Logo Pfadfinder-Treffpunkt
Mittwoch, 15. Oktober 2025
  • ONLINE-STATUS

  • Besucher
    Heute:
    3.525
    Gestern:
    24.894
    Gesamt:
    27.797.146
  • Benutzer & Gäste
    4773 Benutzer registriert, davon online:
    HEINO
    und 498 Gäste
 
Start Einloggen Einloggen Die Mitglieder Das Foren-Team Suchfunktion
75826 Beiträge & 5204 Themen in 29 Foren
Keine neuen Beiträge, seit Ihrem letzten Besuch am 15.10.2025 - 07:45.
  Login speichern
Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Das Lieder-Board » IST: Umgang mit Liedgut / WAR: Zwei Totenschädel trafen sich geschlossen

vorheriges Thema   nächstes Thema  
95 Beiträge in diesem Thema (geschlossen) Seiten (7): < zurück 2 3 (4) 5 6 weiter >
Autor
Beitrag
jergen ist offline jergen  
RE: Recherche
1665 Beiträge
-Offtopic-

Zitat
Original geschrieben von rosé

Natürlich ist es dann wiederum auch interessant, welches im Nationalsozialismus entstandene Liedgut Eingang in die jugendbewegten Bünde der Nachkriegszeit fand. (Man wird rasch feststellen, dass der vielfach zitierte Fahrtenpass mit einem Mal gar keine Ausnahme darstellt, was Liedgut aus der Hitlerjugend betrifft.)

Darf ich auf kleine Differenzen zwischen Nachkriegszeit und 1995 (Druckjahr des Liederpass') hinweisen? verwirrt Fast überall ist dieses Liedgut spätestens in den 70er und 80er Jahren aus den Liederbüchern geflogen - und ich kenne keinen Bund außer BHJ/Freibund und Wiking-Jugend, der Lieder aus dem ideologischen Kernbestand der HJ übernomen hat.

-Ende offtopic-
Beitrag vom 01.04.2008 - 22:24
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von jergen suchen jergen`s Profil ansehen jergen eine E-Mail senden jergen eine private Nachricht senden jergen zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
rosé ist offline rosé  
111 Beiträge
rosé`s alternatives Ego
moin jergen, erweitere gerne nachkriegszeit auf allgemein nach 1945 und gucke dir gerne dazu zb ältere liederbücher mit dem roten einband und vogel an.

rosé


Beitrag vom 01.04.2008 - 23:31
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von rosé suchen rosé`s Profil ansehen rosé eine E-Mail senden rosé eine private Nachricht senden rosé zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Malte ist offline Malte  
RE:
Moderator
1559 Beiträge
Malte`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von rosé

moin jergen, erweitere gerne nachkriegszeit auf allgemein nach 1945 und gucke dir gerne dazu zb ältere liederbücher mit dem roten einband und vogel an.

rosé




wie du schreibst: ältere liederbücher diesen typs.

wenn der fahrtenpass ein ähnliches großreinemachen im innern vornehmen würde und das braune aus den ecken kehrt, dann wäre man mit dem freibund wieder ein, zwei schritte weiter cool



www.myspace.com/bruncken

Beitrag vom 02.04.2008 - 11:34
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Malte suchen Malte`s Profil ansehen Malte eine E-Mail senden Malte eine private Nachricht senden Malte zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
meister lampe79 ist offline meister lampe79  
RE: RE:
640 Beiträge
meister lampe79`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Malte_B
dann wäre man mit dem freibund wieder ein, zwei schritte weiter cool



die grosse frage für mich lautet eher: ist der freibund überhaupt gewillt sich zu ändern bzw. vom rechten spektrum zu distanzieren?

denn diskussionstechnisch könnzen wir die tollsten ideen haben oder uns tausendlam im kreis drehen, nur wenn der freibund nicht möchte hat der rest der bündischen szenerie pech gehabt.
es gibt bestimmt freibundler die hier mitlesen und sich über diesen diskussionszirkus hier herzlichst schlapplachen.



http://www.rheinischersingewettstreit.de


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von meister lampe79 am 02.04.2008 - 13:26.
Beitrag vom 02.04.2008 - 13:08
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von meister lampe79 suchen meister lampe79`s Profil ansehen meister lampe79 eine private Nachricht senden meister lampe79`s Homepage besuchen meister lampe79 zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Steini ist offline Steini  
Moderator
976 Beiträge
Steini`s alternatives Ego
ad meisterlampe79

bitte bei diesem Faden nicht schon wieder auf das Freibund Thema lenken. Wenn du Gesprächsbedarf hast einen eigenen Faden bitte eröffnen!



Gut Pfad!
steini

Sapere aude!, Wage zu Wissen!
Beitrag vom 02.04.2008 - 13:10
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Steini suchen Steini`s Profil ansehen Steini eine E-Mail senden Steini eine private Nachricht senden Steini zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
meister lampe79 ist offline meister lampe79  
640 Beiträge
meister lampe79`s alternatives Ego
da hab ich mich wohl im faden vertan. so eine erkältung kann die wahrnehmung doch sehr beeinträchtigen



http://www.rheinischersingewettstreit.de
Beitrag vom 02.04.2008 - 13:27
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von meister lampe79 suchen meister lampe79`s Profil ansehen meister lampe79 eine private Nachricht senden meister lampe79`s Homepage besuchen meister lampe79 zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
hubertus ist offline hubertus  
Archiv
13 Beiträge

Ich bin kein Akedemiker und habe mir keine Ziele gesetzt unter denen ich versuche ein Archiv zu betreiben außer denjenigen einer weitmöglichsten Vollständigkeit. Ich stelle es mir als ein Ding der Unmöglichkeit vor sich mit den Inhalten eines Archivs in allen Fällen kritisch auseinandersetzten zu müßen. Man bedenke doch nur die religiösen Lieder mit denen die Kreuzritter für Gott in den Kampf zogen und unsägliches Leid anrichteten im festen Glauben ihrer gottgewollten Ziele. Muß ich als Archivist auch dazu Stellung nehmen und solche Gesänge womöglich auch zensieren weil sie Angst und Schrecken und Tod mit sich brachten? Lieder der Reformation.. der Gegenreformation.. der Bauernkriege... der französischen und der kommunistischen Revolution... der Revolution von 1848... Lieder der ehemaligen DDR..... und natürlich auch die der NS-Zeit - alle brachten Angst und Schrecken mit sich wer ihnen politisch gegenüber stand, nicht wahr? Wo führt sowas hin? Müßen all diese Lieder mit kritischen Bemerkungen bedacht werden? Und wenn, dann kritisch aus wessen Perspekitive? Das bedeutet keineswegs daß Verbrechen nicht beim Namen genannt werden sollten - ganz gleich von wem sie begangen wurden. Doch müßen alle Lieder im Archiv mit einem dicken Klotz am Bein versehen werden nur weil sie aus heutiger Sicht unter unbequemen Regimen zu Stande kamen?
Es wird behauptet der politische Zusammenhang von Liedern läßt sich nicht wegdenken. Nun gut, das mag sein. Doch dann müßten alle Lieder aus den bewegten Epochen europäischer Geschichte mit dem gleichen Maßstab gemessen werden. Warum bleiben kritische Betrachtungen einzig und allein DEN zwölf Jahren reserviert? In dem Liederbuch 'Lieder die die Welt erschütterten' von Ruth Andreas-Friedrich ist, unerklärlicherweise das übelste Lied aller Zeiten eines gewissen ‚Wessel‘ nicht zu finden. Sicherlich hat dieses Lied mehr gesellschaftliche Erschütterungen verursacht als alle anderen darin enthaltenen Gesänge. Einen Grund für die Weglassung konnte ich nie feststellen.
Wenn wir 'braune Lieder' kritisieren, bedeutet das daß wir gegenüber 'roten', gewaltverherrlichenden Liedern blind sein sollen? Bedeutet ein solches antagonistisches Denken einen Rückfall in den 'Kalten Krieg'? Das heißt also mit anderen Worten daß Kritik nur an 'braunen' Liedern betrieben werden soll. Die Opfer roter Willkür sollten sich daran bitte nicht stören?

Ein Historiker oder jemand der ein Thema zu gewissen Liedern recherchiert, kann sich so oder so zu den Liedern einer historischen Epoche äussern, doch ich sehe das beim besten Willen nicht als Aufgabe eines Archivisten.
Nun gut, die politischen Zustände in der BRD sind eben nicht mit denen mehr ausgeglichener Demokratien zu vergleichen. Das sehe ich ein und habe versucht dieses mit Selbstzensurmaßnahmen in Betracht zu nehmen. Partei-politische Lieder aus DEN 12 Jahren habe ich - so weit ich sie entdecken konnte – von Bestellungen ausgegrenzt. Wenn mir dieses oder jenes durch die Lappen ging, bitte ich um Nachricht. Das beinhaltet ideologisch getünchte Lieder und Führer- oder SA- verehrende Gesänge. Soldatenlieder oder Siegeslieder unterliegen lediglich weiter einer Annahme der bestehenden Nutzungsbedingungen.

Ich möchte ausdrücklich betonen daß ich in keiner Weise irgendwelche Ideologie auf meiner Seite vertrete oder billige. Den Vergleich mit einem Telefonbuch finde ich durchaus für mein Archiv angemessen. Durch die schon erwähnten Zensurmaßnahmen bestimmter Lieder stehen diesem 'Telefonbuch' sämtliche ‚Nummern‘ bei Bestellungen nicht mehr zur Verfügung. Diese Zenzur durchzuführen fällt mir wirklich nicht schwer denn das betroffenen Liedgut wurde sowie nie bestellt. Es ist ein Irrtum anzunehmen daß Leute vor solchen Liedern schlangestehen. Doch meiner Meinung nach empfiehlt das nicht eine Löschung der Titel dieser Lieder aus dem Archiv. Ihre Bestellungen sind ja sowieso schon ausgegrenzt. Weiße (leere) Seiten in einem Liederbuch empfinde ich aus durchaus störend. Auch weiße (leere) Zeilen im Inhaltsverzeichnis. Und genau das ist es ja eigentlich was mein online-Archiv ist: Ein riesiges Inhaltsverzeichnis!

Ich möchte der Versuchung widerstehen mich überhaupt in Diskussionen über Ziele verschiedener Weltanschauungen einzulassen. Der zeitbewährte Rat heißt man sollte nie über Politik oder Religion diskutieren. Lieber Singen, denn das vereint was die Gräben einer solchen Diskussion möglicherweise auseinanderreißen. Solche Überzeugungen sind ganz private Sphären die man am besten nur im Herzen mit sich trägt. Doch nur dies: Das Wort 'Freiheit' wird wohl von jedem diktatorischen Regime im Sinne dessen Weltanschauung neu definiert. Es ist in jeder Hinsicht auch eine Überlegung wert ob dieses Schlagwort - für das unzählige Menschen freiwillig oder nicht in den Tod gingen -, gänzlich von persönlich-gesellschaftlichen Pflichten trennbar ist. Die Tendenz der ‚persönlichen Freiheit‘ ist heute leider die 'heilige Kuh' der Spaßgeneration: Ohne Pflichten oder Verantwortung das Leben zu gestalten.

Singt ihr übrigens nicht das Baumannlied 'Es geht eine helle Flöte'? Wenn solche Lieder, die eben auch in DER Zeit enstanden, ausgegrenzt werden sollen, muß ich leider einen ganz großen PUNKT machen. Wenn ein Lied einfach ausgezeichnet in Wort und Weise ist und keineswegs ideologisch belastet ist, sehe ich keinen Grund es nur wegen des Autors oder der Entstehungszeit es in die 'gute' oder ‚schlechte‘ Ecke zu werfen. Diese Weisheit nahm sogar Ernst Klusen in Anspruch in seinem erstklassigen Liederbuch 'Deutsche Lieder' (Insel Verlag, 1995) indem er die Lieder ohne Herkunftsangaben einstellte und diese nur im Anhang angab. Er hatte sogar den Mut das Lied 'Wenn die goldne Abendsonne' auf Seite 545 mit zu veröffentlichen. Es ist eines der Lieder die bei meinen Liederbestellungen ausgegrent (zensiert) sind.

Der Musikpopmüll mit dem man hier - und zu einem gottseidank immr noch geringerem Maße in Deutschland - rund um die Uhr berieselt wird ist eher der Anfang des Endes einer Musikkultur. Als Melodie zugunsten des Rhytmus verloren ging und lediglich nur noch gewinselt, gekreischt oder gefaucht wird, habe ich abgeschaltet. Das war in der Popmusik ganz und gar nicht immer so. In den 60. Jahren war ich selbst stark mit 'C&W' und sogar 'Rock' beschäftigt, doch Melodie, die höchste Gottesgabe der Musik (Mozart), war zu einem gewissen Grade immer noch fest in jener Musik verankert. Und was als volkstümliche Musik im deutschen Fernsehen heute verkauft wird, ist m. E. reine kommerzielle Fließbandmusikproduktion ohne Leib und Seele. Doch leider wird bei der Konsumentenmehrheit sowas mit Volkslied und Volksmusik verwechselt.
Wenn man den offenen Singen gedenkt die Fritz Jöde oder Walther Hensel unter freiem Himmel mit unsagbarer Begeisterung in großen Singkreisen durchführten, da wird einem schon klar in welchem musikalischem Abgrund wir uns heute befinden.
Die vielen Lobesbriefe (siehe ‚Meine Blumen‘ auf meiner Netzseite), die ich wegen meiner Archivarbeit bekomme wenn altes Liedgut wieder unter die Leute gebracht wird, sprechen für sich. Die Sehnsucht danach ist unwiderstreitbar vorhanden, doch die Möglichkeit fehlt generell Sucher und Gesuchtes zusammenzubringen. Ich kann euch ehrlich sagen daß diese Liederwünsche sich selten mit Soldatenliedern befassen und noch seltener mit ideologisch-braun getünchtem Liedgut. Lieder aus alten DDR-Liederbüchern stehen dagegen recht hoch im Kurs und vor allem auch Geistliche- und Mundartlieder.

Die etablierten Archive in Deutschland zensieren ihr Liedgut recht krass und lassen kaum ein Lied aus DER Zeit aus der Tür. Und wenn, dann nur unter Nachweis wissenschaftlicher Zwecke. Könnt ihr euch vorstellen daß auch bei solcher Arbeit die Möglichkeit besteht daß die Forschung auch mal positiv ausfallen könnte und diese Archive zu solchem Resultat durch Bereitstellung des Quellenmaterials beigetragen hätten? Was wäre dann los? Oder sind die sich so sicher daß bei jeder Recherche dieses Stoffes nur Negatives (also zeitgeistlich Positives) festgestellt werden kann? Das ist schon eine verzwickte Sache...

Über 'einfache' Soldatenlieder möchte ich mich gar nicht streiten. Das brauchen wir uns nicht antun. Eine kategorische Zuneigung dieser Liedart kann ich mir jedoch nicht zusprechen oder dulden zugesprochen zu bekommen, denn das wäre falsch. Ich kann mich nicht daran erinnern eine generelle Sympathie für dieses Genre jemals behauptet zu haben. Es kommt doch immer auf das einzelne Lied an. Es gibt jede Menge gute sowie schlechte Soldatenlieder - so wie in wohl allen Themenbereichen. Wiederum wage ich auch wirklich nicht diese Liedart generell zu verteufeln. Das heißt aber noch lange nicht daß ein solches Lied jeden aufspringen und mit Waffe in der Hand auf Suche nach Krieg marschieren läßt! Ich erinnere mich noch sehr klar an Stadtparkonzerte in den 50. Jahren bei denen z.B. ein Polizeiblasorchester zackige Märsche zum besten gab zu denen die Leute ihren Kaffe und Kuchen verzehrten. Oder an die Schützengilden die mit Schellenbaum und Marschmusik - oft waren es Soldatenlieder die geblasen wurden - vorbeizogen. Niemand drehte durch und schrie nach Krieg und Waffen. Nein, im Gegenteil, die öffentliche Gewaltbereitschaft in den 50. Jahren war wohl kaum meßbar im Vergleich zur heutigen Zeit. Und das war ca. 8 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges!! Wie kann das sein? Was ist wohl geschehen?

Es wird heute immer gerne behauptet daß die meisten Soldaten für national-egoistische Zwecke in Kriegen geopfert wurden. Wie kommt man wohl zu solcher Ansicht? Nur der Deserteur handelt, m. E. nach, in egoistischer Weise.
Einem Soldaten steht, so weit ich informiert bin, die Entscheidung nicht offen wenn es um Befehlsausführung geht. Befehle können nicht mit Bitten verwechselt werden die angenommen oder abgelehnt werden können. So weit ich weiß muß sich ein Soldat durch ein Gelöbnis verpflichten seine Pflichten zu erfüllen. Die Folgen dieses nicht zu tun sind ihm bekannt.
Das Wort 'Kadavergehorsam' ist heute zu einem beliebten Totschlagewort geworden als wären Soldaten ein launischer Verein worin sie tun und lassen können was sie wollen. Ich glaube das ist wohl in keiner Armee jemals der Fall gewesen. Oder hat sich das geändert?
Doch wir wandern weit vom Thema Liedgut und Archivieren ab und verlieren uns in Sachen die mich als Archivist wenig angehen.

Wenn ich beschuldigt werde daß mein Archiv ‚unvollständig‘ ist, und es breite Lücken, z.B. bei ‚Liedermachern‘ und ‚Arbeiterbewegung‘ darin gibt, dann ist das nicht aus Abneigung dieser Genres, sondern aus dem Grund daß mir einfach solche Inhalte nicht in die Hände fallen. (Biermann ist jedoch im Archiv vertreten.) Wenn ihr solchen Stoff habt, schickt ihn mir zu. Ich stelle ihn ins Archiv! Am allerbesten wäre es ihr macht die Arbeit selbst. Ich könnte euch leere MS-Works Datenbanken zuschicken und ihr könnt die nötigen Einträge machen. Ich lade sie dann ins Archiv. Doch die Quellbücher müßte ich dann auch kriegen denn die pdf-Dateien werden nur auf Nachfrage erstellt durch einscannen der Blätter. So ist das Archiv auf jedenfall zur Zeit aufgebaut.

So sehe ich auch im Idealfall eine Zusammenarbeit mit euch allen. Stellt eure eigenen Lieder ins Archiv und macht sie euch auf diese Weise gegenseitig - sowie der Aussenwelt - zugänglich. Lieder sollten eine möglichst breite Spannweite haben und von so vielen wie möglich gesungen werden. Oder nicht? Das ist doch alte bündische Tradition. Ich verdiene keinen Pfennig an der Weiterleitung der Lieder. Ist wohl auch der fernste Gedanke in mir.

Einige von euch sind irritiert daß eure Lieder nicht irgendwie abgegrenzt sind von solchen die euch aus diesem oder jenem Grund nicht passen. Also wohl Lieder aus DER Zeit. Wenn die Lieder nun mal alphabetisch im Archiv stehen, kann man das wirklich kaum verhindern. Ist das denn wirklich so schlimm? Ich hätte es nie für möglich gehalten daß sowas solche Allergien auslöst. Gezähmt durch Jahrhunderte stehen feindlich gesinnte Gesänge friedlich Seite an Seite im Archiv. Muß das unbedingt mit zeitgenößlichen Liedern anders sein? Denkt doch bitte mal ein bißchen darüber nach. Dieser Punkt, meine ich, illustriert sich vorzüglich in Goethe’s Gedicht ‚Bei der Betrachtung von Schillers Schädel‘.
Ich lese es euch vor unter http://www.deutscheslied.com/files/SchillersSchädel.mp3
Ich lade euch alle ein am Archiv mitzuarbeiten anstatt es zu verunglimpfen denn es ist ein ehrliches Unternehmen alles deutsche Liedgut zu sammeln und zugänglich zu machen. Nein, bitte schreit nicht schon wieder beim Ausdruck ‚deutsches Liedgut‘ auf. Auch ausländische Lieder sind, soweit sie in meinen Quellbüchern vorkommen, häufig im Archiv vertreten. Ich bin nun eben mal Deutscher und ihr seid es wohl zum größten Teil auch.

Hubertus!







Beitrag vom 02.04.2008 - 21:15
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von hubertus suchen hubertus`s Profil ansehen hubertus eine E-Mail senden hubertus eine private Nachricht senden hubertus`s Homepage besuchen hubertus zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Gast ruski  
Gast
"Lieder sollten eine möglichst breite Spannweite haben und von so vielen wie möglich gesungen werden. Oder nicht?"
Bei einigen Liedern würde ich da definitiv sagen: oder nicht!

Lieber Hubertus,
der Unterschied zwischen uns scheint mir zu sein, dass mit die Schöpfungen der neueren Popmusik u.Ä. weniger übel aufstossen, als z.B. das von mir angeführte Lied von den drei Juden (und ähnliche)

Ich habe indes den Eindruck das sich unsere Lieder immer sehr gut verbreitet haben und verbreiten - auch ohne Archiv.

Gedankt sei dir aber, dass du doch recht bald auf Anfrage die Silberspringreihe aus dem Archiv gelöscht hast, auch wenn sich dort natürlich noch etliche Zugvogellieder finden.
Beitrag vom 02.04.2008 - 22:14
Diesen Beitrag melden   zum Anfang der Seite
Löffel ist offline Löffel  
RE: Archiv
3406 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Hubertus

Ich stelle es mir als ein Ding der Unmöglichkeit vor sich mit den Inhalten eines Archivs in allen Fällen kritisch auseinandersetzten zu müßen. Man bedenke doch nur die religiösen Lieder mit denen die Kreuzritter für Gott in den Kampf zogen und unsägliches Leid anrichteten im festen Glauben ihrer gottgewollten Ziele. Muß ich als Archivist auch dazu Stellung nehmen und solche Gesänge womöglich auch zensieren weil sie Angst und Schrecken und Tod mit sich brachten? Lieder der Reformation.. der Gegenreformation.. der Bauernkriege... der französischen und der kommunistischen Revolution... der Revolution von 1848... Lieder der ehemaligen DDR..... und natürlich auch die der NS-Zeit - alle brachten Angst und Schrecken mit sich wer ihnen politisch gegenüber stand, nicht wahr? Wo führt sowas hin? Müßen all diese Lieder mit kritischen Bemerkungen bedacht werden?



Lieber Hubertus,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich finde es nicht in Ordnung, Greul und Schrecken der Reformation oder der Bauernkriege mit den Auswirkung des NS-Regimes vergleichen zu wollen. Es ist Wurscht, ob die Naziherrschaft nun 12 oder die angestrebten 1000 Jahre überstanden hat, dieses Deutsche Kapitel ist gerade mal ein Menschenalter her und wenigstens aus Respekt vor den heute noch lebenden Opfern verbieten sich solche Vergleiche.

Zitat
Doch müßen alle Lieder im Archiv mit einem dicken Klotz am Bein versehen werden nur weil sie aus heutiger Sicht unter unbequemen Regimen zu Stande kamen?
Es wird behauptet der politische Zusammenhang von Liedern läßt sich nicht wegdenken. Nun gut, das mag sein. Doch dann müßten alle Lieder aus den bewegten Epochen europäischer Geschichte mit dem gleichen Maßstab gemessen werden. Warum bleiben kritische Betrachtungen einzig und allein DEN zwölf Jahren reserviert?



Natürlich wird immer mit zweierlei Maß gemessen, weil die gefühlten Grenzen der Betrachter durch ihr eigenes, subjektives Empfinden beeinflußt werden.

Auf so ziemlich jedem überbündischen Singefest wird irgendwann das Javala-Lied intoniert und voller Inbrust wird skandiert, dass Iljitsch Uljanow die Kessel schürt, der bekanntermaßen nicht nur für rollende Räder der Eisenbahn sondern nebenbei auch für Millionen Opfer der Roten Revolution verantwortlich war. Ich kenne wenige Bündische, die deses Lied bewußt nicht mitsingen. Eigentlich ist es nur einer.

Zitat
Ein Historiker oder jemand der ein Thema zu gewissen Liedern recherchiert, kann sich so oder so zu den Liedern einer historischen Epoche äussern, doch ich sehe das beim besten Willen nicht als Aufgabe eines Archivisten.


Der Archivist sollte sich aber seiner besonderen Verantwortung bewußt sein, wenn er relativ junges Liedgut mit menschenverachtendem Hintergrund im Kontext seines "Telefonbuchs" mit aktuellen und zeitgenössischen Liedern, also aktuell gebräuchlichen Stücken auflistet, was bei dem einen oder anderen Betrachter mehr als einen fahden Beigeschmack auslöst und ganz offensichtlich auch auf Ablehnung stößt. Du trägst dieser Verantwortung Rechnung, indem wie du schreibst, diese Titel auf Verlangen nicht (mehr) herausgegeben werden.

Ich könnte mir vorstellen, bei der Indizierung einen Schritt weiter zu gehen und diese Lieder nicht nur grafisch zu markieren, sondern in ein Sperr-Verzeichnis zu verschieben. Damit bleibt die archvarische Funktion erhalten, es findet keine Leugnung statt und in einer Erklärung kann man ausreichend informieren, dass diese Form Deutscher Liedkultur nicht unsere beste ideologische Errungenschaft ist.

Zitat
So sehe ich auch im Idealfall eine Zusammenarbeit mit euch allen. Stellt eure eigenen Lieder ins Archiv und macht sie euch auf diese Weise gegenseitig - sowie der Aussenwelt - zugänglich. Lieder sollten eine möglichst breite Spannweite haben und von so vielen wie möglich gesungen werden. Oder nicht? Das ist doch alte bündische Tradition.



Ein Liederarchiv der Deutschen Jugendbewegung nach '45 ohne die Lieder der Zugvögel ist kaum vorstellbar. Schon aus diesem Grunde sollte eine einvernehmliche Lösung gefunden werden.

Beste Grüße übern großen Teich









"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von L&ouml;ffel am 03.04.2008 - 10:27.
Beitrag vom 03.04.2008 - 08:37
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Löffel suchen Löffel`s Profil ansehen Löffel eine private Nachricht senden Löffel zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Gast ruski  
Gast
In einem Liedarchiv der deutschen Jugenbewegung nach 45 würden sich unsere Lieder ja auch nicht unwohl fühlen
Beitrag vom 03.04.2008 - 10:23
Diesen Beitrag melden   zum Anfang der Seite
Gast .Tilia.  
Gast
Ist das Problem mit diesem Archiv nicht einfach das, daß hier zwei verschieden Welten aufeinanderstoßen? Im besagtem Archiv sind ja eben nicht nur Lieder der Jugendbewegung vertreten, sondern auch völlig andere, so daß der begrenzte Blick aus einer Subkultur heraus - die die Bündischen und Pfadfinder nunmal sind - sicher anders ist als der eines eher allgemein interessierten Sammlers, der eben nicht an den Grenzen dieser Subkultur haltmacht.
Die deutsche Geschichte ist halt nunmal nicht gleichförmig und auch nicht immer hell und licht, und das spiegelt sich dann auch in den Liedern.

Klar könnte man sich wünschen, daß die Lieder thematisch und nicht alphabetisch sortiert wären (was sicher auch der informativere Ansatz wäre), ABER das beinhaltet eben weitaus mehr Arbeit und häufig auch Unklarheit, wo welche Lieder denn nun einzuordnen sind. Die alphabetische Listung ist da einfach der pragmatische und einfachste Ansatz.

Es gilt halt die alte Regel: was andere machen, wird IMMER anders sein, als man selbst es sich wünschen und machen würde - wenn man etwas exakt so umgesetzt haben möchte, wie man es sich denkt, muß man es selbst tun.


Davon abgesehen, glaube ich durchaus, daß NS-Lieder ohnehin nicht weiter nachgefragt wurden. Lieder, die irgendwelche SA- oder SS-Verbände oder Hitler selbst besingen, sind ja viel zu weit von der Lebenswirklichkeit heute Lebender entfernt, als daß ihr Absingen nicht ziemlich peinlich und albern wirken würde, und für eine bloße Albernheit oder historisches Nachspielen ist das Kapitel zudem noch zu düster und geschichtlich zu nah (es leben ja noch Leute, die diese Zeit selbst erlebt haben, was auf Landsknechtslieder z.B. nicht zutrifft).

Beitrag vom 03.04.2008 - 10:56
Diesen Beitrag melden   zum Anfang der Seite
Gast .Tilia.  
Gast
Und zur Eingangsfrage, bzw. Liedern aus "Der Turm, Ausgabe A":

Leider, die meisten wissens wahrscheinlich, ist der erste Teil schon seit Jahren vergriffen, aber wenn man etwas Geduld hat, findet sich auch dieses Buch meistens doch irgendwo, z.B. im Antiquariat von Amazon (kann dann vom Anbieter bestellt werden wie andere Bücher auch, empfehlenswert ist allerdings, auf die Bewertung der Anbieter zu schauen), oder aber über zvab.com.
Kann halt sein, daß es manchmal ein paar Wochen oder auch mal Monate dauert, bis es wieder angeboten wird - und man sollte drauf achten, daß explizit Ausgabe A (Teil I-V in einem Band zusammengefaßt) dabeisteht, sonst hat man am Ende doch die leichter verfügbare Ausgabe B (Teil VI - XI in einem Band), die aber keine Neuauflage darstellt, sondern ganz andere Lieder beinhaltet.


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von .Tilia. am 03.04.2008 - 11:15.
Beitrag vom 03.04.2008 - 11:13
Diesen Beitrag melden   zum Anfang der Seite
Löffel ist offline Löffel  
RE:
3406 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von .Tilia.

ABER das beinhaltet eben weitaus mehr Arbeit und häufig auch Unklarheit, wo welche Lieder denn nun einzuordnen sind.



Bereits selektierte Lieder in ein besonderes Verzeichnis zu verschieben dauert vermutlich nicht länger als sie mit der Entfernen-Taste ins virutelle Walhalla zu katapultieren. Und bei Liedern wo Unklarheit herrscht, würden sich bestimmt ein paar helfende Köpfe finden lassen, das ist nur eine Frage des Wollens. Im Zweifel indiziere ich ein paar Lieder mehr, die mir nicht geheuer sind, die werden ja anscheinend eh nicht nachgefragt.

Zitat
Lieder, die irgendwelche SA- oder SS-Verbände oder Hitler selbst besingen, sind ja viel zu weit von der Lebenswirklichkeit heute Lebender entfernt, als daß ihr Absingen nicht ziemlich peinlich und albern wirken würde

Deine Naivität in allen Ehren - und wenn es so wäre, ich wäre der Letzte, der sich nicht darüber freut.

Aber meinst du nicht auch, dass es ein ganz klein wenig um die Symbolik geht, wenn Nazi-Lieder unkommentiert neben zeitgenössischen Werken der Jugendbewegung auftauchen?

Und ja, es leben noch Leute, die diese Zeit selbst erlebt haben. Aber zum Glück hat sich das ja bald biologisch gelöst und dann braucht man aus deiner Sicht vielleicht keine Rücksicht mehr darauf nehmen?




"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)
Beitrag vom 03.04.2008 - 11:19
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Löffel suchen Löffel`s Profil ansehen Löffel eine private Nachricht senden Löffel zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Gast .Tilia.  
Gast
@ Löffel:

Och nee, nicht schon wieder.
Wie gesagt, ich verstehe das Argument mit der Symbolik schon, aber wenn es sich um eine Sammlung von deutschen Liedern im allgemeinen handelt, greift das Argument ein wenig zu kurz, weil der Blick aus einer Subkultur heraus eben einfach zu speziell ist.

Übrigens würde ich ein Thema erst dann als wirklich der Geschichte zugehörig betrachten, wenn einige Generationen dazwischen liegen und sich überhaupt die Epoche und die Lebensbedingungen der Menschen geändert haben.
Wenn ich z.b. in vorindustrielle Zeiten zurückblicke, empfinde ich das schon als historisch, aber selbst die Zeit der Frühindustrialisierung mit ihren Problematiken ist uns bereits einigermaßen vertraut.
Aber das ist nun wirklich off-topic.

Vielleicht sollte ich mich in Zukunft aber nur an Diskussionen über Vermittlung von Kenntnissen über Tier- und Pflanzenwelt oder Heilkräuter etc. beteiligen ;-)


Beitrag vom 03.04.2008 - 11:30
Diesen Beitrag melden   zum Anfang der Seite
Löffel ist offline Löffel  
RE:
3406 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von .Tilia.
Och nee, nicht schon wieder.
Wie gesagt, ich verstehe das Argument mit der Symbolik schon, aber wenn es sich um eine Sammlung von deutschen Liedern im allgemeinen handelt, greift das Argument ein wenig zu kurz, weil der Blick aus einer Subkultur heraus eben einfach zu speziell ist.

Doch schon wieder und gerade deswegen: Es kann sich nicht um eine Sammlung im Allgemeinen handeln die völlig unverdächtig bleibt, wenn sie NICHT speziell den Blick auf jene 'Subkultur' schärft.

Da werden wir wohl nicht auf einen Nenner kommen - dafür lerne ich dann lieber etwas über die Tier- und Pflanzenwelt dazu

Zitat
Vielleicht sollte ich mich in Zukunft aber nur an Diskussionen über Vermittlung von Kenntnissen über Tier- und Pflanzenwelt oder Heilkräuter etc. beteiligen ;-)


Liedtip:
Es ist gut wenn du weist was du willst,
wenn du nicht weißt was du willst, ist das nicht so gut.
(Ganz Schön Feist) lachend




"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)
Beitrag vom 03.04.2008 - 11:48
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Löffel suchen Löffel`s Profil ansehen Löffel eine private Nachricht senden Löffel zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Baumstruktur - Signaturen verstecken
Seiten (7): < zurück 2 3 (4) 5 6 weiter > vorheriges Thema   nächstes Thema

geschlossen Gehe zu:  
Es ist / sind gerade 1 registrierte(r) Benutzer und 498 Gäste online. Neuester Benutzer: gx3
Mit 18083 Besuchern waren am 19.04.2025 - 11:04 die meisten Besucher gleichzeitig online.
Registrierte Benutzer online: HEINO
Alles gute zum Geburtstag    Wir gratulieren ganz herzlich zum Geburtstag:
AnnaFernweh (33), kathi87 (38), Pümpel (40), siwiku (33), TTV (53)
Aktive Themen der letzten 24 Stunden | Foren-Topuser
 
Seite in 0.14424 Sekunden generiert


Diese Website wurde mit PHPKIT WCMS erstellt
PHPKIT ist eine eingetragene Marke der mxbyte GbR © 2002-2012