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DerJo |
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Ich hab mal " Arztschreiber in Buchenwald. Bericht des Häftlings 996 aus Block 39" im Original von 1945 und "Die Ordnung des Terrors: Das Konzentrationslager" von Wolfgang Sofsky gelesen.
Bei den Todesursachen wurde natürlich gelogen sofern sie von der Lagerleitung herausgegeben wurden.
Glaubhaft sind da nur die Aussagen der Mithäftlinge , wenn sie denn überlebt haben.
Einen Gedanken möchte ich noch äußern. Oper des Nationalsozialismus müssen nicht zwangsläufig Demokraten gewesen sein.
Ob der gerade aktuelle Claus von Stauffenberg einer war , bezweifle ich auch.
Ich glaube auch nicht an einen bewussten Widerstand der Edelweispiraten .
Natürlich verklärt man gerne die Vergangenheit um sich auf vermeintliche Vorbilder berufen zu können, aber das
finde ich in diesen Fällen ziemlich bedenklich.
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Beitrag vom 25.01.2009 - 12:49 |
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767 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von DerJo
Einen Gedanken möchte ich noch äußern. Oper des Nationalsozialismus müssen nicht zwangsläufig Demokraten gewesen sein. |
so mancher stand dem nahe, was die npd heute gerne wäre ... ironie des schicksals
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www.alt-rover.de
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Beitrag vom 25.01.2009 - 16:34 |
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Wenn wir mal bösen Willen, Blödheit und Irrtum ausschließen, dann bleibt ja die Frage, warum der Begriff oft, so wie du erklärst >falsch< benutzt wird. Ich könnte mir vorstellen, dass damit ein unterschwelliger Pathos ausgedrückt wird, um die Toten nicht stumpf als Getötete oder Ermordete zu bezeichnen, sondern ihnen durch den Begriff "Gefallen" eine Ehrung zukommen zu lassen. Ihr Tod wurde gewissermaßen im Kampf (gegen das Regime) herbeigeführt. Es wird die Vorstellung impliziert, dass die >gefallenen Widerstandskämpfer< bis zum letzten Atemzug gekämpft haben. |
Durchaus denkbar. Was mich an dieser Art 'Ehrung' stört, ist, dass man Opfer des Regimes dann im Tod denen zuordnet, die nicht im Kampf gegen das System umgekommen sind, sondern im Kampf dafür . Ich denke nicht, dass man den Opfern damit gerecht wird.
Zitat Laut Wikipedia ist Oelbermann an einer Sepsis gestorben. Ist dann der Begriff >ermordet< noch zutreffend? |
Angesichts eines Lagersystems, in dem der Tod durch nicht behandelte Krankheiten und Verletzungen zum Alltag gehörte wie Vernichtung durch Mangelernährung und Arbeit oder medizinische Experimente, würde ich das als zutreffend betrachten. Übrigens unabhängig von den Errichtern solcher Lager. Ob das nun Briten, Russen oder Deutsche waren. (vorsorglicher Hinweis: Dachau war kein Vernichtungslager; nicht dass jetzt jemand meint, ich hätte die Singularität des Holocaust in Frage gestellt).
Zitat Original geschrieben von Rover_1
so mancher stand dem nahe, was die npd heute gerne wäre ... ironie des schicksals |
Wohl wahr. Wenn man bedenkt, dass zu den 'Helden des 20. Juli 1944' auch Leute wie wie der Berliner Polizeipräsident von Helldorf, der Kommandeur der 'SS-EInsatzgruppe B' Arthur Nebe oder Eduard Wagner gehören, wird einem ganz anders.
mullo
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von mullo am 26.01.2009 - 02:30.
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Beitrag vom 26.01.2009 - 02:29 |
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Moderator 1559 Beiträge
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nachdem stauffenberg angehöriger der reichswehr war, ist sicherlich mehr als fraglich, ob er in diesem milieu karriere gemacht hätte, wenn er demokratische tendenzen gezeigt hätte. ich denke mal, er war aristokrat durch und durch, wie das auch im sog. schwur zum ausdruck kommt:
Wir wollen eine Neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt, verachten aber die Gleichheitslüge und fordern die Anerkennung der naturgegebenen Ränge.
wobei ich nicht glaube, dass er dabei einen adel nach blutlinie im sinn hatte. da geht es mehr um vergeistigte elite.
und das wäre genau im sinne des guten roberts gewesen, der ja auch ein "adeliges junges leben" für die deutsche jugend propagierte.
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 26.01.2009 - 08:29 |
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pfiffo_2008 |
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Zitat Original geschrieben von Christian
Wieso sprichst du z.B. davon, dass Roblert "gefallen" ist? Fallen tun nur Soldaten - und dass im Kampfeinsatz...
War Robert Oelberman für dich ein Soldat?
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r.oelb war soldat. nicht für mich. und er ist wahrscheinlich mit genau dem selben enthusiasmus, wie die anderen wavös in den weltkrieg gezogen. als man noch anderes denken im kopf hatte und glaubte, das richtige zu tun. er hat sich schwer an den beinen verletzt, oder wurde verletzt (oder wie auch immer die schöngeister hier, den satz rhetorisch richtig ausformulieren werden...).
an den folgen seiner verletzungen oder vielmehr der unmenschlichen nicht-beachtung seiner verletzungen, die er für ein land opferte, das sein land war, das das land war, wo die wavös der zukunft aufwachsen sollen, für die er auch in den krieg zog und für die er sich diese qualvolle verletzung holte, durch deren hände ist er letztlich gestorben. und daher ist er in meinen augen gefallen.....
dennoch schließe ich mich einer vorhergegangenen meinung an, man muss nicht "kriegsheld" sein, um einen stolperstein zu bekommen. gefallen oder geopfert. wichtig ist das symbol, nicht vergessen zu werden! und "viele" reden oft von oelb....nicht aber von robert. daher finde ich die sache mit dem stein großartig
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von pfiffo_2008 am 26.01.2009 - 09:00.
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Beitrag vom 26.01.2009 - 09:00 |
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Danke Christina!
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Beitrag vom 26.01.2009 - 09:07 |
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2016 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von früherma
Danke Christina! |
yo..... 
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"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
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Beitrag vom 26.01.2009 - 10:15 |
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Zitat Original geschrieben von mullo
Was mich an dieser Art 'Ehrung' stört, ist, dass man Opfer des Regimes dann im Tod denen zuordnet, die nicht im Kampf gegen das System umgekommen sind, sondern im Kampf dafür . Ich denke nicht, dass man den Opfern damit gerecht wird. |
Für mich nicht vorstellbar, den Begriff >gefallene Widerstandskämpfer< zu verwenden und irgendjemand kommt dabei auf den Gedanken, dass diese Personen "für" das Regime gestorben (=gefallen) sind.
Wer sollte denn auf diese Idee kommen?
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 26.01.2009 - 17:04 |
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Zitat Original geschrieben von mullo
Was mich an dieser Art 'Ehrung' stört, ist, dass man Opfer des Regimes dann im Tod denen zuordnet, die nicht im Kampf gegen das System umgekommen sind, sondern im Kampf dafür . Ich denke nicht, dass man den Opfern damit gerecht wird. |
Für mich nicht vorstellbar, den Begriff >gefallene Widerstandskämpfer< zu verwenden und irgendjemand kommt dabei auf den Gedanken, dass diese Personen "für" das Regime gestorben (=gefallen) sind.
Wer sollte denn auf diese Idee kommen? |
Keine Ahnung, von einer solchen Idee einer Verwechslung habe ich doch gar nichts geschrieben?
Aber warum sollte ein im KZ Ermordeter oder vom Volksgerichtshof in einem Schauprozess Abgeurteilter und mit einer Klaviersaite qualvoll Erdrosselter genauso "gefallen" sein, wie bspw. Reinhard Heydrich (dessen Witwe die ansehnliche Pension mit genau der Begründung erhielt: er sei "als Soldat im Kampf gefallen").
Es gibt doch einen viel passenderen Begriff als "gefallen"?
mullo
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Beitrag vom 26.01.2009 - 17:55 |
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1003 Beiträge
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In dem Begriff "gefallen" schwingt für mich immer etwas heorisch verklärendes, die Wahrheit unterdrückendes mit. Nicht, dass ich die Aufopferung der Regimefeinde schmälern möchte, aber der Begriff "gefallen" verbirgt etwas von der Härte, die diese Menschen zu spüren bekamen. Ich würde sagen, der Begriff verharmlost.
Natürlich trifft der Begriff "gefallen" das erbärmliche Verrecken im Schützengraben auch nicht, aber das ist ja ein etwas anderes Thema, dort hat sich der Begriff eben eingebürgert. Er wurde "benutzt", um den Hinterbliebenen nicht die ganze Grausamkeit mit der Todesnachricht übermitteln zu müssen. Da hieß es eben nicht, "Ihr Sohn wurde von einer Handgranate zerfetzt," sonder "Ihr Sohn ist für das Vaterland gefallen".
Also in meinen Augen ohnehin ein eher zweifelhafter Begriff.
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 26.01.2009 - 18:15 |
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Zitat Original geschrieben von Nachtwache
Also in meinen Augen ohnehin ein eher zweifelhafter Begriff. |
Das ganz sicher. Aber die Zeit, in der man sich in der Bundesrepublik offiziell dieses Begriffes eher enthalten hat, geht langsam vorbei. Wobei die Enthaltsamkeit natürlich andere Gründe hatte, als den Begriff zweifelhaft zu finden. 'Fallen' bedeutet eben klar Krieg, Kampfeinsatz. Und das passte nicht zu den 'friedenserzwingenden Maßnahmen', 'chirurgischen Eingriffen', 'humanitären Einsätzen', den 'Luftschlägen' und derlei Neusprech.
mullo
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Beitrag vom 26.01.2009 - 20:28 |
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