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Beitrag
Gast Fröschel  
RE: RE: RE: RE: RE:
Gast
Zitat
Original geschrieben von pfiffo_2008
aber es ist, wie du schon gut festgestellt hast daher sehr mühselig, als dass es keine definition gibt und es dreht sich daher im kreis und dreht sich im kreis und dreht sich im kreis....




Wo habe ich das denn festgestellt? (such, such)

Zitat
Original geschrieben von pfiffo_2008
nd glaubt, das richtige zu tun. im falle der pfadfinder oft sogar durch "sesselfurzer-weltbünde" (die meinen augen gar nix kapiert haben und ich war lang in einem weltbund). alle glauben das richtige zu tun.....dann fehlen nur noch die sozis unter uns.....und das chaos ist perfekt.



Äh, die von dir so genannten "sesselfurzer-weltbünde" haben gar nix kapiert? Woran willste denn DAS gemerkt haben? WOSM und WAGGGS sind Welt-Dachverbände, die schon wegen der Unterschiedlichkeit der nationalen Pfadfinderverbände nur auf einer Art Minimalkonsens funktionieren und mitnichten in die Arbeit des RdP oder sonst einem WOSM/ WAGGGS-Verband hinein pfuschen. Somit dürftest du in deiner BdP-Zeit wohl kaum jemals etwas von den "Sesselfurzern" in Genf "die keine Ahnung haben", bemerkt haben. So einfach ist es also nicht mit den Sesselfurzern, pfiffo, alter Kumpel.

Frohen Gruß: Fröschel

Beitrag vom 22.04.2008 - 15:19
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sebl ist offline sebl  
RE:
87 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von sadarji

Zitat
Original geschrieben von sebl
Folglich können wir § 187 StGB jetzt prüfen.

sebl

fällt dir nix besseres dazu ein, als gleich den wilden mann zu markieren und mit kanonen auf spatzen zu schießen? du machst dich damit nur selbst zum clown. freunde, bitte immer geschmeidig und gelassen bleiben. tief durchatmen und mal eine nacht drüber schlafen. don't worry, be happy.

Du kannst die Behauptung sehr einfach widerlegen und ein Bild von dem Schild an deinem Büro hier posten.



Ich muss nichts widerlegen! Die strafrechtliche Relevanz ist Dir als Laie nicht bewusst. Vernünftig Löffels Post zu löschen unvernünftig Deine Antwort.
Zurück zur Diskussion!
Beitrag vom 22.04.2008 - 17:34
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sebl ist offline sebl  
RE:
87 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von spirou

Aber wenn der "Berg" bezwungen ist oder die langen Wandertage durch die Wildnis mit ihren Anstrengungen, dann muss ich mich und die Gruppe loslassen können, dann ist "Selbstbeherrschung" fehl am Platz....

Nachmal: Es ist der Wechsel von Anstrengung und Sich-Gehen-Lassen, das asketische Arbeiten an einer Sache (z.B. das Üben für einen Singewettstreit) und das fröhliche ausgelassene Feiern, was für mich das Bündische ausmacht.

Die einseitige Betonung des "Immer beherrscht" und "sich immer abhärten" finde ich nicht sinnvoll. Und mal ehrlich: Soll man sich als verliebter Pfadi auch immer ganz rational-selbstbeherrscht im Griff haben?zwinkern



Askese und Kontemplation als Teil der christlichen Mystik stehen uns viel näher als Du denkst. Vielleicht habe ich dass nicht so explizit ausgedrückt. "Sich im Griff" haben und die Betrachtung der Natur und des eigenen "Ichs" ohne Zwang sind Teile unserer Lebensweise. Als christlicher Bund ist unser "Härteideal" des Weiteren immer abgeschwächt worden durch das Neue Testament und das ist gut so. Ausgelassenes Feiern, Entspannung sind völlig in Ordnung...

der zuchtmeister ;-) und frührermawar alles anders Junge!
Beitrag vom 22.04.2008 - 17:41
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Gast Fröschel  
RE: RE:
Gast
Zitat
Original geschrieben von sebl


Askese und Kontemplation als Teil der christlichen Mystik stehen uns viel näher als Du denkst.




Ja? Erklär mal das einem, dem noch nicht mal die christliche Mystik nahe steht. Also mir.

FG: Fröschel

Beitrag vom 22.04.2008 - 17:49
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tija ist offline tija  
RE: RE:
57 Beiträge
tija`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von sebl

Zitat
Original geschrieben von sadarji

Zitat
Original geschrieben von sebl
Folglich können wir § 187 StGB jetzt prüfen.

sebl

fällt dir nix besseres dazu ein, als gleich den wilden mann zu markieren und mit kanonen auf spatzen zu schießen? du machst dich damit nur selbst zum clown. freunde, bitte immer geschmeidig und gelassen bleiben. tief durchatmen und mal eine nacht drüber schlafen. don't worry, be happy.

Du kannst die Behauptung sehr einfach widerlegen und ein Bild von dem Schild an deinem Büro hier posten.



Ich muss nichts widerlegen! Die strafrechtliche Relevanz ist Dir als Laie nicht bewusst. Vernünftig Löffels Post zu löschen unvernünftig Deine Antwort.
Zurück zur Diskussion!



Natürlich musst Du nichts widerlegen. Aber wenn dem nicht so ist, dann schreibe das doch einfach - ich würde dir glauben. Und falls es stimmen sollte, kannst du ja dazu stehen.

Dass Löffels Post daneben war, darüber sind sich denk ich alle einig - als Frage ("stimmt das eigentlich, dass das und das an deiner Tür steht") hätte ichs ok gefunden.

- - - wieder zum thema - - -

ich glaube, was das "abhärten", die "selbstdisziplin" (bzw. das ganze thema des fadens) angeht, ist es schon alleine sprachlich schwierig sich darüber allzu genau auszutauschen (wenn man nicht auf konkrete beispiele zurückgreift), da formulierungen von jedem anders aufgefasst werden und jeder andere assoziazionen hat (wurde glaube ich auch vor einigen seiten schon erwähnt).

ich bin z.b. auch vertreter eines mittelweges, aber wie soll ich ausdrücken, wie mein mittelweg konkret aussieht (ohne 10 seiten zu schreiben, wie ich mir ein/e ideale/s lager/fahrt/sippenstunde/... vorstelle)? vielleicht ist es ja ein ganz anderer mittelweg, als die von einigen vorrednern (oder sagt man vorpostern?) erwähnten?

um sich wirklich ein bild davon machen zu können, was jeder genau meint, müsste man vermutlich eine fahrt oder ein lager zusammen machen. sonst kann man weiterhin nur spekulieren was der andere meint und sich im zweifelsfall missverstehen.
oder eben über ganz konkrete punkte reden (kluft, wandertempo mit jüngeren pfadis, alkohol, gewaltlose geländespiele oder welche mit "raufen", ordnung auf lagern, wieviel "gehorsam" hat der wölfling/sippling dem gruppenführer entgegenzubringen etc...)

da fange ich mal an: wie sieht bei euch konkret das üben in selbstdisziplin aus, sebl? vor allem: was macht ihr, von dem ihr meint, dass es viele andere bünde nicht machen?

Gut Pfad, Tija


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von tija am 22.04.2008 - 20:11.
Beitrag vom 22.04.2008 - 20:07
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spirou ist offline spirou  
545 Beiträge
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Zitat
Fröschel: Das ist ja das, was ich auch- nur anders- angedeutet habe. Walking the middle path.



Walking the middle path? Na ja, das fände ich etwas lau und langweilig. Meine Losung heißt eher: „Straßen (und Pfade) sind wie Flüsse zu überqueren“. Jenseits davon beginnt für mich das Abenteuer, die bündische Fahrt, das bündische Lebenzwinkern. Und ein solcher Weg soll auch gerne mal ins herausfordernde „Extrem“ führen. Und zum Ausgleich kann man dann auch „extrem“ chillen….


Zitat
früherma: Viel viel bedenklicher finde ich diese ganze markige Männerbündelei, die sich am Pathos der 20er Jahre besäuft. @spirou: dann doch lieber die Bierbar in St.Goar...



Na ja, die Biertheke ist nun wirklich keine sinnvolle Alternative zum Männerbund. Und der Himmler- und sonst wie-Vergleich ist nicht stichhaltig. Man muss nicht gleich die Idee des ritterlichen Jungen- oder Männerbundes ganz über Bord werfen, wenn man die „pathologischen“ Entwicklungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und besonders den Missbrauch durch die SS kritisch betrachtet (vergleiche Reulecke: Männerbünde im 20. Jahrhundert, Frankfurt / New York 2001).

Die aktuelle Erlebnispädagogik greift z.B. Elemente der Männerbundidee (natürlich nicht im Verständnis von Heinrich Schurtz) auf und bietet Männerwochenenden mit indianischen und sonst welchen Ritualen an – damit „der Mann zu sich selbst finden kann“. Und der Archetyp der „Heldenreise“ (Wachsen an asketischen Herausforderungen in der Natur) ist wieder ganz aktuell in der erlebnispädagogischen Diskussion. Auf Kongressen werden dann als „Wegbereiter“ vorgestellt: Baden-Powell, Hahn, Lebensreformer aus dem Dunstkreis der JB….

Kurz gesagt: Die Grundausrichtung von kuhman und sebl ist nicht falsch. Es ist eher die kantige Sprache, das etwas einseitige Betonen der „Härte“. Und die Interpretation von Baden-Powells "Ein Wölfling lässt sich nicht gehen" als ständige Selbstbeherrschung. Wie ich mit dem Weinzitat weiter oben verdeutlichen wollte (Ein Glas Wein ist für BiPi Ok.) und was die lustigen Zeichnungen in seinen Büchern zeigen, ist: So ganz ideologisch-korrekt hat es vielleicht selbst der Gründer nicht gemeint…


Zitat
pfiffo: Ich kann NUR davor warnen, dass hier jemand glaubt, er habe die ahnung all alleine und noch mehr möchte ich davor warnen, dass die bünde "irgendwann" mal wieder aufeinander zu gehen werden. die jugendbewegten sind soweit auseinander - sie wissens nur noch nicht!


Es gibt doch hier gar keinen, der glaubt, allein die Ahnung von allem zu haben… Und weit auseinander? Ja, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Eiche, Buche und Ahorn sind schon recht nah verwandt zwinkern

Beitrag vom 22.04.2008 - 22:08
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Gast kabel  
Gast
auch wenn ich (überranschenderweise) einige dinge, die sebl hier beschreibt (also: grenzerfahrung, überwindung des inneren schweinehundes) mit unterschreiben könnte, so fehlt es mir an seiner definition der bündischen!!! pfadfinderrei doch immer eine gute portion hedonismus
was ist denn da so schlimm dran, dass ich, wenn ich mal an einem tollen gebirgssee vorbei komme, den affenn in die ecke haue, den lieben gott einen guten mann sein lasse und die füsse für einen halben oder gar einen ganzen tag hochlege und nichts mache, als meine blasen aufzustechen und meine stinkenden quanten an die frische luft zu hängen? und wer sollte mir nach all den strapazen dann verwehren wenn ich am abschluss nach einer entbehrungsreichen fahrt ein festmal zu mir nehme und dabei ein lecker bier oder eine tasse wein trinke?
nee, in dem fall ist askese nicht mein ding, ich bin schliesslich nicht mitlglied des templerordens, sondern einer pfadfinderisch-bündischen gemeinschaft, und die weiss an den entsprechenden stellen auch zu schlemmen, singen und ausgiebig zu feiern, das gehört für mich immer dazu ...

feiert das fest kameraden (feiert!)
kurz ist das leben aus dieser erde ...
Beitrag vom 22.04.2008 - 22:13
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spirou ist offline spirou  
Headquartes
545 Beiträge
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Nach meinem Informationsstand war es so:

"-Hauptquartier RjB Hessen Kanzlei- wurde mir von einem Pimpf in Ritterschrift analog "BP HQ" gemalt und als Bild geschenkt, ich habe es daraufhin angebracht."

Wenn das die ganze Geschichte war, dann ist das doch harmlos. Daraus was "Rechtes" zu abzulesen, für mich nicht nachvollziehbar. "Headquarters" darf man sein Domizil ja nennen, oder?

@kabel: Vielleicht ist es in der Wirklichkeit auf Fahrt auch bei ihnen so. Und in Singerunden sind die Kreuzritter ja stimmlich und klampflich alles andere als asketischzwinkern




Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von spirou am 22.04.2008 - 22:25.
Beitrag vom 22.04.2008 - 22:25
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tija ist offline tija  
RE:
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Zitat
Original geschrieben von spirou
Walking the middle path? Na ja, das fände ich etwas lau und langweilig.



was ich mit mittelweg meine ist auch, ihn nicht nur einseitig zu verlassen, sondern ausgeglichen in beide richtungen.(*)

auch hier wieder ein abstrakter begriff der auf verschiedenste art und weise verstanden werden kann. wer weiß was fröschel unter dem "middle path" versteht?

Zitat
Original geschrieben von spirou
Nach meinem Informationsstand war es so:
"-Hauptquartier RjB Hessen Kanzlei- wurde mir von einem Pimpf in Ritterschrift analog "BP HQ" gemalt und als Bild geschenkt, ich habe es daraufhin angebracht."

Wenn das die ganze Geschichte war, dann ist das doch harmlos. Daraus was "Rechtes" zu abzulesen, für mich nicht nachvollziehbar. "Headquarters" darf man sein Domizil ja nennen, oder?


ja, wozu dann die ganze aufregung?




EDIT: (*) aber bei manchen dingen auch einen mittelweg zu gehen. hängt eben von der situation ab.


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von tija am 22.04.2008 - 23:26.
Beitrag vom 22.04.2008 - 23:13
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Gast Fröschel  
RE:
Gast
Zitat
Original geschrieben von spirou


Walking the middle path? Na ja, das fände ich etwas lau und langweilig. Meine Losung heißt eher: „Straßen (und Pfade) sind wie Flüsse zu überqueren“. Jenseits davon beginnt für mich das Abenteuer, die bündische Fahrt, das bündische Lebenzwinkern. Und ein solcher Weg soll auch gerne mal ins herausfordernde „Extrem“ führen. Und zum Ausgleich kann man dann auch „extrem“ chillen….




In Bezug auf "Mittelweg zwischen den Extremen." Geht eigentlich aus dem Kontext des vorangegangenen Posts, auf den sich das bezieht, deutlich hervor. Genauso wie du meinte ich das auch.


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Fr&ouml;schel am 23.04.2008 - 06:14.
Beitrag vom 23.04.2008 - 06:05
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Harry ist offline Harry  
Noch ein paar Antworten
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Hallo zusammen,

auch ich denke, dass wir die Frage der „Lebensentwürfe“ (grässliches Wort!) nicht HIER diskutieren sollten. Vielleicht schreibe ich darüber mal was in einem anderen Themen-Faden.

Ich möchte hier aber noch eine mir gestellte Frage beantworten und ein paar offensichtliche „Falschmeldungen“ korrigieren, weil sich einige Fehlinformationen (nicht nur hier, sondern in unserer gesamten Gesellschaft) ebenso hartnäckig halten wie die Behauptung, der Satz „Harry, hol schon mal den Wagen!“ sei irgendwann mal in der TV-Serie „Derrick“ gesagt worden

Zitat von David:
„Auf welcher Grundlage fällst Du hier ein Urteil über (Wider)Natürlichkeit? Religiöse Schriften können da wohl kaum herhalten ...“

Nein, aber die Erkenntnisse der Biologie. Und auch der gesunde Menschenverstand.
Deine Bemerkungen zu Kreuzzügen und Hexenverbrennungen sind völlig deplatziert. Erstens haben sie nichts mit dem christlichen Familienbild zu tun, zweitens sind sie zur Kritik an der Kirche völlig ungeeignet, denn (wie u.a. bei Wikipedia nachzulesen ist) die Hexenverbrennungen gingen nicht von der Kirche aus, sie wurden sogar von den damaligen Päpsten ausdrücklich missbilligt, und die Kreuzzüge dienten nicht der „Bekehrung“ der Moslems, sondern der Sicherung der Handelswege nach Indien und dem Schutz des im 1. Kreuzzug gegründeten Königreichs Jerusalem; somit dienten sie primär wirtschaftspolitischen und nicht religiösen Interessen.


Zitat von sadarji:
„Interessanterweise dauerte eine Ehe noch bis Anfang diesen Jahrhunderts im Durchschnitt 7 Jahre, sie wurde damals aber in der Regel nicht durch Scheidung sondern meist den Tod eines Partners - meist der Frau im Kindbett beendet. Die Zahl an unehelichen Kindern und ungewollten Schwangerschafen war wesentlich höher wie heute. Das Heiratsalter betrug bei Männern ca. 30 Jahre, deren Lebenserwartung lag noch 1900 bei aber nur bei ca. 46 Jahre.“

Mit solchen Statistiken kann man alles und nichts beweisen. Das beginnt schon mit der angeblichen Lebenserwartung von 46 Jahren. Diese Zahl stimmt nur, wenn man die Kindersterblichkeit einbezieht. Die Lebenserwartung von Männern, die die ersten Lebensjahre „überstanden“ hatten, war schon damals über 60 Jahre. Mein Ururgroßvater (der große Dichter, * 1832, + 1919) wurde 87 Jahre alt, sein Sohn (mein Urgroßvater) wurde sogar 92 Jahre alt. Sie waren beide verheiratet, bis der Tod sie schied. Es gab damals Ehen, die dauerten nur 9 Monate, weil die Frau bei der Geburt ihres ersten Kindes starb. Aber es gab auch Ehen, die 60 und 70 Jahre hielten.
Dass die Zahl der unehelichen Kinder und ungewollten Schwangerschafen höher war als heute, halte ich für unwahr und ich frage mich, wie du zu so einer Aussage kommst. Stichhaltige Statistiken darüber gibt es jedenfalls nicht, zumal es schwierig ist zu definieren, wann eine Schwangerschaft „ungewollt“ war. Damals wurden Frauen schwanger und bekamen Kinder. Ob sie das ursprünglich wollten oder nicht, interessierte niemanden und wurde deshalb auch nicht registriert. Einig sind wir uns hoffentlich darin, dass die Zahl der Abtreibungen damals deutlich niedriger war als heute. Alles andere ist reine Spekulation.

Leider wird immer wieder versucht, die Familie als „Erfindung des 19. Jahrhunderts“ darzustellen. Das mag auf „Vater, Mutter + 2-3 Kinder“ zutreffen. Familie ist aber viel mehr, nämlich eine Sippe im klassischen Sinn mit Groß- und evtl. auch Urgroßeltern, mit Onkels, Tanten usw. Und diese Form der Familie gab es in unserer Gesellschaft schon immer. In Afrika gibt es sie auch heute noch, wie Prof. Obiora Ike erklärte. Die Familie ist DIE natürliche Lebensform, wie alle „Naturvölker“ beweisen. Wir Pfadfinder (die wir uns doch der Natur verbunden fühlen) sollten uns daran orientieren.
Ich bin ja auch der Meinung, dass wir Baden-Powells Pfadfindergesetze modern interpretieren sollten. Und genau deshalb bedeutet das 6. Pfadfindergesetz heute nicht nur, dass wir Pflanzen und Tiere schützen sollen, sondern auch die natürliche Lebensweise und die Familie. Dass BiPi das bei der Formulierung seiner Gesetze nicht explizit reingeschrieben hat, liegt daran, dass es damals nicht nötig war, weil die Familie (wie sie im 19. Jahrhundert bestand) damals noch nicht so gefährdet war wie heute.

Noch ein Letztes, weil (nicht nur hier, sondern überall in den Medien) immer von den „Werten“ der Aufklärung gesprochen wird. Es ist eines der von mir kritisierten modernen Dogmen, dass die sogenannten „Werte der Aufklärung“ etwas grundsätzlich Positives seien. Nur wenn wir bedingungslos an dieses Dogma glauben, machen die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen einen Sinn. Was ist aber, wenn die Prämisse falsch ist, wenn die sogenannten „Werte der Aufklärung“ gar keine positiven Werte sind? Ich formuliere das bewusst als Frage, weil ich der Meinung bin, dass viele Dinge weder zu 100 Prozent richtig, noch zu 100 Prozent falsch sind. Ich will keinesfalls behaupten, dass alles, was die Philosophen der Aufklärung sagten, falsch ist (genauso wie hoffentlich kein Gegner der Kirche behauptet, dass alles, was die Kirche in fast 2000 Jahren gemacht hat, falsch oder schlecht war).
Ich weise aber auf eine nicht widerlegbare Tatsache hin: Zur Zeit der Französischen Revolution wurden in ca. 10 Jahren mehr Menschen im Namen der „Aufklärung“ ermordet als im Namen der Inquisition im gesamten Mittelalter.

Herzlich GUT PFAD

Harry

Beitrag vom 23.04.2008 - 12:19
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Gast pfiffo_2008  
RE: Noch ein paar Antworten
Gast
Zitat
Original geschrieben von Harry


Ich weise aber auf eine nicht widerlegbare Tatsache hin: Zur Zeit der Französischen Revolution wurden in ca. 10 Jahren mehr Menschen im Namen der „Aufklärung“ ermordet als im Namen der Inquisition im gesamten Mittelalter.





tachen. oh mann, also abgesehen davon, dass du schon wieder anfängt und immer noch keinen neuen faden aufgemacht hast, will ich dir folgendes sagen; z.zT. ist meine Familie neben meiner mutter und meinem vater, meiner noch lebenden oma und meiner schwester; meine gruppe und mein freundeskreis. vorteile haben beide familiensysteme, im falle einer scheidung wird es nicht so teuer, denn die habe ich gerade hinter mich gebracht. auf dein wertesystem und den erhalt der familie......ich mag klassische und tradionelle familien. schließlich muss ja auch jemand für neue pimpfe sorgen und jemand muss für den "rentennachschub" sorgen, damit auch schwule päärchen und singles im alter noch glücklich leben können - ich bin also froh, dass es werte"aufrechterhalter" gibt, wie dich - sonst müsst ich ganz schön schwitzen in 40 jahren...wenn ich dann noch single bin....hmpf. ist angekommen, dass ich genervt bin?
Beitrag vom 23.04.2008 - 13:19
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spirou ist offline spirou  
Über das "Natürliche"
545 Beiträge
spirou`s alternatives Ego
Hmm, vielleicht muss ich als Biologe doch mal was zu Harrys "Erkenntnissen der Biologie" und zur Familie als "natürliche" Lebensform sagen......

Die Biologie untersucht einfach - auf der Grundlage von Theoremen - was in der Natur für uns "sichtbar" ist und bewertet nicht. "Natürlich" ist für sie nicht - wie bei Harry - eine normative Festlegung, sondern eine Beschreibung dessen, was erforscht wurde.

Und da ist - aus konservativ-christlicher Sicht - im Tierreich alltäglich Sodom und Gomorrha . Da gibt es alles von lebenslanger Paarfamilie und Rudel über Gruppenorgie und "Quickie zwischendurch" bis zu Lebensweisen, die hier lieber nicht beschrieben werden sollten...

Und der Mensch, ja auch er ganz Natur in seinen Trieben, kennt das alles auch. Das ist ganz "normaler" Teil seiner Konstitution als biologisches Wesen.

Wenn Harry etwas "widernatürlich" findet, ist das eine kulturelle Setzung, die einem - meinetwegen auch bei einem afrikanischen Volk abgeschauten - Idealbild von Gesellschaft entspricht. In frühen Zeiten der Menschheitsgeschichte war die Sippe (nicht die Paarbeziehung der "Familie" in unserem Verständnis!) eine Lebensform, die Menschen das Überleben sicherte. In anderen Kulturstufen konnten sich auch andere Formen entwickeln - und das nicht nur in den heutigen Zivilisationen.

Harry, ich meine: Du kannst dich gerne für deine Vorstellung von Familie einsetzen: Aber versuche nicht, das biologisch zu begründen! Solche naturalistischen Fehlschlüsse haben schon viel Übel angerichtet (vgl. Sozialdarwinismus und "Blut-und-Boden"-Ideologie) und helfen nicht weiter.

Wie wir leben wollen, ist eine Frage der Kultur, des Diskurses von (guten) Argumenten in der Gesellschaft. Die Natur gibt uns keine Moral und Ethik vor....
Beitrag vom 23.04.2008 - 13:46
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Gast Fröschel  
RE: Über das "Natürliche"
Gast
Zitat
Original geschrieben von spirou

Hmm, vielleicht muss ich als Biologe doch mal was zu Harrys "Erkenntnissen der Biologie" und zur Familie als "natürliche" Lebensform sagen......





Alles gut und schön, aber könnte man das nicht wirklich in einen eigenen Faden packen? Dann könnte ich mir vorstellen, daß sich eine interessante Diskussion entwickeln könnte, ohne diesen Faden zu sprengen.

Frohen Gruß: Fröschel
Beitrag vom 23.04.2008 - 16:18
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Gast pfiffo_2008  
RE: RE: Über das "Natürliche"
Gast
Zitat
Original geschrieben von Fröschel

Zitat
Original geschrieben von spirou

Hmm, vielleicht muss ich als Biologe doch mal was zu Harrys "Erkenntnissen der Biologie" und zur Familie als "natürliche" Lebensform sagen......





Alles gut und schön, aber könnte man das nicht wirklich in einen eigenen Faden packen? Dann könnte ich mir vorstellen, daß sich eine interessante Diskussion entwickeln könnte, ohne diesen Faden zu sprengen.

Frohen Gruß: Fröschel



wir könnten auch das thema wechseln, dann haben wir nicht 50000 fäden. zu 100% kommt eh nicht mehr viel oder?
Beitrag vom 23.04.2008 - 21:56
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