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wer von euch kennt die älteste jurtenburg? wir haben eben darüber gerätselt, wann wohl das kombinieren im großen begonnen hat.
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Beitrag vom 07.08.2008 - 18:31 |
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Hier kann ich jetzt nur aus unserer Stammesgeschichte sprechen, aber zumindest schon mal ein Hinweis in des Rätsels Lösung ;-)
Meine Stammes"ältesten" aus den 40er bis mitte/ende der 60er bestätigen mir alle einstimmig dass sie damals noch keine Schwarzzelte hatten und damals mit den "Resten" der Ami's auskommen mussten welche als Besatzer dann recht schnell ihre alte Kriegsware los werden wollten.
Bildlich festgehalten sind die momentan ältesten Bilder von Jurten die mit anderen kombiniert oder aufgestockt wurden aus den Jahren 1981 & 1986
GP Andreas
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Beitrag vom 07.08.2008 - 21:11 |
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inzwischen überlege ich gerade die definition von jurtenburg. den tusk hatte bereits in den 20ern zelte aus 128 viereckplanen bauen lassen. nur hatten sie dort noch keine kohtenblätter. war das also schon eine jurtenburg???
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Beitrag vom 07.08.2008 - 21:27 |
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Also wir definieren Zelte mit 4 Kothenblättern für das Dach als Kothe und Zelte mit 6 Kothenblättern für das Dach als Jurte. Somit würde ich folgern, dass eine Jurtenburg immer dann vorliegt wenn mindestens 6 Kothenblätter für eins der Dächer mit verwendet wurden.
.... in welcher Form auch immer ob als Oval, erweiterter Kreis, in seiner klassischen Form oder.... in welcher Kombination auch immer.
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Beitrag vom 07.08.2008 - 21:57 |
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...dort werden 10 Rechteckbahnen verbaut... |
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Moderator 3537 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von scoutladen
inzwischen überlege ich gerade die definition von jurtenburg. den tusk hatte bereits in den 20ern zelte aus 128 viereckplanen bauen lassen. nur hatten sie dort noch keine kohtenblätter. war das also schon eine jurtenburg??? |
Wenn du das Ganze nur als "größeres Konstrukt aus mehreren Zeltbahnen" definieren willst, findest du die wohl erste schriftliche Erwähnung in der Bibel - dort werden 10 Rechteckbahnen verbaut. Material und Aufbauanleitung findest du hier: Buch Exodus, 26, 1-14
Ich würde als Jurtenburg allerdings etwas definieren, das größer als eine Jurte ist und an zentralen Stellen Kohtenbahnen zum Erstellen benötigt.
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 07.08.2008 - 22:14 |
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ist dann z.b. die kathedrale des cpd-bula eine jurtenburg? hier werden bis auf wenige ausnahmen nur viereckplanen verwendet

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Beitrag vom 07.08.2008 - 23:05 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Die ersten Kohten hatten keine Schlaufen zum schnüren, sondern Knopfleisten. Diese Kohte stammt von 1930 aus unserem Vorgängerbund, die Knopfleisten statt der Schlaufen sind gut zu sehen.

Der Abstand der Knöpfe entspricht haargenau dem Militärstandard aus dem Kaiserreich, der auch heute noch für Zeltplanen üblich ist. Sie waren also von Anfang an kompatibel. Wenn man gleichzeitig bedenkt, dass es schon immer einen Bedarf an größeren Zeltkonstruktionen z.B. als Versammlungszelte o.ä. gab und vierecksplanen vom Militär auch damals einfach zu beschaffen und relativ billig waren, kann man postulieren, dass schon früh mit größeren Zeltkonstruktionen zumindest experimentiert wurde. Welchen Sinn hätte es sonst gemacht, sich bei den Knopfleisten der ersten Kohten an Militärplanen anzupassen? Ob diese Konstruktionen schon Jurtenburgen waren kann man ohne Bilddokumente nicht beurteilen, aber zumindest die technische Möglichkeit dazu bestand von Anfang an.
Allerdings war die Kohte in der Vorkriegszeit nur bei d.j.1.11 und befreundeten Bünden anzutreffen und später bedeutete allein der Besitz einer Kohte schon eine Freikarte ins Jugend-KZ. Wahrscheinlich bleib daher nicht mehr die Zeit alle Möglichkeiten für solche Mammutkonstruktionen und Superlativen auszuloten, ich schätze, man hatte andere Sorgen.
Den großen Siegeszug in der Jugendbewegung und als Kultobjekt hat die Kohte ohnehin erst nach 1945 angetreten. Auf dem 1. Bundeslager des BDP 1950 in Oberegg standen nahezu ausschließlich Militärzelte, vor allem Dackelgaragen und einige weisse und dunkle Alex-Zelte und noch keine Kohten. Dafür trugen aber viele Kinder ein schwarzes Achteck-Barett
Wer Interesse an dem Film hat, kann sich gerne per IM melden.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von sadarji am 08.08.2008 - 00:07.
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Beitrag vom 08.08.2008 - 00:00 |
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Wobei die Kathedrale in den Seitenschiffen vier volle Jurtendächer mit je sechs Planen und an den Rändern der Kuppel weitere Kohtenblätter enthält 
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Beitrag vom 08.08.2008 - 11:41 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Wer gerne nach den Bildern der "ältesten Jurtenburg" recherchieren möchte, dem würde ich einen Besuch im Archiv der Jugendbewegung empfehlen. Wenn es solche Bilder geben sollte, wird er bestimmt dort fündig.
Ein Besuch lohnt aber auch so allemal.
Ich bin aber überzeugt davon, dass textile Baumaßnahmen wie auf den CPD-Bundeslagern kaum zu toppen sind und sich früher sicher niemand solche Konstruktionen gewagt hätte, ohne dass es dokumentiert worden wäre. Da muss man der CPD neidlos den Sieg der Jurtenburgolympiade zugestehen.
      
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von sadarji am 14.08.2008 - 22:00.
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Beitrag vom 14.08.2008 - 21:43 |
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Zurück zur Frage - keine echte Antwort, aber einige Hinweise:
- Im Fotobuch der Jugendbewegung von 1961 gibt es keine Abbildungen von Jurtenkonstruktionen. Ein Foto zeigt zwei aneinandergebaute Jurten, das ist aber noch keine Jurtenburg. Das Verhältnis Kohten zu Jurten auf den Fotos liegt bei etwa 20 zu 1.
- Ältere aus den Generationen bis in die 1960er Jahre berichten, dass Stämme sich glücklich schätzen konnten, wenn sie überhaupt eine Jurte bezahlen konnten.
- In meinem Stamm hat das Bauen von Jurtenburgen in den 1970er Jahren angefangen; Anfangskonstruktionen waren hauptsächlich Jurten mit angebauten Kohten und Hochkohten. (*)
- Richtig groß wurde es erst in den 1980er Jahren mit dreistöckigen Jurten usw. Das erforderte ziemlich umfangreiche statische Berechnungen, die damals noch weitgehend von Hand (bzw. mit dem Taschenrechner) durchgeführt wurden und bei Fehlern zu deutlichen Verlusten führen konnten.
- Die Theaterplane/Ovaljurtenplane kam Mitte der 1980er auf den Markt; damit gab es deutlich mehr Varianten.
- Heutige Jurtenburgen (jedenfalls die richtig großen) werden eigentlich immer in CAD geplant und berechnet, weil sowohl Statik als auch Konstruktion zu komplex für die händische Planung sind.
(*) Es gibt einen Bericht vom Ritter- und Bauernlager 1974, in dem die Konstruktion meines Stammes als besonders eindrucksvoll beschrieben wird. Heutigen Jurtenbaumeistern würde sie nur ein müdes Lächeln entlocken.
EDIT: Ergänzung
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von jergen am 15.08.2008 - 10:28.
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Beitrag vom 15.08.2008 - 10:03 |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Jurtenburgolympiade |
Ich denke, daß jetzt eine Grenze erreicht wurde, in der das planbare, bezahlbare und vom (Zeit/Material) Aufwand vernünftig erreichbare gemacht wurde.
Von Sicherheitsaspekten mal ganz abgesehen.
Auch bei der Kathedrale konnten die Pfeiler in vertretbarer Zeit nur noch mit mechanischer Hilfe (Trecker) aus dem Boden gebracht werden (der Aufbau geschah allerdings komplett händisch - einzige Technik waren Erdbohrer,Leitern, Klettergurt und Sicherungsmittel, soweit ich das gesehen habe).
Um beim Bild zu bleiben, weiter und höher geht es jetzt nur noch (IMHO) mit "Doping", wie Aufbauhilfen (Hebebühne, Stapler) und Unterkonstruktionen z.B. aus Stahl, Aluminium oder gar Beton .
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 15.08.2008 - 10:22 |
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weiter ginge schon... siehe die rekorde mit nebeneinander gebauten jurten bei black castle. höher sind in der tat die grenzen des materials längst gesprengt. die planen sind für solche belastungen eigentlich nicht ausgelegt.
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Beitrag vom 15.08.2008 - 10:32 |
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Wenn ich mich Recht erinnere waren da einige Interessante Bauten auf dem "Turm `84" VCP BULA.
Hat da noch jemand Fotos?
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Sic transit gloria mundi! |
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Beitrag vom 15.08.2008 - 11:26 |
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Also, ich hab ein Bild vom Lager 84 im Schwarzzeltarchiv (des VCP Recke) gefunden... und einige andere Bilder unbekannten Alters. Aber ich versuche mal was zu den Jurtenburgen herauszufinden.
[Wie gut, wenn man den Webmaster kennt...]
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"home is where the heart is" - Donots |
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Beitrag vom 17.08.2008 - 21:11 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
wie Aufbauhilfen (Hebebühne... |
Das heißt Hubarbeitsbühne!

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Beitrag vom 17.08.2008 - 21:13 |
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