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tiefstes beileid für die angehörigen der opfer, die hautnah eine unfassbare dimension der gewalt erfahren mussten, wie sie in der heutigen zeit und gesellschaft jeder erdenklichen vorstellungskraft spottet.
Zitat [...] Er hat sich die Waffe gegriffen und damit "zum Spaß" Menschen ermordet. [...] |
irgendwie habe ich meine zweifel daran, dass ihm das ganze unterfangen spaß bereitet hat - zumal er spätestens nach dem ersten schuss mindestens genauso unter schock gestanden haben muss wie die augenzeugen selbst. wobei es durchaus interessant wäre, zu wissen, ob er in dieser situation irgendein virtuelles spielgeschehen auf seine umgebung projeziert hat, sich vor lauter rachegelüste an dem tod und dessen anblick ergötzt hat oder tatsächlich nicht mehr bewusst zu handeln im stande gewesen ist.
Zitat In dieser Diskussion merkt man schon ganz deutlich, dass keiner etwas aufgeben und tun möchte, um das Risiko zu minimieren: [...] und zum Schluß kommt die Formel "die Gesellschaft ist schuld". Damit meint man dann alle und keinen, ist genauso schlau wie vorher und wundert sich beim nächsten Amokschützen, wie denn das in unserer aufgeklärten Zeit möglich sein kann. [...] |
der vermutlich weiseste beitrag hier zu diesem thema.
wann immer die "gesellschaft" in den fokus der diskussionen gerückt wird, wird der monolithische aspekt eben jener angeprangert: den ganzen kahn kann keiner alleine herumwuchten, also wird ballast abgeworfen. waffen- und medienregulation scheinen sinnvolle präventionsansätze zu sein, nur ändert derartiges vorgehen, abwerfen, nicht den kurs, mit dem die gesamtgesellschaft (hier: 83 mio. deutsche, ersatzweise 700 mio. europäer oder 7 mrd. erdlinge) im kollektiv auf den finalen eisberg zusteuern.
eine vollständige abkapselung von dieser gesellschaft wäre absurd und de facto unmöglich, das schaffen einer möglichst großen distanz zu einem kollektiv, dem man sich nicht zugehörig fühlt / dem man nicht beitreten will, eine völlig natürliche vorgehensweise (vgl. cpt. kirk und die borg).
in der konsequenz ist die ausschließliche prävention derartiger gewalttaten die intensive beschäftigung jedes einzelnen mit sich selbst und seinem direkten umfeld (eben jenem ausschnitt der gesellschaft, den jeder bewusst um sich schart) und dem streben danach, diese gruppe nicht dem kurs der o.g. gesamtheit auszuliefern.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von konni. am 22.03.2009 - 12:18.
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Beitrag vom 22.03.2009 - 12:11 |
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Ich habe vor kurzem einen Bericht über einen Schützenverein im Bezug auf den Amoklauf in Winnenden gesehen.
In diesem wurde der sorgfälltige Umgang mit den Waffen gepredigt und auch die Erziehung zum vernünftigen Schützen von Minderjährigen(16-17 Jahre).
Wenn dem denn so wäre, ist es ja eine akzeptable Art den Umgang mit Waffen als Sportlichen Aspekt anzuerkennen. Doch wenn ich mir im Gegensatz und die in der Öffentlichkeit stehenden Schützenfesten anschaue (zur Info ich arbeite im Rettungsdienst auf einer Landrettungswache in einem schönen Nordkreis in NRW) dann sehe ich wie Minderjährige zwischen Betrunkene und zum Teil agressiven Schützenbrüdern (wenn man sie so nennen darf) an diesem teilnehmen. Ich denke die Erziehung hört nicht mit dem verlassen des Schützenstandes auf, sondern auch das Verhalten von Älteren Schützen ausserhalb diesem gehört dazu.
Nun habe ich aber schon allzu oft einen dieser Vorbilder ins KH gebracht, nachdem sich zwei Vereine in die Haare bekommen haben.
Nur wird dieses Thema " Schützenverein" durch die Politik nicht in Frage gestellt, was mal wieder zeigt das eine große Lobby, wie die der Schützenvereine, eine Politische unversehrtheit besitzen.
Denn Spiele lassen sich leichter verbieten als kulturelles Gut (!?)
Dies soll keine Antwort auf die Frage "Warum" sein, sollte sich hier dennoch jemanden auf die Füße getreten fühlen, weil dieser in einem Schützenverein Mitglied ist, bin ich gerne bereit meinen Horizont über die Mentalität der Vereine zu erweitern.
Gut Pfad
vegi
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Gut Pfad
.....möge auf dem euren der Duft der Rosen wallen und möge den Rosen gleich eure Gesundheit tausend Leben lang erblühen....(sülz) |
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Beitrag vom 24.03.2009 - 20:10 |
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1003 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Pitt
In dieser Situation sollte man jetzt nicht blind auf die ländlichen Schützenvereine einprügeln.
Gruss Pitt |
Sehe ich auch ähnlich. Die umliegenden Dorfvereine haben maximal einen KK-Stand, viele sogar nur einen für Luftgewehr. Bei diesen Vereinen steht die "Schützentradition" im Vordergrund. Der Schießabend dient der Geselligkeit. Gefährliche Waffen sind dort kaum zu finden. Da ist dann höchstens die ein oder andere transportierte Meinung "gefährlich".
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 25.03.2009 - 08:41 |
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Amok-Kandidaten nur die Waffen nehmen? |
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Moderator 3537 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Pitt
Den Grundsätzlich halte ich eine drastische Verschärfung des Waffenrechtes für präventiv notwendig ! |
Meiner Meinung ist ein schärferes Waffenrecht nicht notwendig. Notwendig wäre die Überwachung der bestehenden Anforderungen! Was bringen Gesetze, deren Umsetzung/Einhaltung praktisch nicht kontrolliert und damit gesellschaftlich nicht eingefordert werden (können).
Viel wichtiger als neue Gesetze wäre - in meinen Augen - eine höhere Sensibilisierung der Gesellschaft / der familiären Strukturen auf labile Persönlichkeiten oder Menschen in Krisen hin. Eine Sensibilisierung z.B. auf "unerkannte" Mobbing-Opfer und Außenseiter. Denn diesen kann niemand mit mehr Gesetzen helfen, wenn sie gesellschaftlich nicht wahrgenommen werden. Strengere Waffengesetze versuchen ja lediglich, möglichen Amok-Kandidaten die Waffen zu nehmen, aber nicht, ihre zwischenmenschlichen Probleme anzunehmen und lösen zu helfen.
So gesehen ist sind Amokläufe und ähnlich motivierte Selbstmorde in gewisser Weise der fürchterlichste Ausdruck gesamtgesellschaftlichen Versagens.
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 25.03.2009 - 09:51 |
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