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36 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von festus
in einem fall ging ein in der folge aufgrund seiner faszinierenden alkoholinduzierten monologe fast nur "rosabunter panzer" genannter 15jähriger mit schlafsack duschen, nachdem er wieder nüchtern war,
....
aber weder auf der segeltechnischen ebene noch von seiten der im richtigen leben medizinisch, rettungsdienstlich und/oder jugendamtlich tätigen, geschweige denn vom elternfeedback habe ich bisher das gefühl, wir müßten stärker regulieren. |
Kannst ja mal den zuständigen Jugendschützer in deinem Kreis-/ Stadtjugendamt ansprechen... Ist vielleicht ratsam...
Ich hoffe jetzt einfach mal dein Beitrag war Satire... Weil sowas geht so garnicht...
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Beitrag vom 17.01.2013 - 16:48 |
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Zitat Original geschrieben von Frank M.
Ich hoffe jetzt einfach mal dein Beitrag war Satire... Weil sowas geht so garnicht... |
Geht schon, ich war so etwa Ende 16 als ich plötzlich der älteste Aktive im Stamm war. Die Leute in meiner Gruppe waren ca. 1-3 Jahre jünger als ich. Wir haben fast jedes Wochenende gebechert, unter anderem auch im Pfadfinderheim. Da unsere Vorbilder auch Alkohol getrunken haben, war das aus unserer Sicht völlig in Ordnung. Es gab immer mal wieder Ausfälle, aber die haben wir ganz diskret unter uns ausgemacht. Pimpfe waren nicht dabei, außer im Pfingstlager. Da gab es die feste Regel, kein Bier vor 23:00 Uhr und harte Sachen waren nicht erlaubt, aber nicht jeder hat sich daran gehalten. Und so habe ich auch manche durchzechte Nacht auf einem Bezirkslager erlebt. Nicht anders bei Kirchentagen. Ziege und ich können ein Lied davon singen, im wahrsten Sinne des Wortes
Das Thema Alkohol wurde im Bezirk Homburg mit schöner Regelmäßigkeit bis heute diskutiert, aber immer mit einem Kompromiß im Ergebnis. Als wir gemeinsame Pfingstlager mit anderen Stämmen/Bezirken durchführten, war das schon anders, aber im Grunde genommen hat sich diese Linie bis heute durchgesetzt. Offensichtlich klappt dieses Prinzip der freiwilligen Selbstkontrolle heute besser, als in meiner Sturm- und Drangzeit. Allerdings gibt es fast immer jemanden, der aus der Reihe fällt und deshalb bin ich der Meinung, dass man mit Thekenaufsicht und Gesichtskontrolle wirklich nur im kleineren Kreise ausreichend klarkommt. Auf größeren Veranstlatungen halte ich das für extrem schwierig.
Deshalb war ich vor einigen Jahren ganz erstaunt, als ich auf einem CPD Bundeslager etwas ganz anderes erlebt habe. Da wurde nichts getrunken (nicht einmal Kaffee) und nicht geraucht und wenn doch, hat es niemand mitbekommen. Geht auch.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 17.01.2013 - 18:09 |
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DerJo |
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In meinem alten Stamm hat´s auch hässliche Züge angenommen.
Wenn auf der Kanutour plötzlich etliche Kästen Bier in die Boote müssen und
die Leiterrundenfahrt von einer Kneipe in die andere geht.
Ätzend finde ich es wenn man mit dem Bier in der Hand auf die Bühne geht
oder schon Morgens mit ner Flasche und ner Kippe anfängt. Den Leuten merkt man es auch an
das sie ein Suchtproblem haben. Wenn ich dann bedenke wie viele Selbstmorde ich schon
mitbekommen habe, wobei ich da definitiv nur spekuliere ob da der Alk Mitschuld hat.
Das unsere Gesellschaft da ein Problem hat ist nur zu offensichtlich.
Die Feiern wo keiner aus der Runde über die Stränge schlägt werden
auch immer seltener. Ich war letztens auf einer Singerunde, ganz
ohne Alk . Das war auch nett .
Dafür wurde ich mit so einer Art Predigt belästigt. Na ja
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Beitrag vom 17.01.2013 - 18:31 |
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684 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Ruski
Vielleicht kann man solche Diskussionen darauf beschränken, dass man Verantwortung für Schutzbefohlene trägt (die man eindeutig wahrnehmen muss!) und eine Vorbildfunktion hat. |
Eigentlich war meine Intention bei diesem Faden auch kein Wettbewerb um die Frage "Wer nutzt alkoholische Getränke als Distinktionsmerkmal und verköstigt seinen edlen Tropfen nur in der Theaterpause, im harmonischen Akkord mit einem Lammbraten?", sondern nur, ob es noch Ansichten zu der These gibt, dass Abstinenzlertum eine Tradition in der Jugendbewegung sei. Aber ist ja auch recht unterhaltsam, wie es sich jetzt hier entwickelt hat. Ich danke Löffel und festus, dass sie die Erfahrungen in ihren Gruppen ungeschminkt beschrieben haben, trotz gewisser Sittenwächter, denen es nicht zu albern ist, implizit mit dem Jugendamt zu drohen.
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"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens |
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Beitrag vom 17.01.2013 - 18:38 |
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Zitat Original geschrieben von Frank M.
Kannst ja mal den zuständigen Jugendschützer in deinem Kreis-/ Stadtjugendamt ansprechen... Ist vielleicht ratsam...
Ich hoffe jetzt einfach mal dein Beitrag war Satire... Weil sowas geht so garnicht... |
Frank, die übliche reaktion der eltern, mit denen man ins gespräch kommt, ist eher: im vergleich zu dem, was bei durchschnittlichen sportvereinsunternehmungen auch u18, gar nicht zu reden von kommerziellen angeboten mit sich wildfremden zusammengewürfelten teenagern auf tour, passiert, wirken wir wie parris island in vertrauenswürdig. zum thema wunsch und wirklichkeit in der hauptamtlichen jugendarbeit, insbesondere der überwachung der jugendschutzgesetzgebung in der gastronomie äußere ich mich grundsätzlich nicht; ich habe jahre als türsteher gearbeitet, bis es mir zu seltsam wurde. und in anbetracht des angebots an btm, das mittlerweile auch den kleinen braven in unserem doch eher harmlosen bis spießigen stadtbezirk täglich zugänglich ist, bin ich nahezu dankbar für jeden, der sich für bier als droge entscheidet.
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"alle Religionen Seindt gleich und guht wan nuhr die leüte so sie profesiren Erliche leüte seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land Pöpliren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen" |
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Beitrag vom 17.01.2013 - 19:13 |
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Zitat Original geschrieben von zille
sondern nur, ob es noch Ansichten zu der These gibt, dass Abstinenzlertum eine Tradition in der Jugendbewegung sei. |
was ich bisher zu dem thema gelesen habe, läuft ganz grob darauf hinaus, daß gerade abstinenz ein wesentlicher punkt in der abgrenzung zu nennen wir es burschenschaftlichen saufziegen war.
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"alle Religionen Seindt gleich und guht wan nuhr die leüte so sie profesiren Erliche leüte seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land Pöpliren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen" |
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Beitrag vom 17.01.2013 - 19:18 |
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261 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von festus
[quote][nennen wir es burschenschaftlichen saufziegen war. |
Aber hallo! Ich muss doch sehr bitten! 
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Zu schön um wahr zu sein , ist das, was in Wahrheit noch schöner ist. |
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Beitrag vom 17.01.2013 - 21:46 |
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684 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von festus
was ich bisher zu dem thema gelesen habe, läuft ganz grob darauf hinaus, daß gerade abstinenz ein wesentlicher punkt in der abgrenzung zu nennen wir es burschenschaftlichen saufziegen war. |
Nachvollziehbar; jeder Aspekt, mit dem eine Abgrenzung vom burschenschaftlichen Ekelpack deutlich wird, ist zu begrüßen. Zumal der vor allem unter Arbeitern grasierende Alkoholismus jener Zeit sicher kein beschauliches Erlebnis war, daran änderte sich in der Weimarer Republik vermutlich wenig. Also ging es in den Bünden erst in der Bundesrepublik alkoholmäßig "bergauf"? Gab es bei den Nerothern (quasi als "Stammvater" aller heutigen aktiven nicht-abstinenten Bünde) einen Zeitpunkt, an dem die Feste feuchtfröhlich wurden, oder waren jene Vögel von Anbeginn nicht abstinent?
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"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens |
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Beitrag vom 17.01.2013 - 22:26 |
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Zitat Original geschrieben von Frank M.
Ich hoffe jetzt einfach mal dein Beitrag war Satire... |
Was Festus schildert ist keine Satire, sondern einfach mal das reale Leben.
Mir kommt manches, was hier von anderer Seite in Bezug auf das Verhalten (wozu auch ausprobieren gehört) heutiger Jugend, elitär in Wolkenkuckucksheimmanier dargestellt, viel eher wie Satrire vor.
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Beitrag vom 18.01.2013 - 09:38 |
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Sowas wie Festus erzählt, kenne ich vielleicht vom Sportverein und da auch nur von den Fußballern, aber schon bei der Feuerwehrjugend, Gemeindejugend oder gar den Pfadfindern gibt es solche Erzählungen nicht.
Ich habe auch schon mit dem Stamm (vor gefühlten 100 Jahren) im Elsass eine Flasche örtlichen Weins versucht, für jeden einen Schluck aus dem Kochgeschirr und schon das hat Verwunderung ausgelößt. Die Regeln bei offiziellen Aktionen sind klar, was sie sonst machen ihre Sache, bzw. die der Eltern, wenn es zu bunt werden würde, würde der oder diejenige ein Einzelgespräch bekommen. Manche sind auch deshalb bei uns ausgetreten, aber unsere Arbeit muß ja nicht für jeden sein, schon gar nicht wenn sie nicht zu uns passen....
Mir scheint, bei Euch gibt es andere Jugendliche als bei uns, oder sie haben einfach die falschen Vorbilder....aber so hat jeder seine Schwerpunkte wie mir scheint!
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 18.01.2013 - 10:23 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCP
Mir scheint, bei Euch gibt es andere Jugendliche als bei uns, oder sie haben einfach die falschen Vorbilder....aber so hat jeder seine Schwerpunkte wie mir scheint!
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Uh, Tiefschlag! 
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Beitrag vom 18.01.2013 - 12:00 |
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War auch eigentlich nicht das, was ich meinte.
Aber gut...bevor diese moralischen Überlegenheitsdebatten weitergehen (wir sind bessere Vorbilder als ihr) gehen wir mal zum Ausgangsthema zurück.
Tatsächlich haben der überwiegende Teil der Wandervogelbünde ihre offizielle Teilnahme am Meißnerlager 1913 zurückgezogen (aus Neugier waren natürlich etliche dennoch anwesend), da man im Vorfeld schon befürchtete, dass das gerade neu errungene freie und zunächst mal eher undogmatische (man wollte ohne Erwachseneneinfluß seine Freizeit gestalten, wandern, musizieren etc.) "Jugendreich" würde durch Ideologen wieder in ein programmatisches Korsett gepresst - und da spielten die Abstinenzler und Reformer, die in den Planungen dominierten, eine entscheidende Rolle. In den Berichten wird deutlich, dass die "Wandervogelkultur" das Meißnertreffen dennoch maßgeblich bestimmt hat.
Man kann sich aber in der Tradition der frühen Jugendbewegung sehen - auch in Bezug aufs Meißnertreffen - ohne überzeugter Abstinenzler zu sein. Das Thema war - trotz Meißnerformel (um die schwer gerungen wurde und hinter der - vor allem den Zusatz betreffend - längst nicht alle Teilnehmer uneingeschränkt standen) damals schon nicht übergreifend eindeutig besetzt.
Richtig ist aber auch, dass viele der frühen Jugendbewegten Alkoholkonsum und Rauchen in der wilhelminischen Zeit in vielen Teilen als etwas zutiefst Spießiges und Bürgerliches empfanden und der Bierseligkeit und dem gepflegten piefigen Rausch im Wirtshaus, die Aktivität und das Erleben in der freien Natur entgegensetzten. Auch in dieser Sichtweise dominierten die akademischen Gruppierungen, aber dennoch halte ich das für eine heute noch interessante Sichtweise.
Alkoholkonsum ist auch heute noch spießig und bürgerlich.
In meinem Erleben gehören die wirklichen Abstinenzler unter allen Pfadfindergruppen heute aber zur absoluten Minderheit und es gibt (fast) überall auch mal vereinzelt erschreckendere Beispiele des "Über-die-Strenge-Schlagens". Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Ruski am 18.01.2013 - 13:26.
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Beitrag vom 18.01.2013 - 12:14 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCP
Mir scheint, bei Euch gibt es andere Jugendliche als bei uns, oder sie haben einfach die falschen Vorbilder....aber so hat jeder seine Schwerpunkte wie mir scheint! |
So tierfschürfend würde ich das nicht sehen, auch wenn beim Thema Rauchen und Alkohol, die Welten weit auseinander liegen.
Alkohol auf Fahrt oder Lager ist ja kein Schwerpunkt, der im Falle des zulässigen Genusses als besonderer Punkt gewürdigt wird. Es findet halt statt, so wie viele andere Dinge auch.
Du hast unser Bundeslager erlebt. Ich habe gerade euer Ostrakon gelesen, in dem einige CPDer ihre Eindrücke geschildert haben. Nur weil Alkohol in einem gewissen Rahmen ausgeschänkt wird, heißt es ja nicht zwangsläufig, dass die andere Programminhalte darunter leiden müssen.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 18.01.2013 - 12:22 |
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Zitat Original geschrieben von Ruski
moralischen Überlegenheitsdebatten weitergehen (wir sind bessere Vorbilder als ihr) . |
So darfst du das nicht sehen, es geht hier nicht um moralische Überlegenheit, sondern um Anderst sein, das ist nur, wenn überhaupt, eine Feststellung des anderst sein - nicht jeder muß nicht so sein wie ich und ich nicht jeder Gruppe muß so sein wie die um mich rum....
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 18.01.2013 - 13:11 |
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Moderator 1559 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Ruski
Aber gut...bevor diese moralischen Überlegenheitsdebatten weitergehen (wir sind bessere Vorbilder als ihr)
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Also ich werte solche Äußerungen weniger als Überlegenheitsgehabe dafür aber umso mehr als Selbstschutz. Man muss sich schon rhetorisch warm anziehen, wenn man in Deutschland ein Glas Bier oder Wein ablehnt ohne vorher eine Krankheit vorweisen zu können, unverträgliche Medikamente geschluckt zu haben, trocken zu sein oder noch (eine längere Strecke) fahren zu müssen. Man wird sofort anders angeschaut und gilt so gut wie allen Beteiligten erst einmal als suspekt. Selbst das Servicepersonal meint bei diesem Thema oftmals pampig werden zu dürfen (O-Ton Bonn letzter Oktober, größere Runde, ein Getränk wird nachbestellt "Und wegen ner COLA lauf ich jetzt nochmal ?1"). Während bei anderen Rauschmitteln der bloße Besitz kriminalisiert wird, steht man mit einem Vollrausch im Hirn strafrechtlich teilweise besser da als ohne.
Natürlich hat es keinen Sinn, den Alkohol in westlich geprägten Ländern ächten zu wollen. Der einzige Versuch eines Verbots hat in den USA die Mafia erst groß und mächtig werden lassen. Das Maß an Akzeptanz für Fehlverhalten unter Alkohoeinfluss muss aber im gleichen Maße abnehmen wie Akzeptanz für Abstinenzler zunehmen muss.
Für den pfadfinderischen und jugendbewegten Bereich sehe ich das so, dass Alkohol jenseits von spätabendlichen Singerunden oder reinen Älterenaktionen keinen Platz hat und das an den spätabendlichen Singerunden das Tagesprogramm keinen Schaden nehmen darf.
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 18.01.2013 - 14:26 |
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