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Was in meinen bisherigen Erlebnisse die Trekker von uns unterschied war, dass sie viel mehr Einzelgänger waren. Ich habe da (sofern mich meine Erinnerung nicht trügt) eigentlich nur Einzelne oder Paare gesehen. Das schafft die Definition von Gruppe nicht wirklich. Für mich gänge es bei drei los.
Nichtsdestotrotz ist der Übergang mit Sicherheit fließend. Einige Trekker wäre sicherlich auch gut als Pfadfinder, Wandervogel oder was auch immer ausgekommen, einige sicherlich nicht.
@ruski: Für micht geht die Fahrt im Prinzip auch an der Haustür los, oder vielleicht auch erst dort, wo man seine gewohnte Umgebung verlässt, sei es auch nur durch einen Perspektivwechsel. Trotzdem ist es nochmal was anderes, wenn man die "Anreise" hinter sich gebracht hat und dann der aktivere Teil los geht. Ich habe geraume Zeit mit WE-Tickets in Bahnen und Bahnhöfen verbracht, aber wenn man dann von der passiven Rolle als anders aussehender Mitfahrer zum aktiven "fahrenden" wird, dann sieht die Welt nochmal anders aus. Und trotzdem würde ich gerne mal den Satz im Eisbrecher lesen "Als wir dann alle aufgesattelt hatten fuhren stiegen wir in die 747 Richtung...." - weil halt auch das zur Fahrt dazu gehört und man nicht spontan vom heimischen Fernseher auf den Flughafen in Timbuktu teleportiert wird ;-)
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Beitrag vom 13.08.2008 - 16:58 |
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rumpelin |
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ich weiss nicht, ob es wirklich eine unterscheidung zwischen Fahrt und trekking gibt. mir mit trekkenden und verdreckenden freunden einen schönen schlafplatz zu suchen (auch nach ästhetischen ansprüchen), mich auf land und leute einzulassen, ungeplant vom weg abzuweichen (weil da gerade so eine wunderschöne lücke in einer laaaangen hecke am waldrand gibt), am lagerfeuer zu sitzen und zu singen oder jemand spielt leise mundharmonika oder flöte..... oder ob ich das alles in kluft erledige, da kommts fast auf das gleiche raus, wenn man es auf den aspekt der fahrt reduziert.
schaue ich mir das ganze von weiter weg an und binde noch die anderen sachen wie lebensanschauung, lebensentwurf, haltung, interessen etc. an, dann wirds im kontext interessant und es finden sich in der gesamtheit unterschiede zu denen, die trekken als hobby und urlaubsspaß oder sportliche betätigung mit ästhetischen aspekten sehen - und jenen, die eine lebenshaltung dran knüpfen, die sich in bestimmten lebensabschnitten eben durch ein gewisses fernweh äußert.
mal so angedacht auf die schnelle von rumpelin (wär ja mal ein thema fürs meissnerforum...)
ach ja: und für ein biwak reichen zwei grüne baumarkt-gewebeplanen: eins drüber, eins drunter und eine ganze gruppe hat platz, schutz vor regen und es wiegt nischt
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von rumpelin am 13.08.2008 - 17:05.
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Beitrag vom 13.08.2008 - 17:04 |
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Moderator 1559 Beiträge
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ich denke schon, dass chip da einen entscheidenden unterschied angesprochen hat. für den trecker beginnt der "trip" nicht vor der haustür, sondern am rande der wüste, am fuße der anden oder am ende der chinsesischen mauer.
wenn in frankreich die bahner streiken bleibt der gemeine rucksacktouri für gewöhnlich mit seinem campingkocher am bahnhof hocken, wenn er sich vorgenommen hat, aber dort den zug zu nehmen und wartet und hofft. auf fahrt würde man den rucksack schultern und entweder zur nächsten straße tippeln und lostrampen oder zumindest raus aus der stadt. ich denke mal das ist der tucken innere freiheit den man mitbekommt, wenn man mit dem sich draußen aufenthalten früher anfängt als nach dem abi.
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 13.08.2008 - 18:03 |
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Zitat Original geschrieben von Malte_B
ich denke schon, dass chip da einen entscheidenden unterschied angesprochen hat. für den trecker beginnt der "trip" nicht vor der haustür, sondern am rande der wüste, am fuße der anden oder am ende der chinsesischen mauer.
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Ich finde das ist Quark in Tüten. Für den Trecker fängt die Reise genauso an wie bei dir und mir: Mit der Auswahl des Reisesziels, mit dem Recherchieren in Netz und Literatur, mit dem Einkaufen von >Dingen< und mit dem Packen des Rucksacks. Die Anreise ins Zielgebiet gehört genau so zur Fahrt wie auch anschließend die Rückreise und das Ankommen zu Hause, einschließlich der Verarbeitung des Erlebten. Und da erkenne ich nun wirklich keine Unterschiede zwischen jugendbewegt und getreckt.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 13.08.2008 - 18:58 |
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Zitat Original geschrieben von ruski
"Um sich gesellschaftlich und optisch von den Treckingmenschen abzugrenzen"
Das hört sich aber negativ an. ich habe gerade auf größeren Weltfahrten oft festgestellt, dass die sog. Trekkingtouristen oft gar nicht so weit von uns entfernt sind. ) |
Das sehe ich eigentlich auch so. Da wir ja aber etwas ganz Besonderes sind und in diesem elitären Bewußtsein die Welt und unser Umfeld beglücken, suchen wir doch nach Unterscheidungs-merkmalen. Und wenn es nur die spontane Singerunde am Brunnen vor dem Tore ist...
Ich finde das überhaupt nicht negativ und das soll sich auch schon gar nicht so anhören.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Löffel am 13.08.2008 - 19:50.
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Beitrag vom 13.08.2008 - 19:49 |
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ruski |
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Zitat Malte:
"...der gemeine rucksacktouri..."
- den gibt es genauso wenig wie den gemeinen Bündischen. Ich habe die Begegnung mit anderen Rucksackreisenden oft als sehr anregend erlebt. Und wie bei den Bündischen gibt es solche und solche. "Into the Wild" - als Film oder Buch finde ich deshalb hochinteressant, weil es den (noch gerade) jugendlichen Idealismus, der oftmals mit Zivilisationspessimismus und Wahrhaftigkeitsstreben einhergeht, in all seiner möglichen Tragik zeigt.
Unsere Form des Rucksackreisens ist in seiner Ausprägung des jugendlichen Gruppenlebens einmalig. Viele nicht-bündische Rucksackreisende erleben ähnlich Einmaliges. Man kann die Unterschiede suchen und benennen, falls man ansonsten Identitätsverlust befürchtet (ist mir nie so gegangen), ich finds viel interessanter danach zu fragen: was ist jungen (und älteren) Menschen gemein, die den Weg aus der Zivilisation in die unberührte Wildnis suchen, teiilweise mehrere Monate durch fremde Welten trampen und wandern um sie Welt und sich selber zu erfahren.
Und wie es weitergeht, wenn die Bahn irgendwo streikt - da ist der Ideenreichtum einiger Outdoorler nicht geringer als Unserer - ich habe jedenfalls jenseits der bündischen Szene auf diversen Touren äußerst interessante Rucksackreisende kennengelernt.
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Beitrag vom 13.08.2008 - 19:56 |
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158 Beiträge
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Ich denke (und schreibe das mal wieder), dass der Unterschied zwischen Pfadfindern und anderen (Vereins-)Gruppen ist, dass sich in letzteren Gruppen bilden, um ein Ziel zu erreichen (zB eine Sportmannschaft, um in dem entsprechenden Sport erfolgreich zu sein). Bei Pfadfindergruppen ist die Gruppe selbst das Ziel - das schlägt sich meiner Meinung nach besonders in der Methode "Fahrt" nieder.
Der normale Trekkingtouri ist, wie oben schon beschrieben, oft Einzelgänger oder nur in sehr kleinen Grüppchen anzutreffen - und meist nicht im jugendlichen (pfadfinderischen) Alter. Und er wird vermutlich auch eher Ziele haben, eine bestimmte Strecke oder einen Berg oder so zu schaffen.
Ganz scharf abgrenzen lässt sich das an den Stellen aber eher nicht.
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Inkompetenz und Quälerei
trotzdem blieb ich dabei
mit dem Gedanken,
dass man das alles mal zurückzahlen oder besser machen kann.
(assel & lio) |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Sven am 13.08.2008 - 20:23.
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Beitrag vom 13.08.2008 - 20:20 |
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Moderator 1559 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Ich finde das ist Quark in Tüten.
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tut mir leid - ich hab' genug bekannte für die "trecking" erst nach ankunft in der natur anfing und für die die anreise ein vernachlässigbarer faktor war. zumindest haben diese leute häufig ungläubig geschaut, wenn ich gesagt habe, wohin wir mit der bahn fahren, wo die ganz klar kein anderes verkehrsmittel als flugzeug in ihrem denken zugelassen hätten. für die bewusstseinserweiterung musste erstmal natur extrem gegeben sein - vorher lief da nix. da sehe ich schon unterschiede.
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 13.08.2008 - 21:16 |
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Moderator 1559 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von ruski
- den gibt es genauso wenig wie den gemeinen Bündischen. |
stattgegeben: das war sicher überzeichnet.
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Beitrag vom 13.08.2008 - 21:18 |
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18 Beiträge
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Der Hauptunterschied, den ich zwischen "Fahrt" und Trekking sehe, is die Einstellung und der Kontext in dem ich losziehe. Wenn ich als Pfadi losziehe (dann immer mit Kluft und Fahne/Wimpel und irgendeiner Form von Gruppe) ist es für mich was anderes als als Privatmann mit ohne Kluft und Co. und dann evtl. auch leicht veränderter Ausrüstung.
Gut ich weiß, "einmal Pfadi immer Pfadi" und die Sache mit der Lebenseinstellung und nicht nur zur Gruppenstunde. Aber irgendwie gibt es ja doch unterschiede...
Was ich viel eher unterscheiden würde ist "auf Fahrt gehen" und "auf Lager fahren". Die Stichworte vielen hier im Thread ja auch schon. Wenn man auf Fahrt geht, ist das für mich immer mit Fortbewegung über den Zeitraum verbunden. Also frei nach dem Motto "der Weg ist das Ziel". Hingegen wenn ich die ganze Zeit nur an einem Ort bleibe fahre ich auf Lager.
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"Die Musik ist viel mächtiger als das Wort" (Arthur Schopenhauer) |
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Beitrag vom 14.08.2008 - 03:56 |
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299 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Malte_B
ich denke schon, dass chip da einen entscheidenden unterschied angesprochen hat. für den trecker beginnt der "trip" nicht vor der haustür, sondern am rande der wüste, am fuße der anden oder am ende der chinsesischen mauer. |
Wenn Du damit andeuten willst, Fahrt beginne bereits vor der Haustür, gebe ich Dir uneingeschränkt recht.
Was mich allerdings wundert, ist, daß hier anscheinend niemand etwas Seltsames dabei findet, sich ggf. per Interkontinentalflug ins Fahrtengebiet zu begeben. Flug als Teil von Fahrt - das ist nun wieder eine Vorstellung, mit der ich mich überhaupt nicht anfreunden kann. Fliegen ist nun einmal eine Fortbewegungsart, die kein Erleben von Übergängen ermöglicht, sondern nur ganz harte Schnitte. In Auto und Bahn kann man ja wenigstens noch rausgucken und sehen, sie sich die Landschaft allmählich verändert.
Ich sehe da eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Aufs Fliegen verzichten oder die Fahrt wirklich erst im Fahrtengebiet beginnen lassen. Aber dann seid Ihr wieder bei den Trekkingtouristen, bei denen Ihr nicht sein wollt. Tja - vielleicht hat es doch mehr Sinn, wenn Ihr Euch einfach bloß darüber Gedanken macht, was Euch an einer Fahrt wirklich wertvoll ist, anstatt darüber, was Euch vor den anderen auszeichnet.
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"Geben ist seliger denn Nehmen."
(Max Schmeling) |
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Beitrag vom 14.08.2008 - 06:46 |
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Moderator 1559 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von aghamemnun
Was mich allerdings wundert, ist, daß hier anscheinend niemand etwas Seltsames dabei findet, sich ggf. per Interkontinentalflug ins Fahrtengebiet zu begeben. Flug als Teil von Fahrt - das ist nun wieder eine Vorstellung, mit der ich mich überhaupt nicht anfreunden kann. Fliegen ist nun einmal eine Fortbewegungsart, die kein Erleben von Übergängen ermöglicht, sondern nur ganz harte Schnitte. In Auto und Bahn kann man ja wenigstens noch rausgucken und sehen, sie sich die Landschaft allmählich verändert.
Ich sehe da eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Aufs Fliegen verzichten oder die Fahrt wirklich erst im Fahrtengebiet beginnen lassen. Aber dann seid Ihr wieder bei den Trekkingtouristen, bei denen Ihr nicht sein wollt. Tja - vielleicht hat es doch mehr Sinn, wenn Ihr Euch einfach bloß darüber Gedanken macht, was Euch an einer Fahrt wirklich wertvoll ist, anstatt darüber, was Euch vor den anderen auszeichnet. |
an dem punkt bin ich nicht ganz so verspannt. teilweise ist es ja nun wirklich günstiger mit dem flugzeug zu reisen - ob man das nun ökologisch toll findet oder nicht. jedenfalls denke ich, dass auch die jugendbewegten zu beginn des letzten jahrhunderts geflogen wären, wenn sie die möglichkeit gehabt hätten. das hat für mich schon so ein bisschen was sehr dogmatisches. aber es nimmt natürlich was von der athmosphäre, die "vor der tür" beginnt, wenn ich mich bewusst fürs trampen oder bahnfahren gegen das fliegen entscheide.
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 14.08.2008 - 09:10 |
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RE: RE: RE: chip hat recht |
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Zitat Original geschrieben von Malte_B
aber es nimmt natürlich was von der athmosphäre, die "vor der tür" beginnt, wenn ich mich bewusst fürs trampen oder bahnfahren gegen das fliegen entscheide. |
By the way: Du morgen Polle?
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 14.08.2008 - 09:14 |
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Fröschel |
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RE: RE: RE: chip hat recht |
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Zitat Original geschrieben von Malte_B
an dem punkt bin ich nicht ganz so verspannt. teilweise ist es ja nun wirklich günstiger mit dem flugzeug zu reisen - ob man das nun ökologisch toll findet oder nicht. jedenfalls denke ich, dass auch die jugendbewegten zu beginn des letzten jahrhunderts geflogen wären, wenn sie die möglichkeit gehabt hätten. das hat für mich schon so ein bisschen was sehr dogmatisches. aber es nimmt natürlich was von der athmosphäre, die "vor der tür" beginnt, wenn ich mich bewusst fürs trampen oder bahnfahren gegen das fliegen entscheide. |
Ich sehe das ähnlich. Und wie würde denn z.B. eine Fahrt nach Kanada aussehen, wenn ich sie vor der Haustür und nur zu Fuß beginnen und durchführen müsste? So viel Urlaub bekäme ich schon gar nicht. Und das Schwimmen über den Atlantik stelle ich mir unter Umständen auch sehr anstrengend vor. 
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Beitrag vom 14.08.2008 - 09:15 |
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RE: RE: RE: RE: chip hat recht |
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Zitat Original geschrieben von Fröschel
Ich sehe das ähnlich. Und wie würde denn z.B. eine Fahrt nach Kanada aussehen, wenn ich sie vor der Haustür und nur zu Fuß beginnen und durchführen müsste? So viel Urlaub bekäme ich schon gar nicht. Und das Schwimmen über den Atlantik stelle ich mir unter Umständen auch sehr anstrengend vor. |
Gute Frage. Aber - muß man da hin?
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"Geben ist seliger denn Nehmen."
(Max Schmeling) |
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Beitrag vom 14.08.2008 - 09:29 |
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