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Administratorin 622 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Neko
Ich bin vergleichsweise alt. 38. Ich leite noch immer eine Sippe Jungpfadfinder. Ich lasse den Kindern wie auch meiner 19-jährigen Mit-Leiterin freien Raum. Ich bin Scoutist. |
Was ich aber dann nicht verstehe, warum macht deine Mit-Leiterin denn die Sippe nicht alleine?
Ich bin auch schon alt (35) habe aber schon seit vielen Jahren keine Sippe mehr. Dennoch bin ich "aktiv" im Stamm, wenn ich gebraucht werde.
Ich könnte mir nicht vorstellen mit 13/14-jährigen auf Sippenfahrt zu gehen! Da sind die Interessen doch schon ziemlich weit auseinander.
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Beitrag vom 06.05.2008 - 09:06 |
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Weil sie es sich zum Einen nicht zutraut, zum Anderen jede zweite Stunde zu spät ist/ verschläft/ vergisst oder wegen irgendwas nicht kann.
Interessenskonflikte sehe ich da gar nicht.
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Mal mir ein Schaf...!
Als meine Sippe existiert Ihr nicht mehr. Meine Gedanken und Gebete aber werden ewig bei Euch sein. |
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Beitrag vom 06.05.2008 - 10:13 |
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Ich bin zwar kein BdPer - aber die Frage hier ist ja auch eine Allgemeine.
Ich bin jetzt 34. Die Sippe, die ich momentan führe ist ein Jungpfadfindersippe d.h. die absolute Mehrheit der Jungs ist elf oder zwölf Jahre alt.
Ich bin sehr dankbar dafür einen 15jährigen Helfer an der Seite zu haben - in vielen Dingen merke ich das er einen direkteren Draht zu den Jungs hat - auf der anderen Seite merke ich das ich ein höheres Maß an Autorität habe als er.
Es hat also Vor- und Nachteile älter geworden zu sein.
Ich persönlich bin von einem reinen "Jugend führt Jugend" im Jahr 2008 nicht überzeugt. Ich könnte mir vorstellen mich auf die Truppführung zurückzuziehen wenn irgendwann ausreichend motivierte(!!!) Sippenführer da wären - momentan sehe ich da aber nichts.
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 06.05.2008 - 12:33 |
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Das ist ungefähr zu 100% das, was ich denke.
Danke, Ralf 
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Mal mir ein Schaf...!
Als meine Sippe existiert Ihr nicht mehr. Meine Gedanken und Gebete aber werden ewig bei Euch sein. |
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Beitrag vom 06.05.2008 - 12:38 |
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Moderator 976 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von derralf
Ich könnte mir vorstellen mich auf die Truppführung zurückzuziehen wenn irgendwann ausreichend motivierte(!!!) Sippenführer da wären - momentan sehe ich da aber nichts.
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Kann auch schnell passieren, dass du die Ansprüche an einen Nachfolger auch ganz unbewusst zu hoch ansetzt. Dann findest du nämlich nie einen denn du hast immer mehr Autorität, mehr Erfahrung etc.
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Gut Pfad!
steini
Sapere aude!, Wage zu Wissen! |
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Beitrag vom 06.05.2008 - 13:07 |
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das sind eben einfach zwei paar schuhe, der eine mag turnschuhe der andere jesuslatschen, deshalb sind wir in verschiedenen vereinen... und das ist verdammt noch mal sehr gut so.
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Beitrag vom 06.05.2008 - 13:09 |
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1003 Beiträge
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die Frage ist aber auch, aus welcher "Menge" rekrutiert man die Pfadfinder. Habe ich ein kleines Dorf, wo ich "fast jeden nehmen muss" um überhaupt an eine vernünftige Gruppengröße heranzukommen oder befinde ich mich in einer Stadt, wo ich mir meine Sipplinge/Meutlinge "aussuchen" kann. Habe ich letzteren Fall, so ist es wohl auch einfach, einen Nachfolger zu finden der
a) motiviert ist,
b) überzeugter Pfadfinder ist und gewisse Traditionen auch hochhält/halten will.
c) in der Lage dazu ist.
im ersteren Fall hingengen finde ich zwar Gruppenmitglieder mit a,b oder c, die eine Führungsposition übernehmen würden/könnten, aber nicht unbedingt jmd. der alles ausreichend umfasst. Und wenn schon einer der Punkte nur sehr unzulänglich da ist, kann schon der gesamte Stamm den Bach runter gehen.
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Nachtwache am 06.05.2008 - 13:40.
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Beitrag vom 06.05.2008 - 13:39 |
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@tinuviel
Wir sind im gleichen Bund. Was nun? Ich bin über 40, sehe für die nächsten 3-4 Jahre keinen Nachwuchs für unsere Stammesführung.
Muss ich mich jetzt vorwährend dem Verdacht aussetzten ich will nur keinen Nachfolger? Mit welcher Berechtigung wird das gefragt?
Was machen die Stämme in unserem LV denen es ähnlich geht? Ich verstehe nicht warum es nicht möglich sein sollte eine Formulierung, auch für den BdP zu finden, die der tatsächlichen Erwachsenenarbeit eher entgegen kommt. Das Wissen, dass man auf der einen Seite gar nicht aufhören kann, auf der anderen Seiten das aber keiner glaubt, ist irgendwie scheiße.
Sogar unser Landesvorstand hat uns dazu überredet die Stammführung zu übernehmen, noch einen Stamm wollte man eben nicht verlieren. Hier geht es auch nicht um pädagogische Konzepte, Außenwirkung, was auch immer. Sondern ganz einfach um die Realität, wie mit Menschen umgegangen wird, die viel Arbeit für ihren Stamm investieren.
Und Reibereien im Stammesrat kommen nicht ausschließlich durch´s Alter. Wir hatten in der Vergangenheit auch Probleme zwischen Gruppen des gleichen Alters. Da meinte auch jeder Einzelne er wäre der, der weiß wie´s richtig geht und die Anderen haben keine Ahnung.
Ich denke auch die Erfahrung mit verschiedenen Generationen umzugehen schult für´s Leben. Man wird immer auf Vorgesetzte, Nachbarn, was auch immer treffen, die meinen ihr Alter gibt ihnen das Recht Jüngere zu bevormunden. Genauso wird es immer Junge geben, die meinen Jugend alleine gibt einem das Recht alle Regeln zu übertreten.
Pfadfinder sollen der Jugend helfen ihren Weg im Leben zu finden, da gehört doch auch der Umgang mit den verschiedenen Generationen dazu.
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Beitrag vom 06.05.2008 - 17:27 |
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.........oder besonders daß , was die Edith hier schreibt , ist die Zusammenfassung meiner POSTS !
Ich denke auch hier ist ´ne Diskusion unausgewogen , da letztlich jeder Stamm seines Glückes Schmied ist ! 
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Leute, die alles "so" eng sehen, wollen sich auch mit dem Kopf überall durchdrücken ! |
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Beitrag vom 06.05.2008 - 18:00 |
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Genau .
Auch hat sich in der Pfadfindergeschichte jeder reine, aus der Jugend heraus gebildete "Jugendbund" als vollkommene Illusion bzw. ein idealistisches Gedankenbild erwiesen (welches auch von Erwachsenen und nicht von Jugendlichen erdacht wurde , siehe z.B. deutsche Jungenschaft ).
Zeitweise kann so etwas gutgehen, aber auf die Zeit gesehen benötigt man Früher oder Später für eine gewisse Beständigkeit einfach Erwachsene.
Sei es für die "Drecksarbeit" oder um in letzter Sekunde nochmal den Stamm/Bund durch ihre Arbeit zu retten.
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Glück ist ein verhexter Ort.
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Beitrag vom 06.05.2008 - 19:32 |
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Administrator 4028 Beiträge
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"Jugend führt Jugend" ist nicht in erster Linie eine Frage des biologischen Alters sondern ob man im Kopf jugendbewegt geblieben ist. Man kann keine feste Grenze setzen, ab wann es mit der Jugendbewegung vorbei ist. Mancher "Law and Order"-Typ ist schon mit 20 geistig beweglich wie ein Betonpfeiler während andere noch im hohen Alter die Jugend begeistern können.
Wenn die eigene "Autorität" in der Gruppe sich aber auf das biologische Alter begründet, ist einiges schief gegangen und man sollte wirklich über den geordneten Rückzug nachdenken.
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Beitrag vom 06.05.2008 - 19:35 |
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Leute, die alles "so" eng sehen, wollen sich auch mit dem Kopf überall durchdrücken ! |
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Beitrag vom 06.05.2008 - 20:27 |
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ich habe schon mehrmals gesagt, dass es natürlich ausnahmen gibt (leider recht viele) wo ältere über engpässe hinweg helfen können/müssen. das ist ja überhaupt nicht verwerflich, aber es sollte eben nicht die regel sein.
und wie jugendliche sich verhalten die einem über 30 jährigen bei der sippenführung assistieren sagt nicht viel darüber wie sie sich verhalten würden, würde man sie allein lassen.
Ich habe schon so oft gesehen wie leute denen man nicht viel zugetraut hat langfristig einen tollen job machten wenn man sie gelassen hat.
der idealfall mit langsam ranzüchten, ordentlich einarbeiten und dann aufgaben übergeben ist eben nur der idealfall.
selbst wenn es noch so jung gebliebene ältere sind die die gruppe leiten, kommen doch die jüngeren nicht in die "ich muss das jetzt entscheiden und auch die verantwortung für die folgen übernehmen" situation, weil eben noch jemand mit mehr erfahrung da ist.
und gerade diese situationen wären es an denen man wirklich wächst.
aber ich war auch nie in so einer situation, ein sippling von mir ist jetzt meine stammesführung.
für mich ist das jugend führt jugend konzept eben der wichtigste aspekt an den pfadfindern, wenn es das nicht gäbe wäre es für mich eben etwas ganz anderes.
als würde man weil der fussballtrainer wegzieht einen rugbytrainer engagieren, der dann aber auch rugby mit einem spielt, so bleibt die gruppe vielleicht so lange bestehen bis man wieder jemanden findet der mit einem fussball spielt. es bleibt doch aber ein anderer sport.
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Beitrag vom 07.05.2008 - 15:55 |
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Da die Diskussion sich jetzt immer mehr darum dreht, ob und wie Erwachsene aktive Leiterfunktionen ausfüllen können, möchte ich daran erinnern, dass die große Mehrheit der aktiven Erwachsenen im Bund doch wohl groß geworden sind. Wenn also pädagogische Konzeption und pfadfinderische Erziehungsideale des BdP etwas taugen, müssten diese Erwachsenen in der Lage sein, sich zu Gunsten der Jugendlichen zurückzunehmen, Aufgaben so früh wie möglich zu delegieren und Konflikte mit Jüngeren zu ertragen.
Wo konkret kommt also die Angst her, Erwachsene würden die jüngeren Pfadfinder dominieren, könnten nicht loslassen oder könnten den Jugendlichen keine Verantwortung für die Folgen ihres Tuns überlassen?
Was hat denn die ganze Pfadfinderei in Kindheit und Jugend für einen Sinn, wenn wir als Erwachsene dann doch nur wieder ganz gewöhnlichen Sozialisationsmustern folgen?
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Beitrag vom 07.05.2008 - 17:01 |
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Zitat Tija :"Ich bin allerdings der Ansicht, dass der BdP ein Jugendverband ist, und Gruppenführungsaufgaben etc. von Jüngeren übernommen werden sollen (das macht es ja gerade aus, diese Erfahrung als Jugendlicher zu machen, neue Sachen auszuprobieren und an den Aufgaben zu wachsen."
Ich stimme Tija ziemlich zu: Verantwortung zu übernehmen, eigene Erfahrungen zu machen und aus Fehlern zu lernen sind mit die wichtigsten Aspekte der Pfadfinderei.
Unser (BdP) Stamm ist sehr sehr jung, und es läuft -
was nicht heisst dass man sich nicht um Hilfe an Alte wenden kann. Wobei eine Jugendarbeit in dem Masse wie bei uns möglicherweise auch ein wenig privilegiert ist, da wir z.B. keine Mitgliederprobleme haben und genug aktiven Nachwuchs.
Und zu gerts "Was hat denn die ganze Pfadfinderei in Kindheit und Jugend für einen Sinn, wenn wir als Erwachsene dann doch nur wieder ganz gewöhnlichen Sozialisationsmustern folgen?" -
kaum einen, das siehst du ja ganz richtig, und Ich kenne niemanden in meiner Umgebung der das anders sieht.
Dass die Realität aber wohl leider manchmal (in einzelfällen ?) anders aussieht, könnte eine Gefahr für die Art von Jugendarbeit sein, die ich eingangs angesprochen habe.
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Löwenherz rockt
per Anhalter um die Ostsee- für Kinder in Südafrika: www.ostsee2010.jimdo.com |
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Beitrag vom 07.05.2008 - 19:07 |
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