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Mädchen, Männer, Meister wert |
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Hallo zusammen,
hoffentlich kann mir da jemand weiterhelfen...
Ihr habt doch bestimmt jede Menge Ahnung wenn es um Liedgut geht... und zwar ist meine Aufgabe, herauszufinden, was "Tandaradei, tandaradei, schön singt die Nachtigall" im Zusammenhang mit dem Lied Mädchen, Männer, Meister wert bedeutet. Wie muss man das interpretieren?
Zufällig hab ich heute nämlich herausgefunden, als ich von Walther von der Vogelweide (ein Minnesänger) im Lied "under der linden an der heide" las, dass er darin als Refrain verwendete "tandaradei" und am Ende der letzten Strophe "schön sanc diu nahtegal".
Vielleicht kennt sich damit ja jemand aus und kann mir weiterhelfen.
Gut Pfad,
Kate. 
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Kate am 14.04.2008 - 21:33.
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Beitrag vom 14.04.2008 - 19:47 |
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Es heisst: Mädchen, Männer, Meister wert...
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Beitrag vom 14.04.2008 - 19:48 |
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Danke.
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Beitrag vom 14.04.2008 - 21:33 |
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Es ist die Nachtigal und nicht die Lerche!!! |
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Die Zeile ist - so wie Du das schreibst - vermutlich von Walther von der Vogelweide entlehnt.
Das Lied ist von Umba - Jürgen W. Diener vom BdP - Stamm Graue Adler, Petterweil und wurde zum Singen und Musizieren des BdP 1980 im Kloster Arnsburg geschrieben. Das besondere an diesen Singetreffen in der Klosterruine Arnsburg (Das "Alles Drin" wird da niemals herankommen) war, daß die Nachtigallen tatsächlich in die nächtlichen Lieder mit einfielen!
Gut Pfad, Thomas
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Braune Flaschen gehören ins Altglas und nicht in die Jugendbewegung! |
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Beitrag vom 15.04.2008 - 07:32 |
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Fröschel |
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RE: Es ist die Nachtigal und nicht die Lerche!!! |
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Zitat Original geschrieben von Thomas U.
Die Zeile ist - so wie Du das schreibst - vermutlich von Walther von der Vogelweide entlehnt.
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Ist sie. Und die Zeile "Tandaradei, tandaradei, schön singt die Nachtigall" wurde in mittelhochdeutschen Liedern- nicht nur von Walther- sehr oft in Lieder eingebaut. Die Zeile entspräche in etwa heute unserem "lalala" oder "shubidu" oder was der seltsamen Lied-Füllsel mehr sind. Es war also eine Art Mode damals. Was genau nun "tandaradei" heisst, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht wirklich nur eine Art Alt-Shubidu?
Frohen Gruß: Fröschel
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Beitrag vom 15.04.2008 - 08:17 |
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Die Textzeile ist in der Tat einem Gedicht von Walther entlehnt, dem sog. Lindenlied. Der "Refrain" der ersten Strophe des Liedes lautet: tándáradéi, schône sanc diu nahtegal.
Wenn du es einmal nachlesen möchtest, findest du es hier: http://www.deutsche-liebeslyrik.de/minnesang/minnesang15.htm
Das Gedicht ist eines der Walther-Lieder von relativer Berühmtheit, da es auf recht witzige Weise verschiedene Topoi eines frivolen Liedes (einer sogenannten Pastourelle) bedient, am Ende aber relativiert. Die Nachtigal ist in dem Lied der einzige Zeuge für das Zusammentreffen zweier Liebenden.
Inwiefern das Tandaradei auch bei anderen mhdt. Liedern vorkommt, weiß ich nicht. Bei Walther ist es jedenfalls das einzige.
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Beitrag vom 15.04.2008 - 10:56 |
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Nicht unwahrscheinlich und passend zur beschriebenen Situation: "Tandaradei" in Anlehnung an das alte Gebrauchsverb „tändeln“ (von „Tand“) für spielerisches Hantieren und Kokettieren. Und jetzt die Phantasie spielen lassen ….
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www.alt-rover.de
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Beitrag vom 15.04.2008 - 13:09 |
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Also wenn du viel Zeit hast dann empfehle ich dir Umba einfach mal drauf anzusprechen. Die Grauen Adler in Petterweil feiern wie jedes Jahr an Vatertag ein großes Fest da ist er dabei!
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Gut Pfad!
steini
Sapere aude!, Wage zu Wissen! |
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Beitrag vom 15.04.2008 - 15:55 |
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Vielen Dank alle Antworten und dass es auch so schnell ging!
Gut Pfad,
Kate.
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Beitrag vom 16.04.2008 - 19:10 |
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RE: Es ist die Nachtigal und nicht die Lerche!!! |
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Moderator 1559 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Thomas U.
Die Zeile ist - so wie Du das schreibst - vermutlich von Walther von der Vogelweide entlehnt.
Das Lied ist von Umba - Jürgen W. Diener vom BdP - Stamm Graue Adler, Petterweil und wurde zum Singen und Musizieren des BdP 1980 im Kloster Arnsburg geschrieben. Das besondere an diesen Singetreffen in der Klosterruine Arnsburg (Das "Alles Drin" wird da niemals herankommen) war, daß die Nachtigallen tatsächlich in die nächtlichen Lieder mit einfielen!
Gut Pfad, Thomas |
arnsburg ging iirc bis '87
und da warst du - wenn man deinem profil glauben schenken mag - mit 8 jahren (oder noch jünger) solange mit am singen, bis die nachtigallen lospfiffen? respekt!
im übrigen gebe ich dir recht: auch wenn ich aus königstein komme und die ruine sehr mag - an arnsburger zeiten wird das vom niveau vermutlich nie mehr ranreichen...
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 16.04.2008 - 19:43 |
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"under der linden" ist wohl walthers schönstes lied unter denen, die in wirklichkeit gar nicht von ihm sind.
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"Geben ist seliger denn Nehmen."
(Max Schmeling) |
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Beitrag vom 16.04.2008 - 19:44 |
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Zitat Original geschrieben von aghamemnun
"under der linden" ist wohl walthers schönstes lied unter denen, die in wirklichkeit gar nicht von ihm sind. |
angesichts der tatsache, dass das lied nur unter walthers namen (ich bin mir der problematik der autorschaft und ihrer überlieferung bei mittelalterlichen gedichten durchaus bewusst) überliefert ist (wenn auch nur in zwei handschriften) und ich im kommentar bei schweikle nicht mal einen hinweis auf die möglichkeit einer falschen zuschreibung gestoßen bin, frage ich mich, was dich zu dieser aussage veranlasst? natürlich kann man bei so ziemlich jedem walther-lied sagen, es sei vielleicht nicht von ihm und nur unter dem namen überliefert, aber du scheinst ja konkretere anhaltspunkte zu haben, die mich sehr interessieren würden...
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Beitrag vom 28.04.2008 - 19:33 |
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RE: RE: Es ist die Nachtigal und nicht die Lerche!!! |
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253 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Malte_B
arnsburg ging iirc bis '87
und da warst du - wenn man deinem profil glauben schenken mag - mit 8 jahren (oder noch jünger) solange mit am singen, bis die nachtigallen lospfiffen? respekt! |
@ Malte: Mein Profil stimmt schon so - In Arnsburg war ich zwar nicht dabei, aber ich kenne die Aufnahmen und in sofern habe ich mir erlaubt die Anmerkung zum "Alles Drin" einzufügen.
Der Rest meines Post ist übrigens aus dem Liederbuch der Grauen Adler-Petterweil übernommen, wo auch die Geschichte mit den Nachtigallen beschrieben ist...
Bin ich jetzt ein Heuchler? 
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Braune Flaschen gehören ins Altglas und nicht in die Jugendbewegung! |
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Beitrag vom 29.04.2008 - 07:26 |
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