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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeines Off-Topic » Amoklauf in Realschule

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79 Beiträge in diesem Thema (offen) Seiten (6): < zurück 3 4 (5) 6 weiter >
Autor
Beitrag
Gast ruski  
Gast
"völlig unfreiwillig" behauptet, denke ich, keiner mullo. Aber es gibt sicherlich auch äußere Faktoren, die solch eine "Entscheidung" mit beeinflussen. Und wie gesagt, ich finde diese Opfer-Täter-Debatten grundsätzlich wenig zielführend, da unser aller Interesse doch darin besteht, Möglichkeiten zu finden, solche sozialen Ausfälle a) besser begreifen zu können, um b) mögliche Präverntionsmodelle entwickeln zu können.
Der Vorwurf, dass Täter viel zu sehr als Opfer behandelt werden, wird auch immer wieder in Bezug auf Forensik gestellt (Strafvollzug psychisch Erkrankter). Aber die Rückfallquote von Tätern aus dem regulären Strafvollzug ist statistisch bald dreimal so hoch wie die von Forensikern. Wenn man sich mit den Modellen befasst, verwundert das auch nicht. Im "normalen" Strafvollzug sitzt der Täter einfach seine Strafzeit ab - allenfalls abhängig von "guter Führung" o.ä. Reflektion bzgl. Persönlichkeit des Täters und seiner Tat findet sehr unzureichend (wenn überhaupt) statt. In der Forensik wird sehr viel nach Hintergründen gefragt und ein Täter muss etliche psychologische Tests durchlaufen haben, bis ein Psychiater "sich traut" mit seinem Urteil dafür gerade zu stehen, ob man ihn wieder in die Gesellschaft entlassen kann. Und auch danach wird er noch sehr eng weiterbetreut. Aber Handlungsweise von Forensik darzulegen führt hier auch zu weit. Entscheidend finde ich in diesem Zusammenhang, dass es nicht um "Täter" oder "Opfer" geht, sondern primär um die Frage, eine schreckliche Tat in ihrem Gesamtkontext nachvollziehbar zu machen, um bestmöglich eine Wiederholung zu verhindern.
Ob man im Fall des Amoklaufs mit anschliessendem Suizid präventive Modelle entwickeln kann ist in der Tat sehr fraglich.
Ich gebe Dir recht, Mullo, dass das Argument "die Gesellschaft ist schuld", über welche man sich in dieser Argumentation, als Teil dieser, gerne erhebt, oftmals davon ablenkt, im eigenen Umfeld (bei sich) anzufangen.
Und das "die anderen sind schuld", ich möchte weiterhin virtuell rumballern, hilft da natürlich wenig.
Beitrag vom 13.03.2009 - 10:58
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Häuptling ist offline Häuptling  
53 Beiträge
Häuptling`s alternatives Ego
Bei uns hat der Rektor keine Durchsage gemacht. Die Schule wurde heute morgen von ca. 25 Polizisten abgeriegelt. Rein kommt man nur noch mit Ausweiskontrolle usw.. Ich wusste gar nicht das es in unserer Kleinsatadt so viele Polizisten gibt, zumal wir hier insgesamt acht weiterführende Schulen und zwei Berufskollegs haben (denen ich jetzt mal ebenfalls eine Abrieglung unterstelle).

Das Verbot des "Swingtanzes" kann man IMO nicht direkt mit der Stimmung gegen Computerspiele vergleichen, da das "Swingtanzen" unter der NS-Diktatur verboten war. Man wollte damals eine nationalorientierte Jugend und keine internationale Bewegung, die ausländisches Kulturgut übernimmt.

Allerdings bin ich auch Altairs Meinung, dass Computerspiele verteufelt werden, da sie für die Älteren etwas Fremdes (unzugängliches) darstellen.
Solche Spiele werden in der Öffentlichkeit von Aussenstehenden alzu oft nur auf den Aspekt der Gewalt reduziert.

Wenn ich hin und wieder so genannte "Ballerspiele" mit Freunden konsumiere dann ist das bei mir nur eine kompliziertere Version eines Schachspiels, bei der man sehr viele Eventualitäten (Taktiken) mit einschätzen und gleichzeitig mehrere Bewegungen koordinieren muss ohne das man dabei die Orientierung verliert.
Bei anderen Spielen, seien es Computerspiele (z.B. Autorennen) oder Brettspielen muss man sich nur auf einen Aspekt konzentrieren (entweder Eventualitäten oder Bewegungen mit Orientierung) was das ganze monton macht, da man nicht komplett sondern nut teilweise gefordert wird. Bei den Eventualitäts-Spielen kommt noch hinzu, dass man sich immer massig Zeit nehmen kann um eine Entscheidung zu treffen. Bei Ego-shootern hat man diese Zeit nicht und man muss die Möglichkeiten schnell im Kopf überschlagen.

Diese Kombination ist auch das was IMO den hauptsächlichen Reiz an solchen Spielen ausmacht.

Beitrag vom 13.03.2009 - 11:12
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-chip- ist offline -chip-  
173 Beiträge
-chip-`s alternatives Ego
Die "Ballerspieldiskussion" kommt bei sowas immer wieder. Eigentlich auch zu Recht. Denn die Gewaltdarstellung sollte nicht einfach so hingenommen werden, als sei sie Teil unserer Realität. Ich habe frühe auch Half-Life, Counterstrike und sowas gespielt, aber die Gewalt war dabei nie wichtig. Es ging für mehr um den Wettkampf mit anderen Menschen. Dass andere Menschen auf den Gewaltaspekt ansprechen und sich daran ergötzen, kann ich mir aber sehr gut vorstellen. Leider ist das Gebiet nur sehr wenig erforscht, schon garnicht im Zusammenhang mit Gewaltverbrechen. Das würde die Diskussion auf gesicherte Erkenntnise setzen und nicht auf bloße Vermutungen und Deutung aus eigener Sicht stützen.

Was ich viel gefährlicher und schrecklicher finde, ist die Heroisierung in den Medien. In der BILD sieht man den Menschen mit unverpixeltem Kopf auf einen Körper in Attentäterpose (knapp nen halben Meter groß in der Zeitung) montiert. Sie zeigen Illustrationen, wie einer der Morde hätte aussehen können. Das regt doch Nachahmungstäter geradezu an, auch so berühmt und "cool" sein zu wollen.

Aber der Pressecodex gilt ja auch für BILD und co zum Glück:

Zitat

Ziffer 8 – Persönlichkeitsrechte
Die Presse achtet das Privatleben und die Intimsphäre des Menschen.

Richtlinie 8.4 - Erkrankungen
Körperliche und psychische Erkrankungen oder Schäden fallen grundsätzlich in die Geheimsphäre des Betroffenen. Mit Rücksicht auf ihn und seine Angehörigen soll die Presse in solchen Fällen auf Namensnennung und Bild verzichten und abwertende Bezeichnungen der Krankheit oder der Krankenanstalt, auch wenn sie im Volksmund anzutreffen sind, vermeiden. Auch Personen der Zeitgeschichte genießen über den Tod hinaus den Schutz vor diskriminierenden Enthüllungen.

Ziffer 11 – Sensationsberichterstattung, Jugendschutz
Die Presse verzichtet auf eine unangemessen sensationelle Darstellung von Gewalt, Brutalität und Leid. Die Presse beachtet den Jugendschutz.

Richtlinie 11.1 - Unangemessene Darstellung
[...]Bei der Platzierung bildlicher Darstellungen von Gewalttaten und Unglücksfällen auf Titelseiten beachtet die Presse die möglichen Wirkungen auf Kinder und Jugendliche.



Die BILD und Süddeutsche nennen den Namen des Täters und sagen, dass er in psychiatrischer Behandlung war, nennen sogar die Anschrift, spiegel.de zeigt ein Foto von seinem Elternhaus...

Und natürlich läuft auf allen Sendern die Dauerbeschallung mit den neusten Infos zum Amoklauf, mit Bildern wie traurig alle sind, wie Kranken- und Leichenwagen umher fahren. Und es wird berichtet, dass es immernoch nichts neues gibt.

Wer wundert sich da noch, dass die reale Gewalt mit zunehmender Häufigkeit als Lösungsweg gegen Vereinsamung und Minderwertigkeitsempfinden gesehen wird?




liederquelle.de -- Das Quellenverzeichnis für unser Liedgut
Beitrag vom 13.03.2009 - 12:06
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Gast rumpelin  
Gast
bei youtube kann man auch alle Videos finden, von Columbine angefangen und noch ganz andere Sachen. die kids finden das toll, laden sich solche Filme aufs händie und dann ists eine Mutprobe, sich solche und ähnliche real-shots anzuschauen... und das ist kein Phänomen von Haupt/mittelschulen

interessant finde ich im Zusammenhang der Entwicklung der letzten Jahre den rum auf die Bücher von Michael Winterhoff, der als klassischer Psychoanalytiker und Kinderpsychiater eine interessante Diskussion losgetreten hat. (bei interesse google)
Es analysiert au PA-Sicht die aktuelle Situation von Kindern, deren Eltern und deren Beziehungen zueinander. Lesenswert auf jeden Fall, auch wenn die PA nicht unumstritten ist und bei seinen Thesen die sozialken Strukturen doch ziemlich kurz kommen.

r,
Beitrag vom 13.03.2009 - 12:21
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Löffel ist offline Löffel  
RE:
3403 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von -chip-

Die "Ballerspieldiskussion" kommt bei sowas immer wieder. Eigentlich auch zu Recht. Denn die Gewaltdarstellung sollte nicht einfach so hingenommen werden, als sei sie Teil unserer Realität. Ich habe frühe auch Half-Life, Counterstrike und sowas gespielt, aber die Gewalt war dabei nie wichtig. Es ging für mehr um den Wettkampf mit anderen Menschen.



So geht es ja zum Glück der überwiegenden Merzahl von Computerspielern auch.

Ich könnte mir vorstellen, dass eine angeknackste Psyche diese Trennung irgendwann nicht mehr herstellen kann. Das kommt sicher auch nicht von heute auf morgen sondern ist ein schleichender Prozess. Wenn Computerspiele dazu anregen, vorhandenen Streß abzubauen und zu regulieren, kann ich mir vorstellen, daß unter bestimmten Belastungsmomenten diese Reflexe ins Gegenteil mutieren. Das kann man unter Laborbedingungen in einer Studie vermutlich niemals simulieren, weil man dazu ja irgendwie "geignet" konditionierte Testkandidaten benötigt.

Man darf deshalb mit Recht die Frage stellen, ab welchem Alter man die Freigaben für extrem harte Ballerspiele, in denen man sogar die Menge des angezeigten Bluts regulieren kann, erteilt. Die Computerspiele sind aber sicher nur ein Puzzelteilchen auf dem Weg zum Ganzen.

Die Frage nach gesetzlichen Regelungen, z.B. Einschränkungen im Waffenrecht kosten den Staat kein Geld. Alle anderen Vorschläge die bisher gemacht wurden, setzen vorraus, dass man entweder mehr Personal einstellt oder technische Schranken an den Schulen installiert. In Niedersachsen gibt es pro 12.000 Schüler einen amtlichen Schulpsychologen. In Skandinavien gibt es eine Quote von 1:700. Mir ist allerdings nicht klar, ob bei diesem Verhältnis die Wahrschenlichkeit von Tragödien dieser Art abnimmt.

Die von Allen gefordete größere Aufmerksamkeit in Schule, Familie, Verein und Gesellschaft ist vielleicht der
Schlüssel, um Signale zu erkennen. Andererseits kann man jedem Menschen eigentlich nur bis zur Stirn sehen. Was sich dahinter verbirgt bleibt doch allermeistens im Verborgenen. Und mal ganz ehrlich, wie soll das in der Praxis aussehen? Sind wir wirklich bereit, uns bei Menschen in unserem Umfeld, die wir vielleicht nicht zu unseren engeren Freunden oder Verwandten zählen, mehr Zeit aufzubringen, wenn schon für die anderen zu wenig Zeit übrigbleibt?






"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von L&ouml;ffel am 13.03.2009 - 18:07.
Beitrag vom 13.03.2009 - 14:55
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Schmerle ist offline Schmerle  
RE: RE:
286 Beiträge
Schmerle`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Löffel

In Niedersachsen gibt es pro 12.000 Schüler einen amtlichen Schulpsychologen. In Skandinavien gibt es eine Quote von 1:700. Mir ist allerdings nicht klar, ob bei diesem Verhältnis die Wahrschenlichkeit von Tragödien dieser Art abnimmt.



Man muss ja nicht gleich eine solche Relation erzielen, wie in Skandinavien. Außerdem würden sich die "Patienten" vielleicht zu sehr an diesen psychologischen Beistand gewöhnen, bzw. davon "abhängig" werden. (Ich bin selber noch nie einem Schulpsychologen begegnet, kann deshalb auch nicht viel darüber sagen / urteilen)

Aber zumindest könnte es bisweilen die Risiken eines Amoklaufes minimieren. Und darum geht es doch hauptsächlich, oder irre ich?

Mal abgesehen davon, dass ja schon festgestellt wurde, dass die Lehrer sich nicht "um jeden Schüler" sorgen können.







Welch´Geschöpf ist doch der Mensch,
Ihm ist nichts gut und schlecht von selbst,
er muss es sich so denken,
Und niemals scheint mir,
ist gefährlicher des Menschen ganze Art,
Als wenn er ohne jeden noch so kleinen Zweifel wähnt, er habe Recht.

Der Stamm: www.stammwelfen.de



Beitrag vom 13.03.2009 - 15:21
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Löffel ist offline Löffel  
RE: RE: RE:
3403 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Schmerle
Aber zumindest könnte es bisweilen die Risiken eines Amoklaufes minimieren. Und darum geht es doch hauptsächlich, oder irre ich?


In dieser Diskussion merkt man schon ganz deutlich, dass keiner etwas aufgeben und tun möchte, um das Risiko zu minimieren: Die Schützenbrüder verweisen auf Schraubenzieher und tausend andere Hilfsmittel, mit denen man Menschen töten kann, die Computerspieler sagen, es ist nicht bewiesen, dass Ballerspiele agro machen, Lehrer sagen sie haben zu wenig Zeit für die Schüler, Eltern schieben widerum die Schuld auf die Schule, Mitmenschen haben kaum Zeit für sich selbst, wie sollen sie da Zeit für andere, womöglich auch noch Außenseiter finden, es gibt kein Geld für zusätzliche Psychologen und zum Schluß kommt die Formel "die Gesellschaft ist schuld". Damit meint man dann alle und keinen, ist genauso schlau wie vorher und wundert sich beim nächsten Amokschützen, wie denn das in unserer aufgeklärten Zeit möglich sein kann.

Du irrst also nicht, aber wie man das Problem lösen könnte, bleibt eine schwierige Frage.




"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)
Beitrag vom 13.03.2009 - 18:17
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tinuviel ist offline tinuviel  
RE: RE:
376 Beiträge
tinuviel`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von mullo

Zitat
Original geschrieben von tinuviel

Das in diesem Fall die Waffen der Familie im Haus besser weggeschlossen gehört hätten finde ich ein schwachsinniges Argument.



Was ist daran "schwachsinnig"?

Wäre die Waffe ordnungsgemäß weggeschlossen gewesen, hätte der Junge keinen Zugriff darauf gehabt. Und mit seinem Softairspielzeug hätte er kein Blutbad anrichten können. [...]
Indem man Waffen (genau wie Munition, getrennt voneinander) so lagert, wie es das Waffengesetz seit 1997 vorschreibt: In einem verschlossenen, doppelwandigen Waffenschrank nach Sicherheitsnorm, der entweder mindestens 200 kg wiegen oder fest mit dem Boden verschraubt sein muss.


Ja aber die meißten noch so dickwandigen Saves hat einen schlüssel und wenn papa sich den nicht sonstwohin schiebt sollte es doch für einen halbweg inteligenten Sohn kein Problem sein da ran zu kommen. Gerade wenn der Junge mit im Schützenverien war... weiß er doch wo alles liegt.
Beitrag vom 15.03.2009 - 19:07
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mullo ist offline mullo  
207 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von tinuviel

Ja aber die meißten noch so dickwandigen Saves hat einen schlüssel und wenn papa sich den nicht sonstwohin schiebt sollte es doch für einen halbweg inteligenten Sohn kein Problem sein da ran zu kommen. Gerade wenn der Junge mit im Schützenverien war... weiß er doch wo alles liegt.



Den Schlüssel (so es sich um keinen Waffenschrank mit Zahlenschloss handelt) sollte sich der Waffenbesitzer aber sonst wohin schieben, jedenfalls hat er ihn so aufzubewahren, dass kein Unbefugter Zugriff darauf hat. Das schreibt das Waffengesetz eben vor. Wenn er der Schlüssel rumliegen lässt, kann er natürlich auch gleich die Waffen offen rumliegen lassen ...

Zitat
Original geschrieben von ruski

"völlig unfreiwillig" behauptet, denke ich, keiner mullo.



Naja, 'sucht sich keiner selbst aus' ist schon völlig unfreiwillig, oder? Und da habe ich Zweifel. Ich habe auch leise Zweifel daran, dass es sich hier regelmäßig um bedauernswerte Loser handelt. Genau wie bei den Trittbrettfahrern, die sich jetzt austoben. Sondern um "Arschlöcher" (wie Hathi IMO treffend bemerkte), die im Zweifel keineswegs "gemobbt" wurden oder mit irgendeinem Leistungsdruck überfordert waren. Die auffallenderweise eben nicht zu den gesellschaftlichen 'Verlierern' gehören, sondern aus der bürgerlichen Mittelschicht stammen.

Für die Waffen - und seien sie aus Vollplastik - ein Status- oder Männlichkeitssymbol sind (Prekariatskinder schleppen vielleicht ein Messer mit sich rum, weil sie meinen, das 'auf der Straße' zu brauchen, aber die hängen sich nicht das Zimmer mit diesen komplett überflüssigen Softair-Nachbildungen - auffallenderweise nahezu ausschließlich militärischen Mordwerkzeugs oder hat schon mal jemand eine Softair-Version eines Sport-Kleinkalibers gesehen? - voll.

Ansonsten, denke ich, verstehst du mich falsch: Ich gehöre nicht zu den Leuten, die eine Täter-Opfer-Debatte führen wollen, um Täter gegen Opfer auszuspieln oder umgekehrt oder die Forensik und Psychiatrie für überflüssig halten. Ganz im Gegenteil: Da liegt einiges im Argen – nicht zuletzt deshalb, weil sich auch hier keiner zuständig fühlt. Da wird in der Regel nach 'dem Staat' geschrien, noch abstrakter als 'die Gesellschaft', aber eine forensische Psychiatrie will dann auch niemand vor der Haustür ...

mullo

edit: Quote repariert






Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von mullo am 15.03.2009 - 21:06.
Beitrag vom 15.03.2009 - 21:05
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Löffel ist offline Löffel  
RE: RE: RE:
3403 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von tinuviel
Ja aber die meißten noch so dickwandigen Saves hat einen schlüssel und wenn papa sich den nicht sonstwohin schiebt sollte es doch für einen halbweg inteligenten Sohn kein Problem sein da ran zu kommen. Gerade wenn der Junge mit im Schützenverien war... weiß er doch wo alles liegt.


Weil ein Schützenmensch nicht in der Lage ist, seine Waffen unter Verschluß zu halten, braucht man sich keine weiteren Gedanken um die Einhaltung von Waffengesetzen machen? Schaffen wir sie besser ab, es gibt ja eh genug letale Schraubendreher in der Welt.

Wenn Waffenbesitzer ihre Plempen nicht wirkungsvoll wegsperren können, fehlt ihnen ganz klar die Befähigung zum Führen von Waffen.







"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von L&ouml;ffel am 16.03.2009 - 07:46.
Beitrag vom 16.03.2009 - 07:45
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eto ist offline eto  
98 Beiträge
eto`s alternatives Ego
Ich hab' den Thread jetzt nur quer gelesen, will aber mal ein paar Links loswerden

YouTube-Video Swiss

Hat mich - obwohl ich eigentlich keinen Zugang zu Rap habe - angesprochen.

Bei der hier aufkommenden Diskussion über Computerspiele und Gewalt kam mir der Kölner Aufruf gegen Computergewalt in den Sinn, der vielleicht ja ein weiterer Schritt in die Verunsachlichung der Diskussion ist (Medienkompetenz als Nebelbegriff? grmpf) und eine Entgegnung auf diesen Aufruf.
Wie gesagt, ich habe den Thread nur quer gelesen und stecke im Moment so tief in anderen Themen drin, dass ich mich auch nicht an der Diskussion beteilogen kann. Aber vielleicht geben die beiden Links noch ein paar Impulse in die Runde...



Gruß und Gut Pfad,
eto
Beitrag vom 16.03.2009 - 14:05
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tinuviel ist offline tinuviel  
RE:
376 Beiträge
tinuviel`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von mullo

Den Schlüssel (so es sich um keinen Waffenschrank mit Zahlenschloss handelt) sollte sich der Waffenbesitzer aber sonst wohin schieben, jedenfalls hat er ihn so aufzubewahren, dass kein Unbefugter Zugriff darauf hat. Das schreibt das Waffengesetz eben vor. Wenn er der Schlüssel rumliegen lässt, kann er natürlich auch gleich die Waffen offen rumliegen lassen ...




klar, aber wo soll den ein vater einen schlüssel aufbewahren, wo der eigene sohn nicht drann kommt? selbst wenn er ihn an einer kette um den hals trägt könnte der sohn ihn nehmen während papa duscht. wenn der junge vor hat sich umzubringen scheut er doch auch keinerlei konsequenzen. aber egal, es bringt eh nichts darüber zu diskutieren, weil es ja auch andere wege gibt an waffen zu kommen.
und das woher hatte er die waffe ist ja auch nicht die eigentliche frage.

ich denke ein großes problem ist, dass psychische erkrankungen in unserer gesellschaft tabuisiert werden. das wird eben nicht als krankheit sondern als persönlicher makel gesehen. wenn man merkt das sich das kind seltsam verhält und man dies auf ein körperliches leiden zurückführen kann, geht man mit ihm zum arzt. wenn man merkt, dass es sich seltsam verhält und keinen physischen grund finden kann versucht man es zu ignorieren oder zu relativieren. man sagt: es entfremdet sich von mir, es hat die falschen freunde, es ist eher ein einzelgänger,...
würde man so schnell zum psychologen rennen, wie man in deutschland zum arzt rennt müssten viele menschen gar nicht so tief in eine kriese geraten.



Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von tinuviel am 16.03.2009 - 17:00.
Beitrag vom 16.03.2009 - 16:54
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mullo ist offline mullo  
RE: RE:
207 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von tinuviel

klar, aber wo soll den ein vater einen schlüssel aufbewahren, wo der eigene sohn nicht drann kommt? selbst wenn er ihn an einer kette um den hals trägt könnte der sohn ihn nehmen während papa duscht.



Langsam wird's ein bisschen albern, meinste nich? Dann muss Papa eben mit Schlüssel duschen gehen. Abgesehen davon gibt es Tresore mit Zahlenschloss und wenn ich mich nicht irre, gab es in diesem Fall sogar einen solchen.

Zitat
wenn der junge vor hat sich umzubringen scheut er doch auch keinerlei konsequenzen. aber egal, es bringt eh nichts darüber zu diskutieren, weil es ja auch andere wege gibt an waffen zu kommen.
und das woher hatte er die waffe ist ja auch nicht die eigentliche frage.



Doch, das ist schon die Frage. Der wirklich gemeingefährliche Täter ist nämlich derjenige, der Zugang zu solchen (Distanz)Waffen hat. Für die Justiz ist das ja inzwischen auch die Frage. Jedenfalls ermittelt die hiesige Staatsanwaltschaft jetzt gegen den Vater.

Zitat
ich denke ein großes problem ist, dass psychische erkrankungen in unserer gesellschaft tabuisiert werden. das wird eben nicht als krankheit sondern als persönlicher makel gesehen. wenn man merkt das sich das kind seltsam verhält und man dies auf ein körperliches leiden zurückführen kann, geht man mit ihm zum arzt. wenn man merkt, dass es sich seltsam verhält und keinen physischen grund finden kann versucht man es zu ignorieren oder zu relativieren. man sagt: es entfremdet sich von mir, es hat die falschen freunde, es ist eher ein einzelgänger,...
würde man so schnell zum psychologen rennen, wie man in deutschland zum arzt rennt müssten viele menschen gar nicht so tief in eine kriese geraten.



Da gebe ich dir allerdings uneingeschränkt Recht.

mullo
Beitrag vom 16.03.2009 - 17:21
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derralf ist offline derralf  
795 Beiträge
derralf`s alternatives Ego
Naja - offensichtlich war er ja sogar beim Psychiater, hat dort die Empfehlung bekommen eine Therapie zu machen die er allerdings nie angetreten hat. Eine Schusswaffe relativ offen im Schlafzimmer aufzubewahren ist völlig zu Recht eine Ordnungswidrigkeit. Wenn jetzt nachgewiesen wird das der Vater von psychischen Problemen seines Sohnes wusste kann daraus auch fahrlässige Tötung werden. Außerdem waren seine PC-Spiele wohl zu einem guten Teil erst ab 18.
Das sind drei Punkte in denen man den Vater dieses Jungen mal die Ohren langziehen sollte.

Aber die Hauptschuld -das darf man nie vergessen- liegt bei Tim. Er hat sich die Waffe gegriffen und damit "zum Spaß" Menschen ermordet. Mein "Verständnis" hört bei so etwas auf.



Das Beste am Norden
Beitrag vom 16.03.2009 - 18:26
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Schmerle ist offline Schmerle  
286 Beiträge
Schmerle`s alternatives Ego
ARD-Monitor-Reportage

Ist ganz interessant, wobei das Ende (mit den Kommentaren vom SVZ) ziemlich danebenschießt.

@ Tinuviel, worauf willst du denn die ganze Zeit hinaus??

Zitat
und das woher hatte er die waffe ist ja auch nicht die eigentliche frage.



WAS ist, denn für DICH die eigentliche Frage??

Der Zugang zur Waffe ist im übrigen auch "nur" eine Komponente von vielen.
Hinzu kommt ja noch das Konsumieren von Ego-Shootern, die abgebrochene Therapie und vermutlich Mobbing, bzw. keine Akzeptanz in der Schule, sowie weitere - vielleicht nur kleine - Komponenten, die ihn zu dieser fatalen Entscheidung gebracht haben.



Welch´Geschöpf ist doch der Mensch,
Ihm ist nichts gut und schlecht von selbst,
er muss es sich so denken,
Und niemals scheint mir,
ist gefährlicher des Menschen ganze Art,
Als wenn er ohne jeden noch so kleinen Zweifel wähnt, er habe Recht.

Der Stamm: www.stammwelfen.de



Beitrag vom 16.03.2009 - 20:32
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