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Wikileaks vs. digitaler Mob (Jaron Lanier) |
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527 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Zille
Würde mich mal interessieren, wie ihr das Ganze seht:
-Ist es eher gut oder eher problematisch Dokumente, die von Regierungen als "geheim" eingestuft werden, zu veröffentlichen? |
Von der Utopie beseelt, eines Tages eine Welt zu haben, in der Konflikte rein diplomatisch, also ohne Gewalt und Krieg gelöst werden, stufe ich Diplomaten-dienliches Wissen als geheim und schützenswürdig ein.
Zitat -Was haltet ihr von den Reaktionen der Regierungen, Firmen, Banken etc. ? |
Anzunehmen, dass nicht wirklich jedes Land von seinen Diplomaten Dossiers erhält und auch auf sie angewiesen ist, halte ich für naiv und realitätsfern.
Ebenso ist Öffentlichkeit ein wunderbar unbestechlicher Richter (siehe das gern zitierte Watergate).
Und Öffentlichkeit ist eine fast anarchisch anmutende Form von Demokratiemöglichkeit.
Meint: mehr Transparenz - mehr Mitbestimmungsrecht und -möglichkeit.
(Siehe S21: als hunderte von handymittschnitten die üblichen Polizeidokumentationen à la 'wir konnten nicht anders als mit Wasserwerfern auf die Kinder losgehen' widerlegt wurden)
Da stellt sich sofort die Frage: wie kompetent ist 'man' (Mustermann) mit den Medien, besonders dem Medium Internet?
Diese Frage beantwortete Jaron Lanier (MitEntwickler der virtuellen Realität) in einem Frankfurter Rundschau Interview vom 13.10.2010 mehr oder minder mit: überhaupt nicht. Dazu dient ihm als Beispiel facebook:
"Du als Nutzer bist also gar nicht der Kunde von Facebook – du bist das Produkt, das sie verkaufen. Du wirst als Paket an jemanden verkauft, den du nicht mal kennst. [...] Mehr noch: Die Site hat eine universelle Bedeutung erreicht, die es schwer macht, sie überhaupt noch zu kritisieren. Facebook ist heute wie eine Doktrin. So funktionieren einige dieser Entwicklungen: Sie grenzen Kritik aus und blockieren andere Ideen."
=> WikiLeaks: wie soll man da auf Dauer und konstant eine Urteilsfähigkeit über veröffentlichtes Material halten können?
Wie sicher sein, dass Statements nicht für das vielbeschworene öffentliche Interesse zurechtgebastelt wurden?
Würde 'geheimes Material' nicht per se wie das heute öffentliche behandelt werden?
Von diesen Fragen ausgehend finde ich den zweiten Aspekt in Laniers Interview noch viel interessanter. Der Benutzer also nicht nur als ausgequetschtes, manipulierbares "Produkt", sondern auch noch als Teil eines digitalen Mobs, (S. 2):
"Jedes Volk, jede Religion, jede Rasse ist irgendwann in der Geschichte mal zu einem bösartigen Mob geworden. Das liegt in unserer Natur. Es wäre dumm anzunehmen, dass es nicht noch einmal passieren könnte. Deshalb weise ich daraufhin, dass es ein Spiel mit dem Feuer ist, im Internet so leicht eine anonyme, vernetzte Masse entstehen zu lassen."
Da ist zweimal zu überlegen, ob alles Wissen jedem zugänglich zu machen sei.
Andererseits legt Vargas Llosa in seiner Forderung nach Legalisierung von Drogen (hab ich im Focus gelesen, den ich nicht mehr verfügbar habe) wunderbar dar, dass nur durch Verbote Kriminalität und Mißbrauch ermöglicht werden, sowie diese Verbote die Machtmittel der Diktatur seien. So wäre das Veröffentlichungsverbot die Wurzel des Mißbrauchs von Wissen / Daten.
Wie Mißbrauch von Wissen durch Geheimhaltung zu vermeiden sei, das weiß ich auch nicht. Ebenfalls nicht, wer beurteilt, ob Wissen wirklich von öffentlichem Interesse ist oder nicht.
Ein weites Feld!
Edit: wenigstens eine Quellenangabe zu Llosa: FOCUS 46/2010. 21. November 2010
<Text-Schnipsel>
„Ich hege keinerlei Sympathie für Drogen“, schreibt Vargas-Llosa,“ weder für die weichen noch für die harten, und einen Menschen unter Drogeneinfluss, genauso wie einen Betrunkenen, finde ich recht unerfreulich, lästig und langweilig. Aber genauso missfallen mir diejenigen, die in meiner Gegenwart in der Nase bohren oder Zahnstocher benutzen…Aber es würde mir nicht einfallen, ein Gesetz zu fordern, das dies verbietet und unter Gefängnisstrafe stellt.Deshalb sehe ich auch nicht ein, warum der Staat einem Erwachsenen, der bei Verstand ist, verbieten sollte, sich selbst Schaden zuzufügen…“
<Ende Text-Schipsel>
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Die Tiger am 09.12.2010 - 02:17.
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Beitrag vom 09.12.2010 - 02:02 |
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