trupprat und Truppsippe analog der Idee Patrolsystem aus Scouting for Boys.
Ob nun eine Sippe eine „peergroup“ sein soll oder nicht ist eine Führungssache bzw. was ich bezwecken möchte.
Altershomogenität in der Sippe erfordert bei der Führung ein gewisses Fingerspitzengefühl. Solche Gruppen habe ich als nicht besonders dynamisch erlebt. Es handelt sich auch hierbei um eine Möglichkeit. Führer ist dann ein gleichaltriger im jugendlichen Alter (?)14-18 Jahren. Jugend führt Jugend passt hier.
Zweite Möglichkeit: Sippen ohne eine Altershomogenität mit dem Vorteil, dass hier dynamischer abgeht.. Der Kornett sollte allerdings mehr Erfahrung haben und reifer sein. Hier funktioniert auch Jugend führt Jugend.
Wer führt aber die Kornetten / Sippenführer?
Das sind die „Boymen“ nach BP. Damit Jugend- Jugend führen kann muss die Jugend die führt, auch geführt werden. Dass können gleichaltrige nicht sein, da es hier an Erfahrung und Wissen fehlt. Hier spielen dann (junge oder alte) Erwachsene eine Rolle in Form des Truppfeldmeister o.ä.
Trotzdem die Hauptfrage ist:
Was wollen wir und wo wollen wir hin bzw. wo wollen wir hinführen?
Eine Führungsfrage! Und keine Frage nach Deppen und Hansdosenkohls!
Pfadfinder Jugendbewegt Wandervogel …?
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Beitrag vom 15.08.2012 - 10:39 |
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Hier kurz die gesetzlichen Definitionen (nach BGB, SGB VIII, StGB und JBFG):
Kind: Bis Vollendung des 14. Lebensjahres
Jugendlicher: Bis Vollendung des 18. Lebensjahres
Heranwachsender / junger Volljähriger: Bis Vollendung des 21. Lebensjahres
Junger Mensch: Bis Vollendung des 27. Lebensjahres
Das sagt natürlich nicht unbedingt etwas darüber aus, wie kindisch, jugendlich, jugendbewegt, vernünftig oder erwachsen jemand handelt oder sich fühlt.
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Ciao + GP
George
"Verlaßt die Welt ein bischen besser als ihr sie vorgefunden habt." |
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Beitrag vom 15.08.2012 - 13:42 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
Zitat Original geschrieben von Almi
Der macht sich sonst zum Hanselmann und berufsjugendlichen Deppen. Seine Zeit ist vorbei, er hat es versäumt, anderen Platz zu machen und mit seiner Erfahrung und seinem Risikobewusstsein dominiert er die Gruppe zu Tode, d.h. bis zur Jugendpflege. Ist auch nichts schlechtes, ist aber nicht jugendbewegt.
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Hab das jetzt erst gesehen:
1.) Hast du mich jetzt beleidigt! Ich fühle mich weder als "Hanselmann" noch als "berufsjugendlicher Depp", aber ich enpfinde dich jetzt als unverschämte Göre (wer austeilt muß einstecken können! )!
2.) Wäre ich froh alles in jüngere Hände zu geben, aber die haben gerade anderes zu tun....(FSJ im Ausland, Studium weit weg, G8,....auf alles Fälle lauter wichtigere Dinge)
3.) Scheiße ich auf "jugendbewegt", so lange es Spaß macht...
4.) Haben wohl die überwiegende Anzahl von Stämmen , troops, ....aller Pfadfinder dieser Welt Deppen als Führer/Leiter
5.) soll wohl am "deutschen Wesen wieder die Welt genesen", denn die meisten anderen außerhalb des deutschen Sprachraumes sehen es wohl ziemlich konträr zu dir! Und der Erfolg und die gesellschaftliche Relevanz dort, kann wohl nicht bedeuten dass das nur Deppen sind..... |
@Hathi:
@Almi:
Mich trifft so ein Kommentar auch tief ins Mark!
Was machen wenn, wie Hathi schon geschrieben hat, die Leiter/ Führerriege wegen Studium, Lehre und sonstigen nicht pfadfinderischen Unwegsamkeiten wegbricht?
Es gibt genau drei Alternativen:
- Stamm zu machen und auf Leiter hoffen, die im Jugend-führt-Jugend-Alter sind und den Stamm neu aufbauen oder
- alte Pfadfinder, die ihr Studium oder ihre Ausbildung beendet haben, zurückholen. Dies scheitert meist daran, dass sich die Interessen verschoben haben. Oder
- alte Säcke (Entschuldigung Hathi, ich bin älter als Du ), die junggeblieben sind als Sippenführer aquirieren und den Stamm in seiner bisherigen Form weiterführen.
In diesem Sinne Gut Pfad
Pfadiopa (fast 51Jahre alt)
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seit mehr als 35 Jahren Pfadi. Und ich finde es immer noch spannend..........
Lagerküche V0.1 ist unter www.simonis-nagold.de downloadbar!
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Beitrag vom 15.08.2012 - 19:29 |
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Zitat Original geschrieben von Pfadiopa
alte Säcke (Entschuldigung Hathi, ich bin älter als Du ) |
Kein Problem, wir Ältere in unserem Ort und davon gibt es einige, bezeichnen uns selbst so .... .
Normalerweise bin ich auch nicht so empfindlich, aber wenn eine 37 (!!!) jährige (sich selbst und) die Arbeit und Zeiteinsatz von Anderen mit solchen Bezeichnungen abwertet, dann treibt mir das schon die Zornesröte ins Gesicht und es überkommt mich, meine Meinung ungeschönt, platt und direkt an die Frau zu bringen.
Sollen doch zahlen die alten Säcke (am besten an schöne Stiftungen oder direkt in irgendwelche Bundeskassen!) und ansonsten die Klappe halten und sich fern halten .... nö, dazu bin ich nicht der Typ!
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von HathiCPD am 15.08.2012 - 19:57.
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Beitrag vom 15.08.2012 - 19:54 |
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Moderator 1538 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
Sollen doch zahlen die alten Säcke (am besten an schöne Stiftungen oder direkt in irgendwelche Bundeskassen!) und ansonsten die Klappe halten und sich fern halten .... nö, dazu bin ich nicht der Typ! |

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A Scout smiles and whistles under all circumstances. |
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Beitrag vom 15.08.2012 - 20:38 |
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434 Beiträge
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Ha, wusste ich doch fast, dass manche sich auf den Fuß getreten fühlen, obgleich ich meinte, alles klar formuliert zu haben. Da muss ich dann doch etwas weiter ausholen:
Die Maxime "Jugend führt Jugend" ist keine Erfindung von Baden-Powell. Wobei sein Ansatz, den Heranwachsenden selber Verantwortung zu geben, schon in diese Richtung geht.
Sie ist insofern auch keine echte Maxime, weil es in jeder Gruppe anders gehandhabt wird.
Nach meiner Erfahrung sind Gruppen, bei denen im Hintergrund (darunter verstehe ich alles ab Stammesführer aufwärts, also auch den Jungenschaftsführer von Teutone) Personen jenseits der 25 Jahre tätig sind, in ihrem Bestand stabiler, quantitativ größer und besser organisiert.
Das nur als Hinweis darauf, dass ich, wenn ich "Jugend führt Jugend" in Bezug auf die Jugendbewegung gesetzt habe, das Vorhandensein von erfahrenen Kräften nicht verunglimpfen wollte.
Für mich jedoch setzt eine Jugendbewegung (und davon sind nicht alle Pfadfindergruppen gleichermaßen beeinflusst) voraus, dass in der direkten Gruppenführung von Jugendlichen zwischen 13-19 Jahren in etwa Gleichaltrige tätig sind. Und dass der überwiegende Teil der Fahrten auch in diesem Konstrukt erfolgen. Es macht vom gesamten Stil der Gruppe und ihrer sozialen Interaktion untereinander und von den Lerneffekten her einen großen Unterschied, ob ein dreißigjähriger mit den Jugendlichen unterwegs ist, oder ein in etwa Gleichaltriger. Deshalb Peergroup. Natürlich kann auch ein dreißigjähriger mit Jugendlichen auf Fahrt gehen, aber das ist nicht das gleiche, sondern etwas anderes. Es ist jedenfalls nicht "Jugend führt Jugend".
Ja, "die Großen" der Jugendbewegung waren selber auch schon älter. Aber sie sind nicht dafür berühmt geworden, dass sie in ihrem Alter noch Fähnleinführer gewesen sind, sondern eben Ordensführer oder Bundesführer. Ich hoffe, das war jetzt klarer.
Jüngere Gruppenführer bzw. ältere (in Hinsicht auf Jugendliche, nicht in Bezug auf Kinder als Mitglieder der Gruppe) haben beide ihre Vor- und Nachteile. Ich bin halt ein überzeugter Vertreter der Jüngeren.
Die Älteren müssen nicht automatisch die Kasse führen, aber auch nicht der nachwachsenden Generation das Durchkommen versperren. Und das tun sie allein bereits durch Anwesenheit ihrer geballten Kompetenz.
Deshalb ist folgendes Modell mein Favorit: Sippen: jugendliche Gruppenführer. Meuten: Erwachsene Gruppenführer. Stammesführer und drüber: Auch Erwachsene. Hat vielleicht auch was mit der inneren Leitung zu tun: Wäre jede Sippe mit einem Erwachsenen besetzt, würde es für den Stammesführer schwerer sich bei Konflikten durchzusetzen. Sehr ihr das Durchsetzen nicht als wesentlich an, dann ist auch dies ein Zeichen dafür, dass mit Veränderung der Altersstruktur in der Führung bzw. Leitung sich eben doch der Stil ändert.
Das Prinzip Jugend führt Jugend muss entstanden sein zu einem Zeitpunkt, an welchem das Jugendalter als solches und als Eigenwert bereits erkannt worden war und die Jugendlichen die notwendige Zeit und Autonomie hatten, dieses auch umzusetzen. Also ich tipp mal Bündische Phase, in der HJ war es ja bereits umgesetzt und die haben doch fast nix selber erfunden, sondern sich an erfolgreichen Vorlagen bedient. Die Reformpädagogik fällt ja auch in diese Zeit. Also sag ich einfach mal 1925.
Und damit ihr trotzdem was zu nölen habt:
Ich persönlich tue mich sehr schwer mit denjenigen innerhalb insbesondere der Pfadfinderbewegung, die in einem Alter, wo andere erfolgreich im Berufsleben sind und sich um ihre eigene Familie kümmern, immer noch jedes Wochenende mit den sechszehnjährigen unterwegs sind. Ich verstehe es einfach nicht. Man (also ich) hat doch nicht unbegrenzt Energie und Zeit. Warum liegt bei diesen die Priorität immer noch bei der privaten Freizeitgestaltung? Also ich bin ja damit groß geworden, dass die Ideale, mit denen man bei den Pfadfindern großgeworden ist, sich später im Zivilleben zu beweisen haben. Dass also das auf Fahrt und Lager gehen, so wunderschön es ist, dennoch eine Phase im Leben darstellt und zwar genaugenommen eine vorbereitende Phase. Die Pfadfinder leben doch streckenweise in einer Parallelwelt. Und ich kann mich gut erinnern, dass es mir als Heranwachsende oft so vorkam, als sei das "wahre" Leben das auf Fahrt und im Lager, und der "Alltag" das störende dazwischen. Aber Leute, wenn ihr das mit jenseits der dreißig immer noch so empfindet, das ist doch nicht gesund. Da solltet ihr vielleicht einen Weg finden, das Pfadfindersein auch in euren Alltag zu integrieren, dann müsst ihr nicht mehr mit ersten Gelenkbeschwerden noch auf dem Boden schlafen und euch mit der zwanzigsten Generation pubertierender Jugendlicher herumärgern?! Und das meine ich jetzt nicht als Angriff, sondern mehr als philosophische Frage. Wer mich kennt, weiß dass ich selber auch jenseits der dreißig bin und mich auch noch für eine aktive Pfadfinderin halte. Aber eben nicht mehr ausschließlich und unbedingt und ständig im direkten Arbeitsbereich der Jugendlichen. Stattdessen gehöre ich zum haginternen und inoffiziellen "KAS". Heißt: Kompetenzkreis alte Säcke und da gehöre ich auch hin.
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Beitrag vom 16.08.2012 - 15:45 |
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434 Beiträge
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Und sorry für die Deppen-Titulierung, aber trifft es denn auf euch tatsächlich noch zu, dass ihr Gruppenführer einer Sippe von fünfzehn- oder sechszehnjährigen seit weil ihr es einfach nicht lassen könnt und meint, damit sei das "Jugend führt Jugend"-Prinzip erfolgreich umgesetzt und eure Gruppe jugendbewegt im engeren Sinne? Dann habt ihr entweder ein gänzlich anderes Verständnis von Jugendbewegung als ich. Oder ihr seit eben doch Deppen.
Das glaube ich aber nicht.
Ich denke ihr seit ganz normale Pfadfinder, die einfach eingesprungen sind, weil kein anderer da war. Oder sowieso im Hintergrund tätig (Fröschel und Pfadiopa führen noch eine Sippe? Kann ich mir nicht vorstellen!) Und dann wart ihr beleidigt. Seufz 
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Beitrag vom 16.08.2012 - 16:41 |
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