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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeines Off-Topic » Amoklauf in Realschule

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79 Beiträge in diesem Thema (offen) Seiten (6): < zurück 2 3 (4) 5 6 weiter >
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Beitrag
Löffel ist offline Löffel  
3406 Beiträge
Einen Menschen mit psychischer Erkrankung muß man nicht gleich enmündigen, um ihm helfen zu können. Es geht auch nicht um die Einweisung in eine geschlossene Einrichtung, sondern um die Weiterbehandlung als Fürsorgeverpflichtung, sofern sie als notwendig für eine Genesung diagnostiziert wird.





"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)
Beitrag vom 12.03.2009 - 18:14
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Gast .Tilia.  
Gast
Nicht jede psychische Erkrankung ist gleich. Wir schreiben hier von Depressionen.
Und ich bin fest überzeugt, daß ein Psychologe niemandem helfen kann, der sich nicht selbst helfen lassen will. Weiterhin, daß Psychologen u.U. auch mehr Schaden anrichten können, als helfen, und viel zu viele Menschen mit Antidepressiva und sonstigem Kram vollgepumpt werden, bis hin zur Tablettenabhängigkeit.
Beitrag vom 12.03.2009 - 18:18
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zille ist offline zille  
684 Beiträge
zille`s alternatives Ego
...ich halte diese Computerspiele- und Waffendebatte für ziemlich daneben. Zu glauben, daß diese beiden Komponenten in irgendeiner Form Ursache wären, ist absurd.

Bei ersterem sollte eine gewisse Unschuldsvermutung gelten; die These, daß virtuelles Ballern tatsächlich die psychische Hemmschwelle senkt, konnte bisher nirgendswo sinnvoll belegt werden.
Da fügt sich meiner Meinung nach das Unbehagen gegenüber jeglicher Neuentwicklung (wie war das früher mit den Ressentiments gegenüber Jazz & Rock-Musik?), die berechtigte Sorge angesichts extremen Medienkonsums und die völlige Rat- und Hilflosigkeit bei solchen Vorfällen zu einem gefährlichen Halbwissen zusammen.

Zu den Waffen: In Kanada sind Waffen sehr leicht verfügbar und es gibt verhältnismäßig wenig tödliche "Zwischenfälle" (weniger als in Deutschland, wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe) - dagegen England, wo selbst Messer strengen Auflagen unterliegen, Schußwaffen in der Zivilbevölkerung komplett verboten sind - und guckt euch an, wieviele Jugendliche sich dort gegenseitig umbringen!

Auffallend ist doch, daß diese Jugendlichen immer ein völlig desolates Selbstbewußtsein haben, ihren eigenen Aufzeichnungen zufolge keinerlei Anerkennung in ihrem Leben erfahren haben und sich aufgrund des Scheiterns in einem leistungsorientierteren Schulsystem (das nur Strafe kennt und als probates Mittel der Ausbildung von Kindern & Jugendlichen hemmungslos aussortiert) als gesellschaftlich komplett entwertet, ausgegrenzt und deklassiert fühlen,ohne Perspektive, daß sich das in ihrem restlichen Leben nochmal ändern könnte.

Haste nix, biste nix.
In einer vermeindlichen Wissensgeschaft gilt das insbesonders auch für Bildungszertifikate.

Da man sich gegen diese gesellschaftliche Gewalt kaum sinnvoll wehren kann, ist der spekakuläre Selbstmord inkl. Rache an der Allgemeinheit für manche der letzte logische Schritt.

Übrigens waren die jugendliche Selbstmordrate nie höher als unter dem preussischen Erziehungssystem...


Edit: abwertende Formulierung ersetzt



"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Altair am 12.03.2009 - 18:46.
Beitrag vom 12.03.2009 - 18:32
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Gast .Tilia.  
Gast
Zitat
...ich halte diese Computerspiele- und Waffendebatte für ziemlich daneben. Zu glauben, daß diese beiden Komponenten in irgendeiner Form Ursache wären, ist absurd.



Wieso absurd? Ich finde es ziemlich logisch, daß ein Gewöhnungseffekt eintritt, wenn man häufig mit einer bestimmten Situation konfrontiert wird, je realer die Simulation ist, desto stärker.
Ein ähnliches Prinzip wird ja z.B. bei mentalem Training ganz effektiv und gezielt für den Sport oder andere Gegebenheiten eingesetzt.

Und was die Waffen angeht, so scheint es in diesem Fall schon ziemlich offensichtlich zu sein, daß die Tat nicht passiert wäre, wenn der Junge nicht so leicht an Waffen und Munition herangekommen wäre. Gegen ein Messer oder einen Schraubenzieher hat eine Überzahl an "Gegnern" durchaus eine ganz gute Chance. Gegen eine Kurzwaffe nicht. Natürlich sind die Waffen nur Symptom, nicht Ursache. Aber manchmal hilft es auch, Symptome zu verhindern.

Ich bin nicht empirisch bewandert, was das Thema angeht, aber ich bin ziemlich fest davon überzeugt daß jeder Mensch einmal im Leben eine mehr oder weniger schwere psychische Krise durchmacht. Wenn in dieser Krise nicht gerade Waffen zur Verfügung stehen, ist das dem Überleben doch recht förderlich. Amokläufe sind zwar sehr selten, aber Suizide ohne Schädigung fremder Personen gibt es doch in größeren Zahlen.

Was für Faktoren solche Krisen födern, schwerer oder leichter machen, darüber kann man sicher stundenlang diskutieren, und dabei nähert man sich dann vermutlich auch den - vielfältigen - wahren Ursachen.

Beitrag vom 12.03.2009 - 18:45
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zille ist offline zille  
684 Beiträge
zille`s alternatives Ego
@Tilia: das Spiel "Counterstrike" wird alleine in Deutschland von über 800.000 Menschen gespielt, weltweit von mehr als 20 Millionen. ich finde es nicht weiter erstaunlich, daß man bei einem Jugendlichen dieses populäre Spiel findet. Daraus Rückschlüsse auf die Gefährlichkeit des Spiels zu ziehen ist meines Erachtens einfach logisch falsch und unsachlich. Das ein wie auch immer gearteter Gewöhnungseffekt eintritt, halte ich für eine vage These, die auch nach Jahrzehnten intensiver Medienforschung nicht belegt wurde.

Und natürlich sollen Waffen schwer zugänglich sein; aber die werden im Zweifelsfall illegal besorgt (siehe England). Deshalb glaube ich, daß man das Thema verfehlt, wenn man sich auf eine Diskussion bzgl. Waffen konzentriert.

Dieser Täter wäre wahrscheinlich nie einer geworden, wenn man in der wichtigsten Entwicklungsphase des Menschen nicht primär auf ein brutales Leistungsprinzip setzen würde. Der stern hat dazu erstaunlich weise Worte gefunden:

"...Was die vor allem brauchen, so zeigt sich auch am Extrembeispiel, sind nicht harmlosere Spiele, sondern eine sensiblere soziale Umgebung. Menschen, die zuhören, die wirklich an ihrem Wohl interessiert sind und zudem selber die Kraft haben, einen zu stützen, der wenigstens zeitweise den Halt zu verlieren droht. Denn längst nicht nur jugendliche "Amokläufer" - aber eben auch sie - leiden unter seelischen Qualen und brauchen Hilfe, weil sie mit sich selber und/oder mit denen um sie herum einfach nicht klar kommen."



"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens
Beitrag vom 12.03.2009 - 18:59
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Gast ruski  
RE:
Gast
Zitat
Original geschrieben von .Tilia.

Zitat
Wenn der Junge schon in Behandlung war und weiterführende Betreuung empfohlen wurde, wieso darf er sich dieser aus eigenem Ermessen entziehen?



Löffel, ein Mensch mit Depressionen ist deswegen noch lange nicht unmündig. Ich fände es fatal, wenn staatliche Regelungen es erzwingen könnten, einen depressiven Menschen ganz problemlos gegen seinen Willen in psychiatrischer Behandlung zu halten.




Das Kriterium, einen psychisch erkrankten Menschen gegen seinen Willen in psychiatrischer Behandlung zu halten, ist in der Regel Fremd- oder Eigengefährdung. Und gegen den Willen heisst dann per Psych-KG auf die Geschlossene. Da, wo es sich aber nicht um eine Affekttat handelt (so ein Amoklauf ist in aller Regel länger geplant ) lässt sich diese Gefährdung im Vorfeld leider selten erkennen - jemand der geschult im Umgang mit psychisch Erkrankten ist, reagiert u.U. aber sensibler auf gewisse Verhaltensmuster.

Was ich nicht verstehe, ist die Diskussion um Opfer oder Täter. Der Junge hat Suizid begangen - die Frage nach Strafe oder Verbüßung der Tat stellt sich hier nicht. Darüber nachzudenken, was einen jungen Menschen möglicherweise veranlasst in solch einer Weise zum Mörder zu werden, hilft in Zukunft genauer hinzugucken und Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten, um möglicherweise zu verhindern, dass ein junger Mensch dorthin gerät. Da finde ich die Opfer-Täter-Frage stellt sich hier doch eher sekundär.
Beitrag vom 12.03.2009 - 19:00
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Löffel ist offline Löffel  
RE:
3406 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von .Tilia.
Nicht jede psychische Erkrankung ist gleich. Wir schreiben hier von Depressionen.


Erstes habe ich nicht behauptet und Depressionen führen häufiger dazu, dass die Erkrankten sich selber umbringen, als auf andere zu schießen. Auch davor könnten sie präventiv bewahrt werden

Zitat
Weiterhin, daß Psychologen u.U. auch mehr Schaden anrichten können, als helfen, und viel zu viele Menschen mit Antidepressiva und sonstigem Kram vollgepumpt werden, bis hin zur Tablettenabhängigkeit

Psychologen sind auch nur Menschen und keine Götter, insofern sind Fehldiagnosen und falsche Beahndlungsmethoden genauso möglich wie in der gesamten Medizin, aber doch hoffentlich nur die Ausnahme.



"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)
Beitrag vom 12.03.2009 - 19:07
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Gast ruski  
RE:
Gast
Zitat
Original geschrieben von Altair

@Tilia: das Spiel "Counterstrike" wird alleine in Deutschland von über 800.000 Menschen gespielt, weltweit von mehr als 20 Millionen. ich finde es nicht weiter erstaunlich, daß man bei einem Jugendlichen dieses populäre Spiel findet. Daraus Rückschlüsse auf die Gefährlichkeit des Spiels zu ziehen ist meines Erachtens einfach logisch falsch und unsachlich. Das ein wie auch immer gearteter Gewöhnungseffekt eintritt, halte ich für eine vage These, die auch nach Jahrzehnten intensiver Medienforschung nicht belegt wurde.

Und natürlich sollen Waffen schwer zugänglich sein; aber die werden im Zweifelsfall illegal besorgt (siehe England). Deshalb glaube ich, daß man das Thema verfehlt, wenn man sich auf eine Diskussion bzgl. Waffen konzentriert.

Dieser Täter wäre wahrscheinlich nie einer geworden, wenn man in der wichtigsten Entwicklungsphase des Menschen nicht primär auf ein brutales Leistungsprinzip setzen würde. Der stern hat dazu erstaunlich weise Worte gefunden:

"...Was die vor allem brauchen, so zeigt sich auch am Extrembeispiel, sind nicht harmlosere Spiele, sondern eine sensiblere soziale Umgebung. Menschen, die zuhören, die wirklich an ihrem Wohl interessiert sind und zudem selber die Kraft haben, einen zu stützen, der wenigstens zeitweise den Halt zu verlieren droht. Denn längst nicht nur jugendliche "Amokläufer" - aber eben auch sie - leiden unter seelischen Qualen und brauchen Hilfe, weil sie mit sich selber und/oder mit denen um sie herum einfach nicht klar kommen."



Ich kann dieses Entweder-Oder nicht nachvollziehen. Es sind sicherlich sehr viele Faktoren, die eine solche Tat möglich machen. Wenn ein frustrierter Jugendlicher sich gesellschaftlich und schulisch als eine Null fühlt, findet er in Egho-Shootern unter Umständen so etwas wie Machtausübung und einen Katalysator für das eigene Versagensgefühl. Wenn dieser Katalysator irgendwann seinen kathartischen Effekt verliert...Und das Schusswaffen leicht zugänglich bei Papa im Nachtisch liegen vereinfacht zumindest die Möglichkeit die Phantasie auch in die Tat umzusetzen. Es geht doch hier um viele Puzzlesteinchen, die den Weg in die Katastrophe zwar nicht unbedingt bereiten, aber ihn zuminmdest begünstigen können.
Ich hätte aber, das scheint mir der Unterschied zu anderen Mitsikutanten, nicht das geringste Problem damit, dass es keine Ego-Shooter mehr gibt und - ob Schütze oder nicht - privater Waffenbesitz sanktioniert wird. Ich halte beides schlicht für überflüssig - und der mögliche Schaden wird von "Nutzen" nicht aufgehoben..
Nebenbei muss man sich selbstverständlich um unsere Bildungsformen und Familienpolitik Gedanken machen.


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von ruski am 12.03.2009 - 19:29.
Beitrag vom 12.03.2009 - 19:28
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sadarji ist offline sadarji  
Administrator
4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
Ich denke, dass jeder Amoklauf und seine Gründe für sich betrachtet werden muss und in einigen Fällen trifft vielleicht zu, dass die Täter aus unterprivilegierten Verhältnissen, sozialen Randgruppen und Brennpunktregionen einer Großstadt stammen. In diesem Fall ist aber ein Junge aus augenscheinlich gutbürgerlichen oder sogar privilegierten Verhältnissen aus einer schwäbischen Kleinstadt durchgedreht. Er lebte in begüterten Verhältnissen, hatte mittlere Reife, eine Ausbildungsstelle usw. man könnte meinen, die Welt sei in Ordnung. Vielleicht wurde er gemobbt oder fühlte sich nicht anerkannt, aber ich denke es gibt sehr viele junge Menschen, die es viel schwerer im Leben haben und vielleicht auch sogar gemobbt werden und trotzdem nie so eine Tat begehen werden. Gewaltverherrlichende Computerspiele sind sicher nicht die alleinigen Ursachen, aber in Verbindung mit sozialer Vereinsamung, Depression und Realitätsverlust setzen sie sicher die Hemmschwelle für Gewalttaten herab und fördern die Phantasie in destruktiver Weise.

@Michael, klar kann man auch mit einem Schraubenzieher durchdrehen, aber man wird auch mit einem Messer nie so vielen Menschen so großen Schaden zufügen können wie mit Schusswaffen. Strenge Schußwaffengesetze allein werden eine solche Tat zwar nicht verhindern können, aber man muss es potentiellen Tätern auch nicht unnötig leicht machen. Wenn die Schußwaffe und Munition in großen Mengen in diesem Fall nicht so leicht zugänglich gewesen wäre, hätte es vielleicht weniger Opfer gegeben, die jetzt betrauert werden müssen. So lange ich im Schützenverein war, habe ich meine Waffe nie Heim gebracht, sondern immer im Vereinsheim weggeschlossen.



Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.
>>Neuer Spendenaufruf für das neue Haus am Hohe...rähen<<

Ich werfe in schwarz Nebelkerzen und moderiere in rot
Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.
Beitrag vom 12.03.2009 - 20:05
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Simba ist offline Simba  
144 Beiträge
Simba`s alternatives Ego
Hmm... ich find das ganze auch sehr tragisch... allerdings finde ich es auch sehr schwer irgendwas degegen zu unternehmen... besonders präventiv... Dementsprechend fand ich auch die Durchsage unseres Rektors in der Schule heute nicht besonders einleuchtend... seiner Meinung nach könne so etwas an unserer Schule niemals passieren... da das Klima ja so gut sei... hm... empfinden glaub ich nicht alle so... was die reaktion meiner Mitschüler gezeigt hat... außerdem ist unsere Schule auch nicht besonders gut gesichert... bei uns kommt jeder ungesehen rein, wenn man will...

Und zum Beispiel beinahe-Prügeleien gibt es seit knapp nem Monat oder so auch bei uns an der Schule zwischen zwei Leuten... wegen der Liebe...


Und was hier im Faden auch schonmal angedacht wurde, die Waffen einfach alle beim Schießstand zu lagern ist in diesem Falle nicht so sonderlich angebracht! Der Schießstand unserer Stadt befindet sich im Keller meiner Schule... zwar extra verriegelt... aber wer will kommt da irgendwie auch rein... das heißt man müsste nicht einmal mit Waffe übern Schulhof oder so laufen... Tolle Vorsichtsmaßnahmen!!!
Und ich finde einfach auch wie das Beispiel hier schon wieder zeigt: Man kann nichts tun! Man müsste die gesamte Gesellschaft ändern, um so etwas zu verhindern... schließlich fängt die Gewaltbereitschaft nicht mit Egoshootern an! Sie wird oftmals von Kinderschuhen an gelernt... auch wenn die Familien es nach außen hin nicht unbedingt zeigen... Gewalt erzeugt Gegengewalt!
und da in Deutschland die Klassen einfach viel zu groß sind und die Stunden, die die einzelnen Lehrer mit den Schülern haben so wenige sind oftmals, dass sie sich nicht auf die Schüler konzentrieren, sondern hauptsächlich nur noch auf den Stof... und die Zeit wirklich eingängige Gespräche mit den Kindern und Jugendlichen zu führen haben sie auch nicht mehr, weil das Ministerium immer mehr Stoff reindrückt und die Zeit für das Lernen verkürzt!
Na toll... und wo bleibt da die Pädagogik?

Außerdem ist das was in den Medien berichtet wird sowieso oftmals wirklich nur Show... die müssen jetzt ne Story darüber bringen... und wenn sie nichts zu berichten haben, erfinden sie etwas... ein paar aufgeschnappte Worte verdreht und schon kopiert jede andere Zeitung, was in schmierblättern wie etwa der Bild steht... und jeder glaubt es... weil auf unsere Medienreiche Zeit schließlich verlass ist... oder nicht?


Ich bin mal gespannt was von Seiten der Politik getan oder angeregt wird...



"Wenn du vom Weg der anderen abkommst, gehe deinen eigenen Weg, auf dass die anderen dir folgen!"
Beitrag vom 13.03.2009 - 00:51
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mullo ist offline mullo  
RE:
207 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Altair
Und natürlich sollen Waffen schwer zugänglich sein; aber die werden im Zweifelsfall illegal besorgt (siehe England). Deshalb glaube ich, daß man das Thema verfehlt, wenn man sich auf eine Diskussion bzgl. Waffen konzentriert.



Ich finde es schon ziemlich interessant (und erschreckend), wie und von wem in diesem Faden der Fokus überhaupt auf das Thema Waffen gelenkt wurde. Vielleicht mal nachlesen. Kleiner Tipp: es waren nicht 'Waffengegner'.

Zitat
...ich halte diese Computerspiele- und Waffendebatte für ziemlich daneben. Zu glauben, daß diese beiden Komponenten in irgendeiner Form Ursache wären, ist absurd.



Klar, total "absurd". Dass der Knilch mit der Wumme seines Papis (die Beretta 92 ist übrigens eine Militärwaffe, wieso man so etwas im Schieß'sport' unbedingt benutzen muss, soll mir mal einer erklären) und rund anderthalb Kilo Munition töten gehen konnte, hat natürlich gaaaar keine Relevanz und dass er im Umgang mit Waffen vertraut war, vermutlich auch nicht. Warum auch in die Familie gucken und den Umgang mit und den Stellenwert von Waffen in bestimmten Kreisen hinterfragen, wenn man die 'Gesellschaft' und den bösen Leistungsdruck im Auge hat, oder?

Zitat
Bei ersterem sollte eine gewisse Unschuldsvermutung gelten;



Die Unschuldsvermutung ist ein Prinzip des Strafrechts, schon im Zivilrecht gibt es keine Unschuldsvermutung mehr. Und im Gefahrenabwehrrecht findet die Unschuldsvermutung erst Recht keine Anwendung. Man sollte nicht mit (pseudo)juristischen Begriffen hantieren, die mit der Sache nichts zu tun haben.

mullo


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von mullo am 13.03.2009 - 01:28.
Beitrag vom 13.03.2009 - 01:26
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zille ist offline zille  
684 Beiträge
zille`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von mullo

Klar, total "absurd". Dass der Knilch mit der Wumme seines Papis (die Beretta 92 ist übrigens eine Militärwaffe, wieso man so etwas im Schieß'sport' unbedingt benutzen muss, soll mir mal einer erklären) und rund anderthalb Kilo Munition töten gehen konnte, hat natürlich gaaaar keine Relevanz und dass er im Umgang mit Waffen vertraut war, vermutlich auch nicht. Warum auch in die Familie gucken und den Umgang mit und den Stellenwert von Waffen in bestimmten Kreisen hinterfragen, wenn man die 'Gesellschaft' und den bösen Leistungsdruck im Auge hat, oder?


Von gaaaar keiner Relevanz habe ich nix geschrieben, ich halte es nur nicht für die Ursache! Strengere Waffengesetze mögen Vorfälle dieser Art behindern, aber damit ist man doch keinen Schritt weiter in der Frage, wie es überhaupt soweit kommen kann. Meinetwegen kann man alle Schußwaffen dieser Welt einschmelzen.
Und: Man soll natürlich unbedingt "in die Familie gucken", aber wenn man nicht darüber hinausgeht, wird man immer bei den Einzeltätern verharren und alle paar Monate wieder völlig fassungslos vor den sich wiederholenden Ereignissen stehen. Ich finde den Aufschrei in Richtung härtere Repression zumindest nicht für die sinnvollste Reaktion, sondern nur für einen populären Reflex, der eine inhaltliche Auseinandersetzung eher verhindert.

Zitat
Original geschrieben von mullo

Die Unschuldsvermutung ist ein Prinzip des Strafrechts, schon im Zivilrecht gibt es keine Unschuldsvermutung mehr. Und im Gefahrenabwehrrecht findet die Unschuldsvermutung erst Recht keine Anwendung. Man sollte nicht mit (pseudo)juristischen Begriffen hantieren, die mit der Sache nichts zu tun haben.


Danke für den Exkurs, aber es sollte eigentlich klar sein, was ich mit "eine gewisse Unschuldsvermutung" meine - nämlich daß, sofern es keinerlei sinnvollen Nachweis diesbezüglich gibt (Zusammenhang zw. sog. Gewaltspielen & Senkung der Hemmschwelle), man sich mit populistischen Verurteilungen (oje, schon wieder ein juristisches Wort) zurückzuhalten sollte. Sonst kriminalisiert man mal eben Millionen von Computerspielern, ohne das es überhaupt eine wissenschaftlich haltbare Grundlage dafür gibt. Erinnert mich ein bißchen an "Swing tanzen verboten" - das war ja auch bekanntermaßen die Ursache für den gesellschaftlichen Sittenverfall...

Und ja; meine ganz persönliche Theorie bezüglich jugendlicher "Amokläufer" (auch dieser Begriff ist nicht korrekt!) hat mit der gesellschaftlichen Situation zu tun - genauer: Soziale Kälte & Isolation, Leistungsdruck, Exklusion. Das hat nicht mal unbedingt direkt etwas mit Armut zu tun, aber schon mit einer gesamtgesellschaftlichen Ideologie, daß "der Mensch des Menschen Wolf ist." Wäre unser Schulsystem stärker darauf ausgerichtet, individuelle Stärken zu fördern, soziale Bedürfnisse zu berücksichtigen und Erfolgserlebnisse auf verschiedenen Ebenen zu ermöglichen, anstatt auf Prüfungen & Leistungsvergleiche zu setzen, dann gäbe es vieler dieser Probleme nicht.

Das Jugendliche offensichtlich einen starken psychischen Druck auf ihre eigene Gruppe auszuüben, kommt ja nicht aus dem Nichts und ist auch nicht "natürlich", sondern wird ihnen genauso vorgelebt und selbst abverlangt.

Amokläufer sind immer der Archetypus des Versagers und diese Rolle sucht sich keiner freiwillig aus.



"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens
Beitrag vom 13.03.2009 - 03:57
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gert ist offline gert  
21 Beiträge
gert`s alternatives Ego
Symptomatisch aber auch interessant welche Entwicklung die Diskussion sowohl hier wie auch in den Medien nimmt. Nach Auslösern und Ursachen für das "Fehlverhalten" eines Kranken wird gesucht. Wenn man die dann vermeintlich ausgemacht hat, verlangt man Verbote, neue Gesetze und schärfere Kontrollen. Was ist das für eine Sicht auf unsere Gesellschaft, auf das menschliche Zusammenleben allgemein?
BigMama hat es doch in seinem letzten Beitrag auf den Punkt gebracht...das Rumdoktern an den Symptomen der Krankheit bringt gar nichts. Die Eltern und Lehrer, deren Pädagogik versagt hat, sind Produkte unserer Gesellschaft. Sie wurden geprägt durch völlig verkorkste Informationsmedien und durch angeblich WICHTIGE neue Werte wie z.B. eben Erfolg, Höchstleistungen und Gewinnoptimierung um jeden Preis (...oder kann mir jemand erklären, wieso ein halbwegs vernünftiger Mensch bei sich zuhause die verschiedensten Waffentypen mit tausenden Schuss Munition aufbewahren muss, wenn er nicht ein vollkommen gestörtes Verhältnis zu seinen Mitmenschen hat... kommt jetzt bloß nicht mit der Geschichte vom HOBBY!).
Genau wie BigMama bin ich gespannt, was unseren Politikern einfallen wird. Ich befürchte, wieder genau das Falsche... Wünschen könnte man sich allerdings, dass Werte bei der Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen neu propagiert und definiert werden, und dass das Thema Pädagogik bei ALLEN politischen Entscheidungen den gleichen Stellenwert bekommt wie Ökonomie...
Beitrag vom 13.03.2009 - 07:39
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Gast ruski  
RE:
Gast
Zitat
[i]Sonst kriminalisiert man mal eben Millionen von Computerspielern, ohne das es überhaupt eine wissenschaftlich haltbare Grundlage dafür gibt. Erinnert mich ein bißchen an "Swing tanzen verboten" - das war ja auch bekanntermaßen die Ursache für den gesellschaftlichen Sittenverfall...



Also jetzt das Verbot des "Swingtanzens" anzuführen, um darzulegen, dass es absurd sei, kritisch Computerspiele zu hinterfragen, bei denen aus der "Zielfernrohrperspektive" hinter jeder sich bietenden Ecke animierte Menschen umgenietet werden, scheint mir äußerst unangemessen.
Beitrag vom 13.03.2009 - 09:01
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mullo ist offline mullo  
RE:
207 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Altair

Von gaaaar keiner Relevanz habe ich nix geschrieben, ich halte es nur nicht für die Ursache!



Ja, das hast du jetzt noch mal betont. Vielleicht wird es eindrucksvoller, wenn du dazu noch feste mit dem Fuß aufstampfst.

Auffallend ist doch, dass überhaupt *niemand* behauptet hat, das *das* *die* Ursache sei. Wozu also das Gewese seit Beginn dieses Threads?

Dass Gewalt - und sei sie noch so virtuell - für viele Kinder und Jugendliche heute fester Bestandteil ihres Alltags ist, ist doch wohl unbestritten, oder?

Zitat
Strengere Waffengesetze mögen Vorfälle dieser Art behindern, aber damit ist man doch keinen Schritt weiter in der Frage, wie es überhaupt soweit kommen kann.



Gehörst du auch zu den Leuten, die Symptome von Krankheiten nicht bekämpfen wollen und lieber zusehen, wie ihnen der Fuß abfault, weil etwas dagegen zu tun ja nur 'Symptombekämpfung' wäre?

Zitat
Und: Man soll natürlich unbedingt "in die Familie gucken", aber wenn man nicht darüber hinausgeht, wird man immer bei den Einzeltätern verharren und alle paar Monate wieder völlig fassungslos vor den sich wiederholenden Ereignissen stehen.



Und wenn man nicht beim Individuum und der sozialen Kleingruppe anfängt, verliert sich man sich schnell in mehr oder minder 'gesellschaftskritischem' Blabla, nicht selten aus ideologischen Motiven.

Zitat
Ich finde den Aufschrei in Richtung härtere Repression zumindest nicht für die sinnvollste Reaktion, sondern nur für einen populären Reflex, der eine inhaltliche Auseinandersetzung eher verhindert.



Apropos Reflex:

Zitat
Sonst kriminalisiert man mal eben Millionen von Computerspielern, ohne das es überhaupt eine wissenschaftlich haltbare Grundlage dafür gibt. Erinnert mich ein bißchen an "Swing tanzen verboten" - das war ja auch bekanntermaßen die Ursache für den gesellschaftlichen Sittenverfall...



Jau, wenn sonst nichts mehr hilft, "Nazis" geht garantiert immer. Da muss man sich dann nämlich inhaltlich nicht mehr mit der Sache befassen ...

Zitat
Und ja; meine ganz persönliche Theorie bezüglich jugendlicher "Amokläufer" (auch dieser Begriff ist nicht korrekt!) hat mit der gesellschaftlichen Situation zu tun - genauer: Soziale Kälte & Isolation, Leistungsdruck, Exklusion. Das hat nicht mal unbedingt direkt etwas mit Armut zu tun,



Das hat überhaupt nichts mit 'Armut' zu tun, die amoklaufenden Söhnchen kommen nämlich aus dem bürgerlichen Mittelstand und nicht aus dem 'Prekariat'.

Zitat
Amokläufer sind immer der Archetypus des Versagers und diese Rolle sucht sich keiner freiwillig aus.



Na, das möchte ich bezweifeln. Wie du völlig richtig erkannt hast, ist "Amok" eigentlich der falsche Begriff - es handelt sich um vorsätzliche, geplante Mehrfach- und Massenmorde. Wenn die Planenden nun die eigentlichen Opfer sind, die völlig unfreiwillig in die Rolle gedrängt werden, ändert sich garantiert nie etwas. Denn 'die Gesellschaft' zu kritisieren ist ja so bequem - dass man selbst Teil dieser Gesellschaft ist und vielleicht mal beginnt, sein eigenes Handeln zu hinterfragen, gehört nicht dazu. Sieht man ja in diesem Thread.

mullo




Beitrag vom 13.03.2009 - 10:30
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