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Keine neuen Beiträge, seit Ihrem letzten Besuch am 18.10.2025 - 07:48.
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Autor |
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RE: Grenzerfahrung & Bewährung |
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Zitat Original geschrieben von spirou
Hi sebl, auf dieser Ebene ist die Diskussion sachlich und tauglich.
Natürlich kann ich als Bund auf das „Soldatische“ oder „Ritterliche“ setzen und die männerbündisch-heldische Tradition fortführen. Interessant ist aber, dass es für Jugendliche (auch Jungen!) noch viele andere Leitbilder gibt, die Grenzerfahrungen und Bewährung ermöglichen – und die sind in der JB bis heute erfolgreich. Beispiele:
- Da ist der fahrende Scholar des Wandervogels, der sich im realen Leben der großen Fahrt (in ferne Länder, Weltfahrten) bewähren und daran reifen kann.
- Da ist der Weltentdecker der Tuskschen Jungenschaft, dessen Fahrten zu Expeditionen ins Unbekannte werden. Der „Fahrtenbericht 29“ ist ja auf weiten Strecken eine Art Expeditionstagebuch.
- Da ist der feinsinnige und kundige Waldläufer und Naturforscher, den tejo mit der Nachkriegsjungenschaft etabliert hat („Lautlos wandert der Große Bär“). Die Waldjugend hat z.B. wichtige Impulse von ihm aufgegriffen.
Es gibt also ganz verschiedene Möglichkeiten, sich als Jugendlicher zu bewähren und Abenteuer zu erleben. Und dabei spielen Selbstdisziplin und Askese genauso eine Rolle wie sich gehen lassen und Schlemmen. „Wir können alles besser!“, hieß es ja bei der Jungenschaft… Warum Härte also extra „trainieren“, wenn ein erfülltes Bundes- und Fahrtenleben all das täglich bereit hält?
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Moin spirou,
hier liegt der Hund begraben. Og. Scherfische Fahrt, Tuskisches Lappland und Wildniserfahrung sind genau unsere Impulse. Ich sage es mal ganz umgangssprachlich: Einen "Weichei" kann ich mit o.g. Abenteuer neue Horizonte geben, er kann reifen und Erfahrung sammeln, er wird stärker und härter.Gut das Wort "Hart" kommt hier nicht so gut an, aber ich bin der Meinung, dass wir das selbe sagen wollen lediglich die Wortwahl ist verschieden. Wildnisfahrten in der gefestigten und kleine Gruppen (Sippe und Horte) sind gut geeignet. Allerdings darf man niemanden mit solchen Fahrten überfordern, dennoch müssen Jugendliche in der pubertären Zeit gefordert werden, wie ich schon gesagt habe sie müssen auch ihre körperlichen Grenzen er--fahren und spüren.
Männerbündische Gemeinschaften ritterlichen Stils gehören nicht der Vergangenheit an. Sie haben eine Existenzberechtigung. Ritterliche oder soldatische Tugenden, die übrigens auch im Pfadfindergesetz verankert sind können nur standhalten, wenn das Leitbild der "Nächstenliebe" im MIttelpunkt steht. Das neue Testament steht in unserem Bund mehr im Mittelpunkt als das "alte". Dennoch als Pfadfinder und als Christen sollen wir Herausforderungen annehmen. Jesus ist auch mit seiner Sippe (Jünger) tagelang durch die Wüste gelaufen, in der Einsamkeit weit weg, von Konsum und Angepasstheit, mit seinen Freunden und hat dabei die Erkenntnis gesucht bzw. wollte so Gott näher sein. Man kann auch sagen, dass wir uns auf unsere Fahrten stärken bzw. jetzt wird es wieder unheimlich für einige Leser "stählen" ;-) damit wir unser Alltagsleben besser meistern können. Die Gestalt des heiligen Georg sehe ich nicht im Kampf gegen irgendwelche Ungeheuer, sondern als Vorbild gegen das objektive "Böse" anzugehen. Erst muss ich mich selber im Griff haben um dann auch in der Gesellschaft wirken zu können.
Fröschel hat des Weiteren auch recht wenn er behauptet, dass die Älterenarbeit eine ziemlich schwere Sache sei. Konzepte um Ältere zu halten gibt es eine ganze Menge (Roverarbeit/Kreuzpfadfinderarbeit,...) allerdings sieht die Praxis ganz anders aus.
Leitbilder kann es freilich viele geben, allerdings ist unser Leitbild die Gestalt des ritterlichen Menschen.
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Beitrag vom 16.04.2008 - 21:48 |
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RE: Pfadfinder und Pseudo-Pfadfinder |
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Zitat Original geschrieben von Harry
Statt jetzt gemeinsam zu überlegen, was wir gegen diese Pseudo-Pfadfinder unternehmen können, wird im PT darüber gemutmaßt, aus welcher „Ecke“ Kuhmann kommt, die Verfechter der Diktatur des Relativismus (der Begriff stammt von Papst Benedikt XVI.) beginnen damit, die Aussagen von Kuhmann zu zerpflücken, zu erklären, warum (möglicherweise) in Pfadfinderlagern gegammelt („gechillt“) wird, wann eine Kluft ordentlich und wann sie schlampig ist bzw. ob es so etwas wie eine schlampige Kluft gibt, ob, wann und warum es sinnvoll oder sinnlos ist, in Reihe und Glied zu laufen etc.
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Jetzt mal Butter bei die Delphine!
Lasst uns mal gemeinsam überlegen, was wir gemeinsam gegen die Pseudos machen können?
Harry, hast du schon eine gute Idee?
Wie kriegen wir die Gammler wieder auf den rechten Pfad? Wie BiPi richtig sagt, ist das doch alles nur eine Frage der Motivation (vergl. question of motivation)
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 16.04.2008 - 21:48 |
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sel.de |
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Zitat Original geschrieben von Harry
Zur Information für alle, die mich nicht kennen: Ich bin kein Militarist, sondern Wehrdienstverweigerer, halte überhaupt nichts von (para-)militärischem Drill, halte die Kluft für ein wichtiges Stilmittel im Pfadfindertum, aber nicht für das A und O, halte seelische Reinheit für wichtiger als die absolute Sauberkeit der Kleidung und nehme - wie auch andere hier - das Pfadfindergesetz sehr ernst (allerdings sollte man dann nicht nur auf das 4. Pfadfindergesetz Wert legen, sondern auch auf das 10. Pfadfindergesetz, dessen Aussage die Verfechter einer vermeintlich „modernen“ Einstellung zur Sexualität offenbar nicht begriffen haben).
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Jetzt wollte ich mal schnell noch das 10. Gesetz im Original nachlesen, und stelle fest, dass in der 1. Auflage von Scouting for Boys aus dem Jahre 1908 nur neun Gesetzte drin stehen.
Im übrigen bin ich der Auffassung, dass B.P. eine Bewegung gegründet und nicht das Heil verkündigt hat. Das bedeutet, dass ich mir seine Gedanken aufnehme, abwäge und prüfe. Ein Teil der Gedanken verwerfe ich (z.B. seine Speiseempfehlung Haferbrei oder seine Ansichten zur Reinhaltung der Rasse), ein Teil behalte ich bei. Mein Leben aber verantworte ich vor Gott und nicht vor B.P.
Es wirkt auf mich verlogen, auf der einen Seite zu argumentieren: B.P. hat aber gesagt... wenn man andere Aussagen nicht beachtet.
Ich denke man sollte vor allem ehrlich mit sich selber sein. Hierzu muss man sich eingestehen, dass B.P. sich in einigen Dingen irrte, in anderen aber auch heute hoch aktuell ist. Welcher Teil aber wo zu gehört, muss jeder selbst herausfinden. Wir hingegen müssen lernen, unterschiedliche Auffassungen auszuhalten.
P.S.
Nach meiner Erfahrung fördert ein ausgeglichenes Sexualleben die Reinheit der Seele. Harrys These ist damit falsifiziert.
@moke
Mir persönlich ist es relativ unwichtig was mein Glaubensbruder und Bischof von Rom Benedikt zu diesem Thema sagt. Als guter Lutheraner wünsche ich auch Dir mehr Gelassenheit in dieser Frage. Ich glaube kaum dass wir hier im Faden das klären können was unsere Väter und Mütter in mehreren hundert Jahren nicht schafften.
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Beitrag vom 16.04.2008 - 21:50 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von sel.de
Jetzt wollte ich mal schnell noch das 10. Gesetz im Original nachlesen, und stelle fest, dass in der 1. Auflage von Scouting for Boys aus dem Jahre 1908 nur neun Gesetzte drin stehen.
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Harry meint wohl das alte DPSG-Pfadfindergesetz, welches 10 Punkte hat. Und da ist das 10. eben: "Der Pfadfinder ist rein in Gedanken, Worten und Werken." Harry hatte mal auf einer seiner Pfadfinderseiten das alte DPSG-Gesetz geschrieben und darüber stand die Überschrift: "Das Pfadfindergesetz, wie es Baden-Powell formuliert hat". Das stimmt so ja nicht. Es wurde von der ersten DPSG-(Gründungs-)Versammlung in Altenberg in den späten Zwanziger Jahren so formuliert, so weit ich weiss. Vielleicht weiss es aber hier jemand genauer? B-Ps Pfadfindergesetz hat in der Tat nur 9 Punkte.
Zitat Original geschrieben von sel.de
Im übrigen bin ich der Auffassung, dass B.P. eine Bewegung gegründet .....hat. |
Ja, und das zu B.P.s eigener Überraschung. Er wollte gar keine Bewegung gründen, sondern nur Leitlinien für die Arbeit bereits existierender Jugendclubs und -vereinigungen geben. Und das führte- wie gesagt zu B.P.s Verblüffung (und Freude)- zur Gründung der Pfadfinderbewegung.
Frohen Gruß: Fröschel
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Beitrag vom 16.04.2008 - 22:08 |
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98 Beiträge
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Hey Ihr,
ich bin im Moment nicht sicher, ob Ihr noch von den gleichen Dingen schreibt. Schaut Euchmal die Zitate an (fett von mir):
Zitat Original geschrieben von Fröschel
Ich gehe noch weiter und behaupte: Wölflingsarbeit ist die wichtigste Arbeit in einem Stamm. Die schwierigste Arbeit im Stamm ist für mich die Elternarbeit.
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Zitat Original geschrieben von mokeCPD
b)Stämme, die nur aus Wölflingen plus eine (kleine/große) Älterenschafft bestehen, sind meines Erachtens nicht so gesund, die Sippenarbeit fehlt also...was sagst Du dazu?
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Zitat Original geschrieben von sebl
Fröschel hat des Weiteren auch recht wenn er behauptet, dass die Älterenarbeit eine ziemlich schwere Sache sei. Konzepte um Ältere zu halten gibt es eine ganze Menge (Roverarbeit/Kreuzpfadfinderarbeit,...) allerdings sieht die Praxis ganz anders aus.
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Mag sein, dass Fröschel Älterenarbeit gemeint hat - aber für mich steht da was anderes.
Könnt Ihr das mal auflösen?
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Gruß und Gut Pfad,
eto |
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Beitrag vom 16.04.2008 - 22:20 |
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pfiffo_2008 |
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von sebl
Wir wollen taugliche und geistig rege Pfadfinder und das eben gesagte gibt es nicht zum Nulltarif, sondern hat was mit Training der Fertigkeiten und Disziplin zu tun. Disziplin und schließlich die Selbstdisziplin sind der Schlüssel zur Pfadfindererziehung. Bei uns ist Härte Kultur und keine Dressur die nur nach außen getragen wird. Denn auch unsere Gesellschaft ist keine Kuschelgesellschaft, der Schwache geht leicht unter.
von pfiffo:
ei, ei, ei es ist immer wieder lustig und sehr interessant, was hier so geschrieben wird. großes lob an alle und danke, dass es den pt gibt.
aber zum thema, lieber selb, es ist nun zwei jahre her, dass meine kleine hündin bei mir eingezogen ist. seit dem wohne ich draußen und alleine auf dem wunderschönen land, etwa ein stückchen vor dem ende welt und genieße natur und leben. als der hund so etwa 10 wochen alt war, wurde es zeit, langsam, aber allmählich in die hundeschule zu gehen, also begann ich ( es ist mein erster hund) mich kundig zu machen, was es so gibt:
eine hundeschule bot an:
den hund in drei wochen zum absoluten gehorsam zu erziehen. die versprachen, dass er auf jedes wort hört, dass ich nie mehr meine rangfolge verliere, dass der hund diszipliniert sein wird und all das tut was er darf und unterlässt, was er nicht darf. die erziehung erfolgt unter ausschluss des herrchens, methoden u.a. "elektroschock, essensentzug, schmerzmethoden, würgehalsbänder, etc..."
-> ein gehorsamer hund, klang super, wer einen hund hat, weiß wie anstrengend ein tier sein kann, dass nicht hört....
achso,
die andere hundeschule bot eine erziehung aufgebaut auf dem instinktiven verhalten des hundes.
heisst soviel wie, ich halte dem hund ein leckerchen hin und er macht sitz. ich rufe ihn, belohne ihn und er kommt. ich kämpfe täglich mit ihm um die rangfolge, ich pflege ihn, lerne regeln, trainiere tag ein, tag aus mit ihm...
ich kann dir sagen, das ist anstrengend, denn ich habe mich für letzteres entschieden.
aber deute das mal, wie du willst.
übrigens, durch das dschungelbuch sind euch doch sicher diverse erziehungsstile bekannt???
der balu - antiautoritär
der baghira - jetzt muss ich überlegen, das war der strenge, richtig?
und akela, der leitwolf, der demokrat.
nun, akela war ja sozusagen auch "vater" von mowgli. lassen wir den mal außen vor. baghira war der strenge. aber so im wasser liegen, als bär, einen pimpfen auf dem bauch, der wiederum eine banane futter, lieder zu singen und sich im wasser treiben zu lassen, das finde ich ehrlich gesagt wunderbar (also das mit dem pimpfen bitte nicht falsch interpretieren) und da bin ich auch schon beim nostalgischen wandervogeltum...
(abgesehen davon, dass ich kostüme auch nicht mag....da geb ich dir also wieder recht)....wenn ich so auf einer schönen fahrt bin, mit meinen lumpen (wir pflegen kaum mehr mitzunehmen, als ein fahrender geselle mit hat) und meiner gitarre und ich bin ein par kilometer gelaufen, die sonne scheint, es gibt noch obst und brot im ranzen, es ist gerade nach mittag und da läuft so ein kleiner lustiger bach entlang, dann gibt es doch nix schöneres, als sich nun in die wiese zu legen, ein paar "blumige" DUR- lieder zu singen, einen apfel zu essen und klar zu haben: das leben ist schön....
am meisten spaß würde mir diese situation machen, wenn ich da unten im tal eine "kernige pfadfindertruppe" sehe, mit schwer beladenen rucksäcken, die schon 30 km gelaufen sind und ihr ziel heute sicher noch erreichen, und schweißgebadet sich auf den abend freuen, in einem kühlen nass, die anstrengung vom körper zu baden, das wasser wunderbare 9 grad und gerade willkommen, die angeschwollenen füße des langen marsches abschwillen zu lassen.
nun, das was ihr tut, ist sicher schön für euch und bereichernd. aber ich bin mir sicher das die art und weise so zu erziehen in keinster weise vorbildhaft für die meisten gruppen sein kann und für die gesellschaft schon gar nicht. die deutschen arbeiten ja wohl schon hart genug und lange genug und meiner meinung nach ist es heute eine tugend, zeit zu haben und in der lage zu sein, diese in ruhe und frieden genießen zu können.....
lieben gruß
pfiffo
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Beitrag vom 16.04.2008 - 22:23 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von eto
Mag sein, dass Fröschel Älterenarbeit gemeint hat - aber für mich steht da was anderes.
Könnt Ihr das mal auflösen?
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Ich meinte eigentlich die Arbeit mit den Eltern der Sipplinge/ Meutlinge. Aber es könnte auch ganz gut die Älterenarbeit gemeint sein. Dazu hatte ich ja einen eigenen Faden hier. Gemeint waren aber die Produkteure unserer Gruppenmitglieder.
GP: Fröschel
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Beitrag vom 16.04.2008 - 22:25 |
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pfiffo_2008 |
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RE: RE: Grenzerfahrung & Bewährung |
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Zitat Original geschrieben von sebl
Moin spirou,
....sie müssen auch ihre körperlichen Grenzen er--fahren und spüren.
pfiffo:
ich geb dir vollkommen recht. vollkommen.
es gibt jedoch unterschiede, wie man diesen prozess begleitet! partnerschaftlich, als berater und als begleiter, oder als
übergeordneter, der diese erfahrungen schon im vorfeld erlebt hat, sie kanalisiert und wenig raum lassen kann, denn jeder glaubt ja, die dinge, die er tut, sind die besten, sonst würde er sie nicht mehr tun.
ach, ich muss dochmal was nachsetzen. wie du ja sicher weisst, habe ich mich der pfadfinderei des längeren abgewandt. ich möchte dir kurz dar stellen warum, denn meine entscheidung hatte neben ganz persönlichen gründen und meiner entwicklung, die ich nun mal mitgemacht habe, auch ganz pragmatische gründe.
ich muss dir gestehen, ich bin der methode der JS nicht so im bilde. ich kenne die graue jungenschaft und ist sicher nicht "kernig" in deinen augen, sie ist für mich bündisch. und ist eigentlich schon auch der knackpunkt. owe, jetzt drift ich gleich in die alte frage ab, was ist bündisch, aber ich weiß kein anderes wort zu wählen....korrigiert mich ggf...ja?!
wenn ich also als "darüber stehender" gruppen(leiter?)-führer, mit der pädagogischen konzeption der pfadfinder jugendliche erziehe, wie ihr zb mit der methode "härte und disziplin", die ja nun im einklang mit der ur-idee von baden powell steht (denn ein jeder der späher brauchte seinen geist, seine nase, seine ohren und die gesundheit diesen dienst zu tun...(nicht zitiert)), dann frage ich mich aber schon, was für euch die "bündischen ideale oder methoden" sind.
das "klassische" vererben zb des wandervogels (für die, die es nicht wissen, wir machen das so, dass ein "älterer (das kann auch schon ein 15 jähriger sein) evtl einen jüngeren findet, sozusagen "ein schüler". dann als mentor bringt er ihm alles bei, was er kann. dieses lernen sucht sich der pimf auch bei "anderen mentoren" und erbt so von den älteren die jeweils "beherrschten" eigenschaften, die auswahl jedoch, trifft er ganz alleine) könnte ich gar nicht mit härte und disziplin "lernen" - oder kennst du da eine methode?
da ist neben dem "erben" nur noch das "erleben" - das wurde glaube ich schon angesprochen, die "hindernisse" einer fahrt zum beispiel. das sind herausforderungen, benannte "grenzen", die es dann zu meistern gilt. da muss dann natürlich eine gewisse härte auch gefordert werden.....meinst du sowas?
was bedeutet das eigentlich genau disziplin für dich? schläge beim stockkampf auszuhalten? in kurzen lederhosen im winter auf fahrt gehen? 30 km am tag.....
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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von pfiffo_2008 am 16.04.2008 - 22:40.
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Beitrag vom 16.04.2008 - 22:28 |
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Moderator 743 Beiträge
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Also in der 18.Auflage letzte von Bipi bearbeite Auflage hat das Gesetz 10 Punkte und der letzte ist der Pfadfinder ist sauber in Gedanken, Wort und Tat. Ebenso in der Weltbruderschaftsausgabe von 1955 hat es 10 Punkte und auch in späteren Ausgaben.
Der 10.Punkte wurde von B.P. etwa 1911 hinzugefügt.
http://en.wikipedia.org/wiki/Scout_Law
Edit:Rechtschreibung
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von phips am 16.04.2008 - 22:35.
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Beitrag vom 16.04.2008 - 22:30 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von phips
Also in der 18.Auflage letzte von Bipi bearbeite Auflage hat das Gesetz 10 Punkte un der letzte ist der Pfadfinder ist sauber in Gedanken, Wort und Tat. Ebenso in der Weltbruderschaftsausgabe von 1955 hat es 10 Punkte und in späteren Ausgaben.
Der 10.Punkte wurde von B.P. etwa 1911 hinzugefügt.
http://en.wikipedia.org/wiki/Scout_Law |
Mann, du (und Harry dann ja auch) hast ja Recht! Dies diem docet.
GP: Fröschel
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Beitrag vom 16.04.2008 - 22:33 |
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RE: Pfadfinder und Pseudo-Pfadfinder |
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98 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Jetzt mal Butter bei die Delphine!
Lasst uns mal gemeinsam überlegen, was wir gemeinsam gegen die Pseudos machen können? |
Versuch:
- selbst nach bestem Wissen und Gewissen arbeiten (dazu gehört auch persöhnliche Aus- und Weiterbildung)
- bewußt Kontakte außerhalb des eigenen Bundes suchen und pflegen
- die Qualität der eigenen Arbeit nicht durch Hinweise auf die Unzulänglichkeiten bei anderen aufzeigen
- bereit sein, die eigene Arbeit von anderen kritisch hinterfragen zu lassen und ggf. Konsequenzen zu ziehen (Kritik ist zunächst mal nichts Negatives und muss ihren Platz im Gedankenaustausch haben)
- die Arbeit anderer hinterfragen und das was bei ihnen als "gut" empfunden wird, an die eigenen Konzepte und Inhalte anpassen und integrieren
Zitat Original geschrieben von Löffel
Wie kriegen wir die Gammler wieder auf den rechten Pfad? Wie BiPi richtig sagt, ist das doch alles nur eine Frage der Motivation (vergl. question of motivation) |
Ich behaupte mal platt: die Masse gar nicht.
EDIT: Zitate gebastelt
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Gruß und Gut Pfad,
eto |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von eto am 16.04.2008 - 22:37.
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Beitrag vom 16.04.2008 - 22:35 |
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Fröschel |
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RE: RE: RE: Grenzerfahrung & Bewährung |
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Zitat Original geschrieben von pfiffo_2008
[quote]Original geschrieben von sebl
Moin spirou,
....sie müssen auch ihre körperlichen Grenzen er--fahren und spüren.
pfiffo:
ich geb dir vollkommen recht. vollkommen.
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Hier reiche ich dir ein mit dem Titel: "Wie zitiere ich richtig?"
Fröschel
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Beitrag vom 16.04.2008 - 22:47 |
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640 Beiträge
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Zitat [i] und da bin ich auch schon beim nostalgischen wandervogeltum...
(abgesehen davon, dass ich kostüme auch nicht mag....da geb ich dir also wieder recht)....wenn ich so auf einer schönen fahrt bin, mit meinen lumpen (wir pflegen kaum mehr mitzunehmen, als ein fahrender geselle mit hat) und meiner gitarre und ich bin ein par kilometer gelaufen, die sonne scheint, es gibt noch obst und brot im ranzen, es ist gerade nach mittag und da läuft so ein kleiner lustiger bach entlang, dann gibt es doch nix schöneres, als sich nun in die wiese zu legen, ein paar "blumige" DUR- lieder zu singen, einen apfel zu essen und klar zu haben: das leben ist schön....
am meisten spaß würde mir diese situation machen, wenn ich da unten im tal eine "kernige pfadfindertruppe" sehe, mit schwer beladenen rucksäcken, die schon 30 km gelaufen sind und ihr ziel heute sicher noch erreichen, und schweißgebadet sich auf den abend freuen, in einem kühlen nass, die anstrengung vom körper zu baden, das wasser wunderbare 9 grad und gerade willkommen, die angeschwollenen füße des langen marsches abschwillen zu lassen.
pfiffo |
bliebe nur noch zu erwähnen, das es da einen gewissen karl fischer gab, der das klotzen bevorzugte. also die linse auf endlos gestellt und mal nostalgisch losgeklotzt.
mal ganz abgesehen von nostalgie und abhärten. ich für meinen teil würde jeden belächeln, der sich wie einen packesel bepackt und munter losstiefelt um nach den ersten hundert metern sein enormes gepäck zu verfluchen.
wo bleibt denn da der genuss der landschaft wenn ich unter meinem gepäck stöhne.
bei dem thema gehen die meinungen wohl weit auseinander. es wird wohl so viele unterschiedliche meinungen geben, wie es bünde in deutschland gibt
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Beitrag vom 16.04.2008 - 23:19 |
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Zitat Original geschrieben von pfiffo_2008
Zitat Original geschrieben von sebl
Moin spirou,
....sie müssen auch ihre körperlichen Grenzen er--fahren und spüren.
pfiffo:
ich geb dir vollkommen recht. vollkommen.
es gibt jedoch unterschiede, wie man diesen prozess begleitet! partnerschaftlich, als berater und als begleiter, oder als
übergeordneter, der diese erfahrungen schon im vorfeld erlebt hat, sie kanalisiert und wenig raum lassen kann, denn jeder glaubt ja, die dinge, die er tut, sind die besten, sonst würde er sie nicht mehr tun.
ach, ich muss dochmal was nachsetzen. wie du ja sicher weisst, habe ich mich der pfadfinderei des längeren abgewandt. ich möchte dir kurz dar stellen warum, denn meine entscheidung hatte neben ganz persönlichen gründen und meiner entwicklung, die ich nun mal mitgemacht habe, auch ganz pragmatische gründe.
ich muss dir gestehen, ich bin der methode der JS nicht so im bilde. ich kenne die graue jungenschaft und ist sicher nicht "kernig" in deinen augen, sie ist für mich bündisch. und ist eigentlich schon auch der knackpunkt. owe, jetzt drift ich gleich in die alte frage ab, was ist bündisch, aber ich weiß kein anderes wort zu wählen....korrigiert mich ggf...ja?!
wenn ich also als "darüber stehender" gruppen(leiter?)-führer, mit der pädagogischen konzeption der pfadfinder jugendliche erziehe, wie ihr zb mit der methode "härte und disziplin", die ja nun im einklang mit der ur-idee von baden powell steht (denn ein jeder der späher brauchte seinen geist, seine nase, seine ohren und die gesundheit diesen dienst zu tun...(nicht zitiert)), dann frage ich mich aber schon, was für euch die "bündischen ideale oder methoden" sind.
das "klassische" vererben zb des wandervogels (für die, die es nicht wissen, wir machen das so, dass ein "älterer (das kann auch schon ein 15 jähriger sein) evtl einen jüngeren findet, sozusagen "ein schüler". dann als mentor bringt er ihm alles bei, was er kann. dieses lernen sucht sich der pimf auch bei "anderen mentoren" und erbt so von den älteren die jeweils "beherrschten" eigenschaften, die auswahl jedoch, trifft er ganz alleine) könnte ich gar nicht mit härte und disziplin "lernen" - oder kennst du da eine methode?
da ist neben dem "erben" nur noch das "erleben" - das wurde glaube ich schon angesprochen, die "hindernisse" einer fahrt zum beispiel. das sind herausforderungen, benannte "grenzen", die es dann zu meistern gilt. da muss dann natürlich eine gewisse härte auch gefordert werden.....meinst du sowas?
was bedeutet das eigentlich genau disziplin für dich? schläge beim stockkampf auszuhalten? in kurzen lederhosen im winter auf fahrt gehen? 30 km am tag.....
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Fahrtenerfahrung, die Technik der Fahrt, das Gefühl für weite und Abenteuer lernen die Pfadfinder nicht von Erben im Zweiersystem sondern in der Gemeinschaft der Gruppe. Das zentrale Erlebnis ist die Gruppenerfahrung und die Bewährung in der Gruppe/Sippe. Der Mentor ist der Kornett oder Sippenführer. Er hat eine Vorbildfunktion und führt durch sein Vorbild. Hier könnte man den Wandervogel W.Flex zitieren allerdings nur sinngemäß es sei die Pflicht eines Führers vorzuleben und ... wer es wissen will kann im "Wanderer zwischen den Welten" nachlesen. Mir geht es lediglich um Vorleben.
Wenn engere Freundschaften in der Sippe entstehen, dann ist und sollte auch der ältere Freund Vorbild sein und seine Erfahrung dem jüngeren Freund weitergeben, dass ist vollkommen klar und nicht eine Erfindung des Wandervogel, sondern soweit ich weiss der historischen Kreuzritter bzw. Templerritter, die einen Dualismus in Symbolen und Beziehungen gefordert haben.
Ob eine Sippe gleichaltrig und der Führer älter ist oder ob sie altersmäßig durchmischt ist spielt keine Rolle als Pfadfinder lernen wir und leben in einer verbindlichen kleinen Gruppe.
Da rüber hinaus verstehst meine Andeutung nicht, dass Härte Kultur sein soll,... zur besseren Verständnis: dass heisst bspw. in brenzligen Situationen sollen sich die Pimpfe überwinden auch mal was unangenehmes zu machen, ansatt herumzuheulen ;-) oder alles in die Ecke zu schmeißen. Und wenn wir uns überwinden sollen wir freudig ans Werk gehen. Das ist mit o.g. Ausdruck gemeint. Nicht gemeint ist bewusste "Hartmachung" der Pimpfe durch sinnentleerte Aktionen. Um es freundlich auszudrücken es handelt sich hierbei um eine Kultivierung der Selbstbeherrschung.
Fahrten und insbesondere Großfahrten sind keine stumpfen Freizeitveranstaltungen, wer sein Ziel erreichen möchte muss was dafür tun. Wir gehen lediglich mit Affen auf Fahrt also mit wenigen Hilfsmittel lehnen Plastik- und Hightecausrüstung ab. Die Kultivierung des "Einfachen" in einer Zeit wo wir alles haben können ist bewusster Verzicht auf Luxus bzw. auf das wesentliche im Leben.
Fahrt ,Feuer und Lied stehen bei uns, die wir uns auch als "eine" Art der Erben der bündischen Jugend sehen im Erlebnis-Mittelpunkt.
Der tuskische und scherfische Geist widerspricht folglich nicht unserer pfadfinderischen Auffassung. Man sollte ein Fahrt geniessen, wie Du auch mit der Andeutung des Apfelessens und Dur Liedersingen angesprochen hast. Genau, das Leben ist schön und als Pfadfinder wollen wir das große Leben wagen und entdecken. Dennoch dürfen wir uns nicht immer schonen. Ich weiss nicht, ob Du Max Himmelheber kennst aber ein Spruch von ihm heisst: Schont Euch nicht! Ob ich nun 20 km oder 30 km laufe hängt davon ab was meine mir anvertrauten Pimpfe abhaben können. Grenzen müssen gespürt werden das wiederhole ich jedes mal aber überfordern ist nicht zweckmäßig. Meine Leute können laufen laufen laufen wenn es daruf ankommt 100 Km in 20 Stunden Und? Wenn es sein muss als Bewährung warum nicht?Allerdings auf Fahrt will ich die Natur und meine Gruppe und mein eigenes Ich erringen und spüren. Es gibt viele Formen der Fahrt vom Klotzmarsch bis zum Hajk oder einem Raid oder einer ganz normalen Fahrt. Der Mix belebt das Gruppenleben. Ich bin des Weiteren der Meinung, dass ein individuelles Glücksgefühl nur durch Anstrengung erlebbar ist. Durch altersgerechte ! Herausforderungen schweiße ich eine Gruppe zusammen. Gemeinsam sein gemeinsam tun und gemeinsam "leiden" . Ich kann es nochmals betonen,dass das nicht heisst Pimpfe fertigzumachen. Du hast es selbst gesagt eine Fahrt kann auch mal hart sein. So ein Gruppenerlebnis ist nicht immer das schlimmste.
Aber um in einer Gruppe Fahrt zu erleben mit gutem Gesang an einem lieblichen See in den Bergen muss ich kein Wandervogel sein.
Auch der Glaube, dass das Lager eine nur typische pfadfinderische Aktivität sei, ist historisch falsch. Die Kultivierung des Lagergedanken ist in der Frühphase der Weimarer Zeit aus der Synthese des Wandervogels und der Pfadfinder (Neupfadfnder,der Weisse Ritter,...) entstanden. Aus dieser Synthese sind die "Bünde" entstanden also die bündische Jugend. Fahrt und Lager standen als unterscheidliche Erlebniswelten aber gleichrangig nebeneinander.
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Beitrag vom 16.04.2008 - 23:33 |
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pfiffo_2008 |
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ja, also ich bin nicht tausendprozent wandervogel"bibel"fest, aber karl fischer ist ist dann wohl eher der "sebl" (ich hoffe, das ist keine beleidung für dich?!) unter den wandervögeln gewesen, denn er pochte ja autoritär auf "zünftigen fahrtenstil" und "kilomter schrubben".
während eine der spaltungen und ja, die gab es schon um 1900 enstanden die ersten paralell laufenden wandervogelgruppen. während fischer weiter auf seine ideale pochte (und das finde ich auch nicht schlimm) und an mitgliedern gewann, immer größere fahrten gestaltete - waren andere wandervögel drauf und dran, sich mehr dem singen, bzw dem musischen, zu widmen uns sich auf fahrten zu machen die nicht ausschließlich des wanderns statt fanden, sondern sich mehr zu einer sinnvollen art des wanderns entwickelten*1.
also ich kann jetzt eigentlich...nur für meinen bund sprechen, bin mir aber sicher, dass die meisten mir bekannten bünde diese art des auf fahrt gehens vorziehen.
*1 was das bedeutet? nun frank fischer (steglitzer wandervogel um 1900) schreibt dazu:
(auszug)
(zitatanfang)
...es heisst, eine zufällige gesellschaft von älteren und jüngeren schonend und fest in eine einheit verschmelzen, die gemeinsam mit dem leben draußen fertig wird, und es heisst, aus dieser einheit heraus und mit ihr fühlend, ein lebensbild der durchwanderten welt zu gestalten, die eindrücke und wechselfälle einzelner tage in der erinnerung zu festen werten zusammenzuschließen....
(zitateende)
gefällt mir zb als erklärung. was aber heute heisst, warum sollte ich zb in die tiefen afrikas oder russland oder asiens usw vordringen, um dort dann mit meiner gruppe kilometer zu schrubben, am schlimmsten noch in wäldern, wo ich erst mal gar nix von der kultur mitkriege.....
wenn ich die möglichkeit habe, das land zu bereisen, zu befahren. mit den "bewohnern" abends zu singen, zu trinken und zu tanzen, bei leuten in wohnungen, in kirchen, bei der polizei zu pennen, auf pritschenwagen, oder jeeps, lkws oder pickup, in bussen pkws, auf pferdewagen zu trampen, mit zug und bus zu fahren.
an einem ort verweilen und "das tagesziel" aus dem auge zu verlieren, das ich vielleicht gar nicht hatte......
(was nicht ausschließt auch mal ordentlich zu wandern!)
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Beitrag vom 16.04.2008 - 23:46 |
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