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So, jetzt will ich mal versuchen:
Zur Pfadfinderei gehört für mich zuerst, nach einem bestimmten Verhaltenskodex zu leben, Pfadfinder sein als Lebensauffassung zu sehen, mich als Pfadfinder erkennbar zu machen (Kluft; wie immer sie im Detail auch aussehen mag) und zu einer weltweiten Bewegung zu gehören.
In der Arbeit mit den Gruppen kommt noch die Pfadfinderische Methode dazu:
- Gesetz und Versprechen (Grundlage der Werteorientierung und des Verhaltenskodexes),
- Prinzip der kleinen Gruppe,
- learning by doing und
- aufeinander aufbauende attraktive Programme.
So bei BiPi an verschiedenen Stellen nachlesbar und auch von WOSM vorgegeben (ob beim WFIS auch, weiss ich nicht). Dies gilt z.B. auch für die DPSG, in der die Pfadfinderische Methode fester Bestandteil der Bundesausbildungsordnung ist.
Nun erhebt sich für mich folgende Frage: Wie sehen das - im Bezug auf Mitgliedschaft in einer weltweiten Bewegung - die Bünde, die sich bewusst nicht einer überregionalen oder gar internationalen (Dach)organisation angeschlossen haben? Für mich ist die Mitgliedschaft in einer weltweiten Bewegung, auch ausgedrückt in der Mitgliedschaft bei WOSM, und der damit verbundene "Blick über den eigenen Kirchturm hinaus" ein wesentliches Element des Pfadfinder-seins.
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Ciao + GP
George
"Verlaßt die Welt ein bischen besser als ihr sie vorgefunden habt." |
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Beitrag vom 01.06.2008 - 14:27 |
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Ach so und noch eins:
Zitat Original geschrieben von sadarji
warum die Großverbände so unattraktiv sind |
Das halte ich für eine eher individuelle Einschätzung. Wenn das alle so sehen würden, dürfte es die Großverbände ja gar nicht geben.
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Ciao + GP
George
"Verlaßt die Welt ein bischen besser als ihr sie vorgefunden habt." |
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Beitrag vom 01.06.2008 - 14:42 |
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Zitat Original geschrieben von George
Für mich ist die Mitgliedschaft in einer weltweiten Bewegung, auch ausgedrückt in der Mitgliedschaft bei WOSM, und der damit verbundene "Blick über den eigenen Kirchturm hinaus" ein wesentliches Element des Pfadfinder-seins. |
Was soll man sagen . Man läßt uns ja nicht mitspielen und mitspielen um jeden Preis will man dann auch nicht, also wird man mit Selbstbewußtsein weiter solchen Aussagen wie die oben zitierte über sich ergehen lassen und denken "Was für ein Schwachsinn!" , denn der Kirchturm und die pfadfinderische Toleranz, fängt bei der nächsten Gruppe an und damit meine ich nicht in erster Linie die Gruppe in Bolivien, Australien, Südafrika,.... 
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von HathiCPD am 01.06.2008 - 15:51.
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Beitrag vom 01.06.2008 - 15:47 |
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2775 Beiträge
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...da kann ich Hathi getrost zustimmen.
Sicher, ich hätte nichts dagegen, WOSM Mitglied zu sein, bzw. wäre es vielleicht auch gerne. (Vielleicht bringt mir das ja Vorteile? )
Aber: Die Großen laßen die Kleinen bis heute nicht mitspielen....und ich würde unter gar keinen Umständen unsere Traditionen über Bord kippen, nur um dann irgendwo als Mitglied vom Weltbund geführt zu werden.
Ich steh' nun mal auf eine eher konservative Ausrichtung der Pfadfinderarbeit - die sich auch eng an BPs Pädagogik lehnt und die Traditionen der alten CPD beibehält. Aber wie gesagt: Aufgeben würde ich das niemals.
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 01.06.2008 - 15:59 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von George
Ach so und noch eins:
Zitat Original geschrieben von sadarji
warum die Großverbände so unattraktiv sind |
Das halte ich für eine eher individuelle Einschätzung. Wenn das alle so sehen würden, dürfte es die Großverbände ja gar nicht geben. |
Wenn man von bestimmten Verbänden mal Gruppen trifft, dann klingt das häufig nach einer Entschuldigung: "wir sind zwar von Verband XY, aber wir sind eigentlich ganz anders ...", ich unterstelle daher, dass sich viele Gruppen in den Großverbänden nicht wirklich mit ihrem Verband identifizieren aber auch den Mut nicht aufbringen die Konsequenzen daraus zu tragen. Das aber nur am Rande, da du darauf speziell eingegangen bist.
Zitat Original geschrieben von George
Nun erhebt sich für mich folgende Frage: Wie sehen das - im Bezug auf Mitgliedschaft in einer weltweiten Bewegung - die Bünde, die sich bewusst nicht einer überregionalen oder gar internationalen (Dach)organisation angeschlossen haben? Für mich ist die Mitgliedschaft in einer weltweiten Bewegung, auch ausgedrückt in der Mitgliedschaft bei WOSM, und der damit verbundene "Blick über den eigenen Kirchturm hinaus" ein wesentliches Element des Pfadfinder-seins. |
Ich bin seit sehr vielen Jahren nicht mehr im Führungsrat meines Bundes, dies ist daher meine Privatmeinung und nicht die unserer Bundesführung. Den wirklichen Blick über den Kirchturm heraus habe ich eigentlich erst bekommen, als wir unsere beiden Großverbände verlassen haben. Davor gab es nur gelegentlich Kontakte mit anderen Bünden, weil man stark vom eigenen Verband und den ganzen Veranstaltungen gefordert wurde (Landesverbandssitzunge, Kurse- und Seminare, Delegiertenversammlungen usw.) und noch viel seltener als heute gab es Auslandskontakte, bestenfalls auf dem Bundeslager traf man einige ausländische Scouts. Von der WOSM-Mitgliedschaft hatten wir daher eigentlich keine Vorteile und bei gelegentlichen Treffen mit ausländischen Scouts heute hat eigentlich selten jemand danach gefragt. Von anderen Bünden weiß ich dagegen, dass sie Gruppen tatsächlich einmal mal ausgeladen wurden, weil sie nicht einem Weltverband angehören. Es gibt natürlich eine ideelle Verbundenheit mit der weltweiten Pfadfinderbewegung und mir war daher die ersten Jahre unsere Mitgliedschaft in Kandersteg sehr wichtig bis ein deutscher Großverband gefordert hatte, dass dort künftig nur Gruppen von WOSM/WAGGGS-Mitgliedsverbänden mitspielen dürfen. Daraufhin sind wir dann aus Solidarität auch ausgetreten. Wenn wir im In- oder Ausland auf ausländische Pfadfindergruppen treffen oder diese zu Gast auf unserer Burg sind gilt für sie das gleiche Gastrecht wie für alle anderen auch.
Alle meine heutigen Auslandskontakte sind über die Jahre selbst geschlossen worden und die persönliche Ebene ist mir wesentlich wichtiger wie auf formeller Ebene. Eine gute Freundin ist letztes Jahr sogar in eine hohe Position im Entscheidungsgremium eines Weltverbandes gewählt worden. Von daher erfährt man ab und an, dass es dort auch nicht wirklich harmonisch zugeht und auch viel Politik betrieben wird.
Ich hätte wie Hathi auch grundsätzlich nichts gegen eine Mitgliedschaft bei WOSM, aber nicht zu jedem Preis.
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Beitrag vom 01.06.2008 - 18:17 |
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Slouchhat |
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Es hätte sicher Vorteile, über einen Großverband WOSM-Mitglied zu sein, nur wäre zumindest meine Haltung "Nehmt unsere Beiträge und ansonsten laßt uns machen".
Mich interessiert keine Landes- oder Bundespolitik, kein Infighting und kein Gerangel um Posten und Pöstchen.
Hier vor Ort im Trupp steht das Kind im Mittelpunkt und es wird ehrliches und traditionelles Scouting betrieben. Das alleine zählt.
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Beitrag vom 01.06.2008 - 19:24 |
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Zitat Original geschrieben von Slouchhat
Das alleine zählt. |
Ich habe ja keine Ahnung in welchem Bund du groß geworden bist und wie es da zuging, aber ich genieße es schon in Sachen Aktionen, Logistik, Schulung, Schrifttum, Vertretung, Zuschüsse, Versicherung, ..., und auch in Zeiten der Depression, der Probleme von anderen, gleichgesinnten Menschen und Gruppen mitgetragen zu werden und auch mitzutragen. Sicher gibt es überall Vereinsmeierei, man ärgert sich über und mit Anderen und man freut sich, plant, organisiert, führt durch und spinnt mit Gleichgesinnten! Und glaube mir, zwischenmenschliche Probleme kann es auch in kleinen Gruppen geben, da muß nicht der Verband oder der Bund schuld sein!
Was natürlich richtig ist, ist daß man nicht mehr so Selbstherrlich agieren kann wie das manchmal der Eine oder Andere möchte (nicht persönlich nehmen, ist allgemein gemeint!) und man muß sich auch mal rechtfertigen, das hilft aber immer wieder den Standpunkt zu überprüfen und die Augen offen zu halten.
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von HathiCPD am 01.06.2008 - 21:53.
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Beitrag vom 01.06.2008 - 21:49 |
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Slouchhat |
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Sehe ich nicht viel anders.
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Beitrag vom 01.06.2008 - 22:49 |
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Moderator 3537 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Slouchhat
Mich interessiert keine Landes- oder Bundespolitik, kein Infighting und kein Gerangel um Posten und Pöstchen. |
Es wird auch - zumindest soweit ich es erlebe - niemandem abverlangt oder aufgezwungen, sich auf "höheren Ebenen" engagieren zu müssen. In den etwa 3 Jahren, in denen ich mich seinerzeit freiwillig auf Diözesanerbandsebene (anlalog: Landesverband) engagierte, konnte ich frei kommen und auch wieder frei gehen. Angetragene Aufgaben, die ich nicht haben wollte, konnte ich einfach ablehnen. Und seit dem habe ich wieder meine "Ruhe" auf Stammesebene - und keinen stört's.
Woran machst du Gerangel und Infighting fest? Hast du so etwas erlebt?

EDIT: Au backe, im Nachhinein habe ich festgestellt, dass das Ganze ja total Off-Topic läuft. Jetzt ist es aber einmal online... Trotzdem: T'schuldigung! 
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Andir am 01.06.2008 - 23:22.
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Beitrag vom 01.06.2008 - 23:15 |
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Slouchhat |
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Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, daß für mich die Arbeit im, am und für den Trupp höchste Priorität hat.
Alles andere kommt -wenn überhaupt- später.
Es kann aufgehört werden, zu mutmaßen, zwischen den Zeilen zu lesen und zu interpretieren.
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Beitrag vom 01.06.2008 - 23:43 |
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Zitat Original geschrieben von Slouchhat
Es kann aufgehört werden, zu mutmaßen, zwischen den Zeilen zu lesen und zu interpretieren. |
Verstehe ich nicht, warum schreibst du überhaupt was, wenn man es nicht erörtern oder diskutieren soll 
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 02.06.2008 - 09:30 |
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Zitat Original geschrieben von Slouchhat
Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, daß für mich die Arbeit im, am und für den Trupp höchste Priorität hat.
Alles andere kommt -wenn überhaupt- später. |
In einer Aufbausituation kann ich diese Haltung nachvollziehen, in einer gestandenen Gruppe nicht. Meine Definition von Pfadfinden ist u.a. die Gemeinschaft mit anderen Pfadfindern, ungeachtet und vorurteislfrei ihrer Herkunft, Rasse, Religion etc. (Kritisch wird es für mich bei radikalen religiösen oder politischen Ambitionen). Auf dem Weg des Erwachsenswerdens, halte ich es für absolut notwendig, den Kindern und Jugendlichen viele Wege aufzuzeigen und nicht ausschließlich im eigenen Saft zu schmoren. Die bunte Vielfalt eines großen Verbandes kann dabei hilfreich sein. Neben den Großveranstaltungen gibt es ja auch kleinere "grenzüberschreitende" Aktionen, bei denen das Zusammengehörigkeitsgefühl zu einem großen Ganzen motivieren können.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 02.06.2008 - 10:56 |
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2016 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Zitat Original geschrieben von Slouchhat
Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, daß für mich die Arbeit im, am und für den Trupp höchste Priorität hat.
Alles andere kommt -wenn überhaupt- später. |
In einer Aufbausituation kann ich diese Haltung nachvollziehen, in einer gestandenen Gruppe nicht. Meine Definition von Pfadfinden ist u.a. die Gemeinschaft mit anderen Pfadfindern, ungeachtet und vorurteislfrei ihrer Herkunft, Rasse, Religion etc. (Kritisch wird es für mich bei radikalen religiösen oder politischen Ambitionen).
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Volle Zustimmung!
Zur Zeit befinde ich mich ebenfalls in einer Aufbauphase und stecke die Arbeit nur in die Siedlung.
Alleridngs bin ich froh, dass wir Dinge wie das Bezirkslager oder das Abenteuerwochenende wahrnehmen können, denn der Aufbau des Stammes kostet schon so viel Kraft, dass man nicht mehr unendlich viel zeit hat, viele eigene Aktionen zu planen.
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"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
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Beitrag vom 02.06.2008 - 11:01 |
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Zitat Original geschrieben von upsala
Alleridngs bin ich froh, dass wir Dinge wie das Bezirkslager oder das Abenteuerwochenende wahrnehmen können, denn der Aufbau des Stammes kostet schon so viel Kraft, dass man nicht mehr unendlich viel zeit hat, viele eigene Aktionen zu planen. |
Und manchmal kann es ja auch ganz nett sein, wenn sich die gestreßten Leiter auch mal was Gutes tun und auf einer Veranstaltung konsumieren anstatt nur zu rackeln. Bei uns im Bezirk gibt es dieses Jahr ein Wohlfühlwochenende für Stammes- und Gruppenleitungen.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Löffel am 02.06.2008 - 11:42.
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Beitrag vom 02.06.2008 - 11:41 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von George
In der Arbeit mit den Gruppen kommt noch die Pfadfinderische Methode dazu:
- Gesetz und Versprechen (Grundlage der Werteorientierung und des Verhaltenskodexes),
- Prinzip der kleinen Gruppe,
- learning by doing und
- aufeinander aufbauende attraktive Programme.
So bei BiPi an verschiedenen Stellen nachlesbar und auch von WOSM vorgegeben (ob beim WFIS auch, weiss ich nicht). Dies gilt z.B. auch für die DPSG, in der die Pfadfinderische Methode fester Bestandteil der Bundesausbildungsordnung ist. |
Woraus schließt du, dass es bei CPD/DPV/DPB und allen anderen Bünden nicht so ist?
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von sadarji am 02.06.2008 - 18:08.
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Beitrag vom 02.06.2008 - 12:15 |
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