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Kurt C. Hose und 405 Gäste
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Rietzschels Rautenlilie |
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156 Beiträge
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Wir hatten ja neulich in einem Forum die Diskusion, was war zu erst da und die Rautenlilie, woher, weswegen... naja und da alle infos die ich dazu im Internet fand mich ncht zufrieden gestellt haben, hier nun ein bisschen was zur recherche. In anlehung an den Faden, welche ich nun leider nicht mehr fand...
Also ich hab mal ein wenig recherchiert:
Zunächst mal möchte ich eines von vorneherein klar stellen: Kadimah war kein „kleiner“ verband sondern hatte 1933 eine Mitgliederstärke von ca. 3500 Mitglieder, desweiteren bin ich darauf gesoßen, dass dieser Verband auch schon in Teilen koedukativ arbeitete.
Zum Vergleich: der Neudeutsche Pfadfinderverband hatte 1932 beim Zusammenschluss mit der Reichsschaft deutscher Pfadfinder „gerade mal“ 1000 Mitglieder
Der Dachverband von Kadimah - Verband Jüdischer Jugendvereine hatte 1931 ca. 10000 Mitglieder (m/w) dazu gehörten: Kadimah, Jüdischer Pfadfinderbund Deutschlands, Kameraden, Makkabi Hazair, Brit Haolim und der Jung Jüdische Wanderbund. Fast alles Pfadfinder (ähnliche), oder organisationen mit Pfadfinderischen Wurzeln und Hintergründen.
Die Kompasspitze der Kadimah ähnelt jedoch nur im Schriftverkehzeichen einer Rautenlilie!
Zur Rautenlilie:
Als Rietzschel (übrigens mit „tz“ das steht oft an vielen Stellen- im Übrigen auch im Seidelmann falsch.)
Rietzschels eigenen Angaben nach, habe er die Lilie 1926 entworfen. Zum Einsatz kam die Lilie jedoch erst 1930 bei der Gründung des Neudeutschen Pfadfinderbundes. Davor hieß der Bund noch Neudeutscher Bund und war ein Wandervogelbund.
Woher er die Idee zu der Lilie hatte ist nicht bekannt, auf jeden Fall stammt der Entwurf zur Rautenlilie, wie sie in Deutschland noch bis 1948 verwendet wurde von ihm. Möglich ist aber durchaus, dass er durch die Kompasspitze der Kadimah oder Lilie des Bundes der Reichspfadfinder, welche am 31.5.1925 gegründet wurde, inspiriert wurde.
Erst bei der Gründung der Neudeutschen Pfadfinderbundes brachte Rietzschel den Vorschlag seiner Rautenlilie ein. Walter Jansen griff diesen Vorschlag schließlich auch auf und setzte an die Stelle des Bundes der Lilie das alte Bundeszeichen des Neudeutschen Bundes. Zuvor war Rietzschels Lilie noch nicht bekannt geworden.
Das Zeichen vom Neudeutschen Bund sah folgendermaßen aus:
Drei Spitzen im Rund diese stellen die drei Schlesischen Berge dar: Schneekoppe, Zobten und Tafelfichte. Im Mittleren Berg befand sich des Weiteren das Bundeszeichen des Jungdeutschen Bundes: drei Ringe welche für Christentum, Deutschtum und Sozialismus standen.
Erst dadurch das die Reichsschaft deutscher Pfadfinder dieses Zeichen wieder aufgriff wurde es zum Symbol der Deutschen interkonfessionellen Pfadfinder. Aber das ist eine andere Geschichte, wie das kam…
Die Lilie die heute in (fast) allen interkonfessionellen Bünden Verwendet wird ist angelehnt an die Lilie von Rietzschel. Die Meisten Bünde haben, seine bereits stark stilisierte Lilie weiter stilisiert, die Kanten begradigt und im Grunde ein ganz eigenes neues Bundeszeichen daraus gemacht. Angefangen hat dieses bereits mit dem Bund Freier Pfadfinder Deutschlands (Britische Zone), welche eine an den Seiten stark begradigte Rautenlilie verwendeten, auch andere Verbände begradigten die Lilie gleich nach dem Krieg, z.B. auch der Pfadfinder Jungenbund Greif (Baden- Baden) und der Pfadfinderbund Karlsruhe (auf der Bundesfahne, nicht die Stoffabzeichen, diese waren eine internationale Lilie), der DPB- Berlin, die Stechliner Ritterschaft uvm.
1948 Verwendete dann der Bund Deutscher Pfadfinder eine abgewandelte Lilie, welche ein Zwischending zwischen der internationalen Lilie, im unteren Bereich und der Rautenlilie nach den Vorbild, wie sie Kajus Roller für seinen Jungenbund Greif und auch der BFPD verwendete. 1950 änderte schließlich der BDP seine Lilie und hatte danach ganz eine Rautenlilie.
Die meisten interkonfesionellen Verbände tragen die Lilie nach seinem Entwurf, (zweiter entwurf 1950, dritter Entwurf 1954) die Beiden Entwürfe stammten vermutlich von Hans Thielken aus Bremen, der BdP verwendet z.B. den zweiten Entwurf, der DPB z.B. den dritten Entwurf
Wenn ihr noch Bilder der einzelnen Lilien haben wollt, gebt bescheid... lässt sich bei den meisten einrichten
Also soweit...
Quellen (nur die Wichtigsten):
Kleines Handbuch der Jugendverbände, 1931
Karl Wappen, Unter dem Lilienbanner
Walter Jansen, Deutscher Pfadfinderspiegel, 1988
Reichschlussbericht zur Bündischen Jugend, 1942
Korrespondenzen von Christian Rietzschel div. Jahrgänge
Stephan Schröllkamp, Dokumentation, im Zeichen der Lilie, 1980
div. Korrespondenzen verschiedener Leute..
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bitte vor der Verwendung von Bildern oder Texten von mir, mich fragen... hab da wenig dagegen, will aber gefragt werden!!! |
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Beitrag vom 31.12.2010 - 14:38 |
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31.12.2010 - 14:38 |
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