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Moderator 976 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Storch
Zitat Original geschrieben von Toranaga
Es ist nunmal Fakt, dass es bei uns Migranten gibt, die [...] eigentlich liebgewonnene Eigenarten aus ihrer Heimat nicht aufgeben wollen.
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Was du da so nebenbei in deiner sonst ja nicht zu beanstandenden Feststellung aufzählst, hat mit Integration rein gar nichts mehr zu tun!!!! Wer von Migranten fordert, dass sie gefälligst Eigenarten aus ihrer Heimat aufzugeben haben, der hat sich von Integration verabschiedet und wünscht sich absolute Assimilierung.
Integration bedeutet, dass Menschen mit durchaus verschiedenen "Eigenarten" in einer Gesellschaft friedlich zusammenleben.
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Also es gibt durchaus Eigenarten aus der Heimat von Ausländern welche hier in Deutschland aufgegeben werden müssen. In diesem Fall liest wieder jeder der was schlechtes Toranga unterstellen möchte dies auch heraus. Denn Frauenbeschneidung, Vielweiberei, Steinigungen, Schächten um mal ein paar Punkte zu nennen sind einfach Eigenarten aus anderen Regionen welche definitiv nicht in unseren Kulturkreis passen.
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Gut Pfad!
steini
Sapere aude!, Wage zu Wissen! |
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Beitrag vom 10.07.2009 - 18:28 |
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795 Beiträge
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Natürlich gehört zur Integration von Zuwanderern auch das diese bereit sind Dinge aufzugeben die in der neuen Heimat nicht "kompatibel sind", es gehört auch dazu das diese Zuwanderer die Sprache ihrer neuen Heimat lernen.
Völlige Assimilation gibt es nur dort wo Zuwanderung ein Einzelphänomen bleibt. Döner und Pizza wird man aus Deutschland nicht wieder verbannen können - sie sind zum Teil unserer Alltagskultur geworden. Immer haben größere Zuwanderergruppen natürlich auch die Gesellschaft beeinflusst. Insofern wäre es Illusorisch zu glauben das z.B. die Türken alles aufgeben was ihren Alltag prägt und typische 50er-Jahre-Deutsche werden.
Trotzdem braucht auch eine pluralistische Gesellschaft einen sozialen Kit, einen verbindenden kulturellen Konsens. Parallelgesellschaften führen dazu das in Krisen diese dazu neigen gemeinsame Wege zu verlassen und sich zu bekämpfen - und das ist ein zu hoher Preis.
@Toranga:
Niemand hat behauptet das man Integration "machen" kann wenn sich eine Zuwanderergruppe dem verschließt. Das ist ja mein großes Problem.
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 10.07.2009 - 19:52 |
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@Steini
Genauso ist es zu verstehen.
@Ralf
Du wirst feststellen, dass jemand, der z.B. aus Ankara kommt, eine gute Schulbildung genossen und internationale Kontakte hat und um grössere Zusammenhänge weiss, sich wesentlich leichter tun wird, sich in einem anderen Land (und das kann sonstwo sein, nicht nur in Deutschland) zu integrieren.
Beim anatolischen Bergbauern, der archaischen Traditionen verhaftet ist, geht das eben nicht oder nur sehr langsam.
Du solltest es einfach hinnehmen, dass nicht jeder Integrationsversuch erfolgreich sein kann. Trotzdem sollte nichts unversucht bleiben, einen interessierten Migranten zu integrieren.
In der Tat handelt es sich hier um Extrembeispiele und diese bringen selbstverständlich keine Abneigung gegenüber Minderheiten zum Ausdruck, sondern dienen der Illustration der Tatsachen.
Es ist nicht so, wie Altair schreibt, nur sollten wir die Augen nicht davor verschliessen, dass es mehr Migranten gibt als wir möglicherweise wahrhaben wollen, die Integration nicht interessiert und die sich in ihrem parallelgesellschaftlichen Exil durchaus wohl fühlen.
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Beitrag vom 10.07.2009 - 20:11 |
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286 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von derralf
Völlige Assimilation gibt es nur dort wo Zuwanderung ein Einzelphänomen bleibt. Döner und Pizza wird man aus Deutschland nicht wieder verbannen können - sie sind zum Teil unserer Alltagskultur geworden. |
Wo fordert denn in diesem Faden jemand eine völlige Assimilation ?
Zitat Natürlich gehört zur Integration von Zuwanderern auch das diese bereit sind Dinge aufzugeben die in der neuen Heimat nicht "kompatibel sind", es gehört auch dazu das diese Zuwanderer die Sprache ihrer neuen Heimat lernen. |
Jepp, das Toranga doch einige Postings voher ebenfalls formuliert. Was aber gleich wieder anders ausgelegt wurde.
Zitat Original geschrieben von Storch:
Was du da so nebenbei in deiner sonst ja nicht zu beanstandenden Feststellung aufzählst, hat mit Integration rein gar nichts mehr zu tun!!!! Wer von Migranten fordert, dass sie gefälligst Eigenarten aus ihrer Heimat aufzugeben haben, der hat sich von Integration verabschiedet und wünscht sich absolute Assimilierung. |
(Fett von mir:-> vorwurfsvolle Übertreibungen gegenüber Torangas Aussage)
Insofern sehe ich Storchs Kritik von Steini mehr als hinreichend widerlegt.
Bei uns im Nachbardorf hat sich eine Frau dazu angeschickt, bei sich zu hause einen freiwillige Deutsch-Sprachkurs für (überwiegend türkisch-sprachige) Frauen anzubieten. Völlig kostenfrei und vor allem auf praktischer Basis, denn die Dame verbindet das ganze mit einem Kochkurs, eine akzeptable Basis für Frauen
Und ihre Küche ist bisher immer gut besucht, es finden sich durschnittlich 5-6 Frauen bei ihr 81x wöchentl.) ein und nehmen auf diese angenehme (und vorallem freiwillige) Art und Weise ihre Intergration in Angriff.
Ich habe oft den Eindruck, dass es primär an den Eltern liegt, die ihre Kinder oftmals sehr familiär-traditionell erziehen und nur begrenzten Kontakt zu anderen "Kulturen" zulassen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen deren jeweilige Traditionen. Werden aber ausschließlich diese gelebt und zelebriert, und fällt der Kontakt zu der (in diesem Falle) deutschen Kultur ZU gering aus, dann wird das nun mal nix mit integrieren (NICHT assimilieren) denn:
Zitat Hier sind beide Seiten gefordert, aufeinander zuzugehen. |
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Welch´Geschöpf ist doch der Mensch,
Ihm ist nichts gut und schlecht von selbst,
er muss es sich so denken,
Und niemals scheint mir,
ist gefährlicher des Menschen ganze Art,
Als wenn er ohne jeden noch so kleinen Zweifel wähnt, er habe Recht.
Der Stamm: www.stammwelfen.de
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Schmerle am 10.07.2009 - 21:03.
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Beitrag vom 10.07.2009 - 21:02 |
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795 Beiträge
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Gefordert hat die völlige Assimilierung niemand. Aber Altair hat vorgeworfen das jemand sie fordern würde ("Das nach Toranga jeder Migrant, der nicht reibungslos in der deutschen Gesellschaft aufgeht, Selbstabgrenzung betreibt, ist dafür nur ein weiteres Beispiel"). Deshalb hielt ich es für nötig festzustellen das es dieses Phantom "Assimilierung" nie in der Realität gab.
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 10.07.2009 - 21:16 |
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Zitat Original geschrieben von derralf
Aber Altair hat vorgeworfen das jemand sie fordern würde ("Das nach Toranga jeder Migrant, der nicht reibungslos in der deutschen Gesellschaft aufgeht, Selbstabgrenzung betreibt, ist dafür nur ein weiteres Beispiel") |
Wir haben ja mittlerweile herausgefunden, dass Altair hier Gespenster gesehen hat.
Niemand verlangt oder erwartet Assimilation, sondern versteht unter Integration ein gegenseitiges Aufeinanderzugehen.
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Beitrag vom 10.07.2009 - 22:26 |
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434 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Schmerle
Jepp, das Toranga doch einige Postings voher ebenfalls formuliert. Was aber gleich wieder anders ausgelegt wurde.
Zitat Original geschrieben von Storch:
Was du da so nebenbei in deiner sonst ja nicht zu beanstandenden Feststellung aufzählst, hat mit Integration rein gar nichts mehr zu tun!!!! Wer von Migranten fordert, dass sie gefälligst Eigenarten aus ihrer Heimat aufzugeben haben, der hat sich von Integration verabschiedet und wünscht sich absolute Assimilierung. |
(Fett von mir:-> vorwurfsvolle Übertreibungen gegenüber Torangas Aussage)
Insofern sehe ich Storchs Kritik von Steini mehr als hinreichend widerlegt.
Zitat Hier sind beide Seiten gefordert, aufeinander zuzugehen. |
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Ich sehe da leider nichts widerlegt (und glaube auch gar nicht, ob das Steinis erkärte Absicht war). Bei Steinis Aufzählung handelt es sich nicht um "liebgewonnene Eigenarten", sondern ganz schlicht um Straftaten. Insofern begibt sich jeder - ob nun Migrant oder nicht -der solche Dinge tut - in einen nicht unwesentlichen Konflikt mit unserer Gesetzgebung (und das im Übrigen natürlich vollkommen zu Recht!), für den er bestraft wird. Wenn Steini diese Dinge aufzählt, dann - so verstehe ich ihn - um darauf hinzuweisen, dass es in der Tat Dinge gibt, die unserer Kultur - Gott sei Dank! - ziemlich fremd sind und die hier auch nicht hingehören und auch nicht mit falsch verstandenen Integrationsleistungen mehrheitsfähig gemacht werden sollten!
Wenn unser unbekannter User Toranaga, dann anschließt, dass er genau solche Beispiele gemeint habe, wenn er von den "Eigenarten", von denen der gemeine Migrant nicht lassen möchte spricht, dann kann ich wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln. Dass das Problem von nicht integrierten Migranten - wir reden jetzt hier ja nicht über den Sonderfall von Straftätern, sondern über den allgemeingültigen Fall - (von denen es ja eine ganz schön große Zahl gibt - darin sind wir uns glaube ich einig, oder?) allesamt Verbrecher sind, die nichts Besseres zu tun haben, als hier in Deutschland Leute zu steinigen, Frauen zu beschneiden und Polygamie zu betreiben, ist , mit Verlaub, nichts weiter als widerliche Hetze.
Und bevor man mich mißversteht: Es besteht überhaupt kein Zweifel, dass es auch hier in Deutschland Ehrenmorde gibt, dass Frauen zur Heirat gezwungen werden oder beschnitten werden (von Steinigungen habe ich allerdings noch nicht mal im Einzelfall gehört), aber hier handelt es sich um Ausnahmefälle, die (immer noch viel zu oft, keine Frage!) auf die Gesamtzahl in Deutschland lebender Muslime von über 3 Millionen relativ selten vorkommen. Dass diese Fälle vorkommen, hat - auch das sei unbestritten - sicherlich auch mit mangelnder Integration zu tun.
ABER: Die übergroße Mehrheit der nicht integrierten Migranten in Deutschland führt ein rechtschaffenes Leben, hält sich an die Gesetze und würde im Übrigen auch in ihrem ursprünglichen Heimatland nicht anfangen, Menschen zu steinigen oder zu beschneiden (wo das im Übrigen ganz genauso verboten ist!). Diese Menschen sind aber trotzdem oftmals nicht integriert und leben in subkulturellen Räumen.
Ich finde es wirklich bitter, dass es kaum jemanden auffällt, wie hier jemand auf wirklich perfide und üble Art und Weise Ausländerhass schürt, indem er ganze Bevölkerungsgruppen kriminalisiert.
Aber vielleicht habe ich auch einfach mal wieder, böswillig wie ich, bin eine möglicherweise ungeschickte Äußerung aus dem Zusammenhang gerissen. Es war bestimmt etwas ganz anderes gemeint!
zurück zur Sache:
Ich glaube nicht, dass die Kinder mit Migrationshintergrund den Pfadfindergruppen fernbleiben, weil Papa fürchtet, man könne ihnen da die Sinnhaftigkeit von Steinigungen austreiben, sondern es scheint doch eher so zu sein, dass es bereits im Vorfeld oftmals nicht gelingt, diese Kinder aus ihrer Subkultur zu lösen. Da spielt der Bildungshorizont eine, wenn nicht DIE wesentliche Rolle, um Herrn Toranaga auch mal beizupflichten. Unserem Schulsystem gelingt es derzeit nur bedingt, daran etwas zu verändern. Die wesentliche Veränderung, die eintreten müsste, liegt also in einem Bereich, auf den wir als Jugendbünde keinen Einfluss haben. Mein Eindruck ist, dass staatlicherweist langsam (vielleicht zu langsam und in jedem Fall zu spät) ein Umdenken eingesetzt hat. Die Ergebnisse der Islamkonferenz haben da durchaus Fortschritte gebracht. Dennoch bleibt noch viel zu tun und es gilt nicht nur zu fördern, sondern mit Sicherheit auch zu fordern.
Wir sind da mit unseren Gruppen erstmal außen vor und müssen uns - wenn wir wirklich aktiv an Integration mitgestalten wollen - eigene Ansätze überlegen, ähnlich wie dem von Schmerle genannten Beispiel. Auch wenn es banal klingt, aber ein Auftauchen von Migrantenkindern in der Gruppenstunde, scheitert vermutlich schon daran, dass keinerlei Wissen über unsere Existenz und schon gar nicht über unsere Arbeit bekannt ist. Wenn man dies ändern will, müsste man vermutlich mit Sozialarbeitern, die in dem Bereich arbeiten, und muslimischen Gemeinden sprechen und sich als Ansprechpartner anbieten. Das heißt aber im Umkehrschluss dann aber auch, dass die eigene Arbeit eine Veränderung erfahren wird, wenn man tatsächlich eine größere Anzahl solcher Kinder integrieren müsste (denn - auch das wurde herausgestellt - wir haben es hier nicht nur mit Migrantenkindern zu tun, sondern oftmals mit Kindern aus bildungsfernen und wenig begüterten Schichten). Und mit denen kann man vermutlich nicht einfach so auf vierwöchige Schwedengroßfahrt gehen, abends aus der Zeltpostille vorlesen und "Über meiner Heimat Frühling" singen, so traurig das auch klingen mag. Deswegen bin ich mir gar nicht so sicher, ob wir nicht ein Problem beklagen, dass wir gar nicht wirklich lösen können bzw. lösen wollen. Klar, selbstverständlich wollen wir ausländische Kinder ganz grundsätzlich integrieren, aber das dann bitteschön nur zu unseren Konditionen (und ich bin da auch ganz ehrlich - ich möchte meine Art Pfadfnder zu sein, auch nicht wesentlich ändern müssen). Und das kriegen wir halt nicht hin. Wir ziehen nur Kinder und Jugendliche -ob ausländischer oder deutscher Herkunft - an, die zu unserer Arbeit passen. Das Problem ist - glaube ich - deshalb gar kein Integrationsproblem von Migranten, sondern ein Integrationsproblem von den Menschen in unserem Land, die man mitunter abschätzig unter dem Sammelbegriff Prekariat subsummiert (ist denn der Anteil von deutschen Jugendlichen ohne Schulabschluss in unseren Gruppen wesentlich höher, als der von Migrantenkindern? Bei uns nicht, da haben wir sogar noch mehr ausländische, dafür aber aus bildungsnahen Elterhaus stammende Kinder). Und darunter fällt halt einfach auch ein überdurchschnittlich großer Anteil von in Deutschland lebenden Migranten. Insofern, keine Lösung, aber vielleicht ein Erklärungsansatz...
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Beitrag vom 10.07.2009 - 23:20 |
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795 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Storch
Aber vielleicht habe ich auch einfach mal wieder, böswillig wie ich, bin eine möglicherweise ungeschickte Äußerung aus dem Zusammenhang gerissen. Es war bestimmt etwas ganz anderes gemeint!
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Ja, ich denke so ähnlich wird es sein.
Zu Deiner letzten Frage: "Bildungsferne" Deutsche bzw. Russlanddeutsche Kinder habe ich momentan nicht so wirklich wenige in der Sippe. Traditionell ist das bei uns im Stamm sehr gemischt. Unter den Älteren sind es einige Hauptschüler (bzw. ehemalige Hauptschüler - die meisten Rover sind jetzt in der Ausbildung oder darüber hinaus), einige Realschüler und ein paar Gymnasiasten.
In der Sippe fehlen mir momentan Gymnasiasten, dafür habe ich zum Ausgleich dort ein Mitglied das eine Förderschule für Lernbehinderte besucht.
Auch da würde ich mir Sorgen machen wenn es wirklich anders wäre.
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 10.07.2009 - 23:50 |
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ruski |
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Zitat Original geschrieben von Toranaga
sollten wir die Augen nicht davor verschliessen, dass es mehr Migranten gibt als wir möglicherweise wahrhaben wollen, die Integration nicht interessiert und die sich in ihrem parallelgesellschaftlichen Exil durchaus wohl fühlen. |
Die gibt es überall - es gibt ja auch genug Deutsche im Ausland, auf die genau diese Beschreibung zutrifft. Warum wir, wenn wir über gute Integrationsmöglichkeiten von Migrantenkindern in unseren Gruppen diskutieren, davor nicht die Augen verschliessen dürfen, bleibt mir schleierhaft.
Jetzt negative Einzelbeispiele herauszupicken, um darlegen zu können, dass die mangelnde Integrationsbereitschaft ja auf der anderen Seite begründet liegt, bringt eine zielorientierte Diskussion zu diesem Thema doch nicht weiter.
Das es ein Stück weit Voraussetzung ist, das eigene Traditionsverständnis etwas umzugestalten, um das Klientel dort abzuholen, wo es steht, zeigt zum Beispiel die Arbeit der Bruderakademie. Dazu muss man bereit sein, um wirklich einen integrativen aktiven Anteil leisten zu können. Br. David hat es nicht so einfach, da aktive Mitstreiter zu finden (da nehme ich mich gar nicht aus).
Neue Ansätze von Integrationsbemühungen in der Pfadfinderarbeit setzen also schon ein besonderes Engagement - zunächst mal auf "unserer" Seite voraus. Da ein Engagement in der Jugendarbeit allgemein oftmals immer unverbindlicher wird, finden solche Projekte bisher eher vereinzelt Unterstützung (z.B. durch die Ludwigstein).
Solch ein Engagement ist bewundernswert und in der konkreten Frage zukunftsweisend. Darauf aufmerksam zu machen, dass die Integrationsprobleme ja in den kulturellen Eigenarten der Migranten begründet liegen, die diese nicht aufgeben wollen, bringt eine konstruktive Diskussion über die bestehenden Möglichkeiten von unserer Seite da kaum weiter.
Aber solche Erklärungsmuster sind natürlich für uns bequemer.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von ruski am 11.07.2009 - 11:37.
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Beitrag vom 11.07.2009 - 11:29 |
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Was ich zum Ausdruck bringen möchte, ist folgendes: Integration muß auf einer beiderseitigen Willenserklärung basieren.
Da kann eine Seite noch so integrationsfreudig und -willig sein wie sie mag. Wenn die andere nicht will oder kann, wird es nicht funktionieren.
Das kann der Migrant sein, ebenso wie der Stamm, dem er so gerne beitreten würde.
Hier muss sich auch jeder Stamm fragen, ob er sich so weit ändern möchte, dass sich der Migrant hier gut aufgehoben fühlt.
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Beitrag vom 11.07.2009 - 13:17 |
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Bitte zurück zum Ausgangsposting! |
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Moderator 3537 Beiträge
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Bitte kommt doch wieder auf die Praxisfragen des Ausgangspostings zurück. Danke.
Zitat Original geschrieben von Pitt
Wie kann eine Öffnung der Pfadfinderei aussehen ?
Welche Probleme gibt es bei den Trägern ?
Was kann der Grund für die zögerliche Annahme von Angeboten sein ?
Ist die Pfadfinderei überhaupt geeignet eine solche Aufgabe "zu stemmen" ?
Besteht die Gefahr des Identitätsverlustes von beispielsweise muslimischen Kindern in einer beispielsweise katholischen Pfadfindergruppe ?
Welche Bedenken gibt es auf Seiten der Pfadfinderbünde, die traditionell eher das unkomplizierte Klientel des Bildungsbürgertums ansprechen ?
Über eine Lösungsorientierte Diskussion würde ich mich freuen !
Teilt doch bitte eure schon vorhandenen Strategien und Erfolge/Mißerfolge hier mit ! |
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Andir am 11.07.2009 - 13:57.
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Beitrag vom 11.07.2009 - 13:56 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Man kann Folgen solcher krimineller Handlungen nicht ohne ihre Ursachen betrachten. Es gibt durchaus auch Ausländer, die keine Bereicherung für die Gesellschaft sind. Es sind nämlich diese Vorstellungen, dass Mädchen und Frauen weniger Wert seien wie Jungen und Männer und sich gefälligst unterzuordnen hätten, archaische Ehrvorstellungen und Machoverhalten, die erst zu Parallelgesellschaften geführt haben, in denen Zwangsverheiratungen, Gewalt gegen Frauen und im Extremfall Ehrenmorde hohe Akzeptanz finden und dadurch erst möglich werden und nur bei einen Bruchteil der Fälle von Zwangsverheiratungen kommt es tatsächlich zu einer Anzeige. Die meisten Frauen ergeben sich in ihr Schicksal, weil sie sich sonst gegen die Eltern und ihr Umfeld stellen müssten.
Auch wenn die große Mehrheit dies ablehnt, darf man nicht übersehen, dass dies bei einem erheblichen Anteil von Migranten aus überwiegend islamischen Ländern auf Akzeptanz oder zumindest Verständnis stößt, selbst in gebildeten Schichten. Bei einer Umfrage an türkischen Universitäten hielten 2006 immerhin fast 30% der männlichen Studenten Ehrenmorde für eine legitime Reaktion auf die Verletzung der Familienehre und die Türkei gilt noch als verhältnismäßig liberal in der islamischen Welt. Eine türkischstämmige Kollegin aus meiner früheren Firma hat sich jahrelang an andere Standorte von Schwesterunternehmen versetzen lassen, um sich vor ihren Verwandten zu verstecken, die mit ihrer Partnerwahl nicht einverstanden waren. Die Erziehung von Kindern in diesem Geist ist zwar nicht justitiabel, zeugt aber von mangelndem Respekt vor der Kultur des Gastlandes und Unwilligkeit zur Integration. Das betrifft zwar nur eine Minderheit, aber die Tabuisierung dieser Thematik fördert gerade Rechtsextremismus und Politikverdrossenheit.
Aus meiner Sicht macht es auch wenig Sinn, wenn sich Laien wie wir darin versuchen sollten Kinder von integrationsunwilligen Familien in Pfadfindergruppen aufzunehmen. Zielführender ist vielmehr sich auf die Mehrheit der Kinder zu konzentrieren, deren Familien sich in die deutsche Gesellschaft integrieren wollen. Wie muss die Pfadfinderarbeit gestaltet werden muss, um für sie attraktiv zu sein, wo muss dafür geworben werden usw.? Angesichts der demografischen Entwicklung wird das Thema künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen und es ist wichtig, dass wir uns dem stellen.
Ich denke aber nicht, dass wir mit der bisherigen Arbeit so weit daneben liegen und meine, dass schon heute viel mehr Kinder mit Migrationshintergrund in Pfadfindergruppen zu finden sind, als uns bewusst ist. Manchmal ist den Gruppenführern gar nicht bekannt, dass bei ihren Gruppenmitgliedern Kinder aus Migrantenfamilien dabei sind. Es fällt häufig erst an Elternabenden auf, dass z.B. ein oder beide Elternteile mit ausländischem Akzent sprechen oder wenn ein Kind für eine Fahrt z.B. in die Schweiz ein Visum benötigt hat und viele Eltern wollen auch gar nicht, dass die ausländische Herkunft thematisiert wird.
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Beitrag vom 13.07.2009 - 18:04 |
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ruski |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
die Tabuisierung dieser Thematik fördert gerade Rechtsextremismus und Politikverdrossenheit.
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Leider das Thema verfehlt
Deshalb will ich dir hier in diesem Faden da nicht widersprechen - auch wenn ich es gerne täte.
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Beitrag vom 13.07.2009 - 18:42 |
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Ich denke solange Pfadfinder eine Jugendbewegung bleiben in der Jugend Jugend führt wird es schwierig sein größere Gruppen von "bildungsferneren" schichten ob Deutsch oder ausländischer Herkunft zu gewinnen, da dies schlicht den Rahmen unserer Arbeit sprengen würde.
So etwas mache ich beruflich und mit viel Freude, aber es erfordert definitiv ein anderes pädagogisches Handeln als es Jugendgruppenleiter mal eben so erlernen.
Ich finde es aber großartig wenn ältere Jugendliche oder Erwachsene eine solche Abriet vornehmen (wie bei den Stadtpfadfindern).
Zum Thema Integration in der Gesellschaft gibt es hier sicher ebensoviele kontroverse Meinungen wie zur frage nach dem Umgang mit dem rechten bündischen Rand und danach war hier einfach auch garnicht so richtig gefragt.
Trotzdem finde ich eigene Erfahrungen in diesem Zusammenhang immens wichtig und nicht nur eine intelektuelle Theorie von Integration zu arbeiten. Meine 5 Jahre in einem Brennpunktstadteil haben mich viel gelehrt über mangelnde Integration auf allen Seiten!!!
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Beitrag vom 13.07.2009 - 21:37 |
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795 Beiträge
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@schlumpf:
Meinst Du jetzt "Bildungsfern" oder überhaupt "Erziehungsfern"?
Bei Letzterem würde ich Dir zustimmen. Bei Ersterem müßtest Du mir erklären warum es ein Problem sein soll.
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 13.07.2009 - 21:50 |
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