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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Fahrt, Lager und sonstige Treffen » Meißner 2013 Nachlese

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23 Beiträge in diesem Thema (offen) Seiten (2): (1) 2 weiter >
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Beitrag
Malte ist offline Malte  
Meißner 2013 Nachlese
Moderator
1559 Beiträge
Malte`s alternatives Ego
Egal auf welcher Plattform ich mich gerade umschaue, kriegt das Meißnerlager gerade von allen Seiten jede Menge Fett weg. Zum Teil ist diese Kritik durchaus verdient und notwendig. Allerdings verschwimmt hinter diesem Geraune das Bild eines großartigen Lagers, das sich in mir formte. Vielleicht lag es an meiner geringen Erwartungshaltung im Vorhinein, aber mir hat es im Nordhessischen das erste Mal wirklich Spaß gemacht unter so vielen Menschen.

Ok. – meine Vergleichsmöglichkeiten sind durchaus eingeschränkt, weil ich nur wenige Großlager von Pfadfinderverbänden besucht habe. Diese vier, fünf Erfahrungen hatten allerdings eines miteinander gemeinsam: die Erreichung des kleinsten gemeinsamen Nenners durch die Nivellierung jedweden geistigen Niveaus um immer und bei jeder Aktion auch wirklich jeden mitzunehmen. Technisch wiesen sie ein gerüttelt Maß an höherer Perfektion auf, aber geistig hätte ich so gut wie immer kaum geringer gefordert sein können.

Ein Grund für das wie am Schnürchen Klappen von Pfadfindergroßlagern ist sicherlich die klare Linie im Rahmen der Planung innerhalb eines Großverbandes. Beim Meißner mussten dagegen jeweils sechzig Bundesführer ihr Ok. zu allen gemeinsamen Aktionen und Verlautbarungen geben. Beim Festakt, der Formel und dem Lagerlied fühlte ich mich entsprechend stark an meine Erfahrungen mit Pfadfinderlagern erinnert. Umso mehr verstand ich aber auch die Notwendigkeit der Untergliederung des Lagers in Foren. Denn so hatte praktisch jeder seine Wohlfühlzone. Da in jedem Forum ausreichend Programm an allen Tagen geboten wurde, musste man diese im Zweifel auch nie verlassen.

Trotzdem verschaffte mir die schiere Größe des Lagers am Ankunftstag ein eher flaues Gefühl im Magen, zumal ich auf dem Weg zu unserem Zelt wegen ein, zwei Begrüßungen den Kontakt zu meiner Bezugsgruppe verlor und dann eine ganze Weile suchte, bis ich die richtige Jurte fand. Verstärkt wurden meine Bedenken am Abend, als ich feststellen musste, dass ich nicht mehr meine eigene Gitarre dabei hatte. Na gut, den Abend zuvor am Ludwigstein hatte ich einiges an Schlagseite gehabt bevor ich mich hingelegt hatte. Offenkundig war in diesem Zusammenhang die falsche Klampfe in meine Hülle geraten. Also beendete ich den ersten Lagerabend noch vor eins und stand um halb acht auf, weil ich mir wegen des Tauschs doch nicht ganz sicher war, ob er am Ludwigstein oder doch erst am Meißner stattgefunden hatte. Beim Gang durch die Zelte war ich fasziniert, dass es auch 3.000 Menschen aus sechzig Bünden möglich war, die übliche Disziplin an den Tag zu legen. Das Lager ging in seinen dritten Tag und auf dem gesamten Weg sah ich genau ein Papiertaschentuch herumliegen.

Nachdem der Burgbetriebsleiter noch nicht wach war, entschloss ich mich zu einem Experiment. Denn unsere Jurte lag gleich unterhalb der oberen Dixi-Batterie. Also setzte ich mich in die Morgensonne mit voller Sicht zum Weg und fing an Gitarre zu spielen. Es dauerte nur eine Dreiviertelstunde, ehe mich eine junge blonde Frau darauf ansprach, ob dies ihre Gitarre sei. Dann folgte eine kurze Erzählung vom Verrücktmachen des Ludwigsteins im Rahmen einer dreistündigen Suche. Und das alles ohne Vorwurf in der Stimme sondern von der Freude des Wiederfindens der eigenen Gitarre erfüllt. Sie sagte mir dann noch, wo ich meine Klampfe abholen könne und ging ihrer Wege (nicht ohne sich später nochmals freundlich zu erkundigen, ob alles geklappt habe). Ab diesem Zeitpunkt war ich mit dem Meißner mehr als versöhnt und ein breites Gefühl von Ponyhof brach sich Bahn.

Da ich mich im Folgenden mehr und mehr auf das Lager als solches einließ, war ich durchaus fasziniert, wie viel Mühe sich die einzelnen Bünde bei der Vorbereitung des Meißners gegeben hatten. Selbst wenn viele Projekte an der Höhe ihres kulturellen Anspruchs scheiterten, wurde im Gegensatz zu pfadfinderischen Aktionen zumindest der Versuch unternommen und eine gewissen Fallhöhe riskiert. Und selbstverständlich versank viel von dem, was geschah, am Ende in einer ziemlichen Nabelschau. Aber auch hier punktete der Meißner gegenüber den Großverbänden, weil der jeweilige Nabel in den einzelnen Foren durchaus unterschiedlich verortet wurde. Und selbst wenn ich musikalisch eher enttäuscht vom Meißner wieder abreiste, bestand auf dem Meißner zumindest immer die Chance auf eine mindestens brauchbare Singerunde (an welche Pfadfinderlager ich in diesem Zusammenhang mit echtem Schaudern zurückdenke verschweige ich jetzt einmal lieber). Außerdem zeigte der Meißner, dass viel vom neuen, rhythmischen Liedschaffen in den Bünden breiten Anklang findet und Fahrtenlieder auch heute keine tote Tradition sind.

Abschließend würde es mir noch darum gehen, für den zu Recht vielkritisierten Ludwigstein und seine Bildungsstätte eine Lanze zu brechen, was den AK Schatten betrifft. Sowohl die Skizzierung des Grundkonzepts durch Stephan Sommerfeld als auch die Vorträge und Diskussionen von und mit Schlumpf haben mich tief beeindruckt. MIr würden jetzt auch noch andere Diskussionen und Aktionen einfallen, aber das hier ist schließlich ein Forum und mein Posting eh schon zu lang.




www.myspace.com/bruncken

Beitrag vom 09.10.2013 - 23:08
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M. Hammer-Kruse ist offline M. Hammer-Kruse  
247 Beiträge
Hallo Malte,

schöner Bericht.

In dieser Mischung aus Analyse und Erlebnisbericht macht er deinen Weg von skeptischer Erwartung zu verhaltener Faszination sehr gut nachvollziehbar.

Eigentlich gehört er in die Rubrik: "Mein Meißnerlager" in der Dokumentation.

Gut Pfad
mike
Beitrag vom 09.10.2013 - 23:17
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Malte ist offline Malte  
Moderator
1559 Beiträge
Malte`s alternatives Ego
Sollen sich ruhig melden. Dann würd' ich auch nochmal drüber gehen sprachlich um es druckreif zu kriegen. zwinkern




www.myspace.com/bruncken

Beitrag vom 09.10.2013 - 23:22
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Gjorde ist offline Gjorde  
RE: Meißner 2013
123 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Malte

Egal auf welcher Plattform ich mich gerade umschaue, kriegt das Meißnerlager gerade von allen Seiten jede Menge Fett weg.



Der pure Neid....
Beitrag vom 10.10.2013 - 07:04
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Gast buck  
RE: RE: Meißner 2013
Gast
Zitat
Original geschrieben von gjorde

Zitat
Original geschrieben von Malte

Egal auf welcher Plattform ich mich gerade umschaue, kriegt das Meißnerlager gerade von allen Seiten jede Menge Fett weg.



Der pure Neid....



Auf welchen Plattformen denn eigentlich ? Habe bis jetzt gefühlt gar nicht soo viel kritisches gelesen.

Ich persönlich würde unter'm Strich definitiv auch ein positives Fazit ziehen. Da ich aus einem der großen Bünde komme, war es für mich etwas völlig Neues und ich habe massiv viele Anregungen erhalten und es war wirklich irre viel geboten. Musikalisch kann man das was vor Ort lief mit dem was ich aus der DPSG kenne sowieso nicht vergleichen, das war für mich als leidenschaftlicher Sänger und Musiker fast schon eine Offenbarung ;-)

Was den Anspruch angeht, ein Statement zur aktuellen Verfassung der Jugendbewegung abzugeben bzw. eine Standortbestimmung vorzunehmen (was ja aus der Historie heraus eigentlich gewollt sein sollte) und vll. auch neue Ziele zu formulieren ist mein Fazit gemischt. Der Schatten AK war wirklich klasse und ich sehe auch die Notwendigkeit der Abgrenzung nach Rechts und ich persönlich sehe die diesbezüglichen Bemühungen positiv. Das sind allerdings beides zwar sehr wichtige, aber interne (!) Problematiken der Szene. Mir persönlich hat ein bisschen die Auseinandersetzung mit den externen Umständen gefehlt, den Berührungspunkten zwischen Gesellschaft und Jugendbewegung und den aktuellen diesbezüglichen Bedürfnissen und Problemen der Jugendbewegung.

Haben vor 100 Jahren die gesellschaftlichen Umstände ein Aufbegehren der Jugend notwendig gemacht, waren es damals die starren (familiären) Strukturen, die es aufzubrechen galt, hätte man meiner Meinung nach die wenn man so will neuen, einengenden Faktoren ausmachen sollen. Was ist z.B. mit der Bildungspolitik und all ihren für Ehrenamt und die freie, geistige Entwicklung einschränkenden Entwicklungen, sowohl in Schule (G8, immer weniger Freizeit) als auch den Universitäten? Was ist mit dem damit einhergehenden politisch gewollten Bemühungen, Erziehung und Bildung an dem späteren Funktionieren in der Wirtschaft auszurichten? Wenn man die meißner-Formel ernst nimmt, sind das die wichtigen Faktoren und gesellschaftlichen Entwicklungen, die die wirklich freie, selbstbestimmte Entfaltung der Jugend bedrohen.
Auch hätte ich es schön gefunden, wenn zum Inhalt der meißner-Erklärung, die ich im Übrigen in ihrer Intention gar nicht so schlecht fand, mehr auf dem Lager passiert wäre (Digitalisierung der Gesellschaft), was man wenn man es richtig angeht, in einem ähnlichen Sinne aufarbeiten könnte. So bleibt es finde ich eine ein bisschen leere Hülle.

Ich war allerdings nur Mi-Fr vor Ort und konnte nicht überall sein, vll. wurde das alles ja auch behandelt glücklich. Da ich und mein Bund an der Vorbereitung außerdem gar nicht beteiligt waren, will ich mich auch auf gar keinen Fall beschweren. Ich fand's unter'm Strich echt ein klasse Lager! Fände es eigentlich fast wünschenswert, wenn so etwas ein bisschen öfter stattfinden würde und ärgere mich im Nachhinein ein bisschen, dass ich die Chance nicht genutzt habe, in irgendeiner Form an der Vorbereitung teilzuhaben (auch wenn die DPSG als Verband sich nicht in der Traditionslinie sieht, m.M.n. geht's bei so etwas auch um Aufbruch, Inhalte und Chancen, da sind Traditionen, bündisch / nicht bündisch etc. erstmal sekundär) - das nächste Mal werde ich endgültig zu alt sein um guten Gewissens für die Jugend sprechen zu können ;-)

Grüße

buck


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von buck am 10.10.2013 - 08:28.
Beitrag vom 10.10.2013 - 08:17
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Löffel ist offline Löffel  
3406 Beiträge
Lieber Malte, ich glaube du irrst, was deine Wahrnehmung der in deinem Bericht viel geschmähten Pfadfinderlager betrifft und die von dir gezeichneten Unterschiede zum Meißnerlager sind in Wirklichkeit nicht so groß.

Technisch war das Meißnerlager annähernd gleichwertig zum Stand des letzten BdP Bundeslagers in Immenhausen, wenn man von den festen Gebäuden im Bundeszentrum einmal absieht.

Deine Aussage zu programmatischer Falltiefe werte ich als Spekulation, weil ich davon ausgehe dass du dich in den letzten 10 Jahren nicht wirklich mit den Inhalten, Spielideen und deren Umsetzung aktiv auseinandergesetzt hast. Die Kritik von Zaungästen kann ich daher immer nur sehr schwer ernst nehmen. Ansprüche an ein Programm oder eine Idee zu stellen, ist für mich ganz stark mit Mitmachen und Einbringen verbunden.

Begriffe wie Nabelschau und das Feiern der eigenen Eitelkeiten finde ich ermüdend, weil wir alle wissen dass es so ist und jeder in seinem Mikrokosmos das seine dazu tut. Ob ein kerniger Pfadfinder mit Zitronenpresse oder Panzerfahrerbarett markigen Scoutismus zelebriert, oder ob du mit geschlossenen Augen hingebungsvoll launige Liedtexte präsentierst..

Ich gebe dir recht, dass die Einzigartigkeit in dem Zusammenwirken der vielen einzelnen Bünde zu finden ist. Man sollte diesen Umstand aber nicht überhöhen, denn zum einen gab es unter den teilnehmenden Bünden keine tiefen Kluften (größte für mich wahrnehmbare Distanz bestand lediglich zwischen ZV und WWV, wobei es meines Wissens zu keinerlei Auseinandersetzungen gekommen ist) und es gab einige, wenige verantwortlichen Personen, die es famos verstanden haben, die vielen Einzelmeinungen und -Bedürfnisse der Bünde und Foren auf wesentliche Punkte zusammenzubringen. An allererster Stelle stehen dabei Franca, Kani und Gerte mit ihren unzähligen kleinen und großen Helfern.

Dieses Lager war aus rein technokratischer Sicht ein großer Wurf und eine Punktlandung. Wenn man weiß, wie wenig Vorbereitungszeit für die Lagertechnik zur Verfügung stand, dann wundert es nur noch, wie so etwas rein ehrenamtlich zu schultern war. Ich war sprachlos, als ich im Februar dazugekommen bin und erfuhr, dass viele Stabsstellen noch nicht besetzt waren und dass es noch kein Organisationskonzept gab.

Was ich dann über die kurzen Monate erleben durfte, hat mich begeistert und sämtliche Zweifel zerstreut. Und plötzlich erkenne ich etwas wie "innere Verantwortung" aus der Meißnerformel wieder. Ganz viele Menschen sind im Zusammenhang mit dem Meißnerlager über sich selbst hinausgewachsen, haben Verantwortung übernommen und im Sinne des gemeinsamen Ganzen etwas Großes geschaffen. Wobei die Teilnehmerzahl für mich eine untergeordnete Rolle spielt, obwohl es 3.500 statt 3.000 waren.. zwinkern





"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Loeffel am 10.10.2013 - 09:48.
Beitrag vom 10.10.2013 - 09:44
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Malte ist offline Malte  
Moderator
1559 Beiträge
Malte`s alternatives Ego
Na endlich ernte ich mal fundierten Widerspruch verliebt

Mir ist mein eingeschränkter Blickwinkel durchaus bewusst. Ich empfinde es aber so, dass der Meissner im Nachhinein mehr Debatte verdient als die Diskussion um ein Heftchen hier und über Pädophilie und die Meißnerfahrt anderswo. Damit werden nur Vorurteile bei denen verfestigt, denen das Bündische immer schon suspekt war. Und da muss man dann auch mal verbal übers Ziel hinausschießen um eine Diskussion in Gang zu stoßen. Eine lange Reihe von "Ja - war wirklich schön"-Einträgen vermittelt kein echtes Bild von dem, was da stattgefunden hat auf dem Meißner. Und meine kleinen Provokationen haben sich doch schon gelohnt:. Deine Ausführungen haben mir gut gefallen und mein Bild weiter abgerundet.





www.myspace.com/bruncken



Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Malte am 10.10.2013 - 10:56.
Beitrag vom 10.10.2013 - 10:54
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Andir ist offline Andir  
RE: Meißner 2013 Nachlese
Moderator
3537 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Malte

Ok. – meine Vergleichsmöglichkeiten sind durchaus eingeschränkt, weil ich nur wenige Großlager von Pfadfinderverbänden besucht habe. Diese vier, fünf Erfahrungen hatten allerdings eines miteinander gemeinsam: die Erreichung des kleinsten gemeinsamen Nenners durch die Nivellierung jedweden geistigen Niveaus um immer und bei jeder Aktion auch wirklich jeden mitzunehmen. Technisch wiesen sie ein gerüttelt Maß an höherer Perfektion auf, aber geistig hätte ich so gut wie immer kaum geringer gefordert sein können

Erst sagst du selbst, du hast nicht viele solcher Lager erlebt hast, um dann aber gleich alles mit einer simplen Verallgemeinerung runter zu machen. Bestes Gegenbeispiel für deinen "kleinsten gemeinsamen Nenner": das Intercamp - ein jährliches 10-Nationenlager mit Niveau. Ich wüsste noch mehr - aber das ist in diesem Faden nicht das zentrale Thema...



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.
Beitrag vom 10.10.2013 - 11:17
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Löffel ist offline Löffel  
RE:
3406 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Malte
Ich empfinde es aber so, dass der Meissner im Nachhinein mehr Debatte verdient als die Diskussion um ein Heftchen hier und über Pädophilie und die Meißnerfahrt anderswo.

Dann wirf doch mal einen Blick darauf, wer sich in der Diskussion um das Heftchen beteiligt.. Die Lagerleitung findest du dort ganz sicher nicht zwinkern



"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)
Beitrag vom 10.10.2013 - 11:18
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Schlumpf ist offline Schlumpf  
514 Beiträge
Ich weiß gar nicht Malte, wo du negativen Debatten wahrnimmst.

Mir sind zu dem Lager verschiedene Sachen aufgefallen:

1. Es war dort auf dem Platz für mich als Tagesgast eine sehr schöne Stimmung wahrnehmbar. An vielen Orten standen Grüppchen zusammen und haben gequatscht und die Sonne genossen. Alte Freunde haben sich wiedergetroffen und ihre Zeit miteinander genossen.
Dazwischen gab es Aktivitäten und alles wirkte irgendwie gelassen, gut gelaunt und schön. Auch der Dauerregen konnte das Bild nicht trüben, nur das die Grüppchen IN den Kohten verschwunden waren.

2. Entgegen der viel beschrieenen digitalisierten Welt in der die Jugend von heute sich überwiegend aufhalten würde, fiel mir auf, dass wärend des Lagers sehr wenig los war, hier im PT und auch bei facebook. Viele hatten sich doch sehr bewußt aus eben jener verabschiedet, interessanterweise mehr die Jüngeren, als die Alten.

3. Bei den Veranstaltungen die ich erlebt habe, waren viele interessierte Leute, angeregte Gespräche und Offenheit für neue Ideen.

4. Es war kuschelig und schön, aber bisher habe ich keinen Impuls gesehen, dass aus dem Lager etwas
Neues erwächst. Aus allen vorangegangenen Lagern ist etwas Neues entstanden, 63 der RjB 88 die Kulturinitiative, die zu mindest in den ersten Jahren echte Strahlkraft hatte. Mal sehen, ob da noch was kommt.
Beitrag vom 10.10.2013 - 14:47
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Ruski ist offline Ruski  
RE:
252 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Schlumpf

4. Es war kuschelig und schön, aber bisher habe ich keinen Impuls gesehen, dass aus dem Lager etwas
Neues erwächst. Aus allen vorangegangenen Lagern ist etwas Neues entstanden, 63 der RjB 88 die Kulturinitiative, die zu mindest in den ersten Jahren echte Strahlkraft hatte. Mal sehen, ob da noch was kommt.



Nun, Schlumpf, das ist freilich eine Sache des Blickwinkels. Als wirklich fundamental neu habe ich auf diesem Jubiläum erlebt, dass sich ERSTMALIG neben der gewohnten Selbstbeweihräucherung und Nabelschau auch einmal kritisch mit der eigenen hundertjährigen Geschichte befasst wurde, ohne dabei die weniger schönen Dinge einfach auszuklammern.

Dafür hat zum Einen die sehr wertvolle Arbeit vom AK Schatten der Jugendbewegung beigetragen, zum Anderen die Arbeit, die vor allem Jesko im Vorfeld geleistet hat, um sich gegenüber einem bestimmten historischen Teil der Jugendbewegung deutlich abzugrenzen.

Was ja nun tatsächlich - neben vielem Anderen - den sehr positiven Effekt hatte, dass "Gäste" wie Hr. Kubitschek oder Hr. Hupka für dieses Wochenende auf die Ludwigstein (selbstgewähltes Schicksal) ausgelagert wurden.
Und das hat vieles an diesem tollen Wochenende erst ermöglicht.

Was im Nachhinein an Strahlkraft von diesem tollen Lager ausgeht, dass entscheiden wohl die Jüngeren Generationen nicht jetzt, sondern in der Folgezeit des Lagers. Das gerade bei denen viel passiert ist, von dem wir Alten noch gar nichts ahnen, das glaube ich schon.

Ich bedanke mich jedenfalls von Herzen bei allen Beteiligten für ein von Kreativität und Einsatzwillen nur so strotzendes Meissnerjubiläum mit durchaus selbstkritischen Zwischentönen. Und DAS ist etwas, was die vorhergegangenen Generationen tatsächlich NICHT hinbekommen haben.
Denn da musste es halt immer vor allem kuschelig und schön sein (vor allem nach außen), selbstkritische Zwischentöne und Reflektion hat da grundsätzlich gestört!



http://www.singadjo.de/


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Ruski am 10.10.2013 - 16:06.
Beitrag vom 10.10.2013 - 16:01
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Ruski ist offline Ruski  
RE:
252 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Loeffel

(größte für mich wahrnehmbare Distanz bestand lediglich zwischen ZV und WWV, wobei es meines Wissens zu keinerlei Auseinandersetzungen gekommen ist)



schließlich sind wir ja Pazifisten bäh



http://www.singadjo.de/
Beitrag vom 10.10.2013 - 16:09
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Ruski ist offline Ruski  
RE:
252 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Schlumpf



2. Entgegen der viel beschrieenen digitalisierten Welt in der die Jugend von heute sich überwiegend aufhalten würde, fiel mir auf, dass wärend des Lagers sehr wenig los war, hier im PT und auch bei facebook. Viele hatten sich doch sehr bewußt aus eben jener verabschiedet, interessanterweise mehr die Jüngeren, als die Alten.




Und genau so scheint, es, dass vor allem die Jüngeren ihre Eindrücke und Erlebnisse dieses Lagers nicht hier im virtuellen Raum verstreuen und zerstören, sondern mit sich tragen und dann woanders darüber in Austausch treten.

Das macht mir viel Mut!



http://www.singadjo.de/
Beitrag vom 10.10.2013 - 16:17
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Löffel ist offline Löffel  
RE: RE:
3406 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Ruski
schließlich sind wir ja Pazifisten bäh

Das rechne ich euch auch hoch an, denn die Hupfdohlen haben es teilweise kolossal verstanden, bestehende Singerunden zu vereinnahmen, zu sprengen und sich dann, ein großes schwarzes Loch hinterlassend, einem anderen Schlachtfeld zu widmen. Ich habe zweimal vergeblich versucht, die Krone der Weinbacher Schöpfung in einen bestehenden Kreis zu integrieren, was aber unmöglich ist, wenn sich die Herrschaften genug sind. Das ging ziemlich vielen Leuten auf den Geist, aber der tapfere Pfadfinder protestiert ja in Güte glücklich



"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)
Beitrag vom 10.10.2013 - 18:52
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Schlumpf ist offline Schlumpf  
514 Beiträge
Ja Ruski, ich denke, du könntest Recht haben. Ich bin einfach gespannt, was sich so entwickelt, ohne Erwartung.
Ich glaube auch das vor allem Tabubruch und alles was dazu gehört, inklusive der Absatz zu Grenzen und Grenzwahrung in der Meissnerformel etwas richtig Neues ist! Aber ich will auch mal nicht immer nur diesen Schatten Fokus haben lachend

Allerdings glaube ich nicht, dass es bei den anderen Lagern keine kontroversen Auseinandersetzungen gab, ganz im Gegenteil, da gab es AUF den Lagern viel mehr davon.




Beitrag vom 10.10.2013 - 19:48
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