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HEINO und 467 Gäste
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Egal auf welcher Plattform ich mich gerade umschaue, kriegt das Meißnerlager gerade von allen Seiten jede Menge Fett weg. Zum Teil ist diese Kritik durchaus verdient und notwendig. Allerdings verschwimmt hinter diesem Geraune das Bild eines großartigen Lagers, das sich in mir formte. Vielleicht lag es an meiner geringen Erwartungshaltung im Vorhinein, aber mir hat es im Nordhessischen das erste Mal wirklich Spaß gemacht unter so vielen Menschen.
Ok. – meine Vergleichsmöglichkeiten sind durchaus eingeschränkt, weil ich nur wenige Großlager von Pfadfinderverbänden besucht habe. Diese vier, fünf Erfahrungen hatten allerdings eines miteinander gemeinsam: die Erreichung des kleinsten gemeinsamen Nenners durch die Nivellierung jedweden geistigen Niveaus um immer und bei jeder Aktion auch wirklich jeden mitzunehmen. Technisch wiesen sie ein gerüttelt Maß an höherer Perfektion auf, aber geistig hätte ich so gut wie immer kaum geringer gefordert sein können.
Ein Grund für das wie am Schnürchen Klappen von Pfadfindergroßlagern ist sicherlich die klare Linie im Rahmen der Planung innerhalb eines Großverbandes. Beim Meißner mussten dagegen jeweils sechzig Bundesführer ihr Ok. zu allen gemeinsamen Aktionen und Verlautbarungen geben. Beim Festakt, der Formel und dem Lagerlied fühlte ich mich entsprechend stark an meine Erfahrungen mit Pfadfinderlagern erinnert. Umso mehr verstand ich aber auch die Notwendigkeit der Untergliederung des Lagers in Foren. Denn so hatte praktisch jeder seine Wohlfühlzone. Da in jedem Forum ausreichend Programm an allen Tagen geboten wurde, musste man diese im Zweifel auch nie verlassen.
Trotzdem verschaffte mir die schiere Größe des Lagers am Ankunftstag ein eher flaues Gefühl im Magen, zumal ich auf dem Weg zu unserem Zelt wegen ein, zwei Begrüßungen den Kontakt zu meiner Bezugsgruppe verlor und dann eine ganze Weile suchte, bis ich die richtige Jurte fand. Verstärkt wurden meine Bedenken am Abend, als ich feststellen musste, dass ich nicht mehr meine eigene Gitarre dabei hatte. Na gut, den Abend zuvor am Ludwigstein hatte ich einiges an Schlagseite gehabt bevor ich mich hingelegt hatte. Offenkundig war in diesem Zusammenhang die falsche Klampfe in meine Hülle geraten. Also beendete ich den ersten Lagerabend noch vor eins und stand um halb acht auf, weil ich mir wegen des Tauschs doch nicht ganz sicher war, ob er am Ludwigstein oder doch erst am Meißner stattgefunden hatte. Beim Gang durch die Zelte war ich fasziniert, dass es auch 3.000 Menschen aus sechzig Bünden möglich war, die übliche Disziplin an den Tag zu legen. Das Lager ging in seinen dritten Tag und auf dem gesamten Weg sah ich genau ein Papiertaschentuch herumliegen.
Nachdem der Burgbetriebsleiter noch nicht wach war, entschloss ich mich zu einem Experiment. Denn unsere Jurte lag gleich unterhalb der oberen Dixi-Batterie. Also setzte ich mich in die Morgensonne mit voller Sicht zum Weg und fing an Gitarre zu spielen. Es dauerte nur eine Dreiviertelstunde, ehe mich eine junge blonde Frau darauf ansprach, ob dies ihre Gitarre sei. Dann folgte eine kurze Erzählung vom Verrücktmachen des Ludwigsteins im Rahmen einer dreistündigen Suche. Und das alles ohne Vorwurf in der Stimme sondern von der Freude des Wiederfindens der eigenen Gitarre erfüllt. Sie sagte mir dann noch, wo ich meine Klampfe abholen könne und ging ihrer Wege (nicht ohne sich später nochmals freundlich zu erkundigen, ob alles geklappt habe). Ab diesem Zeitpunkt war ich mit dem Meißner mehr als versöhnt und ein breites Gefühl von Ponyhof brach sich Bahn.
Da ich mich im Folgenden mehr und mehr auf das Lager als solches einließ, war ich durchaus fasziniert, wie viel Mühe sich die einzelnen Bünde bei der Vorbereitung des Meißners gegeben hatten. Selbst wenn viele Projekte an der Höhe ihres kulturellen Anspruchs scheiterten, wurde im Gegensatz zu pfadfinderischen Aktionen zumindest der Versuch unternommen und eine gewissen Fallhöhe riskiert. Und selbstverständlich versank viel von dem, was geschah, am Ende in einer ziemlichen Nabelschau. Aber auch hier punktete der Meißner gegenüber den Großverbänden, weil der jeweilige Nabel in den einzelnen Foren durchaus unterschiedlich verortet wurde. Und selbst wenn ich musikalisch eher enttäuscht vom Meißner wieder abreiste, bestand auf dem Meißner zumindest immer die Chance auf eine mindestens brauchbare Singerunde (an welche Pfadfinderlager ich in diesem Zusammenhang mit echtem Schaudern zurückdenke verschweige ich jetzt einmal lieber). Außerdem zeigte der Meißner, dass viel vom neuen, rhythmischen Liedschaffen in den Bünden breiten Anklang findet und Fahrtenlieder auch heute keine tote Tradition sind.
Abschließend würde es mir noch darum gehen, für den zu Recht vielkritisierten Ludwigstein und seine Bildungsstätte eine Lanze zu brechen, was den AK Schatten betrifft. Sowohl die Skizzierung des Grundkonzepts durch Stephan Sommerfeld als auch die Vorträge und Diskussionen von und mit Schlumpf haben mich tief beeindruckt. MIr würden jetzt auch noch andere Diskussionen und Aktionen einfallen, aber das hier ist schließlich ein Forum und mein Posting eh schon zu lang.
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 09.10.2013 - 23:08 |
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