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19 tote bei der loveparade |
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kaum schaut man sonntags ins internet und schon springt einem die meldung von 19 toten entgegen.
interessant finde ich die stellungnahmen von allen beteiligten stellen:"wir tragen keinerlei schuld an den tragischen vorgängen alle waschen ihre hände in unschuld und hinterher läuft es darauf hinaus, das es sich um eine verkettung unglücklicher umstände gehandelt hat.
edit: kann ein mod das ins allgem. off topic verschieben, danke
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von meister lampe79 am 25.07.2010 - 22:31.
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Beitrag vom 25.07.2010 - 21:28 |
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Freude und Trauer liegen oft nahe bei einander |
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Da feiern wir mit über 3 Millionen Menschen (Leider ohne bare Pfadfinder) auf der A40 auf 160 Kilometer Autobahn eine riesige Party.
Ja und genau 6 Tage später wollen knapp die Hälfte, also1,5 Millionen, in Duisburg auf der Raverparty Loveparade, eine Party feier.
Nur das eben auf dieser Party es wegen Fehlverhalten der Sicherheitskräfte, sprich Polizei, zu einer Massen Panik in einem Tunnel kommt. Welch 19 Raver mit dem Leben bezahlen. Davon sogar noch 8, welche aus anderen Ländern hierher kamen.
Denke einfach mal jeder Pfadfinder Zeltlager oder Pfadfinder Treffen Organisator, würde mit viel mehr und schärferen Regeln von der Polizei belegt werden.
Verrückt dann auch wieder, das die Verantwortlichen der Sicherheits Kräfte, eben versuchen die Verantwortung auf andere zu schieben.
In Essen und Dortmund waren über 1 Millionen Besucher, woher nehmen sie dann die Weisheit das hier auf einmal nur 500 000 kommen sollen und davon dann auch nur 250 000 auf das Gelände gelassen würden?
Hätten die nicht bei diesem Ereignis schon an das Stillleben auf der A40 sich erinnern müssen und eher mit 2 Millionen Besuchern rechnen müssen?
Ja und in Mülheim war ja auch noch ein Reggae Fest. Da waren also schon viele, die sich dann bestimmt auch mal kurz nach Duisburg bewegt haben, ohne das sie dafür mehr als die eigenen Füße gebraucht hätten, für den kurzen Weg von Event zu Event.
Was bleibt uns heute am Tag 1 nach der Katastrophe, außer nach vorne zu blicken? Nur noch eines, nämlich der Toten zu Gedenken.
Sowie für die Zukunft Rückblickend, immer dafür zu sorgen, das so etwas nicht noch einmal geschehen kann.
Gut Pfad
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Beitrag vom 25.07.2010 - 22:57 |
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RE: Freude und Trauer liegen oft nahe bei einander |
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Moderator 976 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Norbert
Nur das eben auf dieser Party es wegen Fehlverhalten der Sicherheitskräfte, sprich Polizei, zu einer Massen Panik in einem Tunnel kommt. |
Falsch, absolut falsch!
Die Landespolizei und die Bundespolizei sind NICHT der Veranstalter bzw. dessen Ordnungskräfte. Es gab eine Genehmigungsbehörde (idR as Ordnungsamt) welche den Rahmen für die Veranstaltung auf 2 DIN A 4 Seiten festgelegt hat. Das ist definitiv zu wenig, die Polizei ist lediglich die Exekutive welche vor Ort umsetzen muss was die Behörde genehmigt hat.
Ich selbst war jetzt 3x bei Veranstaltungen von 100.000 bis 140.000 in der Veranstaltungsleitung und kenne daher die Arbeitsweise der Behörden und auch die Auflagen und den Streß welcher ein Veranstalter hier hat.
Nach der aktuellen Informationslage liegt ein großteil des Versäumnisses aus meiner Erfahrung raus ganz klar beim Veranstalter dieser Veranstaltung. Keine Videokameras im Tunnel, zu schlechte Absicherung von Techniktürmen, keine Ordner an der Treppe, keine Ordner an dem Container. kein Besucherlenkungskonzept, keine ausreichende Beschilderung, keine Beschallungsmöglichkeit der Besucher etc. einfachste Aufgaben und auch einfach zu erledigen wurden versäumt. Und dies sind nur die Punkte welche ich durch die Information der Medien erkennen kann.
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Gut Pfad!
steini
Sapere aude!, Wage zu Wissen! |
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Beitrag vom 25.07.2010 - 23:08 |
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261 Beiträge
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...auch schon die Wahl des Geländes war absolut falsch ! Komplett nach allen Seiten abgeriegelt, Fassungsvermögen völlig unterdimensioniert.
Hier wurden ganz am Anfang die gravierendsten und grundlegenden Fehler gemacht!
Die Zuwegung und die von vornherein nicht funktionable Besucherlenkung waren dann eher nur die absehbare und von vornherein auch schon zu Recht kritisierte Folge.
Meiner Meinung nach müssten die entscheidenden Menschen im Ordnungsamt und der Veranstaltungsleitung der fahrlässigen Tötung bezichtigt werden.
Ich bin sonst echt nicht so radikal , aber hier wurde mit Menschenleben gespielt.
Wenn man allein in Bremen auf dem Kirchentag gesehen hat, wie schwierig es ist, in Stoßzeiten die Besucherlenkung zwischen Messegelände und Innenstadt (auch hier ein ähnlicher Bahnunterführungstunnel ) zu regeln , und hier waren es keine aufgepuschten alkoholisierten Jugendlichen , sondern eher ruhiges Publikum, dann weiss man , was hier für eine katastrophale Fehleinschätzung vorgelegen hat.
Ich bin echt entsetzt, und mir sind auch immer die Be- und Entfüllungsszenarien von den Kitas (Steini hats schon erwähnt) vor Augen , wo es wirklich nur ein Bruchteil der in Duisburg vorhandenen Besucher sind. Aber der Aufwand , den wir dort betreiben müssen , scheint um einiges höher zu sein.
Mögen die entscheidenden Menschen angemessen zur Rechenschaft gezogen werden.
Ziege
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Zu schön um wahr zu sein , ist das, was in Wahrheit noch schöner ist. |
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Beitrag vom 26.07.2010 - 10:30 |
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Zitat Original geschrieben von Ziege
...., scheint um einiges höher zu sein.
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höherer Aufwand --> höhere Kosten --> geringerer Gewinn - so ist es wenn der Kommerz und das Gewinnstreben die Sicht vor Risiken vernebelt!
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 26.07.2010 - 10:43 |
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173 Beiträge
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Interessant finde ich, dass der Polizeipräsident sowie die Feuerwehr Wochen im Voraus arge Bedenken wegen der Organisation und Veranstaltungsfläche hatten und dem Polizeipräsidenten von Seiten der Politik sogar ein Rücktritt nahe gelegt wurde... ein starkes Stück!
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Beitrag vom 26.07.2010 - 21:26 |
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Imken, ich danke dir.
Dein Post deckt sich beunruhigender Weise mit der Pressemitteilung des Innenministers NRW. (einsehbar via Spiegelonline)
sowie mit den Originalplänen der Einsatzleitung. (Erschreckenderweise einsehbar auch auf Spiegel-online)
Mit diesen beiden Dokumenten lässt sich ein ziemlich genaues Bild machen, vor allem wenn man die Örtlichkeiten kennt und selbst vor Ort war.
Erschreckend ist vor allem die Diskrepanz zwischen den möglichen Teilnehmerzahlen, dem Gelände und der Realität. Wer nach Essen und Dortmund noch ernsthaft von 250.000 Personen ausgeht ...
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Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis, aber nicht den Wert. |
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Beitrag vom 28.07.2010 - 21:49 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
Zitat Original geschrieben von Ziege
...., scheint um einiges höher zu sein.
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höherer Aufwand --> höhere Kosten --> geringerer Gewinn - so ist es wenn der Kommerz und das Gewinnstreben die Sicht vor Risiken vernebelt! |
Mion Imken,
Deine berufliche Ausbildung stellt Dich da als die fachlich qualifiziertere Person da. Die in den Medien veröffentlichten Informationen geben dir im großen und ganzen recht. Soweit ich es beurteilen kann. Doch, so trauriges ist, bin ich überzeugt davon, daß Hathi recht hat. Ein Unternehmer versucht erst einmal die Kosten zu reduzieren. Auflagen der Behörden sind kostenintensiv und damit veringern sie den Gewinn.
Das soll übrigens keine Unterstellung an alle Unternehmer sein. Es gibt genug die ihrer Verantwortung gerecht werden.
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Beitrag vom 28.07.2010 - 23:02 |
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Moderator 976 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von tecan
Erschreckend ist vor allem die Diskrepanz zwischen den möglichen Teilnehmerzahlen, dem Gelände und der Realität. Wer nach Essen und Dortmund noch ernsthaft von 250.000 Personen ausgeht ...
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Ich denke hier liegst du dem gängigen Vorgeschaukel von "falschen" Teilnehmerzahlen auf.
Die Art und Weise wie Teilnehmerzahlen errechnet werden ist äußerst kompliziert, bei der 1.000.000 sind mit Sicherheit großzügig Personen dazugezählt worden die in der Stadt die Musikanhänger sich angeschaut haben und sonst irgendwie in die Nähe der LP gekommen sind. Doppel- und Mehrfachzählungen kommen noch hinzu.
Ich habe als ich das Luftbild gesehen habe und die angegebene Fläche dazu sofort gesagt, das sind im Leben nicht soo viele Menschen wie vom Veranstalter angegeben wurden. Es ist extrem schwierig Menschenmassen zu schätzen, man benötigt Erfahrung und Pläne des Geländes. Beides scheint bei den LP Organisatioren nicht vorhanden gewesen zu sein.
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Gut Pfad!
steini
Sapere aude!, Wage zu Wissen! |
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Beitrag vom 29.07.2010 - 16:39 |
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Love Parade passt nicht zu Pfadfindern |
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21 Beiträge
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Bei der Love Parade haben 21 junge Menschen ihr Leben verloren. Wie konnte es dazu kommen?
Polizei und Feuerwehr haben vor Sicherheitsrisiken gewarnt. Doch diese Warnungen wurden ignoriert. Man wollte die Love Parade unbedingt nach Duisburg holen.
Wenn man sich die Bilder von Love Parades so anschaut, muss man meiner Meinung sagen, so eine Veranstaltung
passt überhaupt nicht zu Pfadfindern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Pfadfinder auf einer solchen Veranstaltung wohl fühlen.
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Beitrag vom 29.07.2010 - 19:14 |
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RE: Love Parade passt nicht zu Pfadfindern |
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Zitat Original geschrieben von Manro
Wenn man sich die Bilder von Love Parades so anschaut, muss man meiner Meinung sagen, so eine Veranstaltung
passt überhaupt nicht zu Pfadfindern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Pfadfinder auf einer solchen Veranstaltung wohl fühlen.
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Warum nicht?
Pfadfinder sind ein Spiegelbild der Gesellschaft. Und keiner kann irgendwem vorschreiben, wer sich wann und wo wohlzufühlen hat.
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Wenn du gelernt hast, daß man mit Ochsen nicht kommunizieren kann, läßt du es bleiben und lebst viel entspannter (Zitat Namargon Tree) |
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Beitrag vom 29.07.2010 - 19:25 |
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RE: RE: RE: Love Parade passt nicht zu Pfadfindern |
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Zitat Original geschrieben von Pitt
- nachvollziehen kann ich das aber noch nicht einmal im Ansatz.
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So ist das mit uns alten Säcken - ich kann mir das auch nicht mehr (!) vorstellen, allerdings war ich früher auch bei "Rock am See" oder "Monster of Rock" (was natülich nur vom Lärmpegel her mit der LP zu vergleichen ist) - heute müsste man mich fesseln und dahin tragen - so ändern sich die Zeiten! 
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 29.07.2010 - 20:19 |
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RE: RE: RE: Love Parade passt nicht zu Pfadfindern |
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2775 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Pitt
Fast alles an einer Loveparade steht im Gegensatz, zu dem was wir in unseren Gruppen pflegen und praktizieren.
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erstmal stimme ich dir zu: Wir Pfadfinder wollen selbermachen: wer hunger hat,muss bei den Pfadfindern selbser kochen. Wer Musik haben will, muss selbst musizieren. Wir sind uns eben selbst genug und wollen uns nicht berieseln lassen.
dann muss ich Dir widersprechen:
Als Ausgleich zum Selbermachen (Pfadfinderei, Studium...) lasse ich mich dann und wann auch mal berieseln.
Ich bin jetzt auch nocht so der Konzertgänger, noch weniger gerne ginge ich auf die LP.
Aber wie gesagt: wenn ich mal voll genervt bin und nichts tuen will, pfletze ich mich vor die Glotze und lass mich berieseln oder schib mir n Burger von Mäc Doof rein...
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 01.08.2010 - 20:10 |
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RE: RE: RE: RE: Love Parade passt nicht zu Pfadfindern |
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
So ist das mit uns alten Säcken - ich kann mir das auch nicht mehr (!) vorstellen, allerdings war ich früher auch bei "Rock am See" oder "Monster of Rock" (was natülich nur vom Lärmpegel her mit der LP zu vergleichen ist) - heute müsste man mich fesseln und dahin tragen - so ändern sich die Zeiten! |
Ach ich war in meine Kindheit noch auf das Chanson Folklore International, also die Burg-Waldeck-Festivals im Hunsrück, aber vom Chanson und Folk ist immerher etwas hängen geblieben (erst später ist meine Interesse fur den Wandervogel dazu gewachsen). 
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Beitrag vom 01.08.2010 - 21:09 |
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RE: RE: RE: RE: Love Parade passt nicht zu Pfadfindern |
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Zitat Original geschrieben von moggeCPD
Zitat Original geschrieben von Pitt
Fast alles an einer Loveparade steht im Gegensatz, zu dem was wir in unseren Gruppen pflegen und praktizieren.
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erstmal stimme ich dir zu: Wir Pfadfinder wollen selbermachen: wer hunger hat,muss bei den Pfadfindern selbser kochen. Wer Musik haben will, muss selbst musizieren. Wir sind uns eben selbst genug und wollen uns nicht berieseln lassen.
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Also wenn ich so nen S.....dreck wie von euch beiden (und anderen) lese, wirds mir schlecht.
@Pitt: was pflegt ihr denn in euren Gruppen?
Echte Kameradschaft, Zusammenhalt, Förderung des deutschen Liedgutes, praktisches Werkeln, auf Fahrten gehen, ... ???
Weiterhin stelle ich mir die Frage, inwiefern ihr euren Gruppen und Gruppenlitgliedern vorgebt, was sie zu tun oder zu lassen haben.
Meinetwegen kann unsere Bundesleituing sagen, dass ein DPSGler keine Coca-Cola-Produkte trinken soll. Wie ich damit umgehe, bleibt mir überlassen.
Ich möchte dich gerne erleben, wenn einer deiner Gruppe in Duisburg ums Leben gekommen wäre. Sehr wahrscheinlich würde er nachträglich ausm Stamm geworfen, weil er als anständiger Pfadfinder da ja nichts verloren hatte.
@Mogge: Dreh doch den Spieß mal um!
Massenpanik beim Rheinischen Singewettstreit. Meinetwegen stürzt das Burggewölbe zusammen und 21 Pfadfinder und Bündische werden verschüttet.
Und jetzt äußert sich so ein Technojünger, dass man Musik auf der Straße macht und nicht in einem mehrer hundert Jahre alten Kellergewölbe.
Abgesehen davon ist meiner Meinung nach der erste Tote in St. Goar vorprogrammiert.
Ich finde es jedenfalls mehr als geschmacklos, hier darüber zu diskutieren, ob die Loveparade der richtige Platz für Pfadfinder ist.
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Wenn du gelernt hast, daß man mit Ochsen nicht kommunizieren kann, läßt du es bleiben und lebst viel entspannter (Zitat Namargon Tree) |
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Beitrag vom 01.08.2010 - 21:52 |
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