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Also gut.. etablierte Religionen vs. nicht-etablierte, bzw. Gruppenreligiosität vs. individueller.
Die Erkenntnis der absoluten Wahrheit - Absolute Wahrheitserkenntnis
Gehen wir davon aus, dass es Zitat Original geschrieben von Andir
nur eine absolute Wahrheit [gibt], die die Theologie zu beschreiben/zu fassen versucht |
Diese, würde ich sagen, versuchen alle religiösen Richtungen zu beschreiben.. Aber das ist auch nur meine Vorstellung vom Göttlichen. In unserem Religionsbuch aus der Schule wurde im Zusammenhang mit dem Hinduismus ein Brahmane zitiert der im Prinzip sagte, dass man das Göttliche als eine einzelne große Macht verstehen kann, in ihm aber auch die Pole männlich und weiblich, verschiedene "Ur-Prinzipien" in Form einzelner Götter oder aber eine Gottheit für jede Naturenergie sehen kann.
Wieso folgt für dich daraus, dass die Religionen versuchen die absolte Wahrheit zu erfassen unabdingbar, dass jede Religion davon ausgeht im "Besitz der absoluten Wahrheit" zu sein, sprich den einzig wahren Weg zur Erkenntnis zu wissen? (btw. Der Anspruch allein-selig-machend zu sein ist meines Wissens in der evangelischen Kirche eines der Kriterien zur Beschreibung von Sekten)
Zitat ich sage nichts über das "Wert sein" von unterschiedlichen Religionen, sondern von einem "wahr sein". Das ist ein wesentlicher Unterschied! |
Also ist die eigene Religion immer wahrer als die anderen?
Wie soll denn da ein vernünftiger interreligiöser Dialog möglich sein?
Glaubensgemeinschaft, Individualglaube
Nehmen wir an, dass der Anspruch auf das Wissen um den einzig wahren Weg unvermeidbar ist: Macht es wirklich einen grundlegenden Unterschied ob sich eine feste Glaubensgemeinschaft daraus folgend über andere erhebt oder ob sich ein einzelner Mensch besser als der "dumme Rest" fühlt?
(Diesen Punkt nur am Rande: Was wären die möglichen Folgen aus so einer Haltung? Bekehrung der Andersgläubigen? Unterwerfung? Da sähe ich bei einer Glaubensgemeinschaft irgendwie mehr Probleme auf den Rest zukommend als bei einem Einzelkämpfer)
Zitat Der Unterschied zwischen Patchworker und Glaubensgemeinschaft ist der, dass die Gemeinschaft gemeinsam glaubt. |
Wie in einem anderen Posting erläutert muss das nicht der Fall sein.
Zitat Dass sie sich gemeinsam und suchend einer verbindenden Wahrheit annähert, während der Patchworker mit seiner privaten Sinnsuche nur auf sich selbst bezogen bleibt. |
Und das ist jetzt verwerflich oder doof?
Austreten aus der alten Religion = völlige Abkehr?
Zitat
Zitat Original geschrieben von SülfijaIch verstehe nicht, warum ein Aufeinander-Zugehen mit Menschen die ihren Glauben gewechselt haben vs. Menschen die ihre "angeborene" Religion praktizieren nicht genauso möglich sein soll. |
Der Unterschied ist, dass sich diejenigen, die einen anderen Glauben annehmen, von ihrem alten (in diesem Zusammenhang christlichen) Glauben abwenden. Ähnlich schwierig wäre doch die Zusammenarbeit in einem Fussballverein, wenn einer der Spieler plötzlich Handball zu spielen beginnt. Dann bleibt nur, dass man sich von ihm trennt. Anders ist es doch mit einem Handballspieler, der Interesse an Fußball zeigt . Letzteren wird man im Fußballverein willkommen heißen. |
Ich verstehe dein Beispiel, sehe es aber dennoch anders.. Wenn ein Fussballspieler eine ungeheuerliche Leidenschaft fürs Handball entdeckt, kann er doch trotzdem noch Spass am Fussball haben.
Wirkt ein bissl überspitzt so wie wenn der Fussballverein einerseits sagt "Bäh, der mag ja andere Sachen auch noch, der hintergeht uns, der kann keiner von uns bleiben", dann aber bei einem Handballer, der im Prinzip von der anderen Seite her gesehen das selbe macht, nämlich sein Interesse auf andere Sportarten ausweitet, sagt "Uh cool, jaja, der hat erkannt wie cool eigentlich Fussball ist und vielleicht können wir den ja auch noch keilen"
Zitat Ich finde es absolut legitim einen Weg zu suchen. Aber mit der Konsequenz, dass ich alte - nicht mehr passende - Bindungen aufgebe. |
Wenn man mit der Pubertät seinen eigenen Weg sucht, kommt es oft zu einer Distanzierung von den Eltern, zu einem Aufgeben der alten Form der Bindung. Das heisst aber nicht, dass die Konsequenz daraus sein muss, den Eltern für alle Zukunft den Rücken zu kehren. Ich hoffe es ist klar, was ich mit diesem Bild meine.
Sonderwissen
Nachtwache hat mir das mit dem Sonderwissen und der Priesterweihe schon vorweggenommen
Könnte man ja auch als Vorhandensein von Sonderwissen ansehen, wenn man eine spezielle Ausbildung braucht um Kontakt zum Göttlichen aufnehmen zu können
Mir ist aufgefallen, dass du immer davon sprichst, dass einem bestimmtes Wissen zugänglich gemacht wird. Da kann ich deine Skepsis nachvollziehen. Dass man passiv Wissen erfährt setzt aber eine religiöse Autorität voraus, die es nicht unbedingt geben muss.
Was du mit "Magie" und "unbekannten Glaubensquellen" in diesem Zusammenhang meinst, versteh ich ned ganz.
Aufrichtigkeit
Nachdem ich es schon angesprochen hatte, ein Punkt der mir in dem Zusammenhang wichtig ist. Ich persönlich strebe nach der vielzitierten inneren Wahrhaftigkeit. Das fordert von mir, mich intensiv mit mir selbst auseinanderzusetzen, herauszufinden, was da innen tatsächlich ist, wo ich mich aeusseren Umständen unterwerfe, mich einer Form anpassen lasse, die meinem Inneren nicht entspricht.
Du schreibst, dass es schwieriger ist, im angeborenen Glauben zu bleiben und sich mit den eigenen Zweifeln auseinanderzusetzen, als sich auf zu neuen Ufern zu machen. Ich sehe in beidem eine eigene Schwierigkeit: Es ist schwierig, etwas dem man sich verpflichtet hat die Treue zu halten durch alle Zweifel hindurch. Es ist aber auch schwierig zu erkennen, dass etwas nicht passt und sich den Unsicherheiten der Suche nach denn dann tatsächlicht für einen passt auszusetzen. Diese Suche kann über Jahre gehen und ist beileibe kein Zuckerschlecken und ein sich der Verantwortung entziehen.
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Beitrag vom 14.05.2009 - 14:48 |
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Moderator 3537 Beiträge
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@Coffee:
Ich steige zu diesem Zeitpunkt aus der Diskussion mit Dir aus, da ich denke, dass wir uns gegenseitig in nichts werden überzeugen können. Offenbar sprechen wir unterschiedliche Sprachen und kommen aus unterschiedlichen Gedanken-/Vorstellungswelten. Auch wenn Du mich offenbar nicht verstehst, ist meinerseits inzwischen alles gesagt und ich würde mich ab jetzt nur noch wiederholen. Wenn sich andere/neue Aspekte ergeben, bin ich gerne bereit wieder einzusteigen.

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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 14.05.2009 - 14:51 |
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81 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von derralf
Das er damit in der Leiterrunde einer christlichen Pfadfinderschaft unter Umständen etwas fehl am Platze ist - das ist ein völlig anderes Kapitel. Um das zu begründen brauche ich jetzt auch keinen Unterschied zwischen "legitimer Religion" und "spinnerten Privatkulten" zu konstruieren - wer Leiter in einer christlichen Pfadfinderschaft sein will muss zumindest christliche Inhalte mittragen (und das ist mehr als irgendwelche "Werte") bzw. Idealerweise selbst Christ sein. Punkt. |
Was sind das denn nun für christliche Inhalte die ich mittragen muss? Andirs Antwort reicht mir da nicht so ganz aus..
Für mich sind grundlegende Werte das grundlegendste worauf sich eine Religion stützt.
Mir scheint als ob von jemdandem der zu einem anderen Glauben wechselt mehr als vom Durchschnittspfafinder erwartet wird sich mit den Grundsätzen der eigenen Pfadfinderschaft auseinanderzusetzen. Warum ist das so? Weil man erwartet, dass er alle anderen Brücken hinter sich abbricht? Weil man davon ausgeht, dass er sich aktiv mit seiner religiösen Orientierung und deshalb mit seiner Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppierungen auseinandergesetzt hat?
Muss man sich als unreligiöser Mensch weniger mit der Frage konfrontiert sehen warum man bsp. der DPSG angehört als als Jude oder gar Naturreligiöser oder Neuheidnischer Mensch? Kommt mir zumindest so vor..
Man möge entschuldigen, falls das jetzt zu unstrukturiert zum sofortigen Erfassen ist -- hab dazu noch keine gedankliche Struktur.
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Beitrag vom 14.05.2009 - 15:03 |
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Moderator 3537 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Sülfija
Wieso folgt für dich daraus, dass die Religionen versuchen die absolte Wahrheit zu erfassen unabdingbar, dass jede Religion davon ausgeht im "Besitz der absoluten Wahrheit" zu sein, sprich den einzig wahren Weg zur Erkenntnis zu wissen? (btw. Der Anspruch allein-selig-machend zu sein ist meines Wissens in der evangelischen Kirche eines der Kriterien zur Beschreibung von Sekten) |
Die Überzeugung die absolute Wahrheit zu erfassen ist deshalb unabdingbar, weil im anderen Fall diese Religion ihren als richtig erkannten Zugang zum Göttlichen verliert. Eine Religion, die nicht von sich sagen kann, den richtigen Weg zu haben, büßt ihren Sinn ein.
Zitat
Also ist die eigene Religion immer wahrer als die anderen?
Wie soll denn da ein vernünftiger interreligiöser Dialog möglich sein? |
Dieses Problem hast du richtig erkannt: Daraus resultiert ja auch die Haltung der katholischen Kirche, dass andere Religionen zwar göttlich inspiriert sind, ihnen aber der vollständige Zugang zur absoluten Wahrheit (noch) fehlt. Wie schwierig solche Begegnungen sind, siehst du ja schon allein in der unterschiedlichen Einschätzung christlicher Konfessionen seitens der katholischen Kirche: Daher kommt ja auch die Einschätzung, dass die evangeliche Kirche nicht Kirche im katholischen Sinne ist (weil ihr z.B. die Priesterweihe und damit die gültige Eucharistie fehlt)
Zitat
Nehmen wir an, dass der Anspruch auf das Wissen um den einzig wahren Weg unvermeidbar ist: Macht es wirklich einen grundlegenden Unterschied ob sich eine feste Glaubensgemeinschaft daraus folgend über andere erhebt oder ob sich ein einzelner Mensch besser als der "dumme Rest" fühlt? (Diesen Punkt nur am Rande: Was wären die möglichen Folgen aus so einer Haltung? Bekehrung der Andersgläubigen? Unterwerfung? Da sähe ich bei einer Glaubensgemeinschaft irgendwie mehr Probleme auf den Rest zukommend als bei einem Einzelkämpfer) |
Sich über andere zu erheben ist immer - einzeln oder als Gemeinschaft - falsch. Die Folgen, die sich aus so etwas ergeben sind immer schlimm. Gemeint ist, dass es merkwürdig ist, wenn ein Einzelner als Mensch die religiöse Wahrheit findet, die Milliarden anderen verschlossen bleibt. Das Christentum (aber auch Judentum und Islam) sind auf eine Gemeinschaft bezogen: z.B. das Christentum machen die
Aspekte "Feier der Eucharistie", "Bekennen" und "aktive Nächstenliebe" aus, die nie vollständig allen zu vollziehen sind (spätestens bei der Eucharistie hört es auf, aber auch das Bekennen fehlt schon oft). Nicht umsonst sagt Jesus "wo zwei oder drei zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen". Solche Aspekte (natürlich nicht die Eucharistie) finden sich auch im z.B. Judentum und Islam.
Zitat
Zitat Dass sie sich gemeinsam und suchend einer verbindenden Wahrheit annähert, während der Patchworker mit seiner privaten Sinnsuche nur auf sich selbst bezogen bleibt. |
Und das ist jetzt verwerflich oder doof? |
Du wirst es nie erleben, dass ich andere Spiritualität/religiösität als "doof" bezeichne, auch wenn sie mir nicht plausibel erscheint.
"Verwerflich" ist in meinen Augen etwas, dass dem Menschen schadet - das entspricht nicht meinem liebenden Gottesbild. Wenn ich nun interpretier, was du fragen willst, würde ich es vielleicht am ehesten mit folgender Schlussfolgerung für Patchworker umschreiben: Vertane Liebesmüh. Ich wünsche "einsamen" Patchworkern von Herzen, dass sie den Weg in eine Glaubensgemeinschaft zurück finden.
Zitat
Nachtwache hat mir das mit dem Sonderwissen und der Priesterweihe schon vorweggenommen
Könnte man ja auch als Vorhandensein von Sonderwissen ansehen, wenn man eine spezielle Ausbildung braucht um Kontakt zum Göttlichen aufnehmen zu können |
Bei den Riten zu unseren sieben Sakramenten gibt es keinerlei Geheimwissen. Man kann sich ganz offen über die Inhalte informieren. Das einzige Geheimnis dieser Sakramente liegt im aktiven Eingreifen Gottes in die Welt durch sien handeln in den Sakramenten (der Priester gibt dem nur eine menschliche Form). Da gibt es also keinerlei Sonderwissen. Wenn auf die Priesterweihe Bezug genommen wird, kann ich nur sagen, dass wir glauben, dass diese Menschen von Gott berufen sind. Da ist aber kein Wissen hinter, dass anderen vorenthalten wird.
Zitat
Was du mit "Magie" und "unbekannten Glaubensquellen" in diesem Zusammenhang meinst, versteh ich ned ganz. |
Damit meine ich geheime Riten und geheimes Wissen, dass Anderen nicht zugänglich gemacht wird und mit dem sich der Handelnde von Anderen abhebt.
Zitat
Nachdem ich es schon angesprochen hatte, ein Punkt der mir in dem Zusammenhang wichtig ist. Ich persönlich strebe nach der vielzitierten inneren Wahrhaftigkeit. Das fordert von mir, mich intensiv mit mir selbst auseinanderzusetzen, herauszufinden, was da innen tatsächlich ist, wo ich mich aeusseren Umständen unterwerfe, mich einer Form anpassen lasse, die meinem Inneren nicht entspricht.
Du schreibst, dass es schwieriger ist, im angeborenen Glauben zu bleiben und sich mit den eigenen Zweifeln auseinanderzusetzen, als sich auf zu neuen Ufern zu machen. Ich sehe in beidem eine eigene Schwierigkeit: Es ist schwierig, etwas dem man sich verpflichtet hat die Treue zu halten durch alle Zweifel hindurch. Es ist aber auch schwierig zu erkennen, dass etwas nicht passt und sich den Unsicherheiten der Suche nach denn dann tatsächlicht für einen passt auszusetzen. Diese Suche kann über Jahre gehen und ist beileibe kein Zuckerschlecken und ein sich der Verantwortung entziehen. |
In diesem Punkt beglückwünsche ich dich zu deiner Ernsthaftigkeit. Viele Menschen reflektien ihren Glauben kaum und weisen unbequemes oberflächlich zurück und lavieren sich durch, bis der Glaube so abgeflacht ist, das göttliche Ansprüche negiert sind oder nicht mehr im stören. Du tust das nicht - das finde ich wirklich gut.

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Beitrag vom 14.05.2009 - 15:36 |
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186 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Andir
Bei den Riten zu unseren sieben Sakramenten gibt es keinerlei Geheimwissen. Man kann sich ganz offen über die Inhalte informieren. |
Solltest Du Dich jemals mit dem Neuheidentum beschäftigen wirst Du feststellen, dass das auch dort bei den meisten Ausrichtungen so ist. 
Zitat Original geschrieben von Andir
Ich steige zu diesem Zeitpunkt aus der Diskussion mit Dir aus, da ich denke, dass wir uns gegenseitig in nichts werden überzeugen können. |
Schade, dass hier immer der Eindruck aufkommt, eine Diskussion wäre dazu da, den anderen zu überzeugen. Das sehe ich anders.
Zitat Original geschrieben von Andir
Auch wenn Du mich offenbar nicht verstehst, ist meinerseits inzwischen alles gesagt und ich würde mich ab jetzt nur noch wiederholen. Wenn sich andere/neue Aspekte ergeben, bin ich gerne bereit wieder einzusteigen. |
Keine Angst, ich verstehe, was Du sagst. Ich hätte zwar gerne Antworten auf meine Fragen gehabt, kann aber nachvollziehen, dass die Beantwortung Dir vermutlich unmöglich ist, weil sie lediglich aus Deinem persönlichen Empfinden begründet werden könnte. Danke auf jeden Fall dafür, dass Du trotz aller Verurteilung der anderen Religion nicht ausfallend und unverschämt geworden bist, das scheint ja leider keine Selbstverständlichkeit zu sein. 
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Ich weiß auf Erden keine reinere Lust ~ als still zu ruhen an der Erde Brust ~ auf heißer Mauer an bestaubten Wegen ~ wenn über mir das tiefe Blau sich dehnt ~ und einem ungekannten Glück entgegen ~ mein Wunsch sich leise und mit Lächeln sehnt
- hermann hesse
Disclaimer: Die von mir vertretene Meinung spiegelt nicht zwingend die meines Stammes, meines Bundes, meiner Nachbarn oder aller anderen Lipper wider. |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Coffee am 14.05.2009 - 15:44.
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Beitrag vom 14.05.2009 - 15:41 |
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Moderator 3537 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Coffee
kann aber nachvollziehen, dass die Beantwortung Dir vermutlich unmöglich ist, weil sie lediglich aus Deinem persönlichen Empfinden begründet werden könnte.  |
Da geht es nicht (nur) um persönliches Empfinden: ich bin - wie ich immer wieder nach Selbstreflexionen feststelle - im meiner religiösen Sicht doch sehr konform mit dem katholischen Katechismus.
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Beitrag vom 14.05.2009 - 15:55 |
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Moderator 3537 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Sülfija
Was sind das denn nun für christliche Inhalte die ich mittragen muss? Andirs Antwort reicht mir da nicht so ganz aus..
Für mich sind grundlegende Werte das grundlegendste worauf sich eine Religion stützt. |
Dann empfehle ich dir einen (zugegebenermaßen sehr langen, aber im 2. und 3. Teil genau darauf eingehenden) Vortrag von Bischof Joachim Wanke (Erfurt): Christliche Werte - ein Angebot auch für Nichtchristen?
Zitat
Weil man davon ausgeht, dass er sich aktiv mit seiner religiösen Orientierung und deshalb mit seiner Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppierungen auseinandergesetzt hat? |
Ja, das passt.
Zitat
Muss man sich als unreligiöser Mensch weniger mit der Frage konfrontiert sehen warum man bsp. der DPSG angehört als als Jude oder gar Naturreligiöser oder Neuheidnischer Mensch? Kommt mir zumindest so vor.. |
Der Eindruck mag in der Praxis (leider) oft passen, sollte aber nicht so sein: Ein unreligiöser Mensch sollte durch sein Erleben von katholischer/christlicher Gemeinschaft so weit kommen, dass er irgendwann Position für sich selbst bezieht. Warum sollte ich als bewusst unreligiöseer Mensch ausgerechnet die DPSG wählen, wenn es doch andere Bünde gibt, die diesem Bild eher entsprechen und ich mich bei christlichen Inhalten "verbiegen" muss? Letztendlich sollte sich im Idealfall jeder Mensch - egal welches Weltbid er hat - seine Position wieder und wieder an der erlebten Gemeinschaft abgleichen. Wenn dann jemand für sich feststellt, dass eine christliche Pfadfindergemeinschaft nicht seinen Zielen und Werten entspricht, sollte er/sie schon für sein/ihr ur-inneres "heil sein" (und sich nicht verbiegen zu müssen , oder etwas zu heucheln) einen anderen Weg gehen, der unter Umständen dann aus dieser Gemeinschaft heraus führt.
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Beitrag vom 14.05.2009 - 16:17 |
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2775 Beiträge
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ich bin raus...
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 14.05.2009 - 17:01 |
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795 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Sülfija
Zitat Original geschrieben von derralf
Das er damit in der Leiterrunde einer christlichen Pfadfinderschaft unter Umständen etwas fehl am Platze ist - das ist ein völlig anderes Kapitel. Um das zu begründen brauche ich jetzt auch keinen Unterschied zwischen "legitimer Religion" und "spinnerten Privatkulten" zu konstruieren - wer Leiter in einer christlichen Pfadfinderschaft sein will muss zumindest christliche Inhalte mittragen (und das ist mehr als irgendwelche "Werte") bzw. Idealerweise selbst Christ sein. Punkt. |
Was sind das denn nun für christliche Inhalte die ich mittragen muss? Andirs Antwort reicht mir da nicht so ganz aus..
Für mich sind grundlegende Werte das grundlegendste worauf sich eine Religion stützt.
Mir scheint als ob von jemdandem der zu einem anderen Glauben wechselt mehr als vom Durchschnittspfafinder erwartet wird sich mit den Grundsätzen der eigenen Pfadfinderschaft auseinanderzusetzen. Warum ist das so? Weil man erwartet, dass er alle anderen Brücken hinter sich abbricht? Weil man davon ausgeht, dass er sich aktiv mit seiner religiösen Orientierung und deshalb mit seiner Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppierungen auseinandergesetzt hat?
Muss man sich als unreligiöser Mensch weniger mit der Frage konfrontiert sehen warum man bsp. der DPSG angehört als als Jude oder gar Naturreligiöser oder Neuheidnischer Mensch? Kommt mir zumindest so vor..
Man möge entschuldigen, falls das jetzt zu unstrukturiert zum sofortigen Erfassen ist -- hab dazu noch keine gedankliche Struktur. |
Der christliche Glaube baut sich auf Jesus Christus auf. Auf ihn als Person und auf seinen Opfertod am Kreuz auf Golgatha. In der katholischen Kirche gibt es daneben bzw. zur "Erläuterung" dann noch den Katechismus, den ich als Protestant natürlich nicht als wichtig betrachte.
Darauf baut sich dann das ganze Gebilde aus sekundären Dingen wie Werte oder Glaubenspraxis wie Gebet und Gottesdienst auf.
Wenn ich katholischer Pfadfinder wäre - dann wäre das die Minimalforderung die ich an mich und meine Leiter stellen würde. Zumindest sollte man sich nicht "dagegen" entschieden haben.
Sinngemäß (streiche Katechismus) gilt das für mich als christlichen Pfadfinder ökumenischer Prägung ebenfalls.
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 14.05.2009 - 19:08 |
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Katechismus auch in den Evangelischen Kirchen! |
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Moderator 3537 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von derralf
In der katholischen Kirche gibt es daneben bzw. zur "Erläuterung" dann noch den Katechismus, den ich als Protestant natürlich nicht als wichtig betrachte.
[...]
Sinngemäß (streiche Katechismus) gilt das für mich als christlichen Pfadfinder ökumenischer Prägung ebenfalls. |
Du erweckst den Eindruck, als ob es in den evangelischen Kirchen keine Katechismen gäbe. Das ist eindeutig falsch:
Euer erster wurde noch von Luther selbst herausgegeben. Darauf folgte - je nach Konfession - eine ganze Corona von evangelischen Katechismen bis in die heutige Zeit. Ich habe als Referenzexemplare selbst so einen Luther-Reprint und einen "Evangelischen Erwachsenenkatechismus" (von 1975) hier bei mir stehen.
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(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 14.05.2009 - 19:27 |
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RE: Katechismus auch in den Evangelischen Kirchen! |
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795 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Andir
Zitat Original geschrieben von derralf
In der katholischen Kirche gibt es daneben bzw. zur "Erläuterung" dann noch den Katechismus, den ich als Protestant natürlich nicht als wichtig betrachte.
[...]
Sinngemäß (streiche Katechismus) gilt das für mich als christlichen Pfadfinder ökumenischer Prägung ebenfalls. |
Du erweckst den Eindruck, als ob es in den evangelischen Kirchen keine Katechismen gäbe. Das ist eindeutig falsch:
Euer erster wurde noch von Luther selbst herausgegeben. Darauf folgte - je nach Konfession - eine ganze Corona von evangelischen Katechismen bis in die heutige Zeit. Ich habe als Referenzexemplare selbst so einen Luther-Reprint und einen "Evangelischen Erwachsenenkatechismus" (von 1975) hier bei mir stehen. |
Da hast Du natürlich Recht.
Es gibt Katechismen und es gibt Bekenntnisschriften. Angefangen bei Luthers Bekenntnisschriften bis hin zur "Chicagoer Erklärung" - allerdings hat es nicht automatisch Autorität über alle Protestanten.
Lutherische Pastöre werden zwar auf Luthers Bekenntnisschriften (und damit auch auf seinen Katechismus) verpflichtet - für Baptisten hingegen gelten ganz andere Dinge. Pfingstler haben dann schon wieder ganz andere "Feinheiten" in der Lehre.
Das unterscheidet Luthers Katechismus in seiner Autorität über Protestanten klar vom katholischen Katechismus, der letztlich festlegt was "katholisch" genau ist. Vielleicht auch ein Vorteil der "katholischen" Kirche gegenüber den unzähligen protestantischen Kirchen und Gemeinschaften.
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 14.05.2009 - 19:53 |
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Mal so als Positionierung:
Ich komme aus einer Christlichen Pfadfinderschaft (ÖCP - Das C im Namen zeigt, sie ist "evangelischer Prägung", aber eben doch ökumenisch).
Das C spielt in unserer Gruppenarbei zwar eine Rolle, wird aber deutlich vom P in den Schatten gestellt. In erster Linie sind wir als Gruppe also PFADFINDER.
Solange ich aktiv im Vorstand oder als Leiter mitarbeite, wird das C auch weiterhin eine Bedeutung haben. Für die Zeit danach wünsche ich mir es, sollte es vom selbstverständnis her auch so sein, kann und will es jedoch nicht beeinflussen. - Neue Besen kehren gut, aber die alten wissen, wo der Dreck liegt.
Bei uns könnnte/kann zunächst erstmal jeder mitmachen, egal aus welcher christlichen Konfession (ist ja klar, sagt schon unser Name) oder aber auch aus welcher Religion (so er denn eine hat) er kommt. Ob Hindu, Moslem, Buddhist, Jude, Esotheriker, Zeuge Jehovas, Atheist, Shamane oder was auch immer, da sind wir zunächst offen. Den Begriff Neuheide lass ich hier mal aus, da er mir nur schlecht definiert scheint.
Was aber nicht geht!!! sind Dinge in Richtung "Teufelsanbetung", denn steht nun mal komplett und bewusst kontrovers zum Christlichen Glauben, oder Weltanschauungen/Religionen, die zerstörerisch auf Geist und Seele wirken. (Wobei mir bisher immer nur so möchtegern Satanisten im Alter von 14-17 Jahren untergekommen sind, die über diesen Weg ihre pubatäre Trotzphase ausgelebt haben und das am Ende nicht wirklich ernst meinten. In so einem Fall würd ich vllt. noch ein Auge zudrücken.)
Jeder der zu uns kommt, darf auch über seinen Glauben sprechen, jedoch - hier muss eine Einschränkung erlaubt sein - er darf nicht MASSIV für seinen Glauben WERBEN, so es nicht ein Christlicher ist (eben: Christliche Pfadfinder). Und er darf die christlichen Werte und Handlungen nicht untergraben oder aushebeln. Bis zu einem gewissen Grad dürfte er sich und seinen Glauben aber schon einbringen. Da wären wir offen.
Da unser Stamm vom Dorfe kommt und der nichtchristliche Anteil der Bevölkerung sehr gering ist, sehe ich auch erstmal keine Gefahr der Überformung. Wir sehen das eben eher liberal.
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 15.05.2009 - 09:31 |
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