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Zitat Original geschrieben von Andir
Ja, danke. Ich bin mit der Geschichte Israels und des Konfliktes soweit ganz gut vertraut. |
Gern geschehen. Kannst du mir dann erklären, wie du zu so einer Aussage kommst?
Zitat Erst das von den Arabischen nachbarstaaten begonnene Krieg, säte Zwietracht in dieses Verhältnis... |
Ich kann das nämlich nicht nachvollziehen.
Zitat Daher kenne ich natürlich nicht nur die Namen dieser zionistischen Organisationen, sondern auch einige der Palästinenser, wie - nur als ein Beispiel unter mehreren - die des paramilitärischen Pfadfinderbundes "Al-Futtawah" der sich erst den so zu übersetzenden Namen "Nazipfadinder" gab (er wurde ca.1935/1936 gegründet und ist erloschen) und unter anderem "Personal" für die vom Großmufti von Jerusalem unterstützten terroristischen Gruppen stellte. Nichts desto trotz, waren die Terrorzellen beider Seiten eher klein und bildeten sicher nicht die Position der Mehrheiten der jeweiligen Bevölkerungsgruppen ab. Zumal sie sich eher gegenseitig "ins Visier" nahmen, oder sich gegen die britische Mandatsmacht richteten. Trotzdem bleibt Terror natürlich Terror, egal wer ihn ausübt und egal wer das Ziel ist. |
Na, dann sind wir uns doch da einig. Im Übrigen bestätigst du ja, was ich bereits schrieb - so eindeutige Schuldzuweisungen, wie manche sich das wünschen, sind nicht möglich.
Zitat Ganz nebenbei: Mir ist übrigens auch bekannt, dass aus dem vom Großmufti sanktionierten Terror heraus sich das schwarz-weiße "Palästinensertuch" als Abzeichen seiner Terrorgruppen entwickelte (im Gegensatz zum traditionellen arabischen rot-weiß). Aber dass ist auch schon eine Anfrage an deutsche Jugendliche eines gewissen politischen Milieus, die sich heute mit solch einem Terroristen-Symbol schmücken.. |
Da bist du allerdings falsch informiert. Das rot-weiße Muster ist nicht "traditionell arabisch", auch wenn 'die Araber' gerne als monolithischer Block wahrgenommen werden, sondern traditionell das Erkennungszeichen der Beduinen, vor allem in Jordanien, ebenso wie die traditionelle Farbgebung in den Golf-Staaten. In Saudi-Arabien ist das Tuch traditionell weiss. Und innerhalb Palästinas gilt schwarz-weiss als Zeichen der nationalistischen Fatah und rot-weiss als Zeichen der PFLP und anderer, eher 'linker' Gruppierungen.
Zu schade aber auch, dass das mit dem "Terroristen-Symbol" nicht wie gedacht funktioniert.
Zitat Die Haganah ist übrigens, wie auch die Palmach, ein Vorläufer der IDF (Der "Israelian Defence Forces", also den heutigen, staatlichen Streitkräften). |
Ja, von der Terrortruppe zur Staatsarmee.
So ähnlich hatte sich die IRA das auch vorgestellt, die sollte nämlich nach der irischen Wiedervereinigung in die reguläre irische Armee überführt werden. In Irland ist das nicht so gekommen, die IRA hat sich aufgelöst. Aber wer weiss - vielleicht werden Fatah, Hamas oder Islamischer Dschihad ja eines Tages zur regulären Armee eines palästinensischen Staates:
Zitat Doch, das zählt. Deshalb anerkennt Israel ja auch die PLO, deren Teil die Fatah ist. Damit wird auch ein Existenzrecht der Palästinenser faktisch anerkannt. |
"Faktisch", aha. Das auch formell zu tun, ist zu viel verlangt? Ist es dann nicht auch ein bisschen viel verlangt, das von anderen zu erwarten?
Aber das ist immerhin ein Fortschritt, nachdem israelische Exponenten wie Golda Meir zeitlebens behaupteten, so etwa wie ein palästinensisches Volk existiere gar nicht. Das musste ja auch so sein, um eine der Gründungsmythen aufrecht zu erhalten: 'Wir kamen in ein leeres Land'.
Offen bleibt die Frage nach dem Existenzrecht eines souveränen palästinensischen Staates.
Zitat Im Gegensatz dazu sie Hamas: diese spricht einem israelischen Staat bis heute ausdrücklich das Existenzrecht ab. Das ist ja auch, neben dem Raketenbeschuss israelischer Zivilisten durch die Hamas (der ja auch diesmal den Waffenstillstand brach) . |
Ist das so?
"November 2008: Nach einem israelischen Eindringen in den Gaza-Streifen feuern die Palästinenser wieder Raketen auf Israel ab."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,598621,00.html
Die einseitigen Schuldzuweisungen taugen einfach nicht.
Zitat einer der markantesten Gründe , warum Israel einfach nicht mit dieser Organisation reden kann. Oder würdest du jemanden als gleichberechtigten Gesprächspartner sehen, dessen vorab ausdrücklich erklärtes Ziel es ist, dich bei nächster passender Gelegenheit umzubringen? Wohl kaum.... |
Ich dachte, du kennst dich so gut in der Geschichte des Konflikts aus? Die PLO hat auch lange das Existenzrecht Israels abgelehnt, 'interessierte Kreise' behaupten, der Passus sei bis heute nicht aus der Charta der PLO gelöscht worden:
http://www.adf-berlin.de/html_docs/berichte_nah_os...harta.h tml
Als Uri Avnery sich während der israelischen Belagerung von Beirut 1982 mit Arafat traf und erklärte, Israel müsse mit der PLO reden, forderten israelische Regierungsmitglieder er müsse wegen Hochverrats vor Gericht ...
Und trotzdem hat Israel mit der PLO geredet (wenn es sie nicht gerade bekriegt hat), sogar Verträge mit ihr gemacht (die die Palästinenser leider kein Stück weiter gebracht haben). Komisch, oder?
Das Argument mit der Hamas zieht also irgendwie nicht. Im übrigen steht es Israel völlig frei, mit der leider völlig korrupten Fatah weiter zu reden und die Besatzung der Westbank aufzugeben. Aber wir wissen ja alle, dass es ein Problem werden wird, bis zu 250.000 teils extremistische und bis an die Zähne bewaffnete Wehrsiedler in die international anerkannten Grenzen Israels zu bekommen. Einen Vorgeschmack gab es, als sich die Gaza-Siedler mit Batteriesäure gegen ihre Räumung wehrten ... erstaunlicherweise wurde trotzdem niemand erschossen, sonst ist man da ja weniger zimperlich. Jedenfalls kommt angesichts solcher inneren Probleme ein äusserer Feind wie die Hamas ganz gelegen.
Aber mit den einseitigen Schuldzuweisungen klappt das halt auch da nicht.
mullo
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von mullo am 29.01.2009 - 20:05.
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Beitrag vom 29.01.2009 - 20:01 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Nachtwache
1. Erste Zionistische Antriebe gab es bereits im ausgehenden 19. Jhrh mit dem Ziel *pling* Südamerika
2. Hab ich ja extra PROVOKATION darüber geschrieben. Den Staat nun wieder aufheben zu wollen, ist natürlich Quatsch.
3. Sind die damaligen Juden vor etwa 1.850 Jahren aus Isreal ausgewandert (worden). Und ich sage dir eins, wenn jetzt irgend ein Kelte käme und mir mein Häuschen streitig machen wollte, würd ich auch für Krieg plädieren. (auch hier schwingt einiges an Satire mit und ich bitte diese Aussage nicht wörtlich zu nehmen.) |
Neben Südamerika war auch Afrika und andere Orte im Spiel, Polen wollte seine Bürger jüdischen Glaubens sogar in Madagaskar ansiedeln. Die Behauptung ist aber falsch, dass ALLE Juden von den Römern vertrieben wurden, es gab von der Vertreibung bis zur Gründung Israels durchgängig immer eine jüdische Bevölkerung in der Region.
Zitat Original geschrieben von Nachtwache
Erläuterung:
: Der Staat Israel ist eben ein künstliches Produkt, welches ohne Rücksicht auf die zwischenzeitlich (eben 1.850 Jahre) einheimische Bevölkerung platziert wurde. |
Was verstehst du unter künstliches Produkt? bzw. welcher Staat in der Region, der von Britanniens Gnaden aus der Konkursmasse des Osmanischen Reiches hervorgegangen ist, ist denn nicht künstlich? Einen Irak, Saudi Arabien oder Jordanien gab es vorher nicht, die sind alle künstlich und selbst die palästinensische Identität hat sich erst durch den Konflikt entwickelt.
Zitat Original geschrieben von Nachtwache
Es hört sich immer so an, als wenn den Israelis ein Haus gehören würde, in das zwischenzeitlich ein Mieter eingezogen war. Nun wird Eigennutz angemeldet und der "böse" Mieter will nicht ausziehen. |
Nun hat das Haus Israel nun auch dank seiner Nachbarn auch viele neue Mieter bekommen, denn von Marokko bis Iran haben fast alle Staaten einen Großteil ihrer jüdischen Mitbürger ebenfalls vertrieben.
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Beitrag vom 29.01.2009 - 20:17 |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Nun hat das Haus Israel nun auch dank seiner Nachbarn auch viele neue Mieter bekommen, denn von Marokko bis Iran haben fast alle Staaten einen Großteil ihrer jüdischen Mitbürger ebenfalls vertrieben. |
Marokko ist da nun wirklich das absolut ungeeignetste Beispiel.
"Marokko ist auf Toleranz gegründet
Die Blitzvisite des amtierenden israelischen Aussenministers Schlomo Ben-Ami (selbst marokkanischer Abstammung) hat ein neues Licht auf die Beziehungen der beiden Länder geworfen. (...)
http://www.hagalil.com/schweiz/israelit/marokko.htm
und
"Seit den 50er Jahren hat die Zahl der Juden in Marokko durch Auswanderung nach Israel und Frankreich rapide abgenommen, so dass heute nur noch Reste einer einst blühenden Gemeinde existieren."
http://www.hagalil.com/schweiz/rundschau/inhalt/marokko.htm
Und die größte jüdische Gemeinde des Nahen Ostens ausserhalb von Israel existiert übrigens ausgerechnet im Iran:
"Sie leben ausgerechnet in dem Staat, dessen Präsident den Holocaust an den Juden verleugnet: Die größte jüdische Gemeinde im Nahen Osten außerhalb Israels lebt im Iran. Die Mitglieder betrachten sich als iranische Juden. (...) Auf die besondere Erlaubnis zur Immigration des Staates Israel, die nicht zuletzt wegen der Äußerungen Ahmadinedschads gewährt wird und eine privilegierte Religionsfreiheit mit sich bringt, antworten viel iranische Juden: "Unsere iranische Identität ist nicht mit Geld aufzuwiegen."
http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2748810,00.html
Von "Vertreibung" kann in beiden Ländern keine Rede sein.
Ich würde sagen, das war gleich doppelt nix.
mullo
edit: Zitat eingefügt
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von mullo am 29.01.2009 - 20:33.
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Beitrag vom 29.01.2009 - 20:28 |
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Moderator 3537 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von mullo
Kannst du mir dann erklären, wie du zu so einer Aussage kommst?
Zitat Erst das von den Arabischen nachbarstaaten begonnene Krieg, säte Zwietracht in dieses Verhältnis... |
Ich kann das nämlich nicht nachvollziehen. |
Wie du selbst weist, ist es manchmal schwierig hier in einem Forum etwas so zusammenzufassen, dass alles 100% verständlich und trotzdem exakt herüber kommt. Meine Worte beziehen sich auf die in Unabhängigkeitserklärung dargereichte offene Hand gegenüber den auf dann Israelischem Staatsgebiet lebenden Arabern / Palästinensern. Mit den folgenden Kriegen veränderte sich leider diese "Akzeptanz auf Augenhöhe" hin zu gegenseitigem, administrativem und menschlichem Misstrauen auf allen Seiten.
Zitat
Na, dann sind wir uns doch da einig. Im Übrigen bestätigst du ja, was ich bereits schrieb - so eindeutige Schuldzuweisungen, wie manche sich das wünschen, sind nicht möglich. |
Diesen Moment sollten wir festhalten! Denn sie kommen ja nicht all zu oft vor...
Zitat Das rot-weiße Muster ist nicht "traditionell arabisch", auch wenn 'die Araber' gerne als monolithischer Block wahrgenommen werden, sondern traditionell das Erkennungszeichen der Beduinen, vor allem in Jordanien, ebenso wie die traditionelle Farbgebung in den Golf-Staaten. In Saudi-Arabien ist das Tuch traditionell weiss. |
Damit hast du recht. Ich hatte versucht, einen komplexeren Umstand etwas vereinfacht darzustellen. Das ist in diesem Aspekt nicht ganz gelungen.
Zitat
Und innerhalb Palästinas gilt schwarz-weiss als Zeichen der nationalistischen Fatah und rot-weiss als Zeichen der PFLP und anderer, eher 'linker' Gruppierungen. |
Trotzdem bleibt die Herkunft des schwarz-weiss aus dem Terrorismus. Über die spätere Verwendung habe ich nichts ausgesagt (und würde das mit einem Palästinenser auch nicht diskutieren wollen, schon aber mit einem Deutschen "Tuch-Verwender"). "Rot-weiss" habe ich in Israel/Palästina bei meinen bisherigen Besuchen übrigens eher selten gesehen.
Zitat
Zu schade aber auch, dass das mit dem "Terroristen-Symbol" nicht wie gedacht funktioniert. |
Doch, wenn man auf die Herkunft des Symbols schaut funktioniert es schon. Nur halt nicht (mehr) im heutigen palästinensischen Gebrauch. Aber das wollte ich auch keinem Palästinenser unterstellen.
Zitat
Zitat Doch, das zählt. Deshalb anerkennt Israel ja auch die PLO, deren Teil die Fatah ist. Damit wird auch ein Existenzrecht der Palästinenser faktisch anerkannt. |
"Faktisch", aha. Das auch formell zu tun, ist zu viel verlangt? Ist es dann nicht auch ein bisschen viel verlangt, das von anderen zu erwarten? |
Gut, "faktisch" ist das falsche Wort gewesen. Formell gibt es diese Anerkennung doch auch schon längst (auch wenn ich mir die Mühe erspare, jetzt das passende Dokument zu suchen, war es ja seinerzeit ausgiebig in der Presse).
Zitat
Offen bleibt die Frage nach dem Existenzrecht eines souveränen palästinensischen Staates. |
Der aus meiner Sicht unweigerlich kommen muss. Und zwar hoffentlich bald.
Zitat
Zitat Im Gegensatz dazu sie Hamas: diese spricht einem israelischen Staat bis heute ausdrücklich das Existenzrecht ab. Das ist ja auch, neben dem Raketenbeschuss israelischer Zivilisten durch die Hamas (der ja auch diesmal den Waffenstillstand brach) . |
Ist das so? |
Ja, das ist so und wurde selbst von der Hamas nie abgestritten.
Tja, leider bist du da einem falschen Zeitpunkt aufgesessen. Der von dir verlinkte Artikel stammt aus dem bereits laufenden Krieg. Er beschreibt nicht den Grund des Ausbruchs. Dass die Hamas sich selbst als alleiniges Opfer sieht , das nur "mit Raketen reagiert" war doch zu erwarten. Interssanter Weise habe ich nie gelesen/gehört, dass diese Raketen auf etwas anderes als Zivilisten abgefeuert wurden.
Zitat
Die einseitigen Schuldzuweisungen taugen einfach nicht. |
Ja. Würden sie taugen, wäre der Konflikt einfach..
Zitat
Und trotzdem hat Israel mit der PLO geredet (wenn es sie nicht gerade bekriegt hat), sogar Verträge mit ihr gemacht (die die Palästinenser leider kein Stück weiter gebracht haben). Komisch, oder?
Das Argument mit der Hamas zieht also irgendwie nicht. |
Dass Hamas einen Weg der Co-Existenz mit Israel suchen würde und zu Friedensgesprächen bereit wäre, wäre mir neu. Ich würde mich ernsthaft freuen so etwas zu hören! Aber leider ist es ja nicht so...
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Andir am 30.01.2009 - 08:44.
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Beitrag vom 29.01.2009 - 22:56 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Wikipedia schreibt zu Mizrachim folgendes:
Zitat Vertreibung nach 1948
Die meisten Mizrachim flüchteten aus ihren muslimisch dominierten Geburtsländern infolge des Palästinakriegs und der Proklamation des Staates Israel. Israelische Emissäre hatten zudem im Vorfeld durch zionistische Propaganda, hebräische Sprachkurse etc. bei den Mizrachim die Bereitschaft befördert, die Heimat zu verlassen. Die arabischen Muslime verschärften ihrerseits die Situation, indem sie in vermeintlicher Solidarität mit den aus ihrer Heimat vertriebenen Palästinensern ihre jüdischen Nachbarn gewaltsam attackierten. Weitere antijüdische Aktionen arabischer Regierungen in den 1950er und 1960er Jahren, einschließlich der Vertreibung von 25.000 Mizrachi-Juden aus Ägypten im Zuge der Suez-Krise 1956 machten zahlreiche Mizrachim zu Flüchtlingen, von denen die meisten nach Israel gingen. Zahlreiche marokkanische und algerische Juden flüchteten nach Frankreich, und Tausende ehemaliger Juden aus Syrien und Ägypten leben heute in den Vereinigten Staaten.
Heute leben noch über 40.000 Mizrachim in Gemeinden der nichtarabischen muslimischen Welt verstreut, hauptsächlich im Iran, aber auch in Usbekistan, Aserbaidschan und der Türkei. [2] Von den in der arabischen Welt Verbliebenen leben über 5.000 in Marokko und weniger als 2.000 in Tunesien, in anderen Länder jeweils weniger als 100. Gegenwärtig ist eine sehr geringe Auswanderungsrate hauptsächlich nach Israel und in die USA zu verzeichnen. Die Angaben über die Situation der iranischen Mizrachim sind widersprüchlich, da sie in einem Land leben, dessen radikalislamisch ausgerichtete Regierung zwar Christen als Angehörige einer „Buchreligion“ toleriert, aber Juden aus politischen Gründen als ideologischen Hauptgegner ansieht. Während einheimische Juden ein weitgehend friedliches Miteinander der Religionen behaupten, dokumentieren israelische Quellen antisemitische Übergriffe. [3] |
Ich hatte einen Mitschüler jüdischen Glaubens dessen Eltern aus dem Iran geflüchtet sind als die Nachbarn eines Tages ihr Haus abbrannten. Soweit zur Propaganda des Mullah-Staates.
Ich wäre dir dankbar, wenn du künftig deinen überheblichen und aggressiven Ton etwas zügelst. Danke.
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Beitrag vom 30.01.2009 - 09:26 |
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RE: RE: RE: Existenzrechte |
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Zitat Original geschrieben von Andir
Interssanter Weise habe ich nie gelesen/gehört, dass diese Raketen auf etwas anderes als Zivilisten abgefeuert wurden. |
Künststück, das ist ja auch >faktisch< (sic) kaum möglich:
Aus Wikipedia:
Zitat Alle drei bisherigen Modelle sind einfache, mit Sprengstoff gefüllte Stahlkonstruktionen ohne Leitsystem. Die Herstellung erfolgt in Handarbeit mit einer Präzision, die deutlich hinter der industriell gefertigter Typen zurück bleibt (s. a. Foto). Die Treffgenauigkeit, Zuverlässigkeit und Wirkung ist dementsprechend gering.
Als Feststoffantrieb wird ein Gemisch aus einem Chlorat oder Kaliumnitrat (teils aus israelischen Düngerlieferungen)[3] und Saccharose (Zucker) verwendet. Der Sprengkopf enthält je nach Variante 0,5 bis 10 kg TNT, der teils mit Stahlkugeln versetzt ist und meist über Schmuggelrouten importiert wird. |
Also handelt es sich um reine Terrorwaffen, die für einen gezielten Beschuß nicht geeignet sind.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 30.01.2009 - 09:42 |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Ich hatte einen Mitschüler jüdischen Glaubens dessen Eltern aus dem Iran geflüchtet sind als die Nachbarn eines Tages ihr Haus abbrannten. Soweit zur Propaganda des Mullah-Staates. |
Sehr interessant, du bist also der Ansicht Hagalil und Deutsche Welle verbreiten die "Propaganda des Mullah-Staates"?
Zitat Ich wäre dir dankbar, wenn du künftig deinen überheblichen und aggressiven Ton etwas zügelst. Danke. |
Und ich würde dich bitten, das selbe zu tun. 'Mullah-Propaganda' entspricht wohl kaum einem zivilsierten Diskussionsniveau. Möchtest du noch etwa zum Thema Marokko sagen?
Zitat Original geschrieben von andir
Tja, leider bist du da einem falschen Zeitpunkt aufgesessen. Der von dir verlinkte Artikel stammt aus dem bereits laufenden Krieg. |
Tja, da bist du leider nicht ganz im Bilde. Der "bereits laufende Krieg" begann erst am 27.12.2008 mit israelischen Luftangriffen. Die Hamas hat den Waffenstillstand am zuvor am 19. Dezember für beendet erklärt. Der israelische Bruch des Waffenstillstandes war bereits im November.
Lies es doch einfach selbst nach, die Quelle habe ich ja angegeben:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,598621,00.html
Zitat Er beschreibt nicht den Grund des Ausbruchs. Dass die Hamas sich selbst als alleiniges Opfer sieht , das nur "mit Raketen reagiert" war doch zu erwarten. |
Die von mir zitierte Darstellung stammt aber nicht von der Hamas, sondern aus dem Spiegel . Dass du Israel als alleiniges Opfer betrachtest, das 'mit Raketen, Bomben, Panzern und Artillerie nur reagiert' war zwar zu erwarten, deckt sich aber nicht mit den Fakten.
Erneut: Die einseitigen Schuldzuweisungen taugen nicht.
Später mehr, muss erst zum Zahnarzt. 
mullo
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Beitrag vom 30.01.2009 - 09:57 |
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Fernab des Kampfgeschehens |
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286 Beiträge
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Etwas abseits des direkten Kampfgeschehens:
Warum Erdogan (türk. Ministerpräsi.&...srael ist!
PS: Hier noch mal Mullos Link, der ihm leider nicht ganz geglückt ist.
klick mich, ich bin ein verzauberter Link
Zitat Israels Verteidigungsminister Ehud Barak gibt sich unversöhnlich. Die Angriffe auf die islamistische Hamas würden massiv fortgesetzt. Auf Palästinenser-Seiten heißt es: Solange die Angriffe andauern, gebe es keine Chance auf Verhandlungen. |
Ist doch toll, jetzt sind sich beide Parteien wenigstens einig. 
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Welch´Geschöpf ist doch der Mensch,
Ihm ist nichts gut und schlecht von selbst,
er muss es sich so denken,
Und niemals scheint mir,
ist gefährlicher des Menschen ganze Art,
Als wenn er ohne jeden noch so kleinen Zweifel wähnt, er habe Recht.
Der Stamm: www.stammwelfen.de
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Beitrag vom 30.01.2009 - 11:50 |
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RE: RE: RE: Existenzrechte |
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Zitat Original geschrieben von Andir
Wie du selbst weist, ist es manchmal schwierig hier in einem Forum etwas so zusammenzufassen, dass alles 100% verständlich und trotzdem exakt herüber kommt. Meine Worte beziehen sich auf die in Unabhängigkeitserklärung dargereichte offene Hand gegenüber den auf dann Israelischem Staatsgebiet lebenden Arabern / Palästinensern. Mit den folgenden Kriegen veränderte sich leider diese "Akzeptanz auf Augenhöhe" hin zu gegenseitigem, administrativem und menschlichem Misstrauen auf allen Seiten. |
Ja, ich weiss, es ist schwierig, komplexe Zusammenhänge forentauglich zusammenzufassen. Aber "dargereichte offene Hand" und "Akzeptanz auf Augenhöhe" nach hunderttausendfacher Vertreibung auf der einen und jahrelangem Terror auf beiden Seiten? Das kann doch eigentlich nicht dein Ernst sein.
Zitat
Diesen Moment sollten wir festhalten! Denn sie kommen ja nicht all zu oft vor...
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Halt dich fest, das passiert gleich noch mal.
Zitat Damit hast du recht. Ich hatte versucht, einen komplexeren Umstand etwas vereinfacht darzustellen. Das ist in diesem Aspekt nicht ganz gelungen. ]Trotzdem bleibt die Herkunft des schwarz-weiss aus dem Terrorismus. |
Nö, die Herkunft eben gerade nicht. Die Farbgebung gab es ja vorher schon. Symbolisch wurde sie erst später:
"Den Widerstandskämpfern von Mohammed Amin al-Husseini diente das Tuch als Erkennungssymbol."
Die haben das nicht erfunden.
"Die heutige Bekanntheit und ihre Bezeichnung als Palästinensertuch erlangte die Kufiya in den 1970er Jahren durch den Anführer der Fatah-Organisation, Jassir Arafat, der zur wichtigsten Figur des palästinensischen Befreiungskampfes wurde. Die schwarz-weiße Kufiya ist Arafats Markenzeichen geworden, mit der er öffentlich auftrat und das Tuch dadurch weltweit bekannt machte."
http://de.wikipedia.org/wiki/Kufiya
Zitat
Über die spätere Verwendung habe ich nichts ausgesagt (und würde das mit einem Palästinenser auch nicht diskutieren wollen, schon aber mit einem Deutschen "Tuch-Verwender"). "Rot-weiss" habe ich in Israel/Palästina bei meinen bisherigen Besuchen übrigens eher selten gesehen. |
Die Beduinen im Sinai tragen es zum Beispiel, deren miserable Lebensumstände abseits des Touristenstroms im Staate Israel wären noch einmal ein ganz anderes Thema ...
Kleine Randbemerkung: Es gibt da eine sicher unverdächtige Seite aus Israel, bei der man sich munter mit dem eindecken kann, was entweder für die eine oder die andere Seite 'terroristischen' Ursprungs ist:
"These days the shemagh scarf is a hot fasion accessory as well as a great camoflage accessory. Available in 8 different colors and styles."
"Authentic Israeli Army surplus. Find IDF Israel Army SAYERET NAHAL warrior sweat shirt, SAYERET NAHAL warrior shirt, IDF Israel Army Krav Maga instructor sweatshirt, (...)"
"Terroristen"-Kopftücher und IDF-Devotionalien einträchtig nebeneinander als schnöde Ware. Hat auch was, wie ich finde! 
http://www.onestopisraelshop.com/
(Wenn es jemanden stört, kann ein Moderator den Link ja entfernen)
Zitat
Gut, "faktisch" ist das falsche Wort gewesen. Formell gibt es diese Anerkennung doch auch schon längst (auch wenn ich mir die Mühe erspare, jetzt das passende Dokument zu suchen, war es ja seinerzeit ausgiebig in der Presse). |
Selbst eine 'formelle' Anerkennung der Fatah oder der PLO entspricht weder einer formellen Anerkennung des Existenzrechtes der Palästinenser noch gar der Anerkennung des Rechts auf Selbstbestimmung und damit des Rechts auf einen eigenen Staat.
Für einen Staat, der derart vehement auf sein eigenes Existenzrecht pocht wie Israel, und damit so ziemlich alles rechtfertigt, ist das ein bisschen wenig, meinst du nicht?
Wie kommt es, dass das Existenzrecht Israels ständig betont wird - in diesem Faden kam es auch wieder ruck-zuck - das der anderen Seite im Konflikt aber nicht einmal erwähnt wird? Liegt es an dem offensichtlichen Unverhältnis?
Zitat Original geschrieben von mullo
Offen bleibt die Frage nach dem Existenzrecht eines souveränen palästinensischen Staates. |
Zitat Original geschrieben von Andir
Der aus meiner Sicht unweigerlich kommen muss. Und zwar hoffentlich bald. |
Sieht du, da sind wir schon wieder einer Meinung. 
Wo siehst du denn auf israelischer Seite Bemühungen, die dazu führen könnten, dass dieser Staat entsteht? Hältst du es für richtig, dass sich die Zahl der israelischen Siedler in der Westbank seit der 'Roadmap', zu der auch ein Siedlungsstop (!) gehörte, verdoppelt hat?
Zitat Tja, leider bist du da einem falschen Zeitpunkt aufgesessen. Der von dir verlinkte Artikel stammt aus dem bereits laufenden Krieg. |
Er stammt vom zweiten Tag des Krieges.
Zitat Er beschreibt nicht den Grund des Ausbruchs. |
Doch, Andir, genau das tut er:
"Juni 2008: Israel und die Hamas vereinbaren eine Waffenruhe. Danach sollen die Raketenangriffe auf Südisrael eingestellt werden, während Israel seine Offensiven gegen die Hamas und ihre Führungsmitglieder stoppt.
November 2008: Nach einem israelischen Eindringen in den Gaza-Streifen feuern die Palästinenser wieder Raketen auf Israel ab.
19. Dezember 2008: Die Hamas erklärt die Waffenruhe offiziell für beendet.
27. Dezember 2008: Israel startet eine Luftoffensive und tötet am ersten Tag mehr als 200 Palästinenser"
Jetzt erkläre mir bitte noch mal, wer hier was gebrochen hat, ja? Danke.
Zitat Interssanter Weise habe ich nie gelesen/gehört, dass diese Raketen auf etwas anderes als Zivilisten abgefeuert wurden. |
Vielleicht solltest du deine Lese- und Hörgewohnheiten überdenken? 
Die Hamas zielt so gut wie gar nicht, das geht mit den Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen, nämlich nicht. Hamas schießt einfach Raketen Richtung Israel, die treffen dann meistens gar nichts, sondern landen irgendwo in der Wüste und wenn sie mal was treffen, dann israelische Zivilisten, israelische Soldaten oder auch palästinensische Zivilisten.
Nach israelischen Angaben (!) sind 2006 24 Israelis durch palästinenischen Terror umgekommen - 17 Zivilisten und 7 Soldaten. 2007 lauten die Zahlen 7/6, 2008 21/10.
http://www.theisraelproject.org/site/c.hsJPK0PIJpH...002008. htm
Das bedeutet, die palästinensischen Terroristen erwischen prozentual - in absoluten Zahlen sowieso - deutlich mehr Soldaten als der feindliche Staat, der für sich in Anspruch nimmt, nicht terroristisch zu sein. Da ist was faul, will ich meinen.
"Wir mögen Zahlenspiele mit Opfern verabscheuen - doch solche Fragen werden gestellt: 16 Tote in Israel durch Hamas-Raketen aus Gaza in sieben Jahren - rechtfertigt das 300 Tote an nur einem Tag durch die Israels Luftwaffe?
Der Westen schätzt palästinensische Opfer gering oder stempelt alle zu Terroristen, diese Auffassung ist verbreitet. Gaza bestärkt sie nur. Israel schafft durch sein völlig überzogenes Vorgehen nicht mehr Sicherheit, sondern züchtet zielsicher neuen Terror."
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/897552/
Zitat Original geschrieben von mullo
Die einseitigen Schuldzuweisungen taugen einfach nicht. |
Zitat Original geschrieben von Andir
Ja. Würden sie taugen, wäre der Konflikt einfach.. |
Aber irgendwie scheinen sie einfach zu verlockend, diese einseitigen Schuldzuweisungen. Da ist gleich die nächste:
Zitat Dass Hamas einen Weg der Co-Existenz mit Israel suchen würde und zu Friedensgesprächen bereit wäre, wäre mir neu. Ich würde mich ernsthaft freuen so etwas zu hören! Aber leider ist es ja nicht so... |
Also ergänze ich: Dass Israel einen Weg der Co-Existenz mit der Hamas suchen würde und zu Friedensgesprächen bereit wäre, wäre mir neu. Ich würde mich ernsthaft freuen so etwas zu hören! Aber leider ist es ja nicht so...
Wir kommen immer wieder an den selben Punkt.:
Einseitigkeit hilft _kein_ Stück weiter. Die beiden Seiten da unten nehmen einander zu wenig.
mullo
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von mullo am 30.01.2009 - 13:40.
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Beitrag vom 30.01.2009 - 13:35 |
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nochmal ein Satz zum Pali-Tuch |
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684 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Andir
...Aber dass ist auch schon eine Anfrage an deutsche Jugendliche eines gewissen politischen Milieus, die sich heute mit solch einem Terroristen-Symbol schmücken. |
Dazu möchte ich nur auf den in der "linken Szene" schon seit längeren verbreiteten Text "Ist Dir kalt oder hast Du etwas gegen Juden?" verweisen. In Berlin und anderen Städten gab es auch schon Umtauschaktionen - Pali-Tuch gegen weniger bedeutungsschwangere Tücher....
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"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens |
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Beitrag vom 30.01.2009 - 15:50 |
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RE: RE: RE: RE: Existenzrechte |
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684 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von mullo
Also ergänze ich: Dass Israel einen Weg der Co-Existenz mit der Hamas suchen würde und zu Friedensgesprächen bereit wäre, wäre mir neu. Ich würde mich ernsthaft freuen so etwas zu hören! Aber leider ist es ja nicht so...
mullo |
Das stelle ich mir schwierig vor, wenn man sich die idelogischen und programatischen Ansätze der Hamas-Charta durchließt: http://www.hagalil.com/archiv/2003/08/hamas.htm
Hagalil mag jetzt nicht unverdächtig sein, Deiner Einseitigkeitsthese zu entsprechen, aber jeder suche selber im Internet nach Übersetzungen des Programmes der Hamas. Und den Israelis vorzuwerfen, daß ihr Politik die demokratische Wahl der Hamas erst verursacht hat, ist auch etwas...einseitig. Genauso könnte man JEDEN Schritt der israelischen Regierung alleine mit den Aktionen der Gegenseiten rechtfertigen.
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"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens |
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Beitrag vom 30.01.2009 - 15:58 |
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RE: RE: RE: RE: RE: Existenzrechte |
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Das hatten wir schon:
"Die PLO hat auch lange das Existenzrecht Israels abgelehnt, 'interessierte Kreise' behaupten, der Passus zur Vernichtung Israels sei bis heute nicht aus der Charta der PLO gelöscht worden:
http://www.adf-berlin.de/html_docs/berichte_nah_os...harta.h tml
Und trotzdem hat Israel mit der PLO geredet (wenn es sie nicht gerade bekriegt hat), sogar Verträge mit ihr gemacht (die die Palästinenser leider kein Stück weiter gebracht haben). Komisch, oder?"
Muss also diese Pirouette jetzt sein?
Warum antwortest du nicht stattdessen mal auf diese Frage, die ich dir gestellt habe?
"Mir erschließt sich allerdings nicht, was sich daraus jetzt in Bezug auf den Umstand ergibt, dass der Internationale Gerichtshof in den Haag für mutmaßliche Kriegsverbrecher zuständig ist, gegen die in ihren Staaten entweder nicht ermittelt wird, weil das infrastrukturell nicht möglich oder politisch nicht gewünscht ist?"
Zitat Hagalil mag jetzt nicht unverdächtig sein, Deiner Einseitigkeitsthese zu entsprechen, |
Wenn du aufgepasst hättest, wäre dir aufgefallen, dass ich selbst Hagalil bereits zitierte. Nice try, aber unterlasse so etwas bitte zukünftig, ja? Mir ist nämlich schon klar, in welche Richtung du gerne möchtest.
Wenn du meinst, dass die Einseitigkeit nur eine These von mir sei, verrate mir doch bitte mal, wo in deinen Beiträgen auch die andere Seite vorkommt? Vielleicht habe ich das ja einfach übersehen.
Zitat Und den Israelis vorzuwerfen, daß ihr Politik die demokratische Wahl der Hamas erst verursacht hat, ist auch etwas...einseitig. |
Du spielst ein gewagtes Spiel, altair. Übertreib's nicht. Ich schrieb:
"Mal überlegt, warum die Hamas überhaupt entstand und warum sie stark wurde? Wie weit sind die Palästinenser denn mit der Fatah gekommen?"
Und dass Israel _seinen Teil_ zum Erstarken Beigetragen hat, steht nicht nur für mich ausser Frage:
"Der politisch-karitative Arm der Hamas wurde in dieser Zeit von Israel anerkannt. Zunächst erfolgte neben einer finanziellen Unterstützung auch organisatorische Hilfen.[9]Einige Forscher, wie etwa Abu-Amr, mutmaßen, dass Israel die Hamas (bzw. ihre Vorgängerin) gewähren ließ, nicht nur, weil sie nicht als Gefahr eingeschätzt wurde, sondern auch, um sie der weltlichen Fatah-Bewegung Yassir Arafats entgegenzusetzen.[10]"
http://de.wikipedia.org/wiki/Hamas
"In den ersten zwanzig Jahren der Besatzung sah die israelische Regierung in der PLO ihren Haupt-Feind. Deshalb unterstützte sie palästinensische Organisationen, die die PLO unterminieren konnten. (...) Hamas wurde offiziell Ende 1987 gegründet, kurz nach Ausbruch der ersten Intifada. Selbst damals noch tolerierte der israelische Geheimdienst (bekannt als Shin-Bet oder Shabak) die Organisation großzügig. Nur ein Jahr später verhaftete er ihren Gründer Sheikh Ahmad Yassin."
http://zmag.de/artikel/guten-morgen-hamas
Jetzt bin ich natürlich mächtig gespannt, wie du den Erfolg von Hamas erklärst. Wie ist es denn deiner Meinung nach gewesen? Haben die enormen Fortschritte beim Friedensprozess, das sichtbare Entstehen eines palästinensischen Staates ("Existenzrecht"!), die militärische Zurückhaltung der Israelis, der weitreichende Erfolg der durch und durch integren Fatah (haha) die Hamas erst stark gemacht? Oder ist das vielleicht genetisch bedingt bei den Palästinensern?
Erhelle mich bitte mit deinen Erklärungen.
Zitat Genauso könnte man JEDEN Schritt der israelischen Regierung alleine mit den Aktionen der Gegenseiten rechtfertigen. |
'Man' tut doch genau das.
Übrigens würde mich wirklich interessieren, was du zum Existenzrecht eines palästinensischen Staates zu sagen hast - schließlich warst du es, der das Thema 'Existenzrecht' hier in die Diskussion einbrachte. Also bitte.
mullo
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Beitrag vom 30.01.2009 - 17:19 |
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macht Dich das Thema evtl. agressiv? |
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684 Beiträge
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@mullo: Da Du anscheinend weniger an einer sachlichen Diskussion interessiert zu sein, als vielmehr an einen möglichst emotionalen Schlagabtausch, bei dem Du einzelne meiner Sätze zitierst und mich dann mit genervt klingenden Formulierungen („muß das jetzt sein?“) rethorisch in eine Ecke drängst, aus der ich mich nur schwer wieder rausbewegen kann. Denn: wenn ich drauf eingehe, habe ich es wohl nötig mich zu rechtfertigen. Gehe ich auf einzelne Deiner zahlreichen an mich persönlich gerichteten Fragen nicht ein, weiche ich Dir aus und beweise ebenfalls, daß Du Recht hast.
Aber wenn es hier nur darum geht, Recht zu haben und nicht darum zu diskutieren – dann wünsche ich Dir viel Vergnügen!
Zitat Mullo: "Mir ist nämlich schon klar, in welche Richtung du gerne möchtest."
Dann kläre mich bitte auf, den das hast Du jetzt zwei-dreimal in die Runde geworfen, ohne konkreter zu werden. Worauf möchtest Du den hinaus? Das Israel als Terrorregime bezeichnet werden müßte, wie Du es durchklingen läßt?
Das die israelische Regierung nach Jahrzehnten bereit war, mit der PLO zu verhandeln, scheint mir nicht zu bedeuten, daß sie jetzt mit der Hamas verhandeln muß - wobei ich mir das auch weiterhin schwierig vorstelle, solange die Hamas in ihrer Selbsterklärung Friedensgespräche oder eine Existenz Israels grundsätzlich ablehnt. Da hilft Dein genervter Verweis auf die PLO wenig.
Das vor über 20 Jahren der israelische Geheimdienst die Hamas finanziert hat, ist mir schon bekannt...welche Tragweite das für die Gegenwart hat, kann man meines Erachtens aber nur schwer abschätzen. Und gerne wird bei den Vorwürfen diesbezüglich vergessen, welchen Anteil die arabische Welt an der gegenwärtigen Situation der Palästinenser & der Position der Hamas haben.
Soweit mir bekannt ist, wurden vier (Madrid, Oslo, Taba, Camp David/road map) international ausgehandelten Friedensangebote von palästinensischer Seite abgelehnt, zuletzt in Oslo von Arafat - lag es alleine an den unzumutbaren Bedingungen, die diese Verträge diktierten oder evtl. auch an der in Deinem verlinkten Artikel beschriebenen inneren Schwäche, z.B. enorme Korruption der PLO? So das eine Friedensinitiative immer schon im Vorraus zum Scheitern verurteilt ist?
Die Zahlen der ermordeten Israelis und Palästinenser gegenüber zu stellen halte ich für zynisch, schließlich würde die Hamas mehr Menschen töten, wenn sie die Möglichkeiten dazu hätten. Das ihre viele tausend Raketen nicht treffen, ist schließlich nicht ihr Verdienst. (by the way: die Größe Israels zu erwähnen, die vielleicht nicht JEDER Mitlesende vor Augen hat, hat folgenden Grund: auf ein sehr kleines Land sind mehrere zehntausend Raketenangriffe eine größere Bedrohung als auf eine sehr große Landfläche, oder?)
Beim Thema Völkerrecht erlaube ich mir, einseitig wie immer, die israelische Sicht der Dinge zu verlinken:
Artikel der deutsch-israelischen Gesellschaft München
Zu Deiner Frage zum internationalen Gerichtshof: Wie Du richtig erkennst; es sind die kriegsführenden Nationen (USA, Russland, Israel etc.) die sich diesem Gerichtshof entziehen – das ist deprimierend, aber scheint mir ein alltäglicher Vorgang in der schmierigen Welt der Diplomatie zu sein – als Ausgangspunkt einer Anklage gegen Israel scheint mir das zu schwach zu sein (das meine ich mit „dünner Soße“).
Und zuletzt; ja ich ganz persönlich bin für einen palästinensischen Staat, was für eine blöde Frage! (wieviele Menschen kennst Du, die einem solchen das Existenzrecht grundsätzlich absprechen? Was unterstellst Du mir mit solchen Fragen?)
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"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens |
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Beitrag vom 31.01.2009 - 01:24 |
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Dein neuer Threadtitel sagt mehr über dich, als über mich ... |
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Zitat Original geschrieben von Altair
@mullo: Da Du anscheinend weniger an einer sachlichen Diskussion interessiert zu sein, als vielmehr an einen möglichst emotionalen Schlagabtausch, bei dem Du einzelne meiner Sätze zitierst und mich dann mit genervt klingenden Formulierungen („muß das jetzt sein?“) rethorisch in eine Ecke drängst, aus der ich mich nur schwer wieder rausbewegen kann. Denn: wenn ich drauf eingehe, habe ich es wohl nötig mich zu rechtfertigen. Gehe ich auf einzelne Deiner zahlreichen an mich persönlich gerichteten Fragen nicht ein, weiche ich Dir aus und beweise ebenfalls, daß Du Recht hast. |
Siehst du, genau das Gefühl habe ich bei dir auch: Dass du an einer sachlichen Diskussion gar nicht interessiert bist. Du nimmst konstant eine konsequent einseitige Position ein und weigerst dich beharrlich a) andere Positionen zur Kenntnis zu nehmen und b) auf dir gestelte Fragen zu antworten.
Dafür, dass du dich in eine ungünstige Position manövrierst, kann ich nichts, das liegt an dir. Die Behauptung, man könne nicht mit jemandem reden, der die eigene Existenz nicht anerkennt, zieht eben nicht - die Verhandlungen mit der PLO haben das Argument ad absurdum geführt. Warum versuchst du es dann ein zweites Mal?
Das ständige Ausweichen lasse ich dir genauso wenig durchgehen, wie den Propagandisten einer Öffnung der Bünde nach rechtsaussen - wenn ich deine letzte IM erinnere, fandest du das da ganz toll.
Aber es ist wie im 'richtigen Leben', siehe den Eklat von Davos: Ewige Monologe über Israel als Opfer sind gut, Antworten darauf schlecht .... Nur dumm, dass hier kein amerikanischer "Moderator" Gegenpostionen abwürgt, was?
Zitat Zitat Mullo: "Mir ist nämlich schon klar, in welche Richtung du gerne möchtest."
Dann kläre mich bitte auf, den das hast Du jetzt zwei-dreimal in die Runde geworfen, ohne konkreter zu werden. Worauf möchtest Du den hinaus? Das Israel als Terrorregime bezeichnet werden müßte, wie Du es durchklingen läßt? |
Das ist eine üble Unterstellung – genau das ist, was ich ich von dir in deiner Einseitigkeit erwarte. Was ich weiterhin erwarte ist, dass du in Ermangelung von Argumenten und Antworten auf meine Fragen die "Antisemitismus-Keule" auspackst. Denn es juckt die doch schon in den Fingern, stimmt's?
Zitat Die Zahlen der ermordeten Israelis und Palästinenser gegenüber zu stellen halte ich für zynisch, schließlich |
Schließlich sieht Israel da ganz schlecht aus. Schon komisch, wenn das 'Opfer' mit einer der bestausgerüstetsten Armeen der Welt so viel mehr Menschen ermordet, als die Fanatiker der Hamas.
Zitat würde die Hamas mehr Menschen töten, wenn sie die Möglichkeiten dazu hätten. |
Hat sie aber nicht - und da beginnt der wahre Zynismus. Hamas ist keine Bedrohung für die Existenz Israels, Hamas ist eine willkommene Ausrede, den Friedensprozess ein ums andere mal zu verzögern, von der nicht nur andauernden sondern aktiv weiter betriebenen Besatzungs- und Besiedelungspolitik in der Westbank abzulenken und Wahlkampfkriege zu führen, denen vor allem palästinensische Zivilisten zum Opfer fallen.
Zitat Das ihre viele tausend Raketen nicht treffen, ist schließlich nicht ihr Verdienst. (by the way: die Größe Israels zu erwähnen, die vielleicht nicht JEDER Mitlesende vor Augen hat, hat folgenden Grund: auf ein sehr kleines Land sind mehrere zehntausend Raketenangriffe eine größere Bedrohung als auf eine sehr große Landfläche, oder?) |
Wenn das so wichtig ist, solltest du an dieser Stelle aber nicht aufhören. Wie schlimm sind dann erst Zehntausende Bomben, Raketen, Granaten auf die sehr geringe Landfläche, die den Palästinensern von Israel 'gnädig' zugestanden wird?
Zitat Zu Deiner Frage zum internationalen Gerichtshof: Wie Du richtig erkennst; es sind die kriegsführenden Nationen (USA, Russland, Israel etc.) die sich diesem Gerichtshof entziehen – das ist deprimierend, aber scheint mir ein alltäglicher Vorgang in der schmierigen Welt der Diplomatie zu sein – als Ausgangspunkt einer Anklage gegen Israel scheint mir das zu schwach zu sein (das meine ich mit „dünner Soße“). |
Ausgangspunkt für eine Anklage ist aber nicht die Weigerung eines Staates, den Gerichtshof anzuerkennen, sondern sind vermutete Kriegsverbrechen. Vielleicht solltest du dich erst mit dem Fleisch beschäftigen, bevor du die dünnen Soße anrührst?
Zitat Und zuletzt; ja ich ganz persönlich bin für einen palästinensischen Staat, was für eine blöde Frage! |
Wenn es so eine blöde Frage ist, warum äusserst du dich erst auf beharrliches Nachfragen dazu? Und warum deklamierst du das nicht mit der selben Vehemenz, wie das Existenzrechts Israels?
Machst du das bei anderen Themen eigentlich genauso?
Bei Kritik an der Politik von Putin und Medwedjew – stellst du dann auch erst mal klar, dass Russland schließlich ein Existenzrecht habe? Und nimmst dann eine konsequent russlandfreundliche Position ein?
Bei Kritik an Robert Mugabe – deklarierst du als erstes mal das simbabwische Existenzrecht?
mullo
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von mullo am 31.01.2009 - 09:09.
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Beitrag vom 31.01.2009 - 09:07 |
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RE: Dein neuer Threadtitel sagt mehr über dich, als über mich ... |
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Zitat Original geschrieben von mullo
Hat sie aber nicht - und da beginnt der wahre Zynismus. Hamas ist keine Bedrohung für die Existenz Israels, Hamas ist eine willkommene Ausrede, den Friedensprozess ein ums andere mal zu verzögern, von der nicht nur andauernden sondern aktiv weiter betriebenen Besatzungs- und Besiedelungspolitik in der Westbank abzulenken und Wahlkampfkriege zu führen, denen vor allem palästinensische Zivilisten zum Opfer fallen.
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Ich finde das ein bißchen zu kurz gedacht. Sicherlich bietet der Hammas-Terror Steilvorlagen für Israels Hardliner, damit sie ihre Ziel auch bei der gemäßigteren Bevölkerung duchsetzen können. Die Folge ist doch aber ein von Hammas kalkulierter und provozierter Gegenschlag Israels, um die restliche Arabische Welt weiter gegen Israel aufzubringen. Dafür werden tausende zivile Tote aus eigenen Reihen billigend in Kauf genommen. Von einem vereinten Vorgehen der verzweigten islamischen Gruppen gegen Isreal ist man vielleicht noch weit entfernt, aber stetes Wasser höhlt den Stein. Und insofern glaube ich schon, ist Hammas eine absolute Bedrohung für die Existenz Israels, auch wenn sie im Moment mit Pfeil und Bogen kämpfen.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Löffel am 31.01.2009 - 10:19.
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Beitrag vom 31.01.2009 - 10:07 |
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