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Und in windstillen Nächten (wie jetzt gerade)?
Mir wäre es vielleicht noch recht wenn mein PC ausgeht weil der Strom ausfällt - aber wir leben in einer Industriegesellschaft. Da sieht man das nicht so locker wenn regelmäßig die Maschinen ausgehen...
Also Sonne und Wind kannst Du getrost aus Deiner Liste streichen.
Nachwachsende Brennstoffe? Gut - das würde gehen. Nur unsere Waldflächen sind begrenzt. Mir wäre es nicht recht wenn man binnen ein paar Monate unsere Wälder verheizen würde.
Wie umfangreich die Geothermie für Deutschland nutzbar ist - das halte ich für fraglich. Selbst Länder mit günstigen Voraussetzungen wie Island beziehen nicht mehr als 20 % ihres Stroms aus dieser Technik (bei geringerem Bedarf wohlgemerkt).
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 05.04.2009 - 01:51 |
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Sonntagvormittag 10.45 Uhr - Bedeckter Himmel , mäßige Temperaturen
Ich habe gerade mit meinem Nachbarn gesprochen, der besitzt eine Anlage zur solaren Warmwassererwärmung, deren brauchbare Temperatur jetzt schon bei über 40° C ist !
Die Anlage ist jetzt schon 7 Jahre alt, also nicht gerade auf dem neusten Stand der Technik.
Der Wirkungsgrad von solaren Stromgewinnungsanlagen steigt ebenfalls von Baureihe zu Baureihe.
Wir haben in unserer Gemeinde acht Windenergieanlagen (Gesamthöhe pro Anlage 99 Meter- also die Kleinen)!
Die stehen zur Zeit still (da gebe ich Dir z.Zt. recht), gestern abend waren alle acht Anlagen am arbeiten !
Die Anlagen produzieren im Jahresschnitt mehr Strom als die Gemeinde Martfeld (3000 Einwohner mit der dazugehörigen ländlichen Wirtschaftsstruktur aus kleinen und mittleren Produktionsstätten - vor allem im Handwerk) verbraucht.
Zur Abdeckung des Bedarfes in windarmen Zeiten benötigen wir natürlich verlässliche Alternativen, die eine Konstante liefern können.
Geothermie wird in Deutschland wohl zur Stromerzeugung vorerst keine Rolle spielen, wird aber zur Warmwasserbereitung zunehmend interessant. Doch solange Wirtschaft und fossile Brennstofflobbyisten in der Politik hier auf die Bremse treten, kann es dauern bis sich da was tut !
Seit Jahren können wir das in der Automobilindustrie ja beobachten, wie echte Innovation verhindert wird !
Die Nutzung des Waldes als Lieferant von CO2 neutralen Brennstoffen wird vor allem seit der starken Zunahme von Pelletheizungen immer wichtiger. Die Wälder Mitteleuropas sind zu großen Teilen unternutzt ! Haben also noch zusätzliches Potential zu bieten, das aus Kostengründen (deutsche Forstwirte bekommen halt eine höhere Entlohnung als russische Waldarbeiter) leider noch nicht ausgeschöpft wird. Hier setzt sich langsam aber sicher die nachhaltige Forstwirtschaft durch (Dank der gesteigerten Nachfrage der Kunden nach z.B. FSC zertifiziertem Holz)!
Das wir aber mehr Wald benötigen werden liegt auf der Hand !
Hier reichen die europäischen und nationalen Wiederaufforstungsprogramme bei weitem noch nicht aus!
Jedes Jahr vergammeln an den Feldrändern tausende Tonnen von Stroh, das halt in der heutigen Landwirtschaft nicht mehr benötigt wird.
Was für eine Energieverschwendung !
Du siehst es gibt Alternativen, die uns zur Zeit zwar noch nicht unabhängig von anderen Energiegewinnungsmöglichkeiten machen, aber zumindest durch kluges investieren in Forschung und Wissenschaft, sowie finanzielle Anreizschaffung bei Investitionen, eine umweltverträglichere Energie lieferbar machen.
Um einen Kollaps zu verhindern sind natürlich auch andere Maßnahmen nötig.
Nicht nur die Gewinnung ist entscheidend, sondern auch das immense Einsparpotential des Verbrauchers.
Neben dem Gebrauch von Geräten mit brauchbaren Energieeffizenzklassen und Energiesparbirnen lässt sich ebenfalls viel gewinnen.
Bei der energetischen Sanierung von Altbauten und sinnvollen Standarts im Neubau, lassen sich z.B. bis zu 60 % Heizkosten einsparen !
Wenn jetzt noch jeder Verbraucher sein eigenes Verhalten überprüft (überflüssige Lampen aus, Geräte nicht auf Standby....etc.) wären wir schon einen gewaltigen Schritt weiter !
Das Energie billig zu haben ist, war gestern !
Gruss Pitt
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Beitrag vom 05.04.2009 - 11:46 |
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795 Beiträge
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Gut - etwa ein Drittel des Strombedarfs in Deutschland ist privater Natur. Da können Endverbraucher wenn sie denn können (meine Geräte laufen schon seit langem nicht mehr auf Standby-Betrieb) wohl noch etwas sparen. Durch den Kostendruck tun das allerdings jetzt schon sehr Viele aus meinem Umfeld. Die Zeiten wo man das Licht im Flur anließ weil man zu faul war den Schalter zu bedienen - die sind eigentlich vorbei
Mein Bruder hat eine Solaranlage auf dem Dach - ich habe eine Zeit dort gewohnt, oft reichte das Warmwasser tatsächlich. Manchmal gibt es sogar Zeiten wo er Strom ins Stromnetz einspeisen kann - zu den bekannten Spitzenpreisen, die Energieunternehmen gezwungen werden dafür zu bezahlen.
Sonnenenergie kannst Du aus drei Gründen trotzdem aus dem öffentlichen Stromhaushalt herausrechnen:
a) kostet die Herstellung von Photovoltaikanlagen nicht nur enormes Geld - sondern auch unmengen an Energie. Wie ich mir sagen lies fast mehr als man dadurch bekommen kann.
b) sind es in der Tat Kleckermengen an Strom die da zusammenkommen. Bei allen Bemühungen der letzten Jahre - es sind (glaube ich) etwa 0,5 % des Strombedarfs die dadurch gedeckt werden.
c) (und dieser Punkt gilt ebenso für Windkraft) brauchen wir Strom nicht nur wenn die Sonne scheint - sondern rund um die Uhr. Und das in gleichbleibender Spannung und Stärke. Was passiert also dank der Solar- und Windanlagen? Zuverlässige Kraftwerke (Kernenergie, Kohlekraft, Geothermik und Wasserkraft) müssen ausreichend da sein um das sicherzustellen - und wenn die Sonne kräftig scheint und Strom aus den Anlagen kommt (bzw. der Wind mal richtig bläst) werden die Kraftwerke in der Leistung heruntergefahren und laufen auf 3/4 Kraft weiter (bei gleichbleibenden Kosten).
Für Windenergie gilt eigentlich Punkt b und c gleichermaßen. Wobei die Windenergie tatsächlich etwas mehr liefern kann als Solarzellen (wobei die Landschaft mit den häßlichen Dingern auch schon relativ verbaut ist - und die Umweltschäden durch das Heer von Windmühlen auch nicht zu vernachlässigen ist).
Der Jahresschnitt der Stromproduktion ist zudem aufgrund von Punkt c widerum irrelevant. Es zählt die verlässliche Dauerleistung um tatsächlich damit konventionelle Kraftwerke ersetzen zu können.
Was die Innovationen in der Automobilindustrie angeht - ich glaube nicht mehr wirklich dran das es da serienreife Modelle gäbe. Der Markt wäre da und die Ölindustrie verdient ihr Geld (hat auch nur mäßigen Einfluss auf die Automobilhersteller). Ich denke das ist wie bei vielen politischen Gerüchten: Jeder verbreitet es gäbe serienreife Modelle von Solarautos und 1-Liter-Benzin-auf-1000-km-verbrauchenden Superautos. Aber einer Prüfung hält es nicht Stand (der Automobilkonzern der es bauen würde hätte auf Anhieb Milliardengewinne).
Energie ist z.B. in Frankreich um Längen billiger als in Deutschland - ein Grund warum ganze Industriezweige momentan wandern gehen (nicht mit dem Weg als Ziel - sondern als klares Ziel Länder mit erschwinglichen Energiepreisen).
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 05.04.2009 - 14:21 |
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Zitat Original geschrieben von derralf
Wobei die Windenergie tatsächlich etwas mehr liefern kann als Solarzellen (wobei die Landschaft mit den häßlichen Dingern auch schon relativ verbaut ist - und die Umweltschäden durch das Heer von Windmühlen auch nicht zu vernachlässigen ist).
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Und welche Umweltschäden sind das genau, die nachhaltig von Windkraftanlagen ausgehen?
Ionisierende Rotorblätter mit einer Halbwertszeit von mehreren Tausend Jahren?
Endlagerungspflichtige Betonbauwerke?
Geräuschemissionen?
Schattenwurf?
Oder doch nur umgepflügte Maiglöckchen und ein paar vertriebene Feldhamsterfamilien?
Zitat Der Jahresschnitt der Stromproduktion ist zudem aufgrund von Punkt c widerum irrelevant. Es zählt die verlässliche Dauerleistung um tatsächlich damit konventionelle Kraftwerke ersetzen zu können. |
Interessanterweise hat das Land Schleßwig-Holstein bereits 2006 mehr als 12% des Energiebedarfs aus Windkraftanlagen gedeckt, völlig irrelevant.
(Edit: 2008=38%)
Es zählt nicht, die Argumente der Atomlobby auswendig zu lernen und nachzuplappern, sondern alle möglichen Rescourcen der umweltverträglichen Energiegewinnung auszuschöpfen. Was zählt, ist ein sinnvoller Energiemix bei dem über Jahre hinweg nach und nach auf Atomstrom und den Verbrauch von fossilen Brennstoffen verzichtet werden kann, so sich die Technik weiterentwickelt.
Wenn z. B. Photovoltaik heute noch nicht so weit ist, dass sie in der Herstellung mit weniger Energie produziert werden kann, als sie später imstande ist abzugeben, ist das noch lange kein Grund sie abzulehnen. Die Erfahrungskurve ist wichtig, um daraus zukunftsträchtige Technologien zu entwickeln. Würden mehr Solaranlagen hergestellt, würde sich übrigens die Frage nach den Kosten deutlich relativieren.
Zitat meine Geräte laufen schon seit langem nicht mehr auf Standby-Betrieb |
Das ist sehr löblich. Hauptsache du läßt deinen Wecker an, damit du die Zeichen der Zeit nicht völlig verpennst.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Löffel am 05.04.2009 - 17:14.
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Beitrag vom 05.04.2009 - 17:03 |
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795 Beiträge
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Die Zeichen der Zeit stehen auf Rückkehr zur Kernenergie. Die Aussteiger (außer Deutschland - wir brauchen immer zehn Jahre länger) steigen wieder ein. Die, welche drin waren, denken nicht daran auszusteigen.
12 % sind doch toll. Trotzdem gilt das was ich unter c) schrieb. Du kannst davon ausgehen das bei Wind vielleicht der Anteil bei 20 % lag (und Kraftwerke dementsprechend runtergefahren wurden) und bei Windstille vielleicht bei 2 %.
Diese Windmühlen sind nicht nur häßlich - sie ersetzen kein Krafwerk (können sie aufgrund ihrer Unzuverlässigkeit auch nicht) sondern erhöhen die Stromkosten.
Die Umweltbelastung bestehen im Wesentlichen aus geschredderten Vögeln (je besser sie laufen je schlimmer), Geräuschbelästigung sowie im Landschaftsverbrauch (es gibt ganze Riesenfelder mit den häßlichen Dingern).
Über Photovoltaik brauchen wir nicht ernsthaft weiterreden - oder? Dann schon lieber an jedes Hamsterrad der Republik ein Dynamo anschließen. Alles andere ist Träumerei. Zu teure Träumerei dazu noch.
Die "Atomlobby" kenne ich nicht - dementsprechend konnte ich bislang ihre Argumente auch nicht "auswendig lernen". Ich habe mich aus unterschiedlichen Quellen informiert, habe mir viele Argumente angehört - und bin zu dem Schluss gekommen das es für HIER und für JETZT das pfiffigste wäre keine weiteren Kernkraftwerke vom Netz zu nehmen sondern im Gegenteil neue zu bauen.
Vorausgesetzt wir wollen in 15 Jahren noch eine Wirtschaftsmacht sein und kein zurückgebliebenes Agrarvölkchen mit ein paar Windmühlen. Dafür dürfen wir keine verträumten Ideologien fahren sondern müssen mit der Realität leben.
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 05.04.2009 - 19:05 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von derralf
Selbst Länder mit günstigen Voraussetzungen wie Island beziehen nicht mehr als 20 % ihres Stroms aus dieser Technik (bei geringerem Bedarf wohlgemerkt). |
Irrtum, Island deckte schon 2004 53% der Primärenergien aus Erdwärme.
99,9 % des Strombedarfs wird heute aus erneuerbaren Energien (Erdwärme und Wasserkraft) gedeckt. Außerdem liefert die geothermale Wärme Heizung und Warmwasser für ca. 90% aller isländischen Haushalte.
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Beitrag vom 05.04.2009 - 20:26 |
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795 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Zitat Original geschrieben von derralf
Selbst Länder mit günstigen Voraussetzungen wie Island beziehen nicht mehr als 20 % ihres Stroms aus dieser Technik (bei geringerem Bedarf wohlgemerkt). |
Irrtum, Island deckte schon 2004 53% der Primärenergien aus Erdwärme.
99,9 % des Strombedarfs wird heute aus erneuerbaren Energien (Erdwärme und Wasserkraft) gedeckt. Außerdem liefert die geothermale Wärme Heizung und Warmwasser für ca. 90% aller isländischen Haushalte. |
Interessant. Hast Du eine Quelle dazu?
Meine "neueste" Info war tatsächlich das nur 20 % des Strombedarfs in Island aus Erdwärme gewonnen wird.
Island hat (wie gesagt) ideale Bedingungen. Übrigens auch viele Wasserkraftwerke (die ebenso wie Erdwärme zugegebenermaßen verläßliche Energielieferanten sind).
Dadurch sind Erdwärme und Wasserkraft in meinen Augen durchaus ernstnehmbare Energiequellen - Frage wäre nur ob wir da ausreichend Potential haben Deutschland tatsächlich zu zumutbaren Preisen mit Energie zu versorgen. Ich bezweifele das - denn um es nochmal zu sagen: Island hat da ganz andere Bedingungen. Da kommt das Heißwasser ja schon vielerorts ohne menschliches Zutun an die Oberfläche. Insel aus Feuer und Eis eben...
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 05.04.2009 - 21:01 |
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376 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Wenn z. B. Photovoltaik heute noch nicht so weit ist, dass sie in der Herstellung mit weniger Energie produziert werden kann, als sie später imstande ist abzugeben, ist das noch lange kein Grund sie abzulehnen. Die Erfahrungskurve ist wichtig, um daraus zukunftsträchtige Technologien zu entwickeln. Würden mehr Solaranlagen hergestellt, würde sich übrigens die Frage nach den Kosten deutlich relativieren.
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Das stimmt auch so nicht, die selben gerüchte gibt es über windräder und ich vermute da stimmen sie auch nicht. eine solarzelle bringt ihre herstellungsenergie innerhalb weniger jahre (1-2) ein. da photovoltaik zellen so langlebig sind, dass ihre halbwertszeit noch nicht wirklich bestimmt werden konnte. brauchen wir hierrüber nicht zu diskutieren. in deutschland lohnen sie sich kostenmäßig noch nicht aber in südlicheren ländern lohnt sich solarstrom auch finanziell schon heute.
atomkraft hat auch jahrelang steuergelder für die forschung verschlungen bevor so rentabel strom erzeugt wurde.
aber selbst wenn die solarbranche weiterhin so rasant wächst wie in den letzten jahren wird es noch viele jahre dauern bis hohe prozentsätze des deutschen energieverbrauchs mit hilfe der sonne erzeugt werden können, sowas lässt sich nicht von heut auf morgen machen. und bis es soweit ist werden wohl eher techniken entwickelt, mit den verdunklungsphasen (nächten) umzugehen als dass kernfusionen oder "vernichtung" von radioaktiven isotopen funktionieren.
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Beitrag vom 05.04.2009 - 23:53 |
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Zitat Original geschrieben von derralf
Die Zeichen der Zeit stehen auf Rückkehr zur Kernenergie. Die Aussteiger (außer Deutschland - wir brauchen immer zehn Jahre länger) steigen wieder ein. Die, welche drin waren, denken nicht daran auszusteigen.
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Dafür, dass du die Atomlobby nicht zu kennen vorgibst, hast du deren Argumente aber schon ganz gut verinnerlicht.
Zitat Diese Windmühlen sind nicht nur häßlich - sie ersetzen kein Krafwerk (können sie aufgrund ihrer Unzuverlässigkeit auch nicht) sondern erhöhen die Stromkosten. |
Windenergieanlagen sind häßlich und Atomstrom ist in der Herstellung einschließlich Verursachungs- und Folgekosten teurer.
Zitat Die Umweltbelastung bestehen im Wesentlichen aus geschredderten Vögeln (je besser sie laufen je schlimmer), Geräuschbelästigung sowie im Landschaftsverbrauch (es gibt ganze Riesenfelder mit den häßlichen Dingern). |
Die tragischen Verluste und Kolateralschäden in der heimischen Vogelwelt führen hoffentlich nicht zum Austerben ganzer Arten. Ansonsten kann ich mit Vogelmatsch besser leben, als mit Strahlungsrisiko.
Zitat Über Photovoltaik brauchen wir nicht ernsthaft weiterreden - oder? Dann schon lieber an jedes Hamsterrad der Republik ein Dynamo anschließen. Alles andere ist Träumerei. Zu teure Träumerei dazu noch. |
Ich denke, da liegst du falsch. Schon heute wird knapp 1% des gesamten Strombedarfs aus Photovoltaik gewonnen. Neue Technologien versprechen einen höheren Wirkungsgrad, bei sinkenden Erstehungskosten und günstiger Energiebilanz.
Es geht mir nicht um die sofortige Abschaltung aller Kraftwerke, sondern um einen wirtschaftlich gesunden Mix aus alternativer Energie und konventioneller Stromgewinnung. Wobei das Hauptaugenmerk auf der Weiterentwicklung regenerativer Energiegewinnung liegen sollte. Neue Atomkraftwerke braucht es, wenn überhaupt, nur um die Oldtimer unter den vorhandenen Meilern vom Netz nehmen zu können.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Löffel am 06.04.2009 - 07:39.
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Beitrag vom 06.04.2009 - 07:37 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Die tragischen Verluste und Kolateralschäden in der heimischen Vogelwelt führen hoffentlich nicht zum Austerben ganzer Arten. Ansonsten kann ich mit Vogelmatsch besser leben, als mit Strahlungsrisiko. |
Eine Häufung von Vogel- oder auch Fledermauskadavern in der Nähe von Windkraftanlagen konnte bisher nicht beobachtet werden. Offenbar ist bei einigen Millionen Jahren Evolution doch etwas mehr Anpassungsfähigkeit herausgekommen, als man den Viechern landläufig zutraut. Diese Argumente und die plötzliche Sorge um die Umwelt kommt besonders aus Kreisen, die sonst nie wegen übergroßem Interesse an Umweltfragen aufgefallen sind.
Mich erinnert diese Phantomdiskussion an die Gefahren von Dampflocks, vor denen im vorvorigen Jahrhundert gewarnt wurde. Damals wurden Pillen verkauft, weil der menschliche Körper für Geschwindigkeiten über 30 km/h nicht erschaffen wurde oder als bei der Einführung des Fernsehens von der Kanzel herunter vor den Gefahren dieses Teufelszeug gewettert wurde - notabene, obwohl es damals noch keine Privatsender gab.
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Beitrag vom 06.04.2009 - 09:13 |
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@ralf
a) Sind die von dir genannten sicheren Atommüllendlager (in Deutschland haben wir ideale Bedingungne dafür, schriebst du) die Salzstöcke, in denen das Wasser einbricht?
Wasser dringt ein
b) Du schreibst, die Energieversorger MÜSSEN überteurte Preise für Photovoltaik bezahlen.
Das ist auch gut so. Wobei der Preis für die kWh in den nächsten Jahren immer weiter fallen wird. (Also immer für den, der neu anschließt). Damit wird die Wirtschaft unter Druck gesetzt, immer effizientere Anlagen zu entwickeln. Und zwar wird nicht irgendein Betrieb mit einer Geldmenge subventioniert sonder der ganze Markt inkl. "Geschäftsbelebung und Konkurrenz". Das ist eigentlich mal eine Sternstunde unserer Politiker, als sie sich das ausgedacht haben.
c) Was die Windkraftanlagen und deren Anteil an der Stromerzeugung angeht, bin ich nah bei dir. Es fehlt eben - wie du schon schriebst - die sichere Grundversorgung.
d) Was mich an Atomstrom neben der Endlagerung über Zivilisationsgenerationen hinweg stört, ist der Zentralismus. Ich bin ein verfechter von dezentraler Energieversorung!!! Und, wer zahlt denn am Ende den Rückbau und die Endlagerung? - Die Kosten landen doch auch wieder beim Steuerzahler (jedenfalls zu einem großen Anteil. Das ist in Frankreich nicht anders. Nur so kann Atomstrom billig sein. (Jedenfalls solange wir von Kernspaltung sprechen)
e) Stellen wir uns doch nurmal vor - nur vostellen!!! - man würde die Abwärme all unserer Kraftwerke tatsächlich nutzen oder man könnte die Abwärme der Autos speichern und an seinem Arbeitsplatz oder zu Hause einspeisen. Oder jeder Neubau müsste mit Blockheizkraftwerk ausgestattet werden, statt Wärme und statt den Strom - durchaus verlustreich - über Kilometer zu transportieren? Und jedes neue Haus bekäme einen Speicher (ggf. in Verbindung mit Geothermi), wo die Wärme, die bei der Stromerzeugung im Sommer anfällt, bis zum Winter gelagert werden könnte....
Da gäbe massig Möglichkeiten, wenn nicht die großen EVU und die Atom-Lobby (äußerst deckungsgleich übrigens) immer auf ZENTRALISMUS pochen würden.
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 06.04.2009 - 09:39 |
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376 Beiträge
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wärme bis zum winter speichern? gibts da konzepte? oder meinst du umgewandelte wärmeenergie?
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Beitrag vom 06.04.2009 - 11:28 |
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795 Beiträge
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a) Die Contra-Atom-Nachrichten sehe ich mal nicht als sehr objektive Quelle. Schlüssel ist der letzte Satz: "Wissenschaftliche Befürworter und Gegner des Endlagerprojekts streiten seit Langem darüber, ob die Gorlebener Anhydritschichten Verbindung nach oben zum Grundwasser haben oder nur aus isolierten Schollen bestehen. Bohrungen an dem Endlager, die diese Frage klären würden, sind technisch nicht möglich. "
Wobei man sich auch fragen darf was Wasser genau für ein Problem darstellen soll. Diese Salzstöcke sind seit Jahrmillionen geologisch unverändert - das ist es was sie so ideal macht.
Vielleicht wäre es an der Zeit die Erkundungen in Gorleben einfach wieder aufzunehmen anstatt zu spekulieren?
b) Die "Wirtschaft" kümmert sich nicht um Techniken zur Stromerzeugung. Es gibt zwei Arten von Firmen in der freien Wirtschaft: Die, die richtig Knete haben - die werden abwandern in Länder mit günstiger Energieversorgung. Und die, die weniger Finanzmittel haben - die werden versuchen die Preise an den Verbraucher weiterzugeben und wo das nicht funktioniert (wir haben ja relativ offene Märkte) werden sie die Tore schließen. Kein Witz (leider): Energieintensive Wirtschaftszweige wandern aus Deutschland ab. Schon jetzt. Die Energieversorger hingegen - die geben die Preise weiter. Wer nicht zahlt wird abgeklemmt.
c) d'accord
d) Rückbau und Endlagerung sind in der Atomgesetzgebung nach dem "Verursacherprinzip" geregelt. Das geht so weit das die Energieversorger sogar zahlen wenn sich bei "Castor-Transporten" irgendwelche Hirnis an Schienen ketten etc. pp.
Es ist in der Tat (entgegen aller gezielten Fehlinformationen) so das der Steuerzahler nur in dem Anteil an diesen Kosten beteiligt wird wie der "Müll" und die "Anlagen" dem Staat selbst gehören bzw. der Müll aus offentlichen Einrichtungen kommt.
Ich bin kein Gegner von dezentraler Stromversorgung - gern kann sich von mir aus Jeder ein Solardach kaufen oder Windmühlen in den Garten stellen. Aber bitte zu realen Preisen in Eigenregie. Von mir aus können auch Gemeinden und Städte den Schritt zum "Ökostrom" gehen. Ich denke nur das ohne Rückkopplung an das öffentliche Netz der schöne Traum bald zum Albtraum kippt. (deshalb tut's auch keiner - und deshalb importieren wir (mitten in unserem "Ausstieg") auch mehr und mehr Energie von den lieben Nachbarn).
e) hast Du solche Anlagen schon? Wenn nein: Warum nicht? Lebe Deinen Traum!
Dezentral hört sich schön an. Trotzdem sind die Grundpfeiler der Infrastruktur (Fernmelde-, Verkehrs-, Energie- und Gesundheitswesen z.B.) Aufgaben, die Deutschlandweit geregelt sein müssen.
Es wäre fatal wenn man im Energiewesen denselben Quatsch macht wie im Gesundheitswesen wo hunderte von Krankenkassen unter staatlicher Bevormundung mit festgelegtem Beitrags- und Leistungswesen an der kurzen Kette "Wettbewerb" spielen.
Wenn man denkt das es wichtig ist das in Deutschland zum annähernd selben Preis annähernd dieselben Leistungen im Gesundheitswesen bekommt - dann ist es im Energiesektor um so wichtiger. Es wäre fatal wenn jeder Stadtteil da seine eigenen Regeln hätte.
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 06.04.2009 - 11:41 |
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795 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Mich erinnert diese Phantomdiskussion an die Gefahren von Dampflocks, vor denen im vorvorigen Jahrhundert gewarnt wurde. Damals wurden Pillen verkauft, weil der menschliche Körper für Geschwindigkeiten über 30 km/h nicht erschaffen wurde oder als bei der Einführung des Fernsehens von der Kanzel herunter vor den Gefahren dieses Teufelszeug gewettert wurde - notabene, obwohl es damals noch keine Privatsender gab. |
Stimmt. Das gibt es bei neuen Techniken immer.
Fehlen noch Tabletten gegen Atome. Atomfreie Zone Deutschland - das wäre es doch!
Ich erinnere mich noch an den Sommer 1986. Deutschlandweit wurden Sommer- und Pfingstlager abgesagt, die Leute fraßen Jodtabletten wie sonst Smarties und Pilze sammeln galt als Lebensgefährlich. Damals war es auch die "Atomlobby" die angeblich Fehlinformationen darüber verbreitete das jetzt angeblich NICHT innerhalb von zehn Jahren ganz Deutschland an Krebs erkranken wird.
Naja - war nicht die erste und nicht die letzte Panikwelle die ich so erleben durfte. Waldsterben, BSE, Vogelgrippe, "neue Eiszeit", Klimaerwärmung, Terror von links, rechts und vom Islam, dritter Weltkrieg wegen Gaddafi oder Saddam, "StarWars" wegen Raketenabwehrsystemen, Weltuntergang wegen Pershing II...
Was bleibt ist die Einsicht: Wir werden alle sterben!
Irgendwann.
P.S.: Ich wette wenn die Dampflock nie maßgeblich über 4 km/h hinausgekommen wäre - dann hätte es nie ein Flächendeckendes Eisenbahnsystem gegeben. Vielleicht als Hobby für einige - oder für besondere Aufgaben, Milliardenschwer gesponsor,t weil ja irgendwann der Durchbruch kommen würde (und man vereinzelt schon Steigerungen um ganze 50 % (auf 6 km/h) erreicht hätte), wären vor 170 Jahren nicht nicht geflossen.
So ändern sich die Zeiten. Aber so lang sich eine Nation teure Hobbies leisten kann ist die Welt eigentlich ja noch in Ordnung.
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Das Beste am Norden
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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von derralf am 06.04.2009 - 11:58.
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Beitrag vom 06.04.2009 - 11:51 |
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Zitat Original geschrieben von derralf
a) Die Contra-Atom-Nachrichten sehe ich mal nicht als sehr objektive Quelle. |
Begründung?
Zitat Schlüssel ist der letzte Satz: "Wissenschaftliche Befürworter und Gegner des Endlagerprojekts streiten seit Langem darüber, ob die Gorlebener Anhydritschichten Verbindung nach oben zum Grundwasser haben oder nur aus isolierten Schollen bestehen. Bohrungen an dem Endlager, die diese Frage klären würden, sind technisch nicht möglich. " |
Und was ist nun daran "nicht sehr objektiv"? Kann es sein, dass du 'nicht objektiv' und 'da steht nicht, was mir passt' verwechselst?
Zitat Wobei man sich auch fragen darf was Wasser genau für ein Problem darstellen soll. Diese Salzstöcke sind seit Jahrmillionen geologisch unverändert - das ist es was sie so ideal macht. |
So wie in den Salzstöcken von Morsleben und Asse, was? ROTFL.
"Hannover - Im Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel steht eine Kammer mit radioaktiv belastetem Atommüll kurz vor dem Einsturz."
www.spiegel.de
"Seit dem Stopp der Atommülllagerung in Morsleben 1998 wird das Lager aufwendig stabilisiert, weil es inzwischen als stark einsturzgefährdet gilt. Die Kosten für die Schließung der Grube werden auf 2,2 Milliarden Euro geschätzt"
http://de.wikipedia.org/wiki/Endlager_Morsleben
Zitat d) Rückbau und Endlagerung sind in der Atomgesetzgebung nach dem "Verursacherprinzip" geregelt. |
Eben nicht. Du verbreitest Falschinformationen:
www.tagesspiegel.de ...
Zitat Das geht so weit das die Energieversorger sogar zahlen wenn sich bei "Castor-Transporten" irgendwelche Hirnis an Schienen ketten etc. pp. |
Auch das ist falsch.
"Steuerzahler trägt Hauptteil an Kosten für Polizeieinsatz"
www.rp-online.de
"Der Polizeieinsatz zur Begleitung des Castor-Transports ins Zwischenlager Gorleben sei aufwendiger und schwieriger als 2006 gewesen. Niedersachsen dürfe nicht allein auf den Kosten sitzenbleiben: "Die anderen Länder sollten sich beteiligen", forderte er."
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,5...54,00.h tml
Genauso wenig sind die Risiken nach dem Verursacherprinzip abgedeckt, auch hier muss der Steuerzahler geradestehen:
"Deutsche Kernkraftwerke haben keine Haftpflichtversicherung für einen GAU. Die Folgekosten eines GAUs müsste der Staat, d. h. der Steuerzahler, übernehmen. Der Preis für Atomstrom ist ohne diese Versicherung und weiterer externer Kosten nicht real, weil viel zu niedrig."
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie
Weisst du es einfach nicht besser oder vebreitest du vorsätzlich Unwahrheiten?
Zitat Es ist in der Tat (entgegen aller gezielten Fehlinformationen) so das der Steuerzahler nur in dem Anteil an diesen Kosten beteiligt wird wie der "Müll" und die "Anlagen" dem Staat selbst gehören bzw. der Müll aus offentlichen Einrichtungen kommt.
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Wer hier Fehlinformationen verbreitet, dürfte offenkundig sein.
Zitat e) hast Du solche Anlagen schon? Wenn nein: Warum nicht? Lebe Deinen Traum! |
Kannst du eigentlich noch etwas anderes, als abwertende Phrasen zu dreschen und komplett unreflektiert Falschinformationen der Atomlobby nachzuplappern?
mullo
links repariert. sadarji
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von sadarji am 06.04.2009 - 13:37.
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Beitrag vom 06.04.2009 - 12:35 |
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