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Ich verstehe sowohl dich als auch deinen Freundeskreis. Ich empfinde es nämlich als sehr anstrengend und aufzehrend jemanden leiden zu sehen. Meine Mutter hatte sehr lange Zeit große Schmerzen in der Hüfte und wenn sie dann so rumgehumpelt ist, dann habe ich ständig mitgelitten. Auf Dauer ist das besonders anstrengend wenn man da viel drüber spricht. Aber trotzdem haben wir natürlich so gut es geht zusammengehalten und das würde ich auch tun, wenn ein Freund von mir krank wäre.
Ich denke auch, dass Menschen mit gleichen Problemen dir vielleicht helfen könnten. Ich finde auch, dass es wichtig ist etwas zu tun. Natürlich muss es etwas sein, was man (immer noch) gut kann. Aber nichts tun ist keine Alternative. Ich weiß selbst wie schwierig es ist sich selbst aufzuraffen, aber man muss, denn sonst sind alle Punkte auf einer Liste nutzlos.
Ich finde das wichtigste am Leben ist, das man so intensiv wie möglich lebt. Das was man tut richtig tut, so gut wie man kann und wenn man merkt, das man sich für das Falsche entschieden hat etwas neues anfängt. Es geht nicht darum sich auf eine Sache zu versteifen, sondern darum sich auf Dinge einzulassen.
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Beitrag vom 11.08.2010 - 17:15 |
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61 Beiträge
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Da mir "die Liste" seit gestern ständig im Kopf herum geht, möchte ich noch ein paar Anmerkungen dazu ergänzen:
Musik
- macht auf jeden Fall das Leben aus. Und zwar sowohl selbst gespielte (wir alle wissen ja um die Bedeutung des Singens in unseren Gruppen), als auch bewußt (!) konsumierte. Ich selbst entdecke gerade Arvo Pärt, Philip Glass, Paganini, Marain Marais, Mr. de Sainte-Colombe und Lully (die letzten drei sind eher eine Wiederentdeckung, denn sie waren nie wirklich weg in den letzten Jahren). Dadurch erschlossen sich mir völlig neue Ideenwelten. Mein Geist hat wieder etwas "zu knabbern" und die Zeit und Kraft um gute Musik zu hören findet sich immer, selbst in streßigen, schwachen oder gehetzten Phasen (notfalls dann im Auto zwischen zwei Terminen).
Wo die Malerei endet -jenseits des Regenbogens können wir das Spektrum nicht mehr sehen- da fängt die Musik erst richtig an, denn, dort wo die eine Tonleiter zu Ende ist, beginnt die Nächste. Musik erhebt uns daher in weitere Dimensionen.
Literatur/Poesie
- das irische Sprichwort "Lieber barfuß als ohne Buch" könnte von mir stammen (tuts halt leider nicht). Wo, wenn nicht in der Sprache, scheidet sich der Mensch vom Tier? Und ist nicht die Poesie die höchstmögliche sprachliche (also geistige) Ausdrucksform? (Wenn jetzt ein BdP´ler -ergo potentiell der Ketzerei verdächtigter- sagt, daß Gebete als höchstmögliche -da poetische- sprachliche Ausdrucksform über das höchstmöglich spekulative Thema (Glaube) der Gipfel menschlichen Wesens ist, dann muß an der These etwas dran sein. Jedenfalls reicht "sattsein" und "atmen können" nicht zum Wesentlichen des Menschseins, denn das kann mein Dackel auch...)
Bei dem Thema "Beziehungen"
- bin ich im Zweifel. Für die Allgemeinheit gilt das wohl. Liest man aber die Wüstenväter ("Apophthegmata Patrum"), die "Aufrichtigen Bekenntnisse eines russischen Pilgers", die Lebensbeschreibung von Asketen, Eremiten, Reklusen und Inklusen (welche es auch heute noch gibt!), und deren Leben ich keineswegs als vertan bezeichnen möchte, sondern denen ich in der heutigen schnellebigen zeit eine enorme Bedeutung beimesse, dann kommen mir Zweifel. Ist die Erforschung des eigenen Inneren (abwertend manchmal als "Nabelschau" verunglimpft) nicht ein enormes, weites, spannendes und wichtiges Feld?
( Vermutlich sind diese Gedanken in einem Netzforum "zu abgehoben", seis drum, man lasse es dann als meine Einzelmeinung gelten).
Noch ein Denkanstoß: Stephen Hawking ist einer der angesehensten Denker und Wissenschaftler unserer Zeit - eingesperrt in einen Körper wie ein Gefängnis. Das einzige, was ihm blieb ist Zeit zum Nachdenken - daraus hat er das Beste gemacht. Vielleicht, lieber Muckel, kannst Du von solchen Vorbildern lernen oder zumindest Kraft schöpfen. (Nein ich setz jetzt keinen Smily, das paßt jetzt garnicht).
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pax et bonum! |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von oliver am 11.08.2010 - 21:15.
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Beitrag vom 11.08.2010 - 21:13 |
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251 Beiträge
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Ich möchte Dir, Michael, widersprechen, und zwar aus eigener Erfahrung bzw. aus dem Blickwinkel einer Partnerin eines kranken Menschen. Mein jetziger Mann hat vor zwölf Jahren über ein halbes Jahr schwerkrank im Krankenhaus verbracht, eine Zeit in der es jeden Tag hätte vorbei sein können. Ohne nun auf sämtliche Details eingehen zu wollen, möchte ich sagen: Gesundschimpfen funktioniert nicht! Ich denke zweierlei Dinge sind in Muckels Situation besonders schwer: Ständige Schmerzen ertragen zu müssen ist eine enorme Belastung, und wenn die Gleichaltrigen aufbrechen, sich das Leben zu erobern, selbst zurückbleiben zu müssen und zu erleben wie die eigenen Möglichkeiten jeden Tag schrumpfen, selbst wenn man schon lange dachte, es könne nicht mehr bergab gehen. Das wird auch nicht gerade leichter dadurch, dass die anderen jungen Menschen zumeist keinerlei eigene Erfahrung mit schweren Krankheiten haben! Ältere Menschen sind da manchmal weit bessere Gesprächspartner, aber es ist eben doch eine andere Generation.
Meinem Mann traten damals - er war 24 - viele Leute entgegen und meinten, er müsse ja praktisch wieder gesund werden, weil er so jung ist! Nicht das junge Lebensalter hat am Ende geholfen, sondern eine Organspende - und ohne die gäbe es weder meinen Mann noch unseren Sohn.
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Beitrag vom 11.08.2010 - 22:32 |
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Moderator 3537 Beiträge
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In meiner Vorstellung führen "Listen die das Leben ausmachen sollen" nicht weiter. Siekommen vom Hölzchen zum Stöckchen und verlieren für den Suchenden/Fragenden nach einem maximal kurzem "Daran-festhalten" den Sinn, da sie statisch und formal bleiben (müssen). Im Zentrum alles menschlichen Lebens sehe ich die Interaktion. Im Sinne Martin Bubers "wird man am Du zum Ich". Ohne Interaktionen irgendeiner Art geht der menschliche Geist schließlich ein. Dabei gibt es mehrere Interaktionspartner, die das "Ich" (auch im Watzlawick'schen Sinne des "man kann nicht nicht kommunizieren") formen:
- andere Menschen
- ein höheres Wesen in einem Glaubenskonzept
- die Umwelt / das Umfeld (Natur, Gegebenheiten, Einschränkungen,...)
Interaktionen machen das Leben lebenswert, weil sie all das enthalten, was der Einzelne braucht und was ihn als Individuum ausmachen wird. Dies umfasst alle Begrifflichkeiten, die man in x Listen schreiben könnte und doch immer noch mehr. Interaktion ist etwas, was einem widerfährt (passiv als "Amboss") oder was man gestaltet (aktiv als "Hammer"). Letztendlich ist sie eine Mischung aus beidem. Dem Sucher, der ja offensichtlich etwas vermisst, bleibt der Auftrag seine Interaktionen zu modifizieren, bis er sein persönliches Gleichgewicht findet. Das Wesentliche für das eigene "Ich" zu finden, kann einem dabei aber niemand abnehmen.
Ein Internet-Forum wird zu einem solch komplexen Thema, wie es Muckel anreißt, nie eine "Lösung" bieten können, die es aber auch gar nicht geben kann: Egal welche Aspekte man beleuchtet, werden andere Aspekte zurückgedrängt, die aber anderen Menschen wichtig sind. Das zeigen schon die paar Posts zu diesem Thema hier in diesem Faden. Mehr als Anregungen sollte man sich hier davon also nicht erwarten.
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 12.08.2010 - 00:15 |
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424 Beiträge
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Hallo zusammen,
Zitat Original geschrieben von -Lioba-
Ich verstehe sowohl dich als auch deinen Freundeskreis. Ich empfinde es nämlich als sehr anstrengend und aufzehrend jemanden leiden zu sehen. Meine Mutter hatte sehr lange Zeit große Schmerzen in der Hüfte und wenn sie dann so rumgehumpelt ist, dann habe ich ständig mitgelitten. Auf Dauer ist das besonders anstrengend wenn man da viel drüber spricht. Aber trotzdem haben wir natürlich so gut es geht zusammengehalten und das würde ich auch tun, wenn ein Freund von mir krank wäre. (...) |
Das es für andere nicht einfach, da sie mit ansehen müssen, wie sehr man körperlich abbaut, ist mir bewusst. Ein sehr guter Freund, mit dem ich früher sehr viel gemacht habe (Schafzucht, Heu, Stroh und Silage selbst hergestellt usw), kann zum Beispiel nicht sehen, dass ich immer mehr Kraft verliere. Doch das ist für mich vollkommen in Ordnung, da er das offen und ehrlich gesagt hat. So schreibt man halt SMS oder telefoniert und das ist soweit ok.
Das das reden ein Problem ist, habe ich so nicht erfahren - ganz im Gegenteil, die Personen, denen ich nichts oder nur sehr wenig gesagt habe, haben sich viel eher abgewendet. Zitat Original geschrieben von Uta (...)
Gesundschimpfen funktioniert nicht! Ich denke zweierlei Dinge sind in Muckels Situation besonders schwer: Ständige Schmerzen ertragen zu müssen ist eine enorme Belastung, und wenn die Gleichaltrigen aufbrechen, sich das Leben zu erobern, selbst zurückbleiben zu müssen und zu erleben wie die eigenen Möglichkeiten jeden Tag schrumpfen, selbst wenn man schon lange dachte, es könne nicht mehr bergab gehen. Das wird auch nicht gerade leichter dadurch, dass die anderen jungen Menschen zumeist keinerlei eigene Erfahrung mit schweren Krankheiten haben! Ältere Menschen sind da manchmal weit bessere Gesprächspartner, aber es ist eben doch eine andere Generation. (...) |
Uta hat mit dieser Einschätzung recht. Es sind nicht die Schmerzen oder das die Gelenke nicht so wollen - für mich persönlich ist es am schlimmsten, dass es immer mehr Dinge gibt, die ich garnicht oder nur noch sehr selten machen kann.
Gestern Abend war ich zum Beispiel im Charlottchen (einem Art Pub, Kneipe) und es war sehr nett. Einen Kumpel habe ich da zum letzten mal für ein Jahr gesehen und eine gute Bekannte war auch noch da. Doch das war seit einem 3/4 Jahr das "erste mal", dass ich eben etwas mit Menschen in meinem Alter unternehmen konnte. Auch vor den Krankenhaus Einweisungen musste ich mehrmals absagen, da ich genau an dem Tag wo ich mal weg wollte, wieder nicht konnte. Mit den beiden von gestern habe ich Glück, da sie es akzeptieren, wenn ich kurzfristig Absagen muss oder wieder früh nach Hause muss. Doch leider musste ich erfahren, dass diese akzeptanz bei den meisten jüngeren nicht vorhanden ist.
Ob es die Menschen hier im Dorf sind (wo sich jeder kennt) oder in anderen Situationen, so habe ich es immer wieder erlebt, dass es für Ältere in Ordnung ist, wenn man eben nicht so fit ist und daher häufiger Auszeiten benötigt oder eben nicht so mithalten kann. Es ist halt sehr schade, dass das bei Menschen in meiner Altersklasse nur sehr eingeschränkt klappt.
Andir hat schon recht damit, dass die interaktion sehr wichtig ist. Selbst habe ich das eher als "soziale Kontakte" bezeichnet und ja, die braucht man. Wenn das aber wegfällt, da man eben nicht mehr "um die Häuser ziehen kann", an keiner Gemeinschaft teilnehmen kann und man dadurch diese Kontakte / Interaktion "nur" noch zu Eltern, der Schwester und ab und an zu Freunden der Eltern hat, die aber eine ganz andere Generation sind, fehlt einem etwas. Für eine Zeitlang kann man das kompensieren, in dem man zum Beispiel in verschiedenen Foren über die verschiedensten Themen diskutiert, doch auf Dauer fehlt etwas, wenn die Kontakte nur über elektronische Wege ablaufen. Zitat Original geschrieben von Andir(...)
Ein Internet-Forum wird zu einem solch komplexen Thema, wie es Muckel anreißt, nie eine "Lösung" bieten können, die es aber auch gar nicht geben kann: Egal welche Aspekte man beleuchtet, werden andere Aspekte zurückgedrängt, die aber anderen Menschen wichtig sind. Das zeigen schon die paar Posts zu diesem Thema hier in diesem Faden. Mehr als Anregungen sollte man sich hier davon also nicht erwarten. |
Eine Lösung habe ich auch garnicht erwartet oder erhofft. Auch wollte ich eine so "Tiefe" Diskussion eigentlich nicht führen - mich hatte "nur" interessiert, was eben andere Personen als positiv und lebenswert in ihrem Leben sehen.
Ja, habe in zwei Foren Kontakt zu anderen Rheumatikern. Auch sind dadurch schon Treffen entstanden, doch auch bei den Treffen ist es leider so, dass es in der Regel Menschen sind, die eher im Alter meiner Eltern sind, als in meinem. Der Grund dafür ist, dass es kaum/wenig Rheumtiker in meinem Alter gibt, die stark betroffen sind. Die meisten haben nach 'ner Zeit ein Medikament gefunden, welches ihnen hilft und ab diesem Punkt haben sie kein Interesse mehr an einem Austausch oder sie haben "es" schon seit der Geburt. Dadurch kennen sie es nicht anders, es ist für sie ganz normal und daher sind sie dann nicht mal in den Foren oder in Gruppen.
Auch während der Reha-Maßnahmen war ich bis jetzt immer der jüngste. Dort gibt es idR auch immer "Patientenschulungen". Bei dem Punkt Hobbys/Freizeit gibt es dann immer Fallbeispiele, die einem Wege auf zeigen sollen. Da ist dann zum Beispiel die Situation beschrieben, dass ein Verein in der eine Person schon lange aktiv ist, eine Wanderung macht. Als Lösung ist angegeben, dass sich die erkrankte Person zu dem Ort fahren lassen soll, wo die Wanderer Pause machen und vielleicht etwas Essen.
So etwas klappt leider nur, wenn man in den Vereinen / Gruppen schon bekannt ist. Habe es selbst ja probiert in neue Vereine hinein zu kommen, um "aktiv" zu sein. Da ich auch keinen Ärger haben wollte, bin ich offen heran gegangen und habe von Anfang an gesagt, dass es sein kann, dass ich nicht zu jedem Treffen kommen kann oder nicht überall helfen / mit anfassen kann. Leider gab es dafür keine akzeptanz. Gut, kann ich auch etwas nachvollziehen, da man ja für seinen Verein idR Menschen sucht, die sich immer mit einbringen und nicht nur "Nutznieser" sind. Doch durch dieses "Leistungsdenken" von vielen ist die Situation da, dass andere ausgegrenzt werden.
Hier in dem kleinen Dorf wo ich wohne, gibt es nur die Freiwillige Feuerwehr. Da das Dorf eben sehr klein ist, ich früher in der Jugendfeuerwehr war usw. bin ich dort bekannt. Da wäre es Möglich, dass ich denen beitreten könnte. Doch das bringt mir leider auch nichts. Denn ich darf keine Lehrgänge machen und daher zu keinen Einsätzen oder Wettkämpfen mit, wo eben die anderen in meinem Alter aktiv sind. Gut, dann gibt es noch die Älteren... Doch das Gelände sauber halten, Rasenmähen, Büsche schneiden kann ich auch nicht. Bei Festen oder ähnlichem kann ich mich auch nicht einbringen, da ich weder die Buden (Bratwurststand), Getränkewagen, Zelte mit aufbauen kann, noch kann ich später dann da "arbeiten" (Grillen, Ausgabe der Sachen usw.). Und selbst wenn ich es könnte, wäre ich dann nur mit Personen von 50+ zusammen, was mit 23 Jahren auf dauer auch nicht gut ist.
Das ist halt ein Beispiel für die Schwierigkeiten, die in unserer Gesellschaft auftauchen und wodurch Menschen mit einem Handicap leider sehr häufig Ausgegrenzt werden.
Nein, eine Lösung oder ähnliches habe ich bei weitem nicht erwartet. Wollte eigentlich nur wissen, was das Leben für euch schön, gut, erfreulich, lebenswert macht. Denn dadurch könnte man/ich vielleicht sehen, dass es vielleicht ja doch noch das eine oder andere gibt, was man/ich hat.
Liebe Grüße
Muckel
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Gut Pfad!
Muckel
Mehr über mich könnt Ihr in meinem Blog erfahren:
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Beitrag vom 12.08.2010 - 11:16 |
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Ein Freund von mir ist auch bei der freiwilligen Feuerwehr und weil er gehbehindert ist, darf er auch an keinen Einsätzen teilnehmen. Aber er leitet mit anderen zusammen die Jugendfeuerwehr. Das meiste davon ist Planung von zu Hause aus. Ich denke, dass er mehr machen kann als du, aber ich könnte mir vorstellen, dass jemand der Programm ausarbeitet und so planerische Dinge von zu Hause aus übernimmt immer gern gesehen ist.
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Beitrag vom 12.08.2010 - 13:39 |
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286 Beiträge
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Vielleicht das Augenmerk wieder mehr auf die Liste und weg von Muckels Leiden.
Also rein biologisch betrachtet ist Fortpflanzung (Sex) elementarer Bestandteil des Lebens.
Sowohl für das eigene Wohlbefinden, als auch dahingehend, seine "Linie" fortzusetzen.
Ich finde "etwas erschaffen / kreieren" macht das Leben auch lebenswert (vgl. Stolz und Erfolg haben).
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Welch´Geschöpf ist doch der Mensch,
Ihm ist nichts gut und schlecht von selbst,
er muss es sich so denken,
Und niemals scheint mir,
ist gefährlicher des Menschen ganze Art,
Als wenn er ohne jeden noch so kleinen Zweifel wähnt, er habe Recht.
Der Stamm: www.stammwelfen.de
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Beitrag vom 12.08.2010 - 22:07 |
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.Tilia. |
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Dafür hier jetzt wieder zurück zu Muckel...
ich glaube, daß das Wichtigste ist, aufzuhören, dem hinterherzutrauern, was man nicht mehr tun kann, und sich auf das zu konzentrieren, was man noch tun kann. Sicherlich, das schreibt sich leicht, wenn man nicht betroffen ist - andererseits kann jeder jederzeit durch Unfall etc. in eine ähnliche Situation kommen. Bei einer zunehmenden körperlichen Einschränkung wäre naheliegend, die Konzentration auf Geistiges zu lenken, vielleicht auch Kunst oder Handwerken im möglichen Rahmen, Naturbeobachtung etc.
Es gibt so viel, auf das man seine Neugier aufs Leben lenken kann, ohne sich beständig mit dem Gedanken zu quälen, was alles nicht mehr geht, und das Leben ist viel zu schade und zu kostbar, um sich aufzugeben.
Wichtig ist wohl, sich trotz aller Einschränkung nicht zu Hause in seinen vier Wänden einzuigeln, sondern sich nach einem möglichst festen Tagesablauf zu richten - das bewahrt einen vor Depression, die sich ansonsten wohl unweigerlich einstellt und die Probleme zusätzlich verschlimmert. Das kann ein Volkshochschulkurs sein, regelmäßiger Kirchbesuch, Literaturkreis, Weiterbildung wie etwa das Hinarbeiten auf einen höheren Schulabschluß, ein Fernstudium etc.
Die Wichtigkeit eines festen Tagesablaufs wiederum ist nicht ins Blaue hinein geschrieben, sondern basiert auf eigener Erfahrung während einer vorübergehenden, aber doch längeranhaltenden Erkrankung vor einigen Jahren (Pfeiffersches Drüsenfieber mit monatelang anhaltender physischer und psychischer Schwäche).
Vielleicht hilft in so einer Situation auch beispielsweise eine Kirchengemeinde oder die private Suche nach Gott oder dem Göttlichen, je nachdem, was man glaubt.
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Beitrag vom 12.08.2010 - 22:37 |
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Zitat Original geschrieben von .Tilia.
ich glaube, daß das Wichtigste ist, aufzuhören, dem hinterherzutrauern, was man nicht mehr tun kann, und sich auf das zu konzentrieren, was man noch tun kann. . |
Das ist ein elementarer Punkt und zwar nicht nur bei Krankheit, sondern auch im Zusammenhang mit dem Älter werden - hier ist der Prozess noch schleichender aber genauso beständig - und irgendwann trifft es uns alle!
Zitat das bewahrt einen vor Depression, die sich ansonsten wohl unweigerlich einstellt und die Probleme zusätzlich verschlimmert. |
DAS ist der schlimmste Killer der Lebensfreude, kann ich aus Beobachtungen aus meinem Umfeld bestätigen.
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von HathiCPD am 13.08.2010 - 08:24.
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Beitrag vom 13.08.2010 - 08:14 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Es macht einen selbst verrückt, wenn man immer nur an seine Krankheit und Probleme denkt und all die Dinge, die vielleicht nicht mehr gehen oder was man verloren hat. Außerdem wird man dadurch auch für seine Umgebung zur Belastung und isoliert sich dann letztlich auch selbst.
Man muss den Blick nach vorn richten und positiv denken, sich umso intensiver an dem erfreuen, was man noch machen kann oder darauf konzentrieren, wie bestimmte Einschränkungen vielleicht abgemildert werden können. Ein regelmäßiger Tagesablauf und ein Hobby mit dem man sich intensiv beschäftigt sind ebenso wichtig wie soziale Kontakte zu Freunden und Familie. Das Internet oder der PT können nur eine Ergänzung, aber keinesfalls Ersatz für soziale Kontakte in der realen Welt sein.
Religion kann auch eine Hilfe sein. Einem Gruppenmitglied, das in einer schweren Lebenskrise steckt und deswegen auch starke psychische Probleme bekommen hat, hat die Zuwendung zur Religion und der Übertritt zu einer Freikirche tatsächlich geholfen mit der Situation umzugehen. Aber das ist individuell verschieden und sicher nicht jedermanns Sache. Bei mir waren die letzten vier Jahre eine schwere Zeit und ich bekam dadurch auch physische Probleme, aber inzwischen ist endlich wieder Land in Sicht. Mein große Stütze ist vor allem meine Frau, obwohl wir seit bald drei Jahren in einer Wochenendbeziehung leben und es auch für sie nicht immer leicht war.
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Beitrag vom 13.08.2010 - 11:08 |
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527 Beiträge
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gerade wurde Stephen Hawkings neues Buch vorgestellt - dieser Mann kann wirklich als Mutmacher gelten!
Solange das Hirn noch arbeitet ist doch noch ziemlich viel möglich. Hut ab!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Die Tiger am 07.09.2010 - 22:56.
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Beitrag vom 07.09.2010 - 22:56 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Ist zwar nicht der richtige Faden, aber in dem Zusammenhang passt eine Buchvorstellung: Schmetterling und Taucherglocke , von Jean-Dominique Bauby. Das Buch habe ich vor 10 Jahren von meiner damaligen Personalchefin geschenkt bekommen und es handelt von einem bewundernswerten Akt der Selbstbehauptung des Geistes angesichts der totalen pysischen Niederlage. Es reflektiert über den wahren Sinn des Lebens.
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Beitrag vom 07.09.2010 - 23:23 |
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