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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeine Pfadfinderthemen » Heimat, Vaterland, Nation

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69 Beiträge in diesem Thema (offen) Seiten (5): < zurück 2 3 (4) 5 weiter >
Autor
Beitrag
Petz ist offline Petz  
Heimat - Vaterland - Nation
39 Beiträge
Petz`s alternatives Ego
Heimat ist der Ort an dem man zu Hause ist ! Also nicht unbedingt wo man wohnt, sondern wo halt das Herz zuhause ist.
Das kann für den einen nur ein Haus, oder ein Dorf bedeuten, aber auch eine Region oder so.

Vaterland ist schon schwieriger. Wenn man in einem Land lebt, in welchem die Familie schon Generationen lebt, und man sich zugehörig fühlt und die Staatsangehörigkeit besitzt dann ist das wohl das Vaterland. Wenn man aber Eltern und Familie aus verschiedenen Ländern hat, schon in vielen Ländern gelebt hat und keinen richtigen Bezug zu einem bestimmten Land hat ist es schwierig das Vaterland zu benennen.

Gefallen hat mir die Definition von Nation : das gebilde von dem ich mich verwalten lasse. Bei den ganzen Grenzverschiebungen in den letzten Jahrhunderten weiss ich aber nicht mehr unbedingt wer da eigentlich dazugehört und wer nicht.
Beitrag vom 22.06.2008 - 13:38
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tinuviel ist offline tinuviel  
376 Beiträge
tinuviel`s alternatives Ego
also bei uns ist keines dieser worte teil des versprechens...
und das finde ich sehr gut so.
ich habe mein versprechen weder einer übergeordneten person noch einem land gegeben, sondern meinen mitmenschen.
und die sind unabhängig von herkunft, glaube und nationaler zugehörigkeit.
Beitrag vom 23.06.2008 - 11:27
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Smartie ist offline Smartie  
32 Beiträge
Smartie`s alternatives Ego
Puh, schwierige Frage... ich fürchte, ich bekomme da vor allem Probleme wegen der Definition von "Teilmengen" (Ja, ich meine den Begriff aus dem Matheunterricht lachend )
Aber mal ein bischen zu meinem Backround:

Geboren bin ich in Bratislava, zweites Kind einer slowakischen Familie, in der (inzwischen wieder) Hauptstadt lebend. Meine Mutter aus der Hauptstadt mein Vater vom Land. Beide Eltern haben in Bratislava studiert und dort eine Familie gegründet. 1988 mit zwei Kindern nach Deutschland geflüchtet... naja, nach Deutschland ist gut... erstmal weg und dann schauen wohin. Hintergedanke der Flucht: Unsere Kinder sollen nicht in einem Totalitären Staat aufwachsen, auch wenn wir alles aufgeben müssen dafür." Dann wurde doch in Deutschland der Asylantrag gestellt und auch bewilligt. Ich wurde also in Deutschland eingeschult. Und das hier im Allgäu wo ich seither lebe. Aufgewachsen bin ich in Dörfern und Kleintädtchen. 2001 wurde mir die deutsche Staatsangehörigkeit gewährt, für die ich mich absolut bewußt entschieden habe. Es hätte wohl auch die Möglichkeit der doppelten Staatsangehörigkeit gegeben, ich wollte das nicht! Entweder oder. Ich wollte keine halben Sachen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die Schullaufbahn fast hinter mir. Mein Abi hab ich dann als Deutscher gemacht lachend Schon in der Schulzeit wurde ich natürlich stark mit der "dunklen Geschichte des Landes" konfrontiert. In der 9. Klasse habe ich meinen Geschichtslehrer einmal gefragt, ob ich denn um ein richtiger Deutscher werden zu können, auch unbedingt Schuldgefühle für den zweiten Weltkrieg annehmen müsse. Naja, ich habe mich aber sehr bewußt für diese "Nationalität" entschieden, denn daß ist es ja, wonach in den ganzen Formularen gefragt wird. Meine "Nationalität" ist Deutsch. Wenn ich im ausland gefragt werde, wo ich her komme, sage ich aus Deutschland. Oder auf ein "Du bist Deutscher?" Antworte ich ohne zu überlegen oder zu zögern "Ja". Mit Volk sieht es schon anders aus. Meine Wurzeln liegen in der Slowakei. Und ich interessiere mich inzwischen mehr für diese Wurzeln als früher. Ich finde meine Wurzeln auch wichtig. Wobei ich dazu sagen muß, daß ich lediglich meine Familie hier in Deutschland als Familie bezeichne (Die mir sehr wichtig ist) und den Teil der Familie in der Slowakei (Onkel, Oma etc.) eher als "Verwandte" bezeichnen möchte.
Ja, da liegen meine Wurzeln, aber ist damit mein Volk? Wird ein Baum daran definiert, in was für einer Erde er seine Wurzen hat? Ich kann es mir da vielleicht einfacher machen und fragen "gibt es sowas wie ein Europäisches Volk"? Das Deutsche Volk und alle anderen "Völker" sind ja auch geschichtlich ein Mischmasch aus weiß der Geier wie vielen "Völker" wanderungen, "umzügen" etc. pp. Dann könnte man doch auch so ein Europäisches Volk definieren, oder?
Aber die Wahrheit ist, ich empfinde Europa nicht wirklich als Volk. Ich kann mit dem Begriff nicht so viel Anfangen. Das "gemeine Volk" ok, damit vielleicht schon eher. "Die beherrschten" könnte man vielleicht auch sagen (Volk und Staat.... interessant, daß man dies selbst in einer Demokratie zu trennen weiß)

Meine Heimat... meine Heimat ist weder Deutschland, noch Bayern, noch das Allgäu. Meine Heimat ist Kempten. (da hätt man ja nun auch aufgrund meines Avatars drauf kommen können). Wenn ich innerhalb Deutschlands gefragt werde, wo ich herkomme, dann sage ich "Kempten" oder wenn sies genauer wissen wollen "Kempten im Allgäu". Die Allgäuer könnte ich vielleicht no als Volk verstehen... aber... so viele Freunde ich auch hier im Allgäu habe, ich bin kein Allgäuer. Ich glaub, dazu muß schon der eigene Opa mit dem Opa vom Landrat im Kindergarten gewesen sein cool

Dabei wohne ich seit erst knapp 7 Jahren in Kempten. Aber ich lebe hier und fühle mich hier richtig sauwohl! Ich bin seit meiner Kindheit Pfadfinder aber seit ich in Kempten bin leite ich, bin inzwischen auch (leider alleiniger) StaVo, in MEINEM Kemptener Stamm. Ich hab hier meine Arbeit, ich hab hier sehr viele meiner Freunde, ich hab hier meine etwas zahlreicheren Ehrenämter. Doch, ich bin Kemptener. Danach bin ich vielleicht Süddeutscher, und danach Deutscher.

Was ist dann aber meine Tochter? Was ihr Papa ist, wissen wir. Ihre Mama ist Hamburgerin (gebürtig und stolz, ich erinnere mich da an so nen St. Pauli-Schnuller im Mund meiner Tochter zwinkern ) Also, ihre Nationalität ist wie die beider Eltern Deutsch. Aber wovon hängen die anderen Faktoren ab? Ich denke, Heimat muß sie selber definieren, da hat sie auch noch ein paar Jähchen Zeit bevor sie sich über sowas Gedanken machen muß. Hm... Volk? Ist sie vielleicht Europäerin? Ich weiß es nicht. Kann/muß/darf/soll man die Zugehörigkeit zu einem Volk selber definieren? Ich hab da ja schon bei mir selber Probleme mit, sehe da auch kein Bedürfnis für. Ähnlich ists mit dem Vaterland. Ist es das Land, in dem mein Vater geboren wurde, daß, in welches er ausgewandert ist (Da er ja damit ganz klar seinem Land, seiner damaligen Heimat den Rücken gekehrt hat)?

Die Frage "Wenn es Krieg gäbe, für welches Land würdest Du dann kämpfen wollen?" hilft mir auch nicht wirklich weiter. Von Kämpfen wollen kann gar keine Rede sein. Abgesehen davon finde ich es bescheuert, sowas wie "Vaterland" über eine bedrohliche Situation definieren zu wollen. (Und über den Fußball kann man das bei mir eh nicht definieren, ich finds eigentlich immer am coolsten wenn ein Außenseiter bei ner WM oder EM weiter kommt, aber ich fürchte, sowas sollte ich fast lieber nicht so offen sagen in Zeiten wie diesen verwirrt )

Über Feedback freue ich mich natürlich, vielleicht hat ja jemand ne Idee zu meinen Definitionsschwierigkeiten cool

Gut Pfad


Smartie



Gräme dich nicht, wenn dir jemand in den Hintern treten will. Er beweißt nur: Du bist ihm voraus!
"Der schwarze Schimmel" Zum freien Download: http://www.pfadfinderei.eu
Beitrag vom 23.06.2008 - 14:49
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Rover ist offline Rover  
767 Beiträge
Rover`s alternatives Ego
@Smartie: Dir kann geholfen werden:

Der Begriff ‚Volk’ wurde in seiner ursprünglichen Bedeutung (althochdeutsch „folc“) auf eine Abteilung von Kriegern, Heerhaufe verwendet. Siehe Fußvolk, Kriegsvolk, ein Haufen Volk.
Ähnliches gibt es im altslawischen "pluku", eingedeutscht der Pulk.

Seit Erfindung der völkischen Idee wird dieser Begriff immer wieder als Ersatz für die Summe aller Familienclane eines germanischen Identifikationsgebildes (z.B.: der Franken) verwendet. Doch hätte man es seit der Grimmschen Etymologie besser wissen können.

Dabei hat das Wort etwas mit ‚folgen’ zu tun, was eine freiwillige Zustimmung voraussetzt. Unter Umständen zeitlich begrenzt.

Es wäre durchaus ein moderner Gedanke, diese ursprüngliche Idee wieder aufzugreifen, jedoch Zustimmung und Folgen keinem Anführer entgegen zu bringen, sondern einer gemeinsamen Idee. Etwa dem Grundgesetz (solange es noch gilt). Und wir sollten widerstehen, uns als Wahlvolk degradieren zu lassen ....

Somit wäre die Volkszugehörigkeit endlich (!) rasseanthropologisch enkopppelt.








www.alt-rover.de


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Rover_1 am 23.06.2008 - 17:27.
Beitrag vom 23.06.2008 - 17:21
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Teutone ist offline Teutone  
RE:
103 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Rover_1
...eingedeutscht ...



in der Fachsprache "germanisieren"...



Die Hölle ist überwindbar. (Hermann Hesse)
Beitrag vom 25.06.2008 - 12:51
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sadarji ist offline sadarji  
RE: RE:
Administrator
4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Teutone

Zitat
Original geschrieben von Rover_1
...eingedeutscht ...


in der Fachsprache "germanisieren"...


Wenn es um die Angleichung von Fremdwörtern oder Namen an die deutsche Lautsprache geht ist "Eindeutschen" schon der korrekte Begriff.
Mit Germanisieren wird dagegen die Verbreitung der deutschen Kultur unter Verdrängung nicht-germanischer Kulturen verstanden, sie bewirkt also eine Veränderung von Sprache, Sitten und Gebräuchen der autochthonen Bevölkerung.


Ich kann gut nachvollziehen, was Smartie schreibt, meine Familie hatte ähnlich umtriebige Schicksale, die sie über den ganzen Kontinent und bis Übersee getrieben haben. Zurerst Fucht vor den National-Sozialisten weil Juden versteckt wurden und dann folgte die Flucht vor den Links-Sozialisten und deren Verfolgung wegen deutscher Volkszugehörigkeit. Die Jahrhunderte davor waren aber auch nicht viel besser und die sog. Staatsangehörigkeit wurde mehrfach gewechselt. Bei unseren Familientreffen werden daher immer mehrere Sprachen gesprochen.

Für mich als bekennenden Bayern ist einer der größten Vorteile des vereinten Europa, dass die Frage von Smartie "Wenn es Krieg gäbe, für welches Land würdest Du dann kämpfen wollen?" der Vergangenheit angehört und der Wahnsinn heute keine Bedeutung mehr hat. Es ist noch nicht lange her, da war die heutige Situation, noch undenkbar. Das sollte man sich bei aller berechtigter oder vermeintlicher Kritik an Europa immer wieder vor Augen führen. Ein weiterer und ganz pragmatischer Grund ist, dass keine europäische Nation mehr für sich bestehen könnte gegenüber aufstrebenden Wirtschaftsgiganten wie China, Indien oder Russland.



Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.
>>Neuer Spendenaufruf für das neue Haus am Hohe...rähen<<

Ich werfe in schwarz Nebelkerzen und moderiere in rot
Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.
Beitrag vom 25.06.2008 - 16:36
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-Lioba- ist offline -Lioba-  
193 Beiträge
Also für mich ist das recht einfach, ich hänge dann doch zu sehr an dem schönen Regenloch Lüdenscheid im Sauerland wo ich seit 15 Jahren wohne. Geboren bin ich in Gießen, aber daran kann ich mich nicht mehr erinnern, da wir schon weggezogen sind als ich 2 war. Also Lüdenscheid ist auf jeden Fall meine Heimat, der Ort an den ich immer zurück kommen möchte und wo ich zu Hause bin. Hier habe ich auch die meisten Freunde, obwohl sie sich so langsam verstreuen.

Mit dem Vaterlandsgedönse hab ich mich noch nicht so beschäftigt, klar lebe ich in Deutschland, bin auch deutsche Staatsbürgerin und beim Fußball bin ich auch für Deutschland, aber sehr patriotisch bin ich nicht. Ich meine das ist doch alles eher zufall, wäre ich z.B in England geboren dann wäre ich wahrscheinlich englische Staatsbürgerin und wäre für England, wenn sie die Qualifikation überlebt hätten. Ich finde es aber auch bescheuert wenn man als Deutscher sich z.B schämt seine Fahne außerhalb von Fußballereignissen rauszuhängen.
Beitrag vom 25.06.2008 - 17:29
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Gast pfiffo_2008  
RE: RE: RE:
Gast
Zitat
Original geschrieben von sadarji

Das sollte man sich bei aller berechtigter oder vermeintlicher Kritik an Europa immer wieder vor Augen führen. Ein weiterer und ganz pragmatischer Grund ist, dass keine europäische Nation mehr für sich bestehen könnte gegenüber aufstrebenden Wirtschaftsgiganten wie China, Indien oder Russland.



da geb ich dir recht. nicht mal mehr das saarland hätte eine chance, bei all den grubenschließungen. wusstet ihr, dass vor kurzem die letzte privat grube geschlossen wurde ;-)
Beitrag vom 25.06.2008 - 23:37
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sadarji ist offline sadarji  
RE: RE: RE: RE:
Administrator
4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von pfiffo_2008
da geb ich dir recht. nicht mal mehr das saarland hätte eine chance, bei all den grubenschließungen. wusstet ihr, dass vor kurzem die letzte privat grube geschlossen wurde ;-)


Voll fett man, in China ist soeben ein Reissack umgefallen und im Keller rotiert unablässig die Bartwickelmaschine.



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Ich werfe in schwarz Nebelkerzen und moderiere in rot
Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.
Beitrag vom 26.06.2008 - 00:27
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Gast ruski  
Gast
@sadarji:
Für welches Land man kämpfen würde, gerät vielleicht in den Hintergrund, aber für welche kulturelle, religiöse oder politische Identität man im Zweifelsfall kämpfen würde, bleibt dennoch topaktuell und ich empfinde es als nicht weniger bedrohlich. Das zeigt sich u.A. auch in der Diskussion um den möglichen EU-Beitritt der Türkei. Von einem grundsätzlich respektvollen und angstfreien Neben- und Miteinander scheinen wir auch heute noch recht weit entfernt. Sich mit dem "Anderen" auseinanderzusetzen, gerade wenn man es fürchtet, mit Respekt und Interesse und dem ernsten Versuch kulturell-historisch gewachsene Spannungen abzubauen, scheint gerade heute schwierig.
Das wenig Gutes dabei heraus kommt, für die eigenen (vermeintlichen) Ideale wie Freiheit, Demokratie, Menschenrechte (Wohlstand und Gewinnmaximierung) in den Krieg zu ziehen, hat die jüngere Geschichte gezeigt. Ich zumindest kann den Schritt nach vorne noch nicht ausmachen.
Für mich gehört alles das insofern zu diesem Thema, weil zur Frage nach nationaler Identität auch immer die Frage nach dem "Fremden" und im Zweifelsfall eng damit verbunden mit dem als Bedrohlich empfundenen zusammenhängt.
In diesem Sinne hat sich das Land meiner Väter seit vielen jahren interkulturell weiterentwickelt, die deutsche "Nation" ist vielschichtiger geworden und die Heimat wächst stetig mit erweitertem Horizont.
Kultur, Tradition, Wert etc. sind nichts statisches, museales, welches man durch möglichen Kontakt mit "Fremdeinfluss" unbedingt schützen müsste, sondern sie sind etwas lebendiges, was sich durchaus weiterentwickeln kann.
Gegenüber Religion habe ich aus dem Grund meine Vorbehalte, das die dort jeweils Verkündete "Wahrheit" als unabdingbar wahr und übergeordnet betrachtet wird. Deshalb wird Religion auch so gerne dazu missbraucht, menschliche Arroganz und Überlegenheitsgefühle moralisch zu legitimieren.
Wenn wir unsere gewachsene und sich stetig wandelnde kulturelle und auch religiöse Identität als eine Möglichkeit unter vielen verstehen, den Austausch und das Miteinander mit dem anders kutlturell und religiös Gewachsenen suchen, dann erst glaube ich, dass Begriffe wie Heimat, Vaterland, Nation nicht mehr die Gefahr des Kriege führens in sich birgt.
Beitrag vom 30.06.2008 - 12:57
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meister lampe79 ist offline meister lampe79  
RE: RE: RE: RE: RE:
640 Beiträge
meister lampe79`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von sadarji

Zitat
Original geschrieben von pfiffo_2008
da geb ich dir recht. nicht mal mehr das saarland hätte eine chance, bei all den grubenschließungen. wusstet ihr, dass vor kurzem die letzte privat grube geschlossen wurde ;-)


Voll fett man, in China ist soeben ein Reissack umgefallen und im Keller rotiert unablässig die Bartwickelmaschine.



ich finds interessant. das sind meldungen die mal in den nachrichten kommen sollten. da gehen regionale veränderungen in unserem heimatland vor sich und keiner bekommts mit.




http://www.rheinischersingewettstreit.de
Beitrag vom 30.06.2008 - 13:27
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sadarji ist offline sadarji  
Administrator
4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
Krieg war immer schon das schlechteste Mittel, um Interessen durchzusetzen und sollte nur zur Selbstverteidigung oder aus humanitären Gründen erlaubt sein, um Schlimmeres zu verhindern. Einen respektvollen Umgang sollte grundsätzlich mit allen Ländern gepflegt werden, soweit das möglich ist und selbstverständlich auch wenn sie aus kulturellen und historischen Gründen nicht zum europäischen Kulturraum gehören wie z.B. die Türkei.
In Europa sehe ich aber keine Gefahr, dass ein Krieg aus religiösen Gründen vom Zaun gebrochen werden kann. Die Gefahr geht eher von übersteigerten oder unterdrückten Nationalismen und dadurch geschürten Ängsten.




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Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.
Beitrag vom 30.06.2008 - 13:28
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Gast rumpelin  
OT
Gast
wens interessiert: eine ganz besondere Sicht eines Deutschen zur entwicklung bis 1933:

Sebastian Haffner: geschichte eines Deutschen

Absolut Lesenswert

rumpel
Beitrag vom 30.06.2008 - 16:17
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Gast ruski  
Gast
Ein Krieg wird sehr selten letztlich aus religiösen Gründen vom Zaun gebrochen - aber religiöse Motive oder religiös geschürte Ängste werden gerne als Moitivation bzgl. der Zustimmung der Bevölkerung benutzt. Innerhalb Europas ist dies tatsächlich weniger eine religiöse Motivation, als geschürte Angst vor fremder religiös motivierter Gefahr. Und da war unter Anderem England recht aktiv in einem Krieg, der noch lange nicht vorbei ist.
Beitrag vom 01.07.2008 - 09:45
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sadarji ist offline sadarji  
Administrator
4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
ruski du sprichst in Rätseln und kannst sicher erklären in welchem Religionskrieg England aktiv war, der noch lange nicht vorbei ist und was das mit der heutigen Deutung der Begriffe Heimat - Vaterland - Nation zu tun hat?



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Beitrag vom 01.07.2008 - 19:57
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