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Zitat Original geschrieben von Klabautermann
Hier ist Malte B. unumwunden zuzustimmen Der "Stolperstein" ist genauso als Provokation gedacht, wie es die seinerzeit vor einigen Jahren geplante Gedenktafel für Robert und Karl Oelbermann am neuen Säulenhaus war. Letztere Aktion wurde glücklicherweise gestoppt; Weiterungen dadurch vermieden.
Es ist traurig, wie ein Verein, dessen Identität sich immer noch aus Lügen herleitet, plötzlich wieder eine Person, die sich nicht mehr wehren kann, quasi als Gründervater und geistigen Hintergrund mißbraucht. Robert Oelbermann war (wie auch sein Bruder Karl) NEROTHER, und NICHTS als Nerother! |
Von Robert kann ich leider wenig sagen aber Oelb (also seine Bruder Karl Oelbermann) lebte seine letzte Jahre ins Säulenhaus und gerade im Teil wo nun am Eingang diese Stolperstein gelegt werd. 
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Beitrag vom 21.01.2009 - 00:20 |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Es ist schon reichlich seltsam, dass die ABW ausgerechnet jemandem gedenken will, dessen Bund, Nachfolger und Ideale sie so übel mitgespielt haben. Welche Beweggründe gibt es denn, außer den Konflikt erneut unnötig anzuheizen? Ich finde es schade, dass eine an sich gute Idee dafür instrumentalisiert wird. Wenn es wirklich redliche und ehrenhafte Beweggründe gibt, dass die ABW einem der Gründer des Nerother Wandevogel gedenken will, lasse ich mich aber gern von dir belehren. |
Die ABW ist einfach aus die NWV entstanden. Nur wollten die ihren Spielchen nicht ohnes weiteres zurück geben an den Führer des NNW (also an Oelb als Nachfolger von Robert Oelbermann). Also meines Meinung nach geht es nur um eine Streit zwisschen die Erben von die alte (Vorkriegs-)NWV (also die ABW und die Nachkriegs-NWV).
edito: weiters = weiteres, mir = meines Meinung nach, NRW = NWV
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Norbert am 23.01.2009 - 00:23.
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Beitrag vom 21.01.2009 - 00:40 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Zitat Original geschrieben von pfiffo_2008
wow! mythos alte socke, ich dachte du bist gar nicht mehr im PT, das wird ja witzig, wenn du wieder mit machst! |
Was soll denn daran witzig sein, wenn hier ein Schattenboxer aus der Anonymität heraus polemisch umhergiftet?
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Seid ihr sicher, dass es sich bei den Beiden um ein-und dieselbe Person handelt? Pfiffo, du hast mir doch letzthin erzählt, Mythos sei einer von Soldatenkaisers Leuten?
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Beitrag vom 21.01.2009 - 01:08 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von Norbert
Die ABW ist einfach aus die NRW entstanden. Nur wollten die ihren Spielchen nicht ohnes weiteres zurück geben an den Führer des NRW (also an Oelb als Nachfolger von Robert Oelbermann). |
Na, wenn wir dich nicht hätten... 
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Beitrag vom 21.01.2009 - 01:50 |
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ruski |
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@norbert:
Nur so zum besseren Verständnis - NRW = Nerother Wandervogel?
Ich würde mal vermuten, den meisten Nerothern dürfte dieser Stolperstein am Allerwertesten vorbeigehen. Den Streit zwischen ABW und NWV könnte man aber, wenn nach all den vielen Jahren immer noch Bedarf besteht, in einem anderen Faden behandeln. Ich wüsste nur nicht, wer daran Interesse haben sollte. Der angesprochene Stolperstein ist erst einmal als solcher zu sehen - es gibt wohl viele, die den Oelbermännern auf ihre eigene Weise gedenken wollen.
Wer nun "wahrer Gralshüter" ist, spielt (zuletzt für den verstorbenen) wohl eine untergeordnete Rolle.
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Beitrag vom 21.01.2009 - 08:58 |
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Zitat Original geschrieben von ruski
...Der angesprochene Stolperstein ist erst einmal als solcher zu sehen - es gibt wohl viele, die den Oelbermännern auf ihre eigene Weise gedenken wollen.
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So isses! Und das mit dem "Stolperstein" passt einfach zur ABW. Dahinter eine gezielte Provokation zu phantasieren ist die eingeschränkte Wahrnehmung eines feindlichen Nachbarn (Erinnert sich jemand an den "Moschndroohdzaaun"?) Diese Sichtweise billige ich dem tatsächlichen Nachbarn gerne zu. Aber - mit Verlaub- hier unter offenbar nicht direkt betroffenen finde ich dieses hochtönende Ereifern doch ziemlich daneben.
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Beitrag vom 21.01.2009 - 09:09 |
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Moderator 1559 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von früherma
Zitat Original geschrieben von ruski
...Der angesprochene Stolperstein ist erst einmal als solcher zu sehen - es gibt wohl viele, die den Oelbermännern auf ihre eigene Weise gedenken wollen.
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So isses! Und das mit dem "Stolperstein" passt einfach zur ABW. Dahinter eine gezielte Provokation zu phantasieren ist die eingeschränkte Wahrnehmung eines feindlichen Nachbarn (Erinnert sich jemand an den "Moschndroohdzaaun"?) Diese Sichtweise billige ich dem tatsächlichen Nachbarn gerne zu. Aber - mit Verlaub- hier unter offenbar nicht direkt betroffenen finde ich dieses hochtönende Ereifern doch ziemlich daneben. |
was das ereifern angeht gebe ich dir recht - das ist ziemlich daneben. und ich empfand es auch ungeschickt von sadarji, als moderator auf das reizwort "provokation" direkt anzuspringen, anstatt ein wenig verbale mäßigung von diesem unbekannten krakeler einzufordern. inhaltlich gab es da in meinen augen nichts, was ich nicht schon geschrieben hatte und das ganze wurde nur noch in anmaßender weise auf schwarz-weiss / gut-böse verschärft.
ich glaube auch nicht, dass die abw provozieren will - wenn ich das täte, würde ich deren veranstaltungen meiden.
als legitim empfinde ich es aber, zu diskutieren, ob eine solche ehrung der person robert oelbermanns rechnung trägt. ich weiss, dass man sich als toter nicht wehren kann, wie man von der nachwelt gesehen wird. ich glaube aber, dass man schon ein moralisches anrecht darauf hat, dass sich die nachwelt darum bemüht, so eine art von nachwirkenden persönlichkeitsrechten zu respektieren. und der oelbermann sah sich in gewisser weise selbst schon als die erhörung aller gebete "in einer zeit da die masse glaubt(e) regieren zu können".
seine ideenwelt war einfach in vielfacher hinsicht ziemlich banane. und da braucht man sich dann nichts zurecht zu lügen, nur weil er im dritten reich mit den machthabern quer lag. als geistiger vorvater der heutigen abw taugt er ganz einfach nicht. die ursprüngliche abw war ein reines kunstprodukt im versuch, die rechtliche lage des nwv im dritten reich aufzubessern. erst nach der trennung wurde sie mit leben erfüllt und hat inzwischen mit den festivals ihre eigene geschichtliche identität.
dem anspruch an einer demokratisierung der gesellschaft aktiv mitzuwirken wird man aber in meinen augen nicht gerecht, wenn man sich (natürlich nicht ausschließlich, aber eben doch unter anderem) auf einen bekennenden adelsvertreter von eigenen gnaden beruft.
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 21.01.2009 - 09:48 |
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Zitat Original geschrieben von Malte_B
...die ursprüngliche abw war ein reines kunstprodukt im versuch, die rechtliche lage des nwv im dritten reich aufzubessern. erst nach der trennung wurde sie mit leben erfüllt und hat inzwischen mit den festivals ihre eigene geschichtliche identität.
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Jein!
D.h. Ja, Du hast natürlich recht.das war's erst mal schon so, also der" "versuch, die rechtliche lage des nwv im dritten reich aufzubessern."
Nein, das kann man so nicht sagen, denn die ABW hat ein - so nicht geplantes- Eigenleben entwickelt und dann haben sich - wie anderswo auch - die beiden "Parteien" schlicht auseinander entwickelt.
Hotte Schneider stellt das in seinem Buch ganz gut dar. Das Buch ist m.E. auch soein erster versuch, an die eigenen wurzeln anzuknüpfen. Ist bei älteren leuten ja durchaus normal, oder?
Den "Stolperstein" verstehe ich genauso.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von früherma am 21.01.2009 - 12:46.
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Beitrag vom 21.01.2009 - 10:04 |
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Zitat Original geschrieben von früherma
Aber - mit Verlaub- hier unter offenbar nicht direkt betroffenen finde ich dieses hochtönende Ereifern doch ziemlich daneben. |
Nach dieser Sichtweise zu urteilen, dürfte man ja zu vielen Themen hier im PT keine Meinung abgeben. Hochtönend habe ich übrigens auch nur diesen Klabautermenschen wahrgenommen, den ich jetzt der Einfachheit halber jenseits des Stacherdrahtes verorte.
Ich sehe den PT als eine Art virtuellen Stammtisch an. Und da sollte es, ebenso mit Verlaub, auch gestattet sein, zu Themen Stellung beziehen zu können, ohne unmittelbar betroffen zu sein.
Im Übrigen interessiert mich dieses Thema beiläufig schon seit einiger Zeit und ich würde gerne mehr darüber efahren. Wo kann man das Buch bekommen, von dem du geschrieben hast?
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 21.01.2009 - 12:45 |
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Mit "hochtönend" meinte ich "pathetisch". und das bezog sich auf die Ansammlung von "herzensgut" usw. Pathos verstellt leicht den Blick.
Ich sehe schon einen Unterschied, ob ich zu irgendwas meine Meinung abgebe (auch wenn's mich gar nicht so unmittelbar betrifft) oder ob ich gleich meine, Partei im Streit der anderen sein zu müssen (Nur weil z.B.da mal einer von den Altvorderen dem eigenen Gründervater als Zeichen der Verbundenheit eine Mütze überreicht hat...)
Es hat doch keinen Sinn, immer wieder die alten Schlachten schlagen zu wollen.
Das Buch "die waldeck - lieder, fahrten, abenteuer - geschichte der burg waldeck von 1911 bis heute " kriegst Du z.B. bei "steintafel.de"
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von früherma am 21.01.2009 - 12:59.
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Beitrag vom 21.01.2009 - 12:58 |
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263 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von früherma
Das Buch ist m. E. auch so ein erster versuch, an die eigenen wurzeln anzuknüpfen. Ist bei älteren leuten ja durchaus normal, oder?
Den "Stolperstein" verstehe ich genauso. |
Nur wird man dann an irgendeiner Stelle auch erkennen müssen, dass diese nun doch auch recht publikumswirksame Art des Anknüpfens an die zeitweise mit großem Nachdruck verurteilten Wurzeln den Nachbarn weiter verärgern wird. So viel „Phantasie“ darf man den Akteuren schon zutrauen. Und dass bei dem Gedanken niemanden die Trittinsche Freude befallen hat, wirst Du nicht ernsthaft behaupten wollen.
Zitat Original geschrieben von Malte_B
…im hunsrück ist im umgang beider projekte seit immer und ewig alles ironiefrei und zutiefst humorlos - da ist alles gegenseitige provokation und immer so gemeint. und ich fürchte, dass das auch ewig so weiter gehen wird, weil jedes der beiden projekte seine wirklichen großen zeiten weit hinter sich hat… |
Letzteres wäre noch kein Grund für ersteres. Im Gegenteil: Wenn die Weisheit der „älteren Leute“ die Lust am Streit erlahmen und die Würdigung der eigenen Wurzeln zulässt, können bisweilen erstaunliche Gesprächsrunden zustande kommen. Das ist auf der Archivtagung regelmäßig zu beobachten, und warum soll das auf der Waldeck nicht auch möglich sein?
Zitat Original geschrieben von früherma
Es hat doch keinen Sinn, immer wieder die alten Schlachten schlagen zu wollen. |
sic!
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Beitrag vom 21.01.2009 - 13:15 |
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Moderator 1559 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von früherma
an die eigenen wurzeln anzuknüpfen.
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die abw hat für mich keine nerothanen "wurzeln" mehr. sie ist eher wie ein rebstock auf andere wurzeln aufgepropft worden und gedieh auf diese weise eine ganze weile ziemlich prächtig. dabei will ich ihr neben '68 die bündischen wurzeln gar nicht absprechen. die liegen aber eher im jungenschaftlichen bereich und da finde ich es auch konsequent mit einem peter-rohland-singewettstreit anzuknüpfen.
für die nerother hatte die abw nie eine eigene identität, sondern war eine sachliche notwendigkeit. ich sehe da einfach keine "anknüpfungspunkte".
damit will ich jetzt nicht in das horn stoßen welches da tönt, das dei abw auf der waldeck keine existenzberechtigung hätte. wie gesagt: ich halte viele punkte der sichtweise der oelbermänner für ziemlich banane. und das diese beiden nach dem ersten weltkrieg mit dem wandervogel einfach so weiter machen wollten, als sei nichts geschehen, ist nicht einmal aus dem blickwinkel der damaligen zeit nachzuvollziehen. denselben fehler nach dem zweiten weltkrieg zu wiederholen und alles von der waldeck verjagen zu wollen, was nix blaues oder rotes auf dem hinterkopf trug grenzt schon an einer pathologischen form von verdrängung und starrsinn. da war es durchaus richtig, da dagegenzuhalten.
aber ich denke mal, dass wenn der robert den krieg überlebt hätte, zwischen ihn und karl vermutlich immer noch kein blatt gepasst hätte und die querelen sich in genau der gleichen weise abgespielt hätten....vielleicht etwas geschickter von seiten des nwv, weil robert im zweifel geistig mehr auf dem kasten hatte.
tut mir leid: als wurzel der heutigen abw würde sich robert oelbermann nicht begriffen haben wollen. und dann finde ich es schon reichlich geschichtsklitternd, von der heutigen abw in seiner person und dem nwv im allgemeinen nach eigenen wurzeln zu suchen: die abw verkörpert doch gerade die bewusste abkehr von vielen reichlich verquasten grundvoraussetzungen des nwv.
Zitat Original geschrieben von früherma
Ist bei älteren leuten ja durchaus normal, oder?
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das versteh' ich ja und natürlich ist das normal und ich begrüße auch ausdrücklich, dass von seiten der abw nicht mehr alles verteufelt wird, was einen bündischen (und damit ja auch immer abgehoben elitären) anstrich hat...seitdem ist das köpfchen eine lesbare angelegenheit geworden.
aber ich würde da eine grenze ziehen, wo geschichte so zurechtgebogen wird, dass sie mit dem tatsächlichen geschehen und den beteiligten personen kaum noch etwas zu tun hat, als ein paar schlagworte und namen. und da regen mich die verklärend-verzerrenden geistigen ergüsse der "letzten wandervögel" genau so auf wie irgendwelche stolpersteine, die dem unwissenden oder halb-belesenen betrachter einen völlig falschen eindruck der dinge vermitteln.
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 21.01.2009 - 13:40 |
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ruski |
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So wie ich das als Außenstehender wahrnehme, ist die Gegenwart der beiden "Parteien" nicht dazu geeignet, in der Vergangenheit geschaufelte Gräben wieder zuzuschütten. Im Gegenteil. Aus einer Wurzeln haben sich sehr gegensätzliche Definitionen einer Uridee entwickelt. Soziologisch hochinteressant, für den gegenseitigen Umgang in direkter Nachbarschaft eher tragisch. Polarität ist jedenfalls auf dem Gebiet der Waldeck (nebenbei ein herrliches Fleckchen Erde) überaus gut beobacht- und spürbar.
Was sich die ABW bei der Stolpersteinlegung (wirklich) gedacht haben mag, kann und will ich nicht beurteilen. Vielleicht habenAndere da einen besseren Einblick.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von ruski am 21.01.2009 - 13:43.
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Beitrag vom 21.01.2009 - 13:41 |
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die stolpersteinverlegung |
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78 Beiträge
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die stolpersteinverlegung im lokalteil der ausgabe der rhein-hunsrück-zeitung vom 21.01.09

foto von links nach rechts:
künstler gunter demnig, stolperstein für robert oelbermann, die zwillingsbrüder hein und oss kröher,
sie sangen „ schließ aug und ohr für eine weil“
(das lied galt während der ns-zeit als eine art „besinnungslied“ unter den verbotenen und damit illegalen jugendgruppen.)
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Beitrag vom 21.01.2009 - 16:38 |
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Was mir gerade erst auffällt:
Mit dem Stolperstein "adelt" die ABW Robert Oelbermann auch noch zum Widerstandskämpfer.
Zwar wird heute "widerständiges Verhalten" recht weit definiert und die Gründung der ABW war möglicherweise ein Schritt in diese Richtung - aber zum Widerstandskämpfer hatte ihn bisher noch kein Biograf erklärt. "Opfer des Nationalsozialismus" war er sehr wohl, hier aber wird weitergegangen. Je mehr ich darüber nachdenke und dazu schreibe, desto weniger gefällt mir das Vorgehen der ABW, das ich inzwischen als Geschichtsfälschung sehe.
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Beitrag vom 21.01.2009 - 17:08 |
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