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DerJo |
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Ich hab einen Bericht gesehen indem darauf hingewiesen wurde das das Gebäude auf einem Gelände errichtet wurde das im Mittelalter noch Rheinufer war.
Deswegen war der Kellerausbau auch recht bescheiden. Schon mal eine ziemlich unüberlegte Entscheidung ein so wichtiges Gebäude auf einem riskanten Baugrund zu errichten.
Es gab im Vorfeld Warnungen und Meldungen über Risse etc. Die Sache mit dem kippenden Kirchturm ist ja auch noch nicht lange her.
Aber " et hat noch emmer jood gejange" war wohl auch hier das Motto.
Wie eine U-Bahn Tunnelwand so einfach zusammenbrechen kann ist mir auch unverständlich. Heute wir häufig ein Verfahren angewendet in dem man den Boden einfriert und dann den
Ausbau vornimmt. Ist natürlich nicht ganz billig.
Für mich ist das ziemlich symptomatisch. Die Menschen werden immer schlampiger und nachlässiger. Ich erinnere mich da an das Schwebebahn Unglück in Wuppertal.
100 Jahre kein tödlicher Unfall. Dann wurden einfach, ohne Federlesen,fahrlässig einige Sicherheitskontrollpapiere abgehakt und schon riss es eine Bahn in den Abgrund.
Ich war übrigens an dem Tag beruflich in Köln. Dort hab ich dann erfahren , dass auch zwei Wohnhäuser zerstört wurden. Die Innenstadt war teils auch von Norden abgesperrt.
Ständig hörte und sah man Einsatzfahrzeuge.
Wie sich heute gezeigt hat, hatte das Opfer keine Chance und war direkt Tod. Angesichts der Lage hätte es viel Schlimmer kommen können.
Den Einsatzkräften mach ich keinen Vorwurf, die Lage ist wirklich äußerst schwierig. Und ich finde dass bis jetzt alles gut läuft.
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Beitrag vom 10.03.2009 - 00:08 |
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Zitat Original geschrieben von meister lampe79
mehrere umstände führten zum einstruz des archivs.
einer der hauptgründe ist wohl, der bau der u bahn. aus dem selben grund stürzte beinahe ein kirchtum um der in unmittelbarer nähe des archivs steht.
hinweise zu schäden an dem gebäude gab es auch zu hauf, aber diese verhallten einfach ungehört oder wurden nicht ernst genommen.
letztendlich ist es menschliches versagen und ignoranz welche zu dem unglück führten.
traurig nur das dadurch opfer und ein erheblicher sach- und kulturschaden zu beklagen sind |
.. ist wohl, oder ist?
Ignoranz, ungehört, nicht ernstgenommen...
Mit solchen markigen Aussagen begibt man sich selbst auf einen wackeligen Trümmerkegel. Ohne die Kenntnisse einer Untersuchung, die in diesem schwerwiegenden Fall sicher mehrere Monate dauern wird, sollte man nicht so schnell urteilen und nicht die platten Schlagzeilen der Boulevardpresse wiederholen.
Wir leben nun einmal nicht in einer Volkaskogesellschaft - dort wo gehobelt wird, fallen Späne. In unserem Land wird so ziemlich alles durch Gesetze, Verordnungen und Vorschriften geregelt und trotzdem leben wir in einer Welt mit (Rest-) Risiken. Gemessen an dem Umfang von z. B. Bautätigkeiten in unseren Großstädten und Metropolen, ist die Anzahl von derlei Unglückfällen ziemlich gering. Aber eben nicht auszuschließen.
Möglicherweise haben in diesem Fall durch Veränderungen der geologischen Beschaffenheit Prozesse eingesetzt, die man nicht vorhersehen konnte bzw. die mit bisherigen Mitteln der Statiker, die ja belgebar kurze Zeit vor dem Unglück das Gebäude geprüft haben, nicht zu ermitteln waren. Das ist genauso spekulativ wie eine Aussage darüber zu treffen, ob die Behörden oder die Betreiber sich irgendwelcher Unterlassungen strafbar gemacht haben.
Es ist irgendwie sehr zur Mode geworden, erstmal laut nach Schuldigen zu schreien, ohne überhaupt zu wissen, was sich wirklich abgespielt hat.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 10.03.2009 - 11:21 |
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Zitat Original geschrieben von DerJo
Wie sich heute gezeigt hat, hatte das Opfer keine Chance und war direkt Tod. Angesichts der Lage hätte es viel Schlimmer kommen können.
Den Einsatzkräften mach ich keinen Vorwurf, die Lage ist wirklich äußerst schwierig. Und ich finde dass bis jetzt alles gut läuft.
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Und das bei einem Szenario, das so auch niemals zu üben ist. Die Herausforderungen für die Einsatzleitung gehen weit über das hinaus, was Lehrbuchmäßig vermittelt werden kann. Der Lernprozess dieser Einsatzlage wird ganz sicher beispielhaft für die zukünftige Ausbildung von Einsatzkräften von Feuerwehr und THW sein.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 10.03.2009 - 11:30 |
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Der Lernprozess dieser Einsatzlage wird ganz sicher beispielhaft für die zukünftige Ausbildung von Einsatzkräften von Feuerwehr und THW sein. |
...und anderen Blaulichtorganisationen 
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Wenn du gelernt hast, daß man mit Ochsen nicht kommunizieren kann, läßt du es bleiben und lebst viel entspannter (Zitat Namargon Tree) |
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Beitrag vom 10.03.2009 - 11:56 |
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127 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Rover_1
Zitat Original geschrieben von -ky
@ upsala: das heißt Restaurierung, eine Restauration ist ein Speiselokal... : |
hä?? Wo kommst Du denn her? Restauration ist immer noch die Wiederherstellung eines alten politischen Zustandes.... |
Bei der Wiederherstellung von historischen, haptischen Materialien spricht man von Restaurierung (terminus technicus), bei der Wiederherstellung von Puder und Zopf von Restauration. Und eine Restauration ist auch ein Restaurant . 
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Wer stöbert - hat mehr vom Leben! |
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Beitrag vom 10.03.2009 - 15:56 |
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DerJo |
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Zur Ursache:
Heute morgen hab ich noch einen Bericht über die Ursache des Unglücks gesehen.
Durch das Abpumpen des Grundwassers im U-Bahntunnel entstand am Boden der Spundwand ein Sog
der das Erdreich hinter der Spundwand und unter dem Haus in den Tunnel sog.
Dies war im Tunnel zu sehen, da im Boden Quellungen zu sehen waren.
Beobachtungen der Tunnelarbeiter wurden , laut dem Bericht, von den Kölner Verkehrsbetriebe
zurückgehalten !
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Beitrag vom 10.03.2009 - 16:45 |
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Zitat Original geschrieben von Michael
...und anderen Blaulichtorganisationen |
Ich weiß was du meinst, aber da die HiOrgs selten in der >Wirkzone< arbeiten, die Suchhunde das machen, wozu sie ausgebildet werden, ist die Lernkurve etwas geringer... 
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 10.03.2009 - 18:36 |
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DerJo |
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Es haben sich übrigens schon über 1000 Personen als Helfer für die Restauration gemeldet.
Klasse Sache:
Helfer
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Beitrag vom 10.03.2009 - 18:53 |
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640 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Zitat Original geschrieben von meister lampe79
mehrere umstände führten zum einstruz des archivs.
einer der hauptgründe ist wohl, der bau der u bahn. aus dem selben grund stürzte beinahe ein kirchtum um der in unmittelbarer nähe des archivs steht.
hinweise zu schäden an dem gebäude gab es auch zu hauf, aber diese verhallten einfach ungehört oder wurden nicht ernst genommen.
letztendlich ist es menschliches versagen und ignoranz welche zu dem unglück führten.
traurig nur das dadurch opfer und ein erheblicher sach- und kulturschaden zu beklagen sind |
.. ist wohl, oder ist?
Ignoranz, ungehört, nicht ernstgenommen...
Mit solchen markigen Aussagen begibt man sich selbst auf einen wackeligen Trümmerkegel. Ohne die Kenntnisse einer Untersuchung, die in diesem schwerwiegenden Fall sicher mehrere Monate dauern wird, sollte man nicht so schnell urteilen und nicht die platten Schlagzeilen der Boulevardpresse wiederholen.
Wir leben nun einmal nicht in einer Volkaskogesellschaft - dort wo gehobelt wird, fallen Späne. In unserem Land wird so ziemlich alles durch Gesetze, Verordnungen und Vorschriften geregelt und trotzdem leben wir in einer Welt mit (Rest-) Risiken. Gemessen an dem Umfang von z. B. Bautätigkeiten in unseren Großstädten und Metropolen, ist die Anzahl von derlei Unglückfällen ziemlich gering. Aber eben nicht auszuschließen.
Möglicherweise haben in diesem Fall durch Veränderungen der geologischen Beschaffenheit Prozesse eingesetzt, die man nicht vorhersehen konnte bzw. die mit bisherigen Mitteln der Statiker, die ja belgebar kurze Zeit vor dem Unglück das Gebäude geprüft haben, nicht zu ermitteln waren. Das ist genauso spekulativ wie eine Aussage darüber zu treffen, ob die Behörden oder die Betreiber sich irgendwelcher Unterlassungen strafbar gemacht haben.
Es ist irgendwie sehr zur Mode geworden, erstmal laut nach Schuldigen zu schreien, ohne überhaupt zu wissen, was sich wirklich abgespielt hat.
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rein zufällig wohne ich im kölner süden und erlebe den u bahnbau live mit. zum vergleich habe ich den u bahnbau in bonn bad godesberg vor 20 jahren mitbekommen und irgendwie ist den bonnern kein kirchturm fast umgestürzt und auch kein archiv zusammengebrochen.

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Beitrag vom 10.03.2009 - 20:23 |
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Zitat Original geschrieben von meister lampe79
rein zufällig wohne ich im kölner süden und erlebe den u bahnbau live mit. zum vergleich habe ich den u bahnbau in bonn bad godesberg vor 20 jahren mitbekommen und irgendwie ist den bonnern kein kirchturm fast umgestürzt und auch kein archiv zusammengebrochen.
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Dafür ist den Bonnern rein zufällig das Wasser meterhoch in den Schürmannbau gelaufen, weil die Spundwände nicht ausreichend abgedichtet waren - und das nachdem das steigende Grundwasser ihn um 70 cm angehoben hatte – auch keine ingenieurstechnische Meisterleistung.
Löffel hat, mal wieder, Recht. Das modische Geschrei auf der Basis von Spekulationen ist schlimm.
mullo
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Beitrag vom 10.03.2009 - 20:59 |
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Zitat Original geschrieben von mullo
Löffel hat, mal wieder, Recht. Das modische Geschrei auf der Basis von Spekulationen ist schlimm.
mullo |
und auch hier passen perfekt art. 1-5 des kölschen grundgesetzes:
Artikel 1: Et es wie et es.
-->dee bood es zosammejekraach
Artikel 2: Et kütt wie et kütt.
Artikel 3: Et hätt noch immer jod jejange.
-->et hätt schlimmer kumme künne
Artikel 4: Wat fott es, es fott.
-->wolle mer net kreeche, die ahl bööcher sin em arsch
Artikel 5: Et bliev nix wie et wor.
-->jewiss nit
Artikel 11: Do laachs de dich kapott.
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Beitrag vom 10.03.2009 - 21:24 |
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767 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von meister lampe79
....
Artikel 11: Do laachs de dich kapott. |
Kultur des Fatalismus - wo kommt das bloß her?
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www.alt-rover.de
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Rover_1 am 10.03.2009 - 22:48.
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Beitrag vom 10.03.2009 - 22:13 |
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Zitat Original geschrieben von mullo
Dafür ist den Bonnern rein zufällig das Wasser meterhoch in den Schürmannbau gelaufen, weil die Spundwände nicht ausreichend abgedichtet waren - und das nachdem das steigende Grundwasser ihn um 70 cm angehoben hatte – auch keine ingenieurstechnische Meisterleistung.
mullo |
Eine kleine Korrektur:
Die Dichtbänder zwischen Betonwanne und Spundwand wurden von Ingenieuren angeordnet und von Handwerken NICHT eingebaut. Es müsste also heißen:
"auch keine handwerkliche Meisterleistung."
Kuckst du hier unter Chronologie (etwas runterscrollen)
schürmannbau - uni-rostok
Wobei dann das "auch" infrage zu stellen wäre, da die Ursache in Köln ja noch nicht geklärt ist.
- Entschuldigt meine Klugscheißerei, aber die Sache "Schürmannbau" passierte, als ich grad Bau.-Ing.-Wesen studierte und unser Dozent für Baukonstruktion kannte einige Mitarbeiter vom Schürmann-Büro. So wurde das Ganze Thema unserer Vorlesung und unser Dozent legte uns damals die "Verkettung unglücklicher Umstände" gut dar.
edit: Lesbarkeit (und das war nötig )
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Nachtwache am 11.03.2009 - 12:21.
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Beitrag vom 11.03.2009 - 09:43 |
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in die baugrube der u bahn wird, an einer anderen einsturzgefährdeten stelle, seit heute morgen masenweise beton gepumpt.
so sieht man, es gab kritsche stimmen die wohl nicht ganz ernst genommen wurden.
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Beitrag vom 12.03.2009 - 17:50 |
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Zitat Original geschrieben von meister lampe79
in die baugrube der u bahn wird, an einer anderen einsturzgefährdeten stelle, seit heute morgen masenweise beton gepumpt.
so sieht man, es gab kritsche stimmen die wohl nicht ganz ernst genommen wurden. |
Wie du aus Maßnahmen, die heute getroffen werden schließen kannst, dass kritische Stimmen vor dem Einsturz nicht ernstgenommen wurden, kann ich nicht verstehen.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 12.03.2009 - 18:05 |
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