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Hallo zusammen!
Wenn ich abends nach Hause komme und feststelle, was seit dem vorigen Abend so alles geschrieben wurde, kann ich leider nicht auf alles eingehen.
Darum jetzt nur 4 Punkte:
10. Pfadfindergesetz:
In allen mir bekannten Ausgaben von SCOUTING FOR BOYS befindet sich das „Reinheitsgesetz“. Was er mit diesem Gesetz meint, erklärt BiPi spätestens in ROVERING TO SUCCESS. Dort schreibt er:
„Ein Pfadfinder ist rein in Gedanken, Worten und Taten. Als Rover sollst du nicht nur rein in Gedanken, sondern auch reinen Willens sein, sexuelle Triebe beherrschen und Ausschweifungen meiden können; auch sollst du anderen ein Beispiel reinen und anständigen Denkens, Sprechens und Handelns geben.“
Ich denke, das ist klar und eindeutig formuliert und lässt keinen Zweifel an Baden-Powells Sichtweise von „Reinheit“.
Katholische Kirche:
Es geht nicht um die Unfehlbarkeit irgendeines Papstes (z.B. des derzeitigen oder seines Vorgängers), es geht um die seit fast 2000 Jahren in der Kirche geltende Einstellung zur Sexualität. Lest doch mal, was der Heilige Paulus dazu etwa im Jahr 50 n. Chr. geschrieben hat! Diese Lehre gilt seit damals ununterbrochen in der Kirche, egal wer jeweils Papst war (selbst in der Renaissance, als mehrere Päpste schwer gesündigt haben).
Es ist bekannt, dass in Deutschland vermutlich die Mehrheit der Katholiken in Fragen der Sexualität eine von der Weltkirche abweichende Ansicht hat. In Deutschland gibt es ca. 35 Millionen Katholiken. Selbst wenn sie ALLE diese abweichende Ansicht hätten (was definitiv nicht der Fall ist), dann zieht doch einfach die 35 Millionen deutschen Katholiken (und meinetwegen noch 5 Millionen holländische Katholiken) von den 1,5 Milliarden Katholiken ab, dann bleiben weltweit immer noch 1,46 Milliarden Katholiken, von denen die große Mehrheit der offiziellen katholischen Lehre folgt. Dies gilt in besonderer Weise für die Katholiken in Afrika, wie die drei beim Kongress „Treffpunkt Weltkirche“ anwesenden afrikanischen Geistlichen (zwei Bischöfe, sowie der perfekt deutsch sprechende Prälat Prof. Dr. Obiora Ike aus Nigeria) erklärten. Professor Ike erklärte nicht ohne Stolz, dass es in seiner Diözese jedes Jahr so viele Neupriester gibt, dass sie nicht alle in Nigeria beschäftigt werden können und deshalb immer mehr von ihnen als „Missionare“ nach Deutschland gehen. Ich freue mich auf diese afrikanischen Priester, damit die Kirche in Deutschland endlich wieder den Namen „katholisch“ verdient.
Noch was zu den „Evangelen“ hier im Forum: Wie die EKD ganz offiziell zugibt, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Evangelikalen Freikirchen in Deutschland mehr Mitglieder haben als die Evangelische Kirche in Deutschland. Auch diesen Trend empfinde ich als sehr positiv.
Chillen:
Vor einigen Jahren las ich im Internet-Profil eines Mädchens bei „Hobbys“ das Wort „Chillen“.
Ich hatte keine Ahnung, was für eine Art „Hobby“ das sein soll, und brauchte eine ganze Weile, um es herauszufinden. Ich kam zu dem Ergebnis, dass es vermutlich das ist, was in der Lagerordnung meiner Pfadfinderlager mit folgendem Satz beschrieben wurde: „Untätiges Herumsitzen und Faulenzen ist verboten.“
Natürlich wurde bei uns niemand bestraft, der untätig herumsaß und faulenzte. Wir Leiter mussten relativ selten einen untätig herumsitzenden Jungpfadfinder ermahnen, etwas Sinnvolles zu tun. Das besorgten die Jungpfadfinder selbst. Die Kornetts, aber auch „normale“ Mitglieder, fragten die untätig Herumsitzenden, ob sie denn nichts zu tun hätten. Einmal erklärte ein Jungpfadfinder, er hätte im Moment tatsächlich nichts zu tun, worauf sein Kornett zu ihm sagte: „Dann geh in den Wald und scheiß a bissel!“
Mir war es immer lieber, wenn Jungpfadfinder in ihrer „Freizeit“ zwischen dem Mittagessen und dem Beginn des Nachmittags-Programms Holz holten und es klein hackten oder wenn sie sich auf das nächste Geländespiel vorbereiteten, den Umgang mit Karte und Kompass übten, Spiel-Strategien entwickelten etc.
BiPi schlug übrigens vor, zur Erholung von geistiger Arbeit körperlich zu arbeiten und umgekehrt. Er schrieb in ROVERING TO SUCCESS: „Mit Ruhe meine ich nicht Faulenzen, sondern einen Wechsel der Beschäftigung. Bei mir kann dieser Wechsel der Beschäftigung recht verschiedenartig sein. So bestand er zum Beispiel einmal darin, dass ich durch einen schlammigen Fluss watete, um das dort wuchernde Unkraut zu beseitigen.“
Für einen hauptsächlich körperlich arbeitenden Menschen kann die Erholung darin bestehen, dass er etwas liest oder Kreuzworträtsel löst – aber bestimmt nicht darin, dass er „chillt“.
Gendering bzw. Gender Mainstreaming:
Es ist erstaunlich, welch sinn- und inhaltslose Begriffe fehlgeleitete Menschen erfinden können. (Ich bin der Meinung, dass der Erfinder dieses Begriffs mit einem lebenslangen Rede- und Schreibverbot belegt werden sollte, damit er/sie nicht noch mehr derartigen Unfug verbreiten kann).
Nachdem Christa Meves und Gabriele Kuby ausführlich über die Gefahren des „Genderns“ hingewiesen hatten, das jetzt in der EU offenbar zu einem weiteren modernistischen Dogma erhoben werden soll (nach bereits vor Jahren verkündeten Dogmen wie Toleranz, Emanzipation, Selbstbestimmung etc.), machte Eva Herman den kurzen Einwurf, dass aus dem Wort „Gender“ durch Weglassung des ersten und letzten Buchstaben das Wort „Ende“ entsteht. Das Ende unserer Gesellschaft!
Für alle, die etwas gegen das sog. „Gender Mainstreaming“ unternehmen wollen, findet vom 4. bis 6. Juli 2008 eine Tagung des Vereins „Verantwortung für die Familie“ e.V. (VFA) / Freundeskreis Christa Meves auf der Burg Wernfels bei Ansbach statt.
Thema: „Als Mann und Frau schuf er sie“ (siehe dazu: www.christa-meves.de )
Ich bin davon überzeugt, dass BiPi die Ansicht von Christa Meves, Gabriele Kuby und Eva Herman teilen würde (siehe dazu auch seinen Abschiedsbrief an die Pfadfinderinnen der Welt).
Herzlich GUT PFAD
Harry
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Beitrag vom 17.04.2008 - 23:28 |
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90 Beiträge
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Um möglichen Fragen bzw. Kommentaren vorzubeugen:
Ich habe nichts gegen Toleranz (obwohl der Begriff so schwammig ist, dass man alles und nichts darunter verstehen kann).
Ich habe aber etwas dagegen, wenn Toleranz zu einem Dogma gemacht wird. Man darf und kann nicht ALLES tolerieren.
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Beitrag vom 17.04.2008 - 23:37 |
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Zitat Original geschrieben von Fröschel
Zitat Original geschrieben von Qualle
Nur - was macht einen 100% Pfadfinder aus? Das nach dem Pfadi-Gesetz-Leben? Die gute Tat? Beides? Zusätzlich noch den Mut in schwierigen Situationen?
Wenn's darum geht, sind einige Menschen Pfadis, ohne Pfadfinder zu sein... |
Schau bitte hier nach. Viele Jugendverbände benutzen in ihrer Arbeit Teilaspekte aus dem Pfadfindertum, aber erst die Prinzipien, Kennzeichen und die erzieherische Methode des Pfadfindertums als Ganzes, und in sich stimmig, machen das aus, was das Pfadfindertum und mithin den Pfadfinder kennzeichnet.
Frohen Gruß: Fröschel
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In der Schule trag ich zumeist weder Kluft noch irgendetwas anderes scoutisches. Vielleicht ist mein Denken und mein Handeln scoutisch geprägt (auf jeden Fall sogar!) aber dennoch ertapp ich mich beim eben nicht sparsam sein, zuweilen auch über Mitmenschen lästernd und eben nicht Freund aller Menschen. Ich denke, anderen geht's da ähnlich.
Ich stelle also fest, ich bin gar kein Pfadfinder, weil ich mich in der Schule nicht entsprechend kleide und zuweilen auch nicht dem Pfadfindergesetz entsprechend handele (auch wenn es natürlich erstrebenswert ist, aber ich bin nun einmal nicht perfekt) und einige Ansichten Bipis für nicht mehr aktuell halte?
Nach dieser These, scheint es so, als sei das Pfadfindertum eine Religion, deren Anhänger nach dem höchsten Status, nämlich dem des 100%igen Pfadfinders, streben.
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Beitrag vom 17.04.2008 - 23:47 |
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Zitat Original geschrieben von Harry
Chillen:
Vor einigen Jahren las ich im Internet-Profil eines Mädchens bei „Hobbys“ das Wort „Chillen“.
Ich hatte keine Ahnung, was für eine Art „Hobby“ das sein soll, und brauchte eine ganze Weile, um es herauszufinden. Ich kam zu dem Ergebnis, dass es vermutlich das ist, was in der Lagerordnung meiner Pfadfinderlager mit folgendem Satz beschrieben wurde: „Untätiges Herumsitzen und Faulenzen ist verboten.“
Natürlich wurde bei uns niemand bestraft, der untätig herumsaß und faulenzte. Wir Leiter mussten relativ selten einen untätig herumsitzenden Jungpfadfinder ermahnen, etwas Sinnvolles zu tun. Das besorgten die Jungpfadfinder selbst. Die Kornetts, aber auch „normale“ Mitglieder, fragten die untätig Herumsitzenden, ob sie denn nichts zu tun hätten. Einmal erklärte ein Jungpfadfinder, er hätte im Moment tatsächlich nichts zu tun, worauf sein Kornett zu ihm sagte: „Dann geh in den Wald und scheiß a bissel!“
Mir war es immer lieber, wenn Jungpfadfinder in ihrer „Freizeit“ zwischen dem Mittagessen und dem Beginn des Nachmittags-Programms Holz holten und es klein hackten oder wenn sie sich auf das nächste Geländespiel vorbereiteten, den Umgang mit Karte und Kompass übten, Spiel-Strategien entwickelten etc.
BiPi schlug übrigens vor, zur Erholung von geistiger Arbeit körperlich zu arbeiten und umgekehrt. Er schrieb in ROVERING TO SUCCESS: „Mit Ruhe meine ich nicht Faulenzen, sondern einen Wechsel der Beschäftigung. Bei mir kann dieser Wechsel der Beschäftigung recht verschiedenartig sein. So bestand er zum Beispiel einmal darin, dass ich durch einen schlammigen Fluss watete, um das dort wuchernde Unkraut zu beseitigen.“
Für einen hauptsächlich körperlich arbeitenden Menschen kann die Erholung darin bestehen, dass er etwas liest oder Kreuzworträtsel löst – aber bestimmt nicht darin, dass er „chillt“.
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Sorry, ich bin ja viel von dir gewohnt, aber hier übertriffst du dich selbst.
Du greifst hier ein Wort auf, um dessen Bedeutung du dir wohl nicht im geringsten Gedanken gemacht hast. Mit deinen Worten sprichst du Dingen wie Joga, Meditation, ...., einfaches Gedankenmachen über Gott und die Welt ihre Daseinsberechtigung ab.
Chillen ist für mich nicht Faulenzen, sondern ein Auseinandersetzen mit Dingen, die mich bewegen. Egal, ob ich dafür allein bin oder auch in einer Gruppe zusammen.
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Wenn du gelernt hast, daß man mit Ochsen nicht kommunizieren kann, läßt du es bleiben und lebst viel entspannter (Zitat Namargon Tree) |
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Beitrag vom 17.04.2008 - 23:58 |
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303 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Harry
: „Untätiges Herumsitzen und Faulenzen ist verboten.“ |
Das finde ich sehr interessant!
Wird sich unterhalten oder so auch als untätig verbucht? Das ist keine sarkastische Frage, das finde ich wirklich interessant!
Zitat Gendering bzw. Gender Mainstreaming:
Es ist erstaunlich, welch sinn- und inhaltslose Begriffe fehlgeleitete Menschen erfinden können. (Ich bin der Meinung, dass der Erfinder dieses Begriffs mit einem lebenslangen Rede- und Schreibverbot belegt werden sollte, damit er/sie nicht noch mehr derartigen Unfug verbreiten kann).
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Und was ist jetzt genau dein Punkt? Was spricht gegen Gendering? Das habe ich deinem dem Gendering gewidmeten Absatz nicht entnehmen können.
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Beitrag vom 18.04.2008 - 00:10 |
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RE: RE: Ein paar Antworten |
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286 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Michael
Zitat Original geschrieben von Harry
Chillen:
Vor einigen Jahren las ich im Internet-Profil eines Mädchens bei „Hobbys“ das Wort „Chillen“.
Ich hatte keine Ahnung, was für eine Art „Hobby“ das sein soll, und brauchte eine ganze Weile, um es herauszufinden. Ich kam zu dem Ergebnis, dass es vermutlich das ist, was in der Lagerordnung meiner Pfadfinderlager mit folgendem Satz beschrieben wurde: „Untätiges Herumsitzen und Faulenzen ist verboten.“
Natürlich wurde bei uns niemand bestraft, der untätig herumsaß und faulenzte. Wir Leiter mussten relativ selten einen untätig herumsitzenden Jungpfadfinder ermahnen, etwas Sinnvolles zu tun. Das besorgten die Jungpfadfinder selbst. Die Kornetts, aber auch „normale“ Mitglieder, fragten die untätig Herumsitzenden, ob sie denn nichts zu tun hätten. Einmal erklärte ein Jungpfadfinder, er hätte im Moment tatsächlich nichts zu tun, worauf sein Kornett zu ihm sagte: „Dann geh in den Wald und scheiß a bissel!“
[....]
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Du greifst hier ein Wort auf, um dessen Bedeutung du dir wohl nicht im geringsten Gedanken gemacht hast. Mit deinen Worten sprichst du Dingen wie Joga, Meditation, ...., einfaches Gedankenmachen über Gott und die Welt ihre Daseinsberechtigung ab.
Chillen ist für mich nicht Faulenzen, sondern ein Auseinandersetzen mit Dingen, die mich bewegen. Egal, ob ich dafür allein bin oder auch in einer Gruppe zusammen. |
Auch hier hat doch jeder sein eigenes Verständnis von "chillen"
Zitat Chillen (engl.: kühlen, abkühlen; im amerikanischen Slang auch: sich beruhigen, sich entspannen, rumhängen, abhängen) Im Deutschen wird er oft umgangssprachlich für „entspannen“ verwendet |
Aus Wikipedia.de
Außerdem glaube ich nicht, dass sich besagte "Pseudo-Pfadfinder" gerade durch ihr "chillige" Ader so negativ etablieren.
Vielmehr vermute ich - unter anderem - eine gewisse Ahnungslosigkeit und ein nicht ausgereiftes Verantwortungsbewusstsein bei den Gruppenleitern.
Diese wollen vielleicht sogar etwas anderes machen als chillen, aber möglicherweise fehlt ihnen ein Input, dass ihnen den Stups in die "richtige" Richtung gibt.
Mit "richtig" meine ich [B]zielorientiert. Das heißt, dass einige Gruppenleiter unter Umständen kein konkretes Ziel für die Gruppe vor Augen haben (vielleicht, weil es ihnen nie jemand beigebracht hat, aber vielleicht auch, weil sie zu faul sind).
Also wird sich auf Minimales beschränkt, sodass ein Ziel für mehrere MonateWochen/Gruppenstunden(z.B: wir wollen eine Kothe innerhalb von 10 Mins, aufstellen) in den Hintergrund tritt.
Dies scheint mir als ein Grund für besagtes "Chillen" möglich zu sein.
EDIT: Zitat (ich bin echt zu blöde "Quote" zu schreiben )
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Welch´Geschöpf ist doch der Mensch,
Ihm ist nichts gut und schlecht von selbst,
er muss es sich so denken,
Und niemals scheint mir,
ist gefährlicher des Menschen ganze Art,
Als wenn er ohne jeden noch so kleinen Zweifel wähnt, er habe Recht.
Der Stamm: www.stammwelfen.de
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Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zuletzt von FarinU am 18.04.2008 - 00:23.
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Beitrag vom 18.04.2008 - 00:19 |
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Fröschel |
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RE: RE: Ein paar Antworten |
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Zitat Original geschrieben von Michael
Chillen ist für mich nicht Faulenzen, sondern ein Auseinandersetzen mit Dingen, die mich bewegen. Egal, ob ich dafür allein bin oder auch in einer Gruppe zusammen. |
Für dich, wohlgemerkt. Chillen (im Sinne des Wortes: abkühlen = to chill) wird in der Jugendszene - und ich arbeite in ihr- gebraucht im Sinne von abgammeln, abhängen, nichts Produktives tun, Zeit totschlagen. Ich wäre ja froh, wenn meine Chiller, die wieder mal die Schule oder die Arbeit/ das Praktikum geschwänzt haben, nicht chillen, sondern über Dinge, die sie bewegen nachdächten.
Frohen Gruß: Fröschel
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Beitrag vom 18.04.2008 - 00:26 |
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RE: RE: Ein paar Antworten |
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90 Beiträge
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Hallo Qualle!
Zitat Original geschrieben von Qualle
Zitat Gendering bzw. Gender Mainstreaming:
Es ist erstaunlich, welch sinn- und inhaltslose Begriffe fehlgeleitete Menschen erfinden können. (Ich bin der Meinung, dass der Erfinder dieses Begriffs mit einem lebenslangen Rede- und Schreibverbot belegt werden sollte, damit er/sie nicht noch mehr derartigen Unfug verbreiten kann).
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Und was ist jetzt genau dein Punkt? Was spricht gegen Gendering? Das habe ich deinem dem Gendering gewidmeten Absatz nicht entnehmen können. |
Ich habe von "Gender Mainstreaming" zum ersten Mal am vergangenen Wochenende auf dem Kongress gehört. Ich bin - jedenfalls zur Zeit - bestimmt nicht der kompetenteste Fachmann dafür. Deshalb bitte ich dich, einfach das zu lesen, was Christa Meves, Gabriele Kuby und andere Fachfrauen dazu gesagt und geschrieben haben.
Zitat Original geschrieben von Harry
: „Untätiges Herumsitzen und Faulenzen ist verboten.“ |
Zitat Das finde ich sehr interessant!
Wird sich unterhalten oder so auch als untätig verbucht? Das ist keine sarkastische Frage, das finde ich wirklich interessant!
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Kommt darauf an, worüber man sich unterhält. Wir haben uns in den Lagern immer viel Zeit für Reflexion genommen. Die Reflexion war für mich immer das Wichtigste im Lager. Meinen Kornetts (natürlich nicht den 10-jährigen Jupfis) habe ich immer gesagt. "Wir machen unser ganzes Lager-Programm (Geländespiele etc.) eigentlich nur, um danach darüber reflektieren zu können." Einige haben das verstanden, andere habe es als "typischen Psychokram von Harry" abgetan.
Selbstverständlich war es auch "erlaubt", während der Reflexion mal einen Witz zu erzählen (die meisten Witze zur Auflockerung der Reflexion habe ich selbst gemacht), aber es war mir immer wichtig, nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren, und das war - wie ich immer betonte - dass die Kinder in einer Woche Pfadfinderlager mehr für ihr Leben lernen als in einem Jahr Schule.
Unter "Untätigem Herumsitzen und Faulenzen" verstand ich (andere Leiter mögen das anders gesehen haben) absolutes Faulenzen, wie es auch BiPi scharf kritisiert hat. Wie ich schon schrieb: Zur Erholung von körperlicher Arbeit kann man lesen, aber auch miteinander Erfahrungen austauschen, diskutieren, meditieren etc. Mir war auch immer wichtig, dass man in erster Linie etwas für die Gruppe bzw. das Lager tut. Drum habe ich es nicht so gern gesehen, wenn ein Jungpfadfinder in seiner Freizeit allein im Zelt lag und ein Buch las. Ich sagte diesen Kindern, dass sie das Buch auch zu Hause lesen könnten. Im Lager sollten sie sich doch lieber mit den anderen Kindern beschäftigen. Das muss nicht immer Arbeit oder eine hochgeistige Beschäftigung sein. Eine Jupfi-Sippe ließ z.B. in einem Lager im Bach Rindenschiffchen schwimmen. Das ist doch völlig in Ordnung! Die Kinder sitzen dabei nicht faul herum, sondern bewegen sich (was schon aus gesundheitlichen Gründen gut ist), sie tun etwas gemeinsam (was aus pädagogischen Gründen gut ist) und vielleicht lernen sie dabei noch was über Wasser, Baumrinde etc. etc.
Ich hoffe, deine Frage ist damit beantwortet.
Herzlich GUT PFAD
Harry
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Harry am 18.04.2008 - 00:45.
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Beitrag vom 18.04.2008 - 00:41 |
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RE: RE: RE: Ein paar Antworten |
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Zitat Original geschrieben von Fröschel
Für dich, wohlgemerkt. Chillen (im Sinne des Wortes: abkühlen = to chill) wird in der Jugendszene - und ich arbeite in ihr- gebraucht im Sinne von abgammeln, abhängen, nichts Produktives tun, Zeit totschlagen. Ich wäre ja froh, wenn meine Chiller, die wieder mal die Schule oder die Arbeit/ das Praktikum geschwänzt haben, nicht chillen, sondern über Dinge, die sie bewegen nachdächten.
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... andere brauchen zum Chillen eine Wasserpfeife oder sonstige Rauschmittel, wieder andere Chillen am Weiher beim Angeln, andere gehen zum chillen in die Kirche.
Meinetwegen alles Auslegungssache. Aber Chillen hier als Faulenzen zu bezeichnen halte ich schlicht für falsch.
Und selbst wenn einer 2 Stunden Holz gehackt hat, oder in der Lagerküche mitgeholfen hat, oder die Gruppe an einem heißen Tag eine anstrengende Wanderung gemacht hat, dann ist auch mal Chillen im Sinne von einer Stunde Faulenzen erlaubt.
Desweiteren bitte ich doch wieder zum Thema zurückzukommen, da ich sonst hier dicht mache.
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Wenn du gelernt hast, daß man mit Ochsen nicht kommunizieren kann, läßt du es bleiben und lebst viel entspannter (Zitat Namargon Tree) |
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Beitrag vom 18.04.2008 - 00:53 |
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Zitat Original geschrieben von Harry
Chillen:
Vor einigen Jahren las ich im Internet-Profil eines Mädchens bei „Hobbys“ das Wort „Chillen“.
Ich hatte keine Ahnung, was für eine Art „Hobby“ das sein soll, und brauchte eine ganze Weile, um es herauszufinden. Ich kam zu dem Ergebnis, dass es vermutlich das ist, was in der Lagerordnung meiner Pfadfinderlager mit folgendem Satz beschrieben wurde: „Untätiges Herumsitzen und Faulenzen ist verboten.“
Natürlich wurde bei uns niemand bestraft, der untätig herumsaß und faulenzte. Wir Leiter mussten relativ selten einen untätig herumsitzenden Jungpfadfinder ermahnen, etwas Sinnvolles zu tun. Das besorgten die Jungpfadfinder selbst. Die Kornetts, aber auch „normale“ Mitglieder, fragten die untätig Herumsitzenden, ob sie denn nichts zu tun hätten. Einmal erklärte ein Jungpfadfinder, er hätte im Moment tatsächlich nichts zu tun, worauf sein Kornett zu ihm sagte: „Dann geh in den Wald und scheiß a bissel!“
Mir war es immer lieber, wenn Jungpfadfinder in ihrer „Freizeit“ zwischen dem Mittagessen und dem Beginn des Nachmittags-Programms Holz holten und es klein hackten oder wenn sie sich auf das nächste Geländespiel vorbereiteten, den Umgang mit Karte und Kompass übten, Spiel-Strategien entwickelten etc.
BiPi schlug übrigens vor, zur Erholung von geistiger Arbeit körperlich zu arbeiten und umgekehrt. Er schrieb in ROVERING TO SUCCESS: „Mit Ruhe meine ich nicht Faulenzen, sondern einen Wechsel der Beschäftigung. Bei mir kann dieser Wechsel der Beschäftigung recht verschiedenartig sein. So bestand er zum Beispiel einmal darin, dass ich durch einen schlammigen Fluss watete, um das dort wuchernde Unkraut zu beseitigen.“
Für einen hauptsächlich körperlich arbeitenden Menschen kann die Erholung darin bestehen, dass er etwas liest oder Kreuzworträtsel löst – aber bestimmt nicht darin, dass er „chillt“.
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also ich persönlich genieße es in der tat, ab und an auch mal einfach "nichts" zu tun... gerade in der mittagspause auf lagern finde ich es wunderbar, einfach ein bisschen gemütlich in der schattigen jurte zu sitzen oder zu liegen, die seitenplanen hochgeklappt, und ein bisschen auf der klampfe herumzuklimpern.
wenn ich den ganzen tag nur körperliche und geistige arbeit abwechseln würde, würde ich glaube ich kaputt gehen. es muss ja nicht jeder hyperaktiv sein um es mal überspitzt zu sagen.
Zitat Original geschrieben von Harry
Gendering bzw. Gender Mainstreaming:
[...]
Für alle, die etwas gegen das sog. „Gender Mainstreaming“ unternehmen wollen, findet vom 4. bis 6. Juli 2008 eine Tagung des Vereins „Verantwortung für die Familie“ e.V. (VFA) / Freundeskreis Christa Meves auf der Burg Wernfels bei Ansbach statt.
Thema: „Als Mann und Frau schuf er sie“ (siehe dazu: www.christa-meves.de )
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also ich persönlich möchte mich, wenn ich später heirate und kinder bekomme, genauso um die kinder kümmern wie meine zukünftige frau. ebenfalls können hausarbeit und beschaffung des lebensunterhalts gleichmäßig verteilt werden. siehst du da ein problem drin?
gleichberechtigung und gleichstellung der frau ist nicht unbedingt gleichmacherei der geschlechter.
über christa meves lese ich in wikipedia:
"Für Meves wird die Bundesrepublik Deutschland durch eine seit 1968 andauernde liberal-neomarxistische feministische Ideologie bestimmt, die unmittelbar für folgende Missstände in der Gesellschaft verantwortlich sei:
Geburtenrückgang
Hohe Ehescheidungenrate
Unruhige, psychotherapeutisch behandlungsbedürftige Kinder,
Ein immer mehr absinkendes Leistungsniveau,
20 Prozent der Schüler ohne Schulabschluss,
51 Prozent der Studenten ohne Universitätsexamen,
Sinkende Zahl der Eheschließungen,
Massenabtreibung,
Hohe Kriminalitätsrate,
Entwicklung der Depression zur zweithäufigsten Krankheit."
das grenzt ja schon an verschwörungs-theorie. schön, wenn man für so viele dinge eine konkrete wurzel des übels entdeckt, der man alles zuschieben kann.
Zitat Original geschrieben von Harry
Ich bin davon überzeugt, dass BiPi die Ansicht von Christa Meves, Gabriele Kuby und Eva Herman teilen würde (siehe dazu auch seinen Abschiedsbrief an die Pfadfinderinnen der Welt).
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darüber können wir nur mutmaßen, selbst wenn: B.P. war auch nicht fehlerfrei und allwissend.
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Beitrag vom 18.04.2008 - 00:54 |
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RE: RE: RE: Ein paar Antworten |
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Zitat Original geschrieben von Fröschel
Chillen (im Sinne des Wortes: abkühlen = to chill) wird in der Jugendszene - und ich arbeite in ihr- gebraucht im Sinne von abgammeln, abhängen, nichts Produktives tun, Zeit totschlagen.
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Hallo Fröschel,
ich denke, dass du damit absolut Recht hast.
Wir sollten Kuhmann fragen, was die von ihm kritisierten Pseudo-Pfadfinder tatsächlich getan haben. Ich denke, dass sie bei ihrem "Chillen" nicht meditiert haben, sondern - wie ich in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema geschrieben habe - einfach herumgammelten.
Wenn Michael eine andere Definition von "Chillen" hat, ist das ja OK. Aber die Realität dürfte das sein, was Fröschel beschreiben hat.
HGP
Harry
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Beitrag vom 18.04.2008 - 00:55 |
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ich finde nach wie vor auch nichts schlechtes daran, in pausen rumzugammeln (auch ohne meditation), wenn sonst auf dem lager fettes programm gerissen wird.
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Beitrag vom 18.04.2008 - 00:59 |
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RE: RE: Ein paar Antworten |
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90 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von tija
über christa meves lese ich in wikipedia:
"Für Meves wird die Bundesrepublik Deutschland durch eine seit 1968 andauernde liberal-neomarxistische feministische Ideologie bestimmt, die unmittelbar für folgende Missstände in der Gesellschaft verantwortlich sei:
Geburtenrückgang
Hohe Ehescheidungenrate
Unruhige, psychotherapeutisch behandlungsbedürftige Kinder,
Ein immer mehr absinkendes Leistungsniveau,
20 Prozent der Schüler ohne Schulabschluss,
51 Prozent der Studenten ohne Universitätsexamen,
Sinkende Zahl der Eheschließungen,
Massenabtreibung,
Hohe Kriminalitätsrate,
Entwicklung der Depression zur zweithäufigsten Krankheit."
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Nun, zu DIESEM Thema bin ich sowohl aufgrund meines Studiums als auch aufgrund meiner 25-jährigen Berufserfahrung als Kinder- und Jugend-Psychologe ein kompetenter Fachmann, und ich kann guten Gewissens sagen: Christa Meves hat damit absolut Recht.
Die einzigen, die das nicht wahrhaben wollen, sind die liberal-neomarxistischen Dogmatiker.
HGP
Harry
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Beitrag vom 18.04.2008 - 01:03 |
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dogmatiker mag ich auch nicht. wo überall die sitzen wäre aber noch zu klären.
aber damit sind wir schon genug off-topic (sorry!!) und sollten diesen punkt an der stelle hier abschließen. können wir von mir aus in einem extra-topic weiterdiskutieren falls du möchtest.
EDIT: damit ich nicht missverstanden werde: mit dem zweiten satz will ich nicht dich, harry, als dogmatiker bezeichnen, dafür kenne ich dich deutlich zu wenig.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von tija am 18.04.2008 - 01:30.
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Beitrag vom 18.04.2008 - 01:21 |
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Zitat Original geschrieben von tija
dogmatiker mag ich auch nicht. wo überall die sitzen wäre aber noch zu klären.
aber damit sind wir schon genug off-topic (sorry!!) und sollten diesen punkt an der stelle hier abschließen. können wir von mir aus in einem extra-topic weiterdiskutieren falls du möchtest. |
Dann lass mich hier bitte noch eines hinzufügen:
Ich habe vor knapp 30 Jahren mein erstes Praktikum im Rahmen meines Psychologie-Studiums gemacht – im Psychologischen Dienst der Berufsberatung des Arbeitsamts. Das war mal etwas völlig anderes als meine Pfadfinderarbeit. Ich machte verschiedene Tests mit den Jugendlichen (Schüler der jeweils letzten Klasse ihres Schulart: Hauptschule, Realschule, Gymnasium) und führte mit den Schülern sog. „Explorations-Gespräche“. Ich wertete die Test aus und besprach danach die Ergebnisse mit dem Leiter des Psychologischen Dienstes. Und ich war erstaunt, dass er – ohne die betreffenden Schüler persönlich gesehen oder gesprochen zu haben – nur aufgrund der Testergebnisse, der Schulzeugnisse und gewisser von mir bei den Explorations-Gesprächen festgestellten und schriftlich vermerkten Verhaltensweisen der Schüler treffergenau sagen konnte, wer von den Jugendlichen aus einer zerrütteten Familie bzw. geschiedenen Ehe stammte.
Das war vor 30 Jahren. Seit damals wissen wir, welche Folgen die Zerstörung von Ehe und Familie durch liberal-neomarxistische Dogmatiker (die es heute durchaus auch in der CDU und in der Katholischen Kirche gibt, auch wenn sie sich geschickt als „moderne Christen“ tarnen) hat. Würden diese modernistischen Dogmen wie „Emanzipation“ und sog. „Selbstbestimmung“ (die in Wirklichkeit eine Fremdbestimmung durch die falschen Grundsätze der 68er ist) endlich beseitigt bzw. als menschenfeindlich entlarvt, gäbe es weniger verhaltensgestörte Kinder und Jugendliche und eine harmonischere Gesellschaft, deren Fundament Nächstenliebe und nicht Egoismus ist.
HGP
Harry
PS: Ich denke nicht, dass das "off-topic" ist - im Gegenteil: Es ist die Kernfrage des Pfadfinder-seins, ob wir eine libertinistisch-hedonistische Gesellschaft wollen oder eine soziale, familiäre und menschenfreundliche. Das ist tausendmal wichtiger als Zelten, mit Karte und Kompass durch den Wald laufen etc. (so gern ich das immer getan habe und so wichtig diese Dinge im Pfadfindertum sind).
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Harry am 18.04.2008 - 01:40.
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Beitrag vom 18.04.2008 - 01:29 |
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