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balu und 733 Gäste
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Keine neuen Beiträge, seit Ihrem letzten Besuch am 16.10.2025 - 17:37.
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Autor |
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684 Beiträge
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Diese Geschichte entwickelt sich ja ziemlich flink zu einem ernsthaften internationalen Konflikt:
Anonyme Hackergruppen organisieren DDoS-Angriffe auf Unternehmen die Wikileaks nicht mehr unterstützten und werden selbst (und auch die Internetseiten von Wikileaks) im Gegenzug angegriffen. Server von PayPal und Postfinance waren in den letzten Tagen teilweise stundenlang nicht erreichbar und die Wau-Holland-Stiftung hat eine Klage gegen PayPal angekündigt. VISA & MasterCard haben mitgeteilt, dass man über sie keine Zahlungen mehr an Wikileaks tätigen kann, Facebook hat verkündet, dass das Wikileaks-Profil nicht verbannt wird, die Australier schließen das Postfach, die Schweizer Bank friert das Konto ein, amerikanische Politiker fordern die Ermordung Assange & wollen die Zeitungen anklagen, die ebenfalls veröffentlicht haben, Frankreich erklärt Wikileaks den Krieg, manche Provider wie Hetzner verbieten ihren Kunden den Wikileaks-Mirror, 1&1 sieht sich genötigt seine Netz-Neutralität zu betonen usw. Die Fronten werden immer deutlicher und fast jede große Firma, jeder Politiker, jede Zeitung, jede Regierung bezieht Stellung.
Hier ein paar interessante aktuelle Zeitungsartikel:
DIE ZEIT
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Süddeutsche Zeitung
Junge Welt
KenFM hat in einem 8-min. Radiobeitrag Fragen und Fakten zu Wikileaks, Datendiebstahl und Informationspolitik zusammengetragen. Etwas hektisch gesprochen und klar PRO Wikileaks positioniert, aber hörenswert.
Würde mich mal interessieren, wie ihr das Ganze seht:
-Ist es eher gut oder eher problematisch Dokumente, die von Regierungen als "geheim" eingestuft werden, zu veröffentlichen?
-Was haltet ihr von den Reaktionen der Regierungen, Firmen, Banken etc. ?
Ich würde hier eher nicht so gerne über den etwas dubiosen Vergewaltigungsvorwurf gegen Assange und seine Befürchtungen an die USA ausgeliefert zu werden diskutieren, weil es bei diesem Thema sehr spekulativ bleibt, solange keine belastbaren Fakten bekannt sind.
(PS: Bevor das hier Thema wird; ich halte die "Junge Welt" nicht für eine seriöse Zeitung, aber der Artikel ist trotzdem informativ.)
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"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Zille am 08.12.2010 - 16:57.
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Beitrag vom 08.12.2010 - 16:25 |
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640 Beiträge
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wer in der scheiße rührt, muss sich nicht wundern, das es auch stinkt.
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Beitrag vom 08.12.2010 - 18:55 |
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Administrator 433 Beiträge
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Ich finde es gut wenn solche Dokumente öffentlich gemacht werden ... dann kann man sich mal ein Bild davon machen was einem alles vorgelogen wird von der hohen Herren....
Das die Betroffenen natürlich nicht begeistert sind ist klar ... waren "Sie" noch nie wenn mal die Wahrheit gesagt wurde und nicht nur das was "Sie" zur Veröffentlichung freigegeben haben.
Ich finds gut das es Wikileaks gibt .. ich lese auch schon einige Zeit da und bin immer wieder hell auf begeistert wie man doch für Dumm verkauft wird.
Und was hier abgeht is der Krieg der Zukunft... Cyberwar ....
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Beitrag vom 08.12.2010 - 20:34 |
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.Tilia. |
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Schwierig, sich dazu überhaupt eine Meinung zu bilden, weil das an Dinge rührt, von denen man als "Normalmensch" keine Ahnung hat und auch keinen Einblick - läßt man sich darauf ein, wird es schwer, abzugrenzen, wann man Verschwörungstheorien aufsitzt und was tatsächlich Realität ist.
Grundsätzlich sind solche Veröffentlichungen geheimer Dokumente natürlich schon problematisch, und zu keiner Zeit hätte irgendeine Regierung darauf mit Freude reagiert.
Andererseits kratzt es an Fundamente dessen, woran man glaubte: in was für einem "System" leben wir eigentlich? Ist das (noch) Demokratie? War es jemals eine? Wie "mündig" ist eigentlich der "mündige Bürger", und leben wir tatsächlich in einer "aufgeklärten Welt"?
Ich kann diese Fragen nicht beantworten und habe vielleicht auch Angst davor, ihnen tiefer nachzugehen; nichtsdestotrotz tauchen genau diese Fragen immer wieder auf, fast fordernd, sie nicht zu ignorieren.
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Beitrag vom 08.12.2010 - 21:22 |
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.Tilia. |
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Zitat (PS: Bevor das hier Thema wird; ich halte die "Junge Welt" nicht für eine seriöse Zeitung, aber der Artikel ist trotzdem informativ.) |
Man sollte lernen, gelassener mit solchen Quellen, Belegen, Nachweisen, etc. umzugehen - auf allen Seiten. Das bringt nämlich an sich gar nichts.
Die jw enthält selbstverständlich mitunter interessante Artikel, und das kann man auch so sehen, ohne die Ideologie hinter der Zeitung zu teilen. Und so ist es mit anderen Dingen auch...
Ich hatte die übrigens mal als Abo, wenn auch nur ein paar Monate ;-) (für die Datensammelfreaks)
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Beitrag vom 08.12.2010 - 21:26 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Einerseits bin ich gegen jede Einschränkung von Meinungsfreiheit und gegen Maulkorbverordnung, soweit die Persönlichkeitsrechte gewahrt bleiben, von den Mohammed-Karrikaturen bis Sarrazin muss das Recht auf Meinungsfreiheit respektiert und notfalls auch durchgesetzt werden. Von diesen Unterschieden und Kontroversen und der Suche nach Wegen, Konflikte zivilisiert zu überwinden lebt erst eine Demokratie. Nach Dahrendorf bringt nur jeder friedlich durchgestandene Konflikt eine pluralistische Gesellschaft weiter.
Was Wikilieaks betrifft seh ich das mit eher gemischten Gefühlen, insbesondere wenn durch deren unkontrollierten Veröffentlichungen Menschen in Gefahr geraten können, Agenten enttarnt, Operationen vereitelt oder Terroristen davon profitieren können, sollte dem Staat auch das Recht haben einzugreifen.
Ein Mitglied meiner Horte war mehrere Jahre in Afghanistan und wenn durch solche Veröffentlichungen sein Leben hätte in Gefahr geraten können, dann wären meine Patenkinder heute ohne Vater. Auf Herrn Assange wartet dagegen schlimmstenfalls eine geheizte und trockene Gefängniszelle. Daher ist meine Sympathie und Verständnis für Herrn Assange eher durchwachsen. Ein Held ist er für mich sicher nicht.
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Beitrag vom 08.12.2010 - 21:33 |
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767 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von sadarji
... Ein Mitglied meiner Horte war mehrere Jahre in Afghanistan und wenn durch solche Veröffentlichungen sein Leben hätte in Gefahr geraten können, dann wären meine Patenkinder heute ohne Vater. |
Nunja, Bundeswehr und Bundespolizei sind in erster Linie deshalb in Afghanistan vermehrt gefährdet, weil wir dort unsere Position vom humanitären Helferlein zum Kriegsfürsten geändert haben. Das wurde "demokratisch" durchgewunken. Vermutlich um 04:00 morgens ...
Dieses Gejammer um "Gefährdung" seitens der US-Administration halte ich angesichts der realen Gefährdung der US_Soldaten durch einen gewollten Hegemonialkrieg mehr als fadenscheinig.
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www.alt-rover.de
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Beitrag vom 08.12.2010 - 23:07 |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Einerseits bin ich gegen jede Einschränkung von Meinungsfreiheit und gegen Maulkorbverordnung, soweit die Persönlichkeitsrechte gewahrt bleiben, von den Mohammed-Karrikaturen bis Sarrazin muss das Recht auf Meinungsfreiheit respektiert und notfalls auch durchgesetzt werden. |
Wow.
Da ist ja die ganze Bandbreite des publizistischen und politischen Spektrums abgebildet. 
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"Tatsachen hören nicht auf zu bestehen, nur weil man sie ignoriert." A. Huxley
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein .
"It is easier to fool people than to convince them that they have been fooled" Mark Twain
www.nebukadnezar.info/wordpress |
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Beitrag vom 08.12.2010 - 23:12 |
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Hm, da geht aber einiges durcheinander. Das Hin und Her im Internet, das Zille angesprochen hat ist tatsächlich sehr interessant. Hier ist ein Konflikt im Gange, in dem Staaten eben nur noch ein Akteur unter vielen sind.
Was die letzten Veröffentlichungen angeht konnte ich bislang nichts finden, das nicht vorher schon in Zeitungen, Reports der International Crisis Group, der UN oder des GIGA zu lesen war. Von den hohen Herren vorgelogen war da so ziemlich nichts. Wer hier neues findet, sollte sich an die eigene Nase fassen und sich in Zukunft besser informieren. Es gibt so viele tolle Organisationen (eine Liste gerne auf Anfrage) die ganz unauffällig gute Berichte schreiben, die nur leider kaum jemand liest.
Zitat [i]
Andererseits kratzt es an Fundamente dessen, woran man glaubte: in was für einem "System" leben wir eigentlich? Ist das (noch) Demokratie? War es jemals eine? Wie "mündig" ist eigentlich der "mündige Bürger", und leben wir tatsächlich in einer "aufgeklärten Welt"?
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Wirklich? Kannst du das ausführen? Was hat die Veröffentlichung von Berichten amerikanischer Diplomaten mit der deutschen Demokratie zu tun?
Eine ganz spannende Sicht auf die Dinge wurde in einem Artikel der Zeit (ich kann ihn leider gerade nicht finden) vertreten: Bis zu letzten Veröffentlichung hat WL tatsächlich Dokumente veröffentlicht die Betrug oder Fehlinformation bewiesen. Dies ist bei der letzten Veröffentlichung nicht der Fall. Wenn amerikanische Diplomaten im Ausland Informationen sammeln hintergehen sie damit kaum die eigene Bevölkerung.
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Beitrag vom 08.12.2010 - 23:27 |
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Wikileaks vs. digitaler Mob (Jaron Lanier) |
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527 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Zille
Würde mich mal interessieren, wie ihr das Ganze seht:
-Ist es eher gut oder eher problematisch Dokumente, die von Regierungen als "geheim" eingestuft werden, zu veröffentlichen? |
Von der Utopie beseelt, eines Tages eine Welt zu haben, in der Konflikte rein diplomatisch, also ohne Gewalt und Krieg gelöst werden, stufe ich Diplomaten-dienliches Wissen als geheim und schützenswürdig ein.
Zitat -Was haltet ihr von den Reaktionen der Regierungen, Firmen, Banken etc. ? |
Anzunehmen, dass nicht wirklich jedes Land von seinen Diplomaten Dossiers erhält und auch auf sie angewiesen ist, halte ich für naiv und realitätsfern.
Ebenso ist Öffentlichkeit ein wunderbar unbestechlicher Richter (siehe das gern zitierte Watergate).
Und Öffentlichkeit ist eine fast anarchisch anmutende Form von Demokratiemöglichkeit.
Meint: mehr Transparenz - mehr Mitbestimmungsrecht und -möglichkeit.
(Siehe S21: als hunderte von handymittschnitten die üblichen Polizeidokumentationen à la 'wir konnten nicht anders als mit Wasserwerfern auf die Kinder losgehen' widerlegt wurden)
Da stellt sich sofort die Frage: wie kompetent ist 'man' (Mustermann) mit den Medien, besonders dem Medium Internet?
Diese Frage beantwortete Jaron Lanier (MitEntwickler der virtuellen Realität) in einem Frankfurter Rundschau Interview vom 13.10.2010 mehr oder minder mit: überhaupt nicht. Dazu dient ihm als Beispiel facebook:
"Du als Nutzer bist also gar nicht der Kunde von Facebook – du bist das Produkt, das sie verkaufen. Du wirst als Paket an jemanden verkauft, den du nicht mal kennst. [...] Mehr noch: Die Site hat eine universelle Bedeutung erreicht, die es schwer macht, sie überhaupt noch zu kritisieren. Facebook ist heute wie eine Doktrin. So funktionieren einige dieser Entwicklungen: Sie grenzen Kritik aus und blockieren andere Ideen."
=> WikiLeaks: wie soll man da auf Dauer und konstant eine Urteilsfähigkeit über veröffentlichtes Material halten können?
Wie sicher sein, dass Statements nicht für das vielbeschworene öffentliche Interesse zurechtgebastelt wurden?
Würde 'geheimes Material' nicht per se wie das heute öffentliche behandelt werden?
Von diesen Fragen ausgehend finde ich den zweiten Aspekt in Laniers Interview noch viel interessanter. Der Benutzer also nicht nur als ausgequetschtes, manipulierbares "Produkt", sondern auch noch als Teil eines digitalen Mobs, (S. 2):
"Jedes Volk, jede Religion, jede Rasse ist irgendwann in der Geschichte mal zu einem bösartigen Mob geworden. Das liegt in unserer Natur. Es wäre dumm anzunehmen, dass es nicht noch einmal passieren könnte. Deshalb weise ich daraufhin, dass es ein Spiel mit dem Feuer ist, im Internet so leicht eine anonyme, vernetzte Masse entstehen zu lassen."
Da ist zweimal zu überlegen, ob alles Wissen jedem zugänglich zu machen sei.
Andererseits legt Vargas Llosa in seiner Forderung nach Legalisierung von Drogen (hab ich im Focus gelesen, den ich nicht mehr verfügbar habe) wunderbar dar, dass nur durch Verbote Kriminalität und Mißbrauch ermöglicht werden, sowie diese Verbote die Machtmittel der Diktatur seien. So wäre das Veröffentlichungsverbot die Wurzel des Mißbrauchs von Wissen / Daten.
Wie Mißbrauch von Wissen durch Geheimhaltung zu vermeiden sei, das weiß ich auch nicht. Ebenfalls nicht, wer beurteilt, ob Wissen wirklich von öffentlichem Interesse ist oder nicht.
Ein weites Feld!
Edit: wenigstens eine Quellenangabe zu Llosa: FOCUS 46/2010. 21. November 2010
<Text-Schnipsel>
„Ich hege keinerlei Sympathie für Drogen“, schreibt Vargas-Llosa,“ weder für die weichen noch für die harten, und einen Menschen unter Drogeneinfluss, genauso wie einen Betrunkenen, finde ich recht unerfreulich, lästig und langweilig. Aber genauso missfallen mir diejenigen, die in meiner Gegenwart in der Nase bohren oder Zahnstocher benutzen…Aber es würde mir nicht einfallen, ein Gesetz zu fordern, das dies verbietet und unter Gefängnisstrafe stellt.Deshalb sehe ich auch nicht ein, warum der Staat einem Erwachsenen, der bei Verstand ist, verbieten sollte, sich selbst Schaden zuzufügen…“
<Ende Text-Schipsel>
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Die Tiger am 09.12.2010 - 02:17.
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Beitrag vom 09.12.2010 - 02:02 |
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1003 Beiträge
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Grundsätzlich ist doch bei den Daten, die WL veröffentlich, eine Differenzierung nötig.
Einmal gibt es Tatsachenberichte, die der Welt/Öffentlichkeit vorenthalten werden. Da ist es vllt. gut und sinnvoll, wenn diese von WL aus dem geheimen Kämmerchen an die frische Luft gebracht werden.
Das andere sind INTERNE Daten. Also Daten, die Teile einer Regierung für andere Teile dieser Regierung erzeugt, sammelt oder zusammenfasst. Es handelt sich dabei nicht um Fakten von allgemeinem/öffentlichem Interesse. Der Inhalt, sind subjektive Einschätzungen, Meinungen des Schreibers Identitäten von Agenten etc. pp.,. Z.B. Dossiers, die Diplomaten an ihre Heimat versenden. Diese Daten gehen die Öffentlichkeit garantiert nichts an.
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 09.12.2010 - 09:50 |
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ruski |
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spannendes Thema, welches auch ein bisschen die Frage "wieviel Demokratie verträgt die Demokratie" aufwirft.
Problematisch ist, dass die Köpfe hinter Wikileaks sicher nicht in der Lage sind, Verantwortung zu tragen, für das, was sie veröffentlichen.
Ärgerlich fand ich die aufgebauschten und völlig uninteressanten "Enthüllungen" der Us-Diplomaten über unsere Politiker. So einen Quark braucht meines Erachtens kein Mensch, der Nutzen ist gleich null.
Ganz entscheidend sind aber die Veröffentlichungen, welche die "Kriege" betreffen, in denen "westliche Streitkräfte" beteiligt sind. Denn hier geht es teilweise tatsächlich um Aufklärung und gerade Schutz vor Manipulation.
Denn wir haben in der westlichen Welt heute ein großes Dilemma. Wir sind beteiligt an Kriegen, die mit unserem Leben im Alltag aber nicht das geringste zu tun haben. In den Weltkriegen, die unsere Eltern und Großeltern miterlebt haben, war unmittelbar präsent, was dort eigentlich geschieht.
Was die aktuellen Kampfeinsaätze angeht, wird die Bevölkerung konsequent getäuscht - und das ist alles viel zu weit entfernt, als das man da genauer nachfragen würde.
Unsere Bevölkerung (die amerikanische wohl auch) lebt teilweise in dem Irrglauben, es wäre möglich bewaffnete Truppen in Krisenregionen zu schicken, um solche Gebiete zu berieden und zu demokratisieren. Was dort tatsächlich vor sich geht und was solch ein Einsatz für die Soldaten - vor allem aber für die dort lebende Zivilbevölkerung bedeutet - ist überhaupt nicht greifbar.
Und man wird von den Medien diesbezüglich völlig unzureichend informiert. Generationen, die nie einen Kriegszustand hautnah miterlebt haben, haben ein völlig verzerrtes Bild von der Realität eines Krieges. Hin und wieder wird ein einzelner Bericht in unsere Wohnzimmer gestreut, während wir in die Chipsschachtel greifen und es wird das Bild suggeriert, als wäre der "moderne Krieg" von teilweisen "Kollateralschäden" mal abgesehen eine präzise und saubere Angelegenheit - notwendig, um schlimmeres zu verhindern.
Das eine Nation an Kriegen beteiligt ist, die das eigene alltägliche Leben nur ganz am Rande betreffen (von Ausnahmen - direkten Angehörigen etc. - mal abgesehen) und völlig abstrakt wahrgenommen werden, halte ich für ein ernsthaftes Problem.
Und an diesem Punkt Wikileaks teilweise für einen Segen, weil sie diesbezüglich gerne verharmloste und vertuschte Realitäten aufzeigen, die uns alle angehen.
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Beitrag vom 09.12.2010 - 11:31 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von Jesko
Wow.
Da ist ja die ganze Bandbreite des publizistischen und politischen Spektrums abgebildet. |
Aja. Ma muss auch vom Nationalsozialismus bis zum Rechtsradikalismus die ganze Bandbreite tolerieren. Als emol kennt isch mich dootlache.
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Beitrag vom 09.12.2010 - 13:27 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Fröschel
Aja. Ma muss auch vom Nationalsozialismus bis zum Rechtsradikalismus die ganze Bandbreite tolerieren. Als emol kennt isch mich dootlache. |
Dann wird für dich der Karikaturist Kurt Westergaard, der kürzlich den Medienpreis erhalten hat von dir irgendwo zwischen Nationalsozialismus bis zum Rechtsradikalismus verortet? Du sprichst wirres Zeug.
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Beitrag vom 09.12.2010 - 15:50 |
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299 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Dann wird für dich der Karikaturist Kurt Westergaard, der kürzlich den Medienpreis erhalten hat von dir irgendwo zwischen Nationalsozialismus bis zum Rechtsradikalismus verortet? Du sprichst wirres Zeug. |
Mir erschließt sich nicht ganz, was dieser ganze Karikaturenstreit mit Meinungsfreiheit zu tun haben soll und die wiederum mit dem Thema Wikileaks. Aber vielleicht wäre jemand so nett, es mir zu erklären.
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"Geben ist seliger denn Nehmen."
(Max Schmeling) |
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Beitrag vom 09.12.2010 - 15:58 |
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Es ist / sind gerade 1 registrierte(r) Benutzer und 733 Gäste online. Neuester Benutzer: gx3
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