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Moderator 3537 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Was ist denn für dich eine "reinere" Position, outest du dich etwa als Purist? |
Mit "reinerer" Position wollte ich auf die unterschiedlichen Ideen verweisen, die ja durchaus nebeneinander stehend gesehen werden müssen. Die Idee des Scoutismus ist ja lediglich im deutschsprachigen Raum mit der Idee der dt. Jugendbewegung verschmolzen (Die Woodkraft-Bewegung in einigen anderen Ländern hatte da deutlich weniger Wirkung) und hat so das "Bündische" geboren. Fakt ist aber, das wir hier im Lande dadurch ein breites Spektrum haben, das von (von mir positiv gesehen!) Extrem (Scoutismus) zu Extrem (Wandervogel) reicht. All zu oft wird hier im Forum aber von "den Pfadfindern" gesprochen, wenn jedoch "nur" die schreibereigene Schnittmenge bündischer Pfadfinder gemeint ist. Diese zu enge Sicht auf den Begriff "Pfadfinder" kritisiere ich in diesem Zusammenhang.
Zitat
Die 50er Jahre waren eigentlich eine sehr bewegte und kreative Phase, es war die Zeit der Konsolidierung und des Sammelns nach der Katastrophe des Krieges, vieles was in der alten Jugendbewegung on vogue aber nicht mehr zeitgemäß war wurde auf den Prüfstand gestellt und vieles, was heute für die Jugendbewegung typisch ist, ist in der Zeit erst entstanden: die Kohte hielt erst in dieser Zeit Einzug in die Bünde, vor dem Krieg war sie nur bei d.j.1.11 und befreundeten Bünden in Verwendung. Lager mit einer tragenden Spielidee oder Lager mit Werkgilden wurden damals erfunden. [...]
[...] Der Niedergang der Jugendbewegung kam eigentlich mit der Polititsierung Ende der 60er und 70er Jahre |
Deshalb schrieb ich bewusst davon, dass jugendbewegte (dt. Jugendbewegung) Innovationen mit den 50ern endten, da später eher die Politisierung im Mittelpunkt stand. Gerne gebe ich noch ein paar Jahre dazu, bis der innovative "Knick" griff. Einer der letzten großen Verdienste in diesem Zusammenhang sehe ich tatsächlich in der Verwirklichung der tragenden Spielidee.
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 21.07.2009 - 23:00 |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
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Unter Ursprünglich meine ich kein Leben wie in der Steinzeit, sondern den Verzicht auf Zeit auf alles, was nicht wirklich notwendig ist und die Bevorzugung von Materialien aus Naturstoffen. Es ist klar, dass dabei Vorbilder wie Indianer, Steinzeit, Mongolen usw. herangezogen und zum Teil auch romantisierend verklärt werden oder analog das Dschungelbuch bei den Wölflingen. |
Eigentlich gings ja wohl um Taschenlampen.
Also, was is nu? Lieber sich romantisch das Hirn anrennen?
Ich war am Wochenende mit einer Horde 12jähriger Jungs unterwegs. Kochen auf dem Feuer. Schlafen unter einem Tarp. Aber die LED-Stirnlampe möchte ich bei einer Nachtwanderung im Frankenwald nicht missen. Steinzeit hin und Mongolen her.
Aber jeder so wie er's braucht.
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Beitrag vom 22.07.2009 - 08:42 |
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Ich habe es selbst im Fjell erlebt: Im dichten Nebel nachts mal ausserhalb des Zeltes gewesen. Tja , autsch, wo war es denn ?
Dank Reflektoren an den Abspannseilen und einer Stirnlampe schnell wiedergefunden.
2. Beispiel: In einer Wanderhütte übernachtend hörten wir in einiger Entfernung Rufe in der Dunkelheit. Dank Lichtsignalen konnten wir andere Wanderer zu uns lotsen.
Auch im alpinen Bereich ist eine Lampe durchaus von Vorteil um ein Lichtnotsignal abzusetzen. Stelle ich mir mit einer Kerze oder Fackel im strömenden Regen sehr schwierig vor.
Auch nachts im Wald eine Lok aufzubauen ist mit einer Stirnlampe sehr viel praktischer als mit einer Fackel.
Ich meine nicht, das jeder mit einer Stabtaschenlampe durch die Nacht funzeln soll, das ist ziemlich unpfadfinderisch. Aber man sollte auch die Technik nutzen, die einem zur Verfügung steht, und zwar dann, wenn es notwendig ist im kleinsten möglichen Rahmen.
In einer Kothe nachts die Socken suchen ist mit einer Stirnlampe mit 3 einzeln schaltbaren LED`s eben ziemlich klasse und man stört nicht alle beim Rumsuchen nebst Fluchen.
Auch ein GPS Gerät kann für den Notfall mit einer Gruppe in der Einöde Skandinaviens gute Dienste leisten. Deshalb kann man immer noch mit Affen und Kothenplane losziehen und am Feuer kochen.
Meiner Meinung nach schliesst das eine das andere nicht aus. Solange man die Technik eben im notwendigen Anwendungsbereich hält, kann man dennoch ursprüngliches Pfadfinderleben genießen.
Glühwürmchen für Stirnlampe fangende: Ziege
(hoffentlich kriegt das kein Tierschützer mit, denn das ist ja dann Zwangsarbeit... 
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Zu schön um wahr zu sein , ist das, was in Wahrheit noch schöner ist. |
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Beitrag vom 22.07.2009 - 09:54 |
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Zitat Original geschrieben von früherma
Lieber sich romantisch das Hirn anrennen?
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Das gehört doch dazu, denn an Monsterbeulen an der Stirn erinnert man sich nach Jahren besser als an sofort gefundene Socken in der dunklen Kothe!
Bei uns hat im Normalfall niemand ne' Batteriefunzel!
Und auch Privat: Ich sitze mit meiner Frau lieber bei 'ner Kerze am Tisch als bei ner LED-Stirnlampe, versucht es einfach mal...mit eurerem Partner natürlich!

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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 22.07.2009 - 11:07 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
Und auch Privat: Ich sitze mit meiner Frau lieber bei 'ner Kerze am Tisch als bei ner LED-Stirnlampe, versucht es einfach mal...mit eurerem Partner natürlich!
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1,5 Millionen Jahre Evolution (Leben mit und vom Feuer) können eben nicht einfach durch 100 Jahre Elektrizität komplett überblendet (Achtung Wortspiel) werden. 
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 22.07.2009 - 11:32 |
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[Zitat quote]Original geschrieben von HathiCPD
Und auch Privat: Ich sitze mit meiner Frau lieber bei 'ner Kerze am Tisch als bei ner LED-Stirnlampe, versucht es einfach mal...mit eurerem Partner natürlich!
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[/QUOTE]
Ich sitze mit meiner Frau einer Kerze und einer Flasche Wein am Feuer. Die LED Lampe bleibt in der Tasche, bis es ernst wird...
köstlich amüsiert: Ziege
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Zu schön um wahr zu sein , ist das, was in Wahrheit noch schöner ist. |
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Beitrag vom 22.07.2009 - 11:35 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
[...Und auch Privat: Ich sitze mit meiner Frau lieber bei 'ner Kerze am Tisch als bei ner LED-Stirnlampe, versucht es einfach mal...mit eurerem Partner natürlich!
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Prediger 3, 1: "Alles hat seine Zeit .."
Wobei: Die Vorstellung, das Ehepaar H. beim romantischen abendlichenTête-à-tête. Beide mit ihren Stirnlampen. Das hat schon was...
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Beitrag vom 22.07.2009 - 11:36 |
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Bin eigentlich auch immer mit Taschenlampe unterwegs, wobei ich ein ausgewachsener Feind der Stirnlampe bin - warum? Weil einem mit den blöden Dingern IMMER in die Augen gefunzelt wird - grauenvoll, wenn man im Dunkeln irgendwas sehen möchte. Außerdem finde ich, sieht es deppert aus, aber das ist wohl eindeutig Geschmackssache...Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, daß so ein Lagerfeuer, daß man OHNE Taschenlampen in der Nacht zusammengetragen hat (und wenn man blind auf dem Boden nach Stöckchen tasten muß) noch viel schöner ist, als wenn man sich technischer Hilsmittel bedient. Außerdem stellt man sich sehr schnell drauf ein und man läuft mit einem anderen Bewußtsein für Tag & Nacht durch die Weltgeschichte. Eine Vollmond- bzw. Neumondnacht wird auch deutlich intensiver wahrgenommen.
Zum technischen noch: Ich finde diese LED-Lampen auch nicht gut; mag die Batterie deutlich länger halten, daß Licht ist mir einfach zu grell und blendet teilweise mehr, als es hilft (wie im Beitrag zu sehen). Wenn bald (2012 glaube ich) reguläre Glühbirrnen in der EU verboten sind, gilt das dann auch für die Taschenlampenbirnen? Ich hoffe nicht.
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"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens |
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Beitrag vom 22.07.2009 - 11:47 |
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Jeder so wie er mag.
Was so manche auf dem Kopf tragen sieht wirklich deppert aus. Nicht nur Stirnlampen.
Übrigens: Gute kann man kippen und "herunterschalten", dann blendet man die anderen nicht mehr (so).
Ich bin wirklich froh um die Dinger. Auch weil sie leicht sind. (Aber ich bin auch über ein leichtes Lavvu froh...)
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Beitrag vom 22.07.2009 - 11:55 |
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Klar "kann" man die meisten Stirnlampen kippen und alle, die ich kenne, kann man tatsächlich auch ausschalten - aber welcher 11jährige (oder auch 30jährige) macht das jedesmal, wenn er vom Kochen, Holzsammeln, Heringe einschlagen hochguckt? In 99 von 100 Fällen wird man brutal angefunzelt und ist für 2 Minuten quasi blind; besonders wenn es so eine LED-Leuchte ist . Da werkel ich lieber mit meiner Mini-Xxxlite im Mund herum - das spornt einen nur an, schnell fertig zu werden. Apropos Schleichwerbung: Das Ding hat auch schon einen Sturz in den gefüllten Wasserpott problemlos überstanden - hätte ich nicht erwartet.
Und bezüglich Kopfbedeckung: versuchst Du etwa den Faden wieder auf das Thema "Traditionalismus vs. Modernismus" abzulenken? 
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"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens |
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Beitrag vom 22.07.2009 - 12:09 |
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Zitat Original geschrieben von Altair
Und bezüglich Kopfbedeckung: versuchst Du etwa den Faden wieder auf das Thema "Traditionalismus vs. Modernismus" abzulenken? |
Iieechh??? Wie kommst Du denn auf sooowas?
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Beitrag vom 22.07.2009 - 12:11 |
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Zitat Original geschrieben von früherma
Wobei: Die Vorstellung, das Ehepaar H. beim romantischen abendlichenTête-à-tête. Beide mit ihren Stirnlampen. Das hat schon was... |
Wenn ich das so lese, hätte es auch was, dich mit ner Monsterbeule rumlaufen zu sehen , aber jetzt im Ernst , bei einer grellen Stirnlampe kommen bestimmt die grünen Augen meiner Frau nicht so wundervoll zu Geltung.... (hoffentlich ließt sie das! )
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 22.07.2009 - 12:24 |
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Zitat
Zitat Original geschrieben von HathiCPD
...bestimmt die grünen Augen meiner Frau nicht so wundervoll zu Geltung.... (hoffentlich ließt sie das! ) |
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...es gibt auch farbige Kontaktlinsen, da kann man dann mal so ein paar Lichtstufen durchprobieren...
...oder auch farbige Aufsätze für die Lampen z.B. Rotlicht, da kommen dann "noch ganz andere" ans Feuer...
errötende: Ziege
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Zu schön um wahr zu sein , ist das, was in Wahrheit noch schöner ist. |
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Beitrag vom 22.07.2009 - 13:12 |
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Zitat Original geschrieben von Andir
Die Frage des pädagogischen Einsatzes von unterschiedlichen Medien trennt sich hier von der eines ideologischen rückwärts gewandten Festhaltens (in der Jugendbewegung) |
Warum ist der pädagogische Verzicht auf unterschiedliche Medien ein ideologisch rückwärts gewandtes Festhalten?
Warum ist das benutzen von Taschenlampen bei der Suche im Affen/Rucksack/Kothe/Zweipersonenzelt pädagogischer als der Verzicht darauf in Verbindung mit mehr Ordnung in Rucksack/Zelt ?
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Beitrag vom 22.07.2009 - 20:18 |
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Moderator 3537 Beiträge
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@Ra: Warum liest du meine Beiträge in diesem Faden nicht einfach im Zusammenhang? Lohnt es wirklich noch einmal in dieses Thema an dieser Stelle einzusteigen?
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 22.07.2009 - 20:38 |
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