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Ausgerissene Ösen an Jurtendächern reparieren |
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Hallo zusammen,
Wir haben 2 Jurtenhalbdächer von Tortuga mit Traufkante. Nach 7 Jähriger Benutzung fangen jetzt die Ösen für die Seitenstangen an auszureißen und sind teilweise schon komplett ausgerissen.
Die Ösen haben einen innendurchmesser von 8 mm und einen außendurchmesser von 25 mm.
Auf der innenseite sind die Ösen zusätzlich durch einen Synthetik- Gewebegurt geschlagen. (der Gurt führt an die Traufkante zu einem D-Ring mit dem das Zelt dann gespannt wird. (für die, die neuere art von Tortuga noch nicht kennen))
jetzt ist die Frage, wie ich die Zeltdächer am besten repariere!?
nehm ich Ösen? vllt welche die ein wenig größer sind als die alten?
näch ich noch zusätzlich LKW Plane ein?
oder sollte ich es vll mit Unterlegseiben versuchen, die ich von Hand einnähe?
vielen Dank schonmal für die Hilfe
MfG
Matze
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...wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten... |
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Beitrag vom 27.04.2011 - 20:06 |
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514 Beiträge
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In jedem Falle aufdoppeln,
LKW-Plane - falls verwendet - macht sich von der Optik an der Oberseite nicht so pralle, also mit einer Lage Kothenstoff überdecken, zusammen vernähen.
Ösen gleicher oder ähnlicher Größe in das aufgedoppelte Material setzen, das hält dann wieder eine Weile.
Wenn die Grundsubstanz des ursprünglichen Tuchs noch gut ist, lohnt es sich vielleicht tatsächlich etwas größere Ösen zu nehmen, wenn man damit das alte Tuch tragend mit einbringen kann.
Einnähen von Ösen ist sehr zeitaufwändig,
Unterlegscheiben sind hier völlig verkehrt, da sie sich früher oder später "freischneiden".
Entweder Ringe aus Rundstahl/Draht, oder gleich richtige Halbösen nutzen.
- die ganze Sache ist aber eher etwas für Notreperaturen, wo es um eine Öse geht - ansonsten zu aufwendig.
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Glück ist ein verhexter Ort.
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Beitrag vom 27.04.2011 - 20:22 |
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Unsere alten Jurtendächer sind auch noch super.
ich denke einfach, dass die Zugkraft i-wie anders auf die Öse wirkt durch die Traufkante.
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...wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten... |
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Beitrag vom 27.04.2011 - 20:45 |
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514 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Matze DMK
Ich denke einfach, dass die Zugkraft i-wie anders auf die Öse wirkt durch die Traufkante.
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Richtig.
Durch die Traufleiste als kraftschlüssig vernähtes Element wird die gleichmäßige Ausbreitung des Zuges auf die Bahn gestört, wodurch die Elastizität der Aufhängung gesenkt ist.
Kurz: Der alte Schnitt hat einen gleichmäßigeren Kraftabtrag.
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Glück ist ein verhexter Ort.
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Beitrag vom 27.04.2011 - 20:51 |
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Sorry, wenn ich jetzt auch noch komme. Aber, Versuch macht Klug (oder arm!)
Bevor ich mich jetzt stundenlang hinsetzte und Ösen nähe, frage ich einen, der wirklich Ahnung hat von den Kräften, die bei einer Jurte auftreten.
Frage mal bei www.scoutladen.de nach. Ralph verkauft nicht nur, sondern nimmt die Sorgen seiner Kunden ernst und berät sie auch richtig!
Gruß
Pfadiopa
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seit mehr als 35 Jahren Pfadi. Und ich finde es immer noch spannend..........
Lagerküche V0.1 ist unter www.simonis-nagold.de downloadbar!
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Beitrag vom 27.04.2011 - 21:47 |
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Zitat Original geschrieben von Pfadiopa
Ralph verkauft nicht nur, sondern nimmt die Sorgen seiner Kunden ernst und berät sie auch richtig!
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Nicht nur das! Er schickt dir sogar Stoffreste um genau so etwas zu reparieren 
Gruß
Niels
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Beitrag vom 27.04.2011 - 22:13 |
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ich glaube dies ist ein wehleidiges Thema.
vom Händler wird einem immer gesagt, es läge an den zu dünnen Stangen und dem zu steilem Abspannwinkel
ich kann nur aus Erfahrung sagen, es geht auch mit dünnen stangen ohne Probleme. ( unser S-Dach mit Traufkante macht jetzt schon 11 Jahre seinen Dienst gut, bisher keine einzige ausgerissenen Öse)
das dach scheint aber aus einer anderen Charge zu stammen, den unsere Ösen sind größer ( 16mm )
ein neues Dach ( 2009) mit kleinen Ösen ging nach ca 6 Monaten zurück, da die Hälfte der Ösen rausgerissen war.
unser Händler erbarmte sich und ersetzte alle kleinen Ösen gegen Große Ösen aus und verstärkte sie extra.
für die jenigen, denen das hartfaser Stückchen zu Aufwendig ist, kann ich nur folgenden Tip geben.
im Campingbedarf gibt es so Gummistückchen damit die Seitenstangen nicht einsacken.
wenn man denen einfach ein kleines Loch in der Mitte verpasst, kann man sie gut verkehrt herum auf die Spitzen stecken und beugt einem ausreißen so vor.
http://www.baayaa.de/media/catalog/product/cache/1...N92105. jpg
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Beitrag vom 27.04.2011 - 22:18 |
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jurten und kohten reparaturen |
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78 Beiträge
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jurten und kohten reparaturen
gibt es bei zwecke! (BdP)
http://www.die-jurte.de
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Beitrag vom 27.04.2011 - 23:45 |
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1003 Beiträge
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@Corti:
Das hab ich nicht wirklich verstanden. Hast du ein Bild davon?
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 28.04.2011 - 10:06 |
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88 Beiträge
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@Nachtwache:
ein Foto habe ich gerade nicht zur hand, aber ich werde es versuchen näher zu beschreiben.
in die Mitte des Zeltstabtellers, bohre oder Steche ich ein ca 5mm großes Loch
anschließend spieße ich den Zeltstabteller verkertherum auf die Spitze der Seitenstange.
die Auflagefläche wurde nun mehr als verdopelt und verhindert so das einseitige belasten der Öse.
Uhrsprünglich verwendeten wir die Teile für unsere Trolljurte ( da gibts keine Ösen, sondern nur Umnähte schlitze (ähnlich einem Knopfloch))
wenn die mal etwas ausleihern, rutschen die Stangen schnell durch,
seit einer auf die Idee mit den Zeltstabtellern kam und sie mit einem Erdnagel in der Mitte lochte.
ich hoffe ich habe es anschaulich genug erklärt.
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Beitrag vom 28.04.2011 - 18:05 |
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Etwas seltsam an der Geschichte ist ja, dass der führende Hersteller diesen Schwachpunkt auch kennt, ihn aber nicht behebt, sondern ordentlich teure gelochte Lederscheiben vertreibt, die dasselbe bezwecken sollen wie Cortis umgedrehte Zeltstabteller: Tortuga-Lederöse.
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Beitrag vom 28.04.2011 - 20:07 |
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Administrator 424 Beiträge
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Ein bekanntes Problem. Ich nähe in solchen Fällen auf beiden Seiten einen Flicken aus Kohtenstoff auf, vernähe ihn möglichst nah am Loch und schlage eine neue Öse ein. Das hat bisher ganz gut geklappt, wobei ich bei den ersten Versuchen beim Einschlagen der Ösen noch zu zaghaft war, so dass diese schlicht nicht fest genug drin waren.
Was die kleineren Ösen angeht find ich nur störend dass da unsere Jurtenschrauben nicht durchpassen
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Oggi Oggi Oggi - Hoi Hoi Hoi ! |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von kpf_stefan am 01.05.2011 - 15:18.
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Beitrag vom 01.05.2011 - 15:17 |
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1003 Beiträge
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Nur das ich das jetzt richtig verstehe:
An der Öse zerren zunächst ~2 Kräfte: Die des Daches und die der Abspannschnur. Diese Kraftaufteilung wird doch durch irgendwelche Leder/Gummi-U-Scheiben nicht gemildert (oder?).
Die "dritte" Kraft an der Öse ist die Auflage auf der Jurtenseitenstange; dort wird nun die Leder/Gummi-U-Scheibe eingesetzt, um eine größere Auflagerfläche zu erhalten.
Hab ich das richtig verstanden?
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Da wir als Seitenstangen Dachlatten mit einer Schraube nutzen, liegt von vornherein die Öse komplett auf. eine U-Scheibe wird also nicht benötigt. Ausgerissene Ösen am Dachrand sind mir bei uns auch grad nicht bekannt.
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Beitrag vom 03.05.2011 - 12:18 |
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Zitat Original geschrieben von Nachtwache
Nur das ich das jetzt richtig verstehe:
An der Öse zerren zunächst ~2 Kräfte: Die des Daches und die der Abspannschnur. Diese Kraftaufteilung wird doch durch irgendwelche Leder/Gummi-U-Scheiben nicht gemildert (oder?).
Die "dritte" Kraft an der Öse ist die Auflage auf der Jurtenseitenstange; dort wird nun die Leder/Gummi-U-Scheibe eingesetzt, um eine größere Auflagerfläche zu erhalten.
Hab ich das richtig verstanden?
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Da wir als Seitenstangen Dachlatten mit einer Schraube nutzen, liegt von vornherein die Öse komplett auf. eine U-Scheibe wird also nicht benötigt. Ausgerissene Ösen am Dachrand sind mir bei uns auch grad nicht bekannt. |
Du hast noch die Kräfte vergessen, die durch Abspannungen der benachbarten Seitenstangen entstehen.
Die Auflagefläche der Seitenstangen ist sicher auch eine Einflussgröße, dazu kommen aber die Traufkante (soweit vorhanden) und die Größe der Ösen. Wenn ich mich recht erinnere, wurde gerade bei den Planen mit Traufkante die Größe der Ösen am Rand so verkleinert, dass nur noch Steckstangen durchpassen und schon kleine Nagelköpfe ein Problem darstellen. Einseits ist dadurch die Verbindung Steckstange-Öse deutlich weniger Verschiebungen ausgesetzt und die Beschädigung der Plane durch die Öse geringer, andererseits wird sind die Ösen auf einer deutlich kleineren Fläche mit der Plane verbunden.
Warum das Problem hauptsächlich bei Jurtendächern mit Traufkanten auftritt, hatte Christian schon geschrieben:
Zitat Durch die Traufleiste als kraftschlüssig vernähtes Element wird die gleichmäßige Ausbreitung des Zuges auf die Bahn gestört, wodurch die Elastizität der Aufhängung gesenkt ist.
Kurz: Der alte Schnitt hat einen gleichmäßigeren Kraftabtrag. |
Laienhaft gesagt sind die Modelle ohne Traufkante leichter verformbar und können deshalb ungleichmässig einwirkende Kräfte besser ableiten.
Ein Einflussfaktor dürfte auch noch der Ansatzpunkt der Abspannungen sein. Bei Dächern mit Traufkante wird die Abspannung am D-Ring befestigt, der am Ende des Gurtbandes liegt, durch das die Öse geschlagen ist, also nur indirekt über eine teilelastische Verbindung auf die Seitenstange geleitet; ohne Traufkante sitzt die Abspannung meist direkt an der Seitenstange.
Ausgerissene Ösen am Rand eines Jurtendachs kenne ich schon, sie sind aber meist ein Altersproblem nach fünfzehn oder mehr Jahren Nutzung. Jurtendächer mit Gurtenbändern in diesem Bereich - wie im auslösenden Post beschrieben - hatten wir bisher noch nicht angeschafft.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von jergen am 03.05.2011 - 12:56.
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Beitrag vom 03.05.2011 - 12:54 |
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1003 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von jergen
Du hast noch die Kräfte vergessen, die durch Abspannungen der benachbarten Seitenstangen entstehen.
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Hier hätte ich gesagt, dass diese Kräfte zwar auf die Plane einwirken und somit auf die Öse als Teil der Plane, aber nicht explizit an der Öse angreifen.
Zitat Original geschrieben von jergen
Ausgerissene Ösen am Rand eines Jurtendachs kenne ich schon, sie sind aber meist ein Altersproblem nach fünfzehn oder mehr Jahren Nutzung. Jurtendächer mit Gurtenbändern in diesem Bereich - wie im auslösenden Post beschrieben - hatten wir bisher noch nicht angeschafft.
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Naja, das kenn ich natürlich auch, irgendwann setzt halt die Materialermüdung ein.
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Beitrag vom 03.05.2011 - 14:31 |
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