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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeine Pfadfinderthemen » IST: Wie präsent darf Religion in der Pfadfinderei sein? || WAR: suche Pfadfinder in nähe Hamburg Harburg

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Autor
Beitrag
HathiCP ist offline HathiCP  
RE: RE: RE:
Moderator
3846 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Pitt
Es geht aber auch ohne !



...bin ich auch sicher, zumindest bis zu einem gewissen Punkt - schwierig wird es für nicht religiöse Familien wenn es z.B. um das Thema Tod geht, denn wer erklärt schon seinem Kind, dass aus dem geliebten Opa nunmehr ein häufchen Kompost wird. zwinkern
Was ich aber meine zu beobachten ist, dass kinder aus komplett areligiösen familien eigentlich nur eingeschrängt ein Wertesystem bekommen. Oftmals übernimmt auch der Konsum oder sogar die Werbung die Prägung der Persönlichkeit - aber letztendlich müssen es die Eltern wissen was sie ihren Kindern mitgeben wollen, solange sich zumindest ein Elternteil Gedanken darüber macht, bin ich ja schon zufrieden......aber leider gibt es Fälle in meinem Umfeld bei denen ich mir da echt Sorgen mache!



Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed!
Beitrag vom 08.07.2010 - 12:31
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Anna C. ist offline Anna C.  
RE:
54 Beiträge
Oh, da habe ich ja nochmal eine Welle von Reaktionen ausgelöst! grosses Lachen

Zitat
Original geschrieben von Pitt
Informiert eine christliche Pfadfindergruppe lediglich unverbindlich über ihre Religion, oder werden dort auch religiöse Handlungen (Gebete, Andachten, Abendmahl....etc.) als Bestandteil der Gruppenarbeit praktiziert ? zwinkern

Wenn sie nur "unverbindlich informieren" würde, wäre sie keine christliche Pfadfindergruppe.
Glaube definiert sich dadurch, dass er praktiziert wird. Wenn ich oben von "Kennenlernen" und "sich entscheiden können" sprach, dann meine ich damit durchaus den praktizierten Glauben, nicht irgendeine theoretische, verkopfte "Information".

"Unverbindlich informieren" kann jeder. Unverbindlich informieren kann (und wird) eine christliche Gruppe genausogut über den Islam, oder eine nichtkonfessionelle Gruppe über das Christentum. Das hat aber mit Kennenlernen des Glaubens nichts zu tun.

Aber, wie hier im Thread an anderer Stelle auch schon gesagt wird: Es wird in so einer Gruppe wohl die "äußere" Teilnahme erwartet, aber es wird ja niemand gezwungen, innerlich mitzubeten.

Das heißt: Ich kann als Gruppenleiterin wohl erwarten, dass beim Tischgebet alle Kinder (egal ob atheistisch, muslimisch, christlich oder sonstwas) bei Tisch sitzen und nicht herumspringen, aber ich erwarte nicht, dass alle "Amen" zum Gebet sagen. Oder dass alle beim gemeinsamen Gottesdienst mit dabei sind - aber nicht, dass alle alles so einfach übernehmen.

Das wird in vielen Gruppen auch ausdrücklich immer wieder so gesagt, damit Kinder zwar die Verbindlichkeit der Teilnahme haben (sonst funktioniert eine Gruppe auch bald nicht mehr, wenn einzelne boykottieren) und z.B. beim Gebet auch mit Respekt vor den anderen still sind, aber nicht selber mitbeten "müssen", wenn sie das nicht möchten oder können.

Zitat
Original geschrieben von Pitt
Niemand würde von einem gläubigen Katholiken verlangen oder erwarten, das er sein Kind einer muslimischen Jugendgruppe anvertrauen würde, mit dem Hinweis - das Kind könne doch dann selbst entscheiden, welche Religion die richtige wäre !

Und warum bitteschön nicht? Wenn dort gute Arbeit gemacht wird?
Was Dir vielleicht nicht bekannt ist: Es gibt durchaus viele Muslime, die ihre Kinder bewusst in kirchliche Kindergärten oder christliche Kindergruppen schicken, einfach weil sie wissen, dass dort gute Arbeit gemacht wird. Die Kinder lernen dann beides kennnen. Und? Ist das schlimm?

Ich bin, ehrlich gesagt, ziemlich erstaunt, wie wenig Zutrauen offenbar manche nichtchristliche Eltern in ihre eigene Erziehung und ihren eigenen Einfluss haben. Da scheint eine unwahrscheinlich große Angst zu herrschen, das Kind könnte durch die eine Stunde in der Woche von irgendetwas anderem beeinflusst werden.

Zitat
Original geschrieben von Pitt
Atheismus ist für mich die ideologisch motivierte Ablehnung von Religion und deren Institutionen. Die Geschichte hat gezeigt, das z.B. kommunistische Regime diesen staatlich verordneten Atheismus auch als "Waffe" gegen die Religionsfreiheit eingesetzt haben. Die Folge waren Verfolgung und Unterdrückung von bekennend religiösen Menschen.
Ich halte solchen Atheismus für mindestens genauso gefährlich wie religiösen Fanatismus.

Da stimme ich Dir voll zu. Ehrlich gesagt, ich halte ihn beinahe für noch gefährlicher, und die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts hält dafür ja ein paar ziemlich üble Beispiele bereit.

Und mein Eindruck war zwar nicht, dass der OP dieses Threads selber "fanatisch" ist, aber dass zumindest sein Geschichts- und Christentumsbild doch in gewisser Weise von deren Lehren geprägt ist.

Zitat
Original geschrieben von Pitt
Grundsätzlich billigt man, im Zuge der Religionsfreiheit, Eltern die religiöse Erziehung zu (ich auch), ist aber leider gegenüber Familien ohne Religion deutlich intoleranter, die eine religiöse Einflußnahme im Kindesalter nicht wollen ! Da wird dann seltsamerweise auch gerne den Eltern eine Intoleranz gegenüber religiösen Gefühlen unterstellt !irre

Ich gestehe Dir zu, was Du willst. Du kannst Dein Kind erziehen, wie Du willst - das ist Deine persönliche Freiheit. Wir leben zum Glück in einem Land mit Religionsfreiheit, und das schließt die negative Religionsfreiheit ein.

Was ich allerdings in Zweifel ziehe, ist dies: "Familien ..., die eine religiöse Einflußnahme im Kindesalter nicht wollen".
Ich behaupte - wie oben schon gesagt - : Man kann sein Kind nicht nicht beeinflussen.
Wer das meint, der lügt sich m.E. selber was in die Tasche. Auch eine religionslose Erziehung ist eine Beeinflussung - eben zur Religionslosigkeit. Eine "neutrale" Erziehung in Sachen Religion gibt es m.E. nicht.
Ich denke einfach, so ehrlich sollte man sich selber und seinem Kind gegenüber sein.

Gruß,
Anna
Beitrag vom 08.07.2010 - 13:05
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Anna C. ist offline Anna C.  
RE:
54 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Pitt
Bei mir hat sich ohne Frage die religionslose Skepsis meines Vaters wiederholt ! Aber ich habe vorher fast alles angucken dürfen, ohne mit fanatischen Wiederlegungen am Frühstückstisch rechnen zu müssen.

Mein Bruder hat sich mit sechzehn Jahren taufen und konfirmieren lassen.
Praktiziert mit seiner Familie auch diese Religiosität. Incl. Tischgebet und seine Kinder werden im Grundschulalter (wenn sie das möchten) getauft. Es herrscht in unserer Familie sozusagen eine sehr tolerante Grundstimmung gegenüber Religion und dem fehlen einer solchen.

Das eine solche Konstellation nicht die Regel ist, gebe ich zu !
Die Grundsätzlichkeit deiner These wiederlegt es aber schon lachend !


Oh, keineswegs. ;-)

Ich behaupte mal, 90% dessen, was in der (religiösen/nichtreligiösen) Erziehung geschieht, passiert nicht durch Erklärungen und Informationen (=herumliegende Bücher), sondern durch Vorleben.
Du sagst es ja selber, Du bist geprägt von der Religiosität bzw. Mangel derselben Deines Vaters. Das ist natürlich nichts "Fanatisches", aber es ist genauso eine Prägung oder eine Beeinflussung, wie eine Prägung zum Glauben das wäre.

Dein Bruder hat einen anderen Weg eingeschlagen. Deine Eltern haben ihm (und Dir) - trotz deutlich vorhandener Prägung - ja offenbar die Freiheit zugestanden, auch anderes kennenzulernen und zu erfahren.
Um genau diese Freiheit ging es hier im Thread, soweit ich sehe, denn genau diese Freiheit wurde dem Kind des OP nicht zugestanden.

Und was meine These betrifft, ging es dann noch um die Illusion, man könne sein Kind "neutral" erziehen. Das bestreite ich nach wie vor. Man kann sein Kind im Glauben an Gott erziehen oder ohne den Glauben an Gott. Aber man kann es nicht "neutral" erziehen. : )

Gruß
Anna
Beitrag vom 08.07.2010 - 15:17
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Anna C. ist offline Anna C.  
RE:
54 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Pitt
Ich kann da allerdings keinen Unterschied zwischen explizit religiösen oder nicht-religiösen Familien ausmachen.
Konsum als Ersatz für Lebenssinn, mache ich in beiden "Gruppierungen" aus ! Da ist der weihnachtliche Kirchgang wohl häufig nur ein Feigenblatt des schlechten Gewissens, um anschließend dem Konsum unterm Tannenbaum etwas unbeschwerter zu "frönen."

Aufgefallen ist mir besonders bei Konfirmanden, das häufige "Dollarzeichen" in den Augen, wenn die Verwandschaft zum Kaffee trinken mit gefüllten Briefumschlägen vorbeikommt zwinkern !


Kleine Randbemerkung eben noch hierzu: Ich denke, hier würden Dir die meisten, die sich bewusst als Christen verstehen (was ich von christlichen Pfadfindergruppen jetzt einfach mal annehme), unvoreingenommen zustimmen.
Die Frage ist nur, wie "religiös" sind diese Familien wirklich, die Du da beschreibst? (Ich mag das Wort "religiös" eigentlich nicht besonders, aber das ist ein anderes Thema).

Wenn wir jetzt mal vom christlichen Glauben ausgehen: Laut Originalton Jesus ist das Wichtigste, Gott über alle anderen Dinge zu lieben (weil er uns zuerst geliebt hat) und unseren Nächsten wie uns selbst.
Wenn nun Leute stattdessen das Geld zu ihrem höchsten Gott machen und ihren Kindern das vorleben (die dann bei der Konfirmation die Dollarzeichen in den Augen blinken haben), dann kann man dafür schlecht den christlichen Glauben verantwortlich machen, oder?
Eher die Tatsache, dass diese Leute davon irgendwas nicht ganz verstanden haben...

Gruß,
Anna
Beitrag vom 08.07.2010 - 15:29
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Duden ist offline Duden  
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156 Beiträge
Duden`s alternatives Ego
Ich errinnere mich da eine inoffizielles Motto im VCP Hessen, das da hieß:

"Für mehr `C´ in `VCP´" weil man feststellte, das viele Stämme außer dem Namen kaum mehr einen Bezug zum Christentum haben.


und desweiteren stand in der Bundesurkunde des Bundes Deutscher Pfadfinder, der ja von sich sagte religiös und olitisch Wertfrei zu sein:

" Inverpflichtung vor Gott und dem deutschen Volke als Glied der Menschlichkeit- [... ]gibt sich der Bund Deutscher Pfadfinder e.V. folgender Verfassung:" (Bund Deutscher Pfadfinder Bundesverfassung; 1954; BDP e.V.; Verlag Leopold; Bonn; 4. Auflage)

Auch heute noch in der Satzung der BdP steht nichts von einer "Un"-Religösität, sondern von einer interkonfessionalität, d.h. das wir durch aus auch christlich orientiere Stämme im BdP haben können und auch ein Gruppenleiter durch aus einen einfach aml einen Gottesdienst veranstallten kann.

Was wir im vergleich zu den anderen nicht haben ist ein Christlicher Erziehungsauftrag. D.h. er darf niemanden zu einer Religion erziehen.Christiliche Verbände, wie CP/ CPD/ VCP o.ä. haben meines wissens nach einen solchen in der Bundesverfassung oder -ordnung drinn stehen.

Meiner meinung nach: finde ich es vollkommen ok, wenn man einem Mitglied es frei gibt daran teil zu nehmen. in der Schulzeit, spätestens, wenn andere zur Konfirmation oder Kommunion gehen wird man ja auch da damit konfrontiert, oder schon alleine die entscheidung ob Religionsuntericht, ja nein...






bitte vor der Verwendung von Bildern oder Texten von mir, mich fragen... hab da wenig dagegen, will aber gefragt werden!!!
Beitrag vom 09.07.2010 - 14:41
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