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Hi!
Ich hoffe, das das mit dem Hochladen jetzt funktioniert hat.
Ich habe (sofern es geklappt hat ) im anhang eine Lilie hochgeladen.
Ich habe keine ahnung, woher diese Stamm, von welchem Verband, oder welche bedeutung sie hat... ?
Ich hoffe irgendwie das ihr mir weiter helfen könnt?
Die einzigen infomationen die ich bisher habe, ist das sie gefunden wurde, als andere vor jahren in Wiesbaden ein Stammesheim vom Ehemalingen Pfadfinderbund Grenzlandfahrer auflösten. direkt mit dem in Verbindungbringen kann ich das aber nicht. Also- wer weiß genaueres?

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bitte vor der Verwendung von Bildern oder Texten von mir, mich fragen... hab da wenig dagegen, will aber gefragt werden!!! |
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Beitrag vom 26.04.2010 - 20:36 |
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Moderator 3537 Beiträge
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Ich tue mich schwer damit die Buchstaben zu entziffern. Kannst du sie eventuell benennen?
Das Kleeblatt in der Lilie verweist auf jeden Fall auf einen koedukativen Bund.
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 26.04.2010 - 21:27 |
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Zitat Original geschrieben von Duden
Die einzigen infomationen die ich bisher habe, ist das sie gefunden wurde, als andere vor jahren in Wiesbaden ein Stammesheim vom Ehemalingen Pfadfinderbund Grenzlandfahrer auflösten. direkt mit dem in Verbindungbringen kann ich das aber nicht. Also- wer weiß genaueres?
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Du meinst vermutlich die aufgelöste Jungenschaft Grenzlandfahrer. Die wiederum ist entstanden aus dem Einstammbund Freie Evangelische Pfadfinder "Die Geusen" e.V., der sich seinerseits 1980 aus dem Stamm VII der Heliand-Pfadfinderschaft abgespalten hat. Eventuell wäre das eine Spur?
PS: Die Buchstaben dürften FEP sein, was für meine Spur spricht. F und P sind klar zu erkennen, das E ist in der Mitte angedeutet.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von jergen am 26.04.2010 - 21:35.
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Beitrag vom 26.04.2010 - 21:32 |
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Ja das könnte sehr wohl eine spur sein, nicht nur das die Initialien dafür sprechen würden, auch ist in Wiesbaden der Stamm 7 von der HP in Wiesbaden ansäßig.
Bei den initalien handelt es sich um die Initialien FEP, das ist bei dem einen Abzeichen nich ganz erkennbar, bei den anderen aber meist schon.
was dann jedoch ncoh zu klären wäre, wäre die genaue Funktion des Abzeichens...
Aber zumindest bis zu der stelle schon mal vieln Dank an euch beide 
ich hab echt schon seit Jahren verzweifelt nach der Herkunft gesucht.
Weißt du noch näheres über diese Pfadfinderschaft?
LG und HGP
Duden
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Beitrag vom 26.04.2010 - 22:27 |
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Ich kenne nur ganz grob die Grundzüge der HP-Geschichte:
Die HP war bis zum Tod ihres Bundesführers Paul Both im Jahr 1966 sehr statisch. Danach wurden zwar einige Reformen durchgeführt, die aber wohl vielen nicht weit genug gingen. Das führt ua zur Abspaltung von drei HP-Sippen und der Gründung der Geusen im Jahr 1980. 1988 entstand die js grenzlandfahrer aus (Teilen der?) Geusen und Mitgliedern der CJ Kreuzfahrer. In dieselbe Umbruchphase fiel auch die Gründung des Pfadfinderbundes Kreuzfahrer 1984, ehemals Stamm V der HP.
Mit drei HP-Sippen müssten die Geusen bei der Gründung relativ groß gewesen sein, das müssten zwischen 60 und 100 Mann gewesen sein. Die js grenzlandfahrer war allerdings immer deutlich kleiner, irgendwo müssen also in den acht Jahren sehr viele Mitglieder verloren gegangen sein.
Ob in der Chronik der HP etwas dazu steht, weiß ich nicht. Trotzdem der Hinweis: Stefan Wiesner (Hrsg.): Weit sind die Wege: 50 Jahre Heliand-Pfadfinderschaft; 1946–1996. Evangelisches Jugendwerk Hessen, Frankfurt am Main 1996.
Du könntest aber auch bei der HP direkt nachfragen, die haben sicher auch einen Chronisten. Eine weiter Möglichkeit wäre die CJ Kreuzfahrer, die in Teilbereichen die Rechtsnachfolge der js grenzlandfahrer übernommen haben. Dann gibt es noch die archivierten Versionen der grenzlandfahrer-Website (http://web.archive.org/web/*/http://jungenschaft.org).
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von jergen am 27.04.2010 - 09:39.
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Beitrag vom 27.04.2010 - 09:38 |
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Hi Danke 
ich glaube damit habe ich zunächst auch genug informationen
Die leute die du da aufzählst:
KJ Kreuzfahrer
und HP
Hatte ich schon gefragt ob sie mit der Lilie was anfangen können, ironischer weise konnten die nix mit der Lilie anfangen. von der HP in wiesbaden habe ich ja auch diese Lilien bekommen.... dennoch auch sie wussten nix näheres dazu^^
aber vielen herzlichen Dank 
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Beitrag vom 27.04.2010 - 11:49 |
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Melde mich hiermit zu Wort:
Der "Ikarus-Bund", bestehend aus Führern aus div. Sippen der Heliand Pfadfinderschaft unter J. Grüß, ist nach langen Querelen mit einem Pressewirbel "Streit bei den Pfadfindern: Es geht um Geld und Gebete" im Juni 1988 aus der Heliand Pfadfinderschaft ausgetreten. Sie haben einige Meuten und Späherrunden mitgenommen und anschließend die "Jungenschaft Grenzlandfahrer´" gegründet.
GuPf -ky
Nachtrag: Wegen der Lilie muß ich nachher mal in meinem Archiv nachsehen, aber ich denke, sie gehört zu den "Geusen".
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Wer stöbert - hat mehr vom Leben! |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von -ky am 27.04.2010 - 13:30.
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Beitrag vom 27.04.2010 - 13:27 |
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Zitat Original geschrieben von -ky
Melde mich hiermit zu Wort:
Der "Ikarus-Bund", bestehend aus Führern aus div. Sippen der Heliand Pfadfinderschaft unter J. Grüß, ist nach langen Querelen mit einem Pressewirbel "Streit bei den Pfadfindern: Es geht um Geld und Gebete" im Juni 1988 aus der Heliand Pfadfinderschaft ausgetreten. Sie haben einige Meuten und Späherrunden mitgenommen und anschließend die "Jungenschaft Grenzlandfahrer´" gegründet.
GuPf -ky
Nachtrag: Wegen der Lilie muß ich nachher mal in meinem Archiv nachsehen, aber ich denke, sie gehört zu den "Geusen". |
Dann hatte ich Geusen und Grenzlandfahrer irgendwie in einen falschen Zusammenhang gebracht; aber Kleinstbünde sind immer so schwer zu überblicken.
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Beitrag vom 27.04.2010 - 14:14 |
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So, hier ist endlich der Beweis für die Herkunft der Lilie:

Freie Evangelische Pfadfinder
- Die Geusen -
Wiesbaden
Hinweis:
Zur besseren Lesbarkeit den Bildschirm nach rechts kippen...
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Wer stöbert - hat mehr vom Leben! |
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Beitrag vom 01.05.2010 - 23:13 |
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Hallo,
die Zusammenhänge kann ich Euch erklären,
ich war von 1981 bis 1993 bei den Geusen in Wiesbaden.
Die Geusen haben sich 1980/81 vom Stamm VII der Heliand Pfadfinder abgespalten. Die Geusen richteten sich gegen damalige fundamentalistische evangelikale Tendenzen, viele der Gründer waren politisch in der Friedensbewegung und in der Anti-AKW-Bewegung und auch gegen die Startbahn-West aktiv. Über unterschiedliche insb. christliche Auffassungen war es zur Trennung gekommen, eine große Rolle spielten auch demokratische Fragen. Der Bund hieß Freie Evangelische Pfadfinder die Geusen und hatte seine Zentrale in der Steingasse 7 in Wiesbaden. Basisdemokratie spielte in der Anfangszeit eine sehr goße Rolle, jährlich gab es Stammessitzungen, wo alle wichtigen Dinge gemeinsam abgestimmt wurden. Ganz wichtig für die Abspaltung war auch die Gender-Frage. Bei den Geusen waren die Gruppen klar koedukativ.
Gruppenheime waren meist an Kirchengemeinden in Wiesbaden angesiedelt. Tracht war ein graues Hemd mit schwarz-rotem Halstuch, die Lilie gehörte dazu. Es gab auch einen Geusen-Pullover mit dem Bettler-Emblem. Der Bund hatte wechselnd zwischen 20 und 200 Mitgliedern.
Ab 1985 kam es zu einem Generationswechsel und die damaligen Gruppenleiter näherten sich wieder der bündischen Szene, nahmen u.a. am Meißner-Lager 1988 als Gäste des Pfadfinderbundes Mosaik teil. Ein Teil der Geusen orientierte sich dann an der Jungenschaft (dj 1.11 inspiriert) und gründete gemeinsam mit einer weiteren Abspaltung der Heliandpfadfinderschaft, dem Ikarusbund, und einer Abspaltung der Jungenschaft Kreuzfahrer die Jungenschaft Grenzlandfahrer. Der größere Teil der Geusen blieb aber bestehen und orientierte sich nun stark in Richtung Wandervogel, Reformjugend und nahmen auch an Veranstaltungen der Kulturinitiative Lebendig Leben und Artaban teil. Die Geusen waren auch Mitglied im Ring Junger Bünde Hessen und im Stadtjugendring Wiesbaden.
Von 1990 - 1995 nahm die Zahl der aktiven Gruppen ab, da kaum Gruppenleiter Nachwuchs bestand und irgendwo dort verliert sich auch die letzte Spur, wobei nach 2000 keine Spuren mehr zu finden sind.
Es gab viele tolle Fahrten, z.B. Mitte der 80er nach Ungarn, nach Griechenland, Pyrenäen, Lappland, Marokko, Türkei...
Zur Stammeskultur gehörte insbesondere auch der "Speersport", noch von den Heliand Pfadfindern übernommen und legendäre Gelände- und Stadtspiele.
Tradition war auch das allweihnachtliche Spendensammeln für Brot für die Welt, wodurch die Geusen in Wiesbaden sehr bekannt waren.
Bis heute existiert jedoch noch ein Geusen-Netzwerk, z.B. auch bei Facebook.
Lieben Gruß,
Micha
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von hufeland am 06.05.2010 - 00:04.
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Beitrag vom 05.05.2010 - 22:25 |
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o.O
wow- das ist jetzt ein ergebniss, mit dessen Umfang ich nie gerechnet hätte.
Vielen Danke an euch alle!
@hufeland:
Wenn du nix dagegen hast, werde ich dich zitieren (auf deinen Eintrag hier verweisen) und die informationen die du hier rein geschrieben hast auch an die Pfadfinder - Geschichtswerkstatt weitergeben, bei denen habe ich mittlerweile auch dieses Abzeichen vorgelegt. Dort wusste man es bislang aber auch noch nicht ein zu ordnen.
LG
Duden
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Beitrag vom 06.05.2010 - 09:55 |
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Da bin ich gerne einverstanden und kann bei Bedarf auch mehr erzählen.
Herzlich, Micha
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Beitrag vom 06.05.2010 - 11:55 |
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