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Auf der Suche nach historischem Hintergrund für ein Pfadfinderbuch |
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13 Beiträge
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Liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder!
Ich wende mich mit einer ungewöhnlichen Bitte an Euch. Vor vielen Jahren schenkte mir mein Vater ein Buch, das er selbst in seiner Jugend mit Begeisterung gelesen hatte. Es heißt "Die Kaninchensuppe – und vor allem die Zutaten. Eine Fahrtengeschichte für Jungen" (Laumann’sche Verlagsbuchhandlung Dülmen, 1948; später, im Jahr 1950, noch einmal in dritter Auflage unter dem Titel "Jungen im Spinnennetz" erschienen) und fesselte auch mich von der ersten Zeile an. Darin geht es um eine Jungengruppe aus Norddeutschland, die sich „Rümhartler“ nennt und am Bilstein im Sauerland in einem aufgelassenen Steinbruch ihre Sommerfahrt verbringt. Zur gleichen Zeit zeltet am gegenüberliegenden Jittenberg eine Pfadfindergruppe, mit der sich die Rümhartler im Verlaufe der Geschichte manches Scharmützel liefern, bis sich die Gruppen schließlich versöhnen und die weiteren Abenteuer, die ihnen der Sommer bietet, gemeinsam bestehen.
Das gesamte Buch macht den Eindruck, auf realen Ereignissen zu beruhen, die in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg stattgefunden haben könnten. Nicht zuletzt daraus bezog für mich die Handlung schon bei der ersten Lektüre ihren Reiz, und so fuhr ich, kaum dass ich den Führerschein hatte, nach Marsberg im Sauerland, eine zuvor angelegte Liste mit Ortsbezeichnungen und einen Kompass in der Tasche. So ausgerüstet, versuchte ich, den in der "Kaninchensuppe" beschriebenen Ereignissen auf die Spur zu kommen, streifte einen Tag lang durch die Umgebung und kehrte mit einer Lageskizze und vielen Notizen wieder nach Hause zurück.
Meine Neugierde erschöpfte sich damit einstweilen – einerseits, weil ich mit dem Erreichten zufrieden war, andererseits, weil ich nicht in der Lage war, auf anderem Wege mehr zu erfahren. So verschwanden meine Aufzeichnungen zusammen mit dem Buch für mehr als zwanzig Jahre im Regal.
Kürzlich fiel mir nach einem Umzug alles wieder in die Hände, und obgleich seit meiner „Sauerland-Expedition“ so viel Zeit vergangen war, war meine Spannung gleich wieder geweckt. Ich nahm mir meine Notizen aufs Neue vor und versuchte nochmals, nun mit Hilfe des Internet, etwas über die beiden Fahrtengruppen herauszufinden. Leider hatte ich keinen Erfolg. Zwar ist der Begriff „Rüm Hart“ (weites Herz) in Norddeutschland noch immer populär und dient auch verschiedenen Gruppen als Name, doch Hinweise auf eine in der Nachkriegszeit unter diesem Namen organisierte Jugend-Vereinigung konnte ich nirgends finden. Ähnlich schwierig verhielt es sich mit jener Gruppe der St. Georgs-Pfadfinder, die neben den „Rümhartlern“ Hauptprotagonist des Buches ist.
Da ich jedoch auch weiterhin vermute, dass "Die Kaninchensuppe" wirkliche Ereignisse wiedergibt (wofür schon das Pseudonym des Autors Loje Answer zu sprechen scheint), versuche ich weiterhin, Nachweise für diese These zu finden und wende mich deshalb an Euch, nachdem ich bereits die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg sowie die Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NW e. V.um Hilfe gebeten habe.
Im Buch ist die Rede davon, dass die Pfadfinder den Rümhartlern nach den überstandenen Auseinandersetzungen „Urfehde schwören“, was bei einer Feier auf der Eresburg besiegelt und in die Fahrtenbücher eingetragen wird. Da ich keine Spuren der „Rümhartler“ mehr finden konnte, hoffe ich nun besonders auf diese "Fahrtenbücher". Werden sie üblicherweise irgendwo archiviert? Könnte ich tatsächlich einen entsprechenden Eintrag über eine Verbindung dieser beiden Jugendgruppen finden? Gäbe es eine Möglichkeit, die Fahrtenbücher des fraglichen Zeitraums zu konsultieren?
Ich versuche im folgenden Abschnitt, eine Liste mit evtl. hilfreichen Informationen zusammenzustellen.
Fraglicher Zeitraum: wohl Sommer 1947 (zur Datierung s.u.)
Über die Pfadfindergruppe wird wenig gesagt, lediglich dass es sich um eine „starke Meute“ mit „mehr als zwanzig“ Jungen handele. Die Hauptpersonen bei den Pfadfindern tragen die Namen Akela (der Altwolf, Leiter des Sommerlagers), Lups, Grau, Grimm und Ise. Akelas bürgerlicher Name lautet Willi Klostermann, er ist 17 Jahre alt; Lups, Grau und Grimm werden nur mit ihren Vornamen Heinz, Karl und Fritz bezeichnet. Ise trägt den Familiennamen Quermann. Schließlich werden noch drei Wölflinge mit Namen Fidi, Murx und Abbe erwähnt.
Lups, Grau und Grimm müssen während der Sommerfahrt die Prüfungen für den Ersten Grad ablegen. Mehrfach ist deshalb vom Besuch des Feldmeisters die Rede, der diese Prüfungen abnehmen soll.
Feldzeichen der Pfadfinder ist neben dem Lilienbanner ein „Totemstab“, ein „etwa zwei bis drei Finger dicker übermannsoher Stab, dessen oberes Ende zu einem Wolfskopf ausgeschnitzt war. Wunderliche Zeichen bedeckten ihn ringsum. Danach zu urteilen, musste das Rudel allerlei Lorbeeren bereits geerntet haben.“
Die Namen der Rümhartler lauten Job (Leiter der Gruppe), Gerd, Franz und Karl-Josef. Nur Franz wird mit seinem Familiennamen Burkamp bezeichnet. Die Gruppe stammt „von der Waterkant“ und führt ein „dreifarbiges Taubanner“; näheres ist über ihre Vereinigung, der sie angehören, nicht bekannt. Es treten noch zwei weitere Protagonisten auf, der „Lotse“ Ponny und der „Weisel“ Pölly.
Ebenfalls für das besagte Sommerlager ist bei den Rümhartlern der Besuch des „Leue“ (Loje Answer?) angesetzt, der eine ähnliche Funktion wie bei den Pfadfindern der Feldmeister innehat.
Laut dem der eigentlichen Handlung vorangestellten Vorwort ist das Buch "Die Kaninchensuppe" wie folgt entstanden: Ein Jahr nach den im Buch beschriebenen Ereignissen beschließen der Rümhartler Pölly und der Pfadfinder Akela, auf Basis der Sommerfahrt „vom letzten Jahr“ (daher die Datierung auf 1947; das Buch ist 1948 erschienen) ein „Fahrtenbuch für Jungen“ zu verfassen. Da ihnen das Resultat zu „wissenschaftlich“ erscheint, versuchen sie, parallel dazu die Fahrtengeschichte vom Sommer 1947 drucken und beides als zweibändiges Werk publizieren zu lassen. Der Verleger nimmt jedoch nur die Fahrtengeschichte an. Der Leser ist deshalb aufgefordert, gleichsam zwischen den Zeilen die Essenz des geplanten Fahrtenbuchs zu erschließen. – Es muss also auch nach Abschluss des Abenteuers mindestens im darauf folgenden Jahr 1948 noch Kontakte zwischen den beiden Jungengruppen, resp. Pölly und Akela, gegeben haben.
Inhaltlich macht das gesamte Buch den Eindruck eines „Atemholens“ nach langer, dunkler Zeit. Die durch das NS-Regime angerichteten körperlichen und seelischen Verheerungen werden mehrfach angesprochen; ihnen gegenüber stellt der Autor das Rümhartler wie Pfadfinder gleichermaßen beseelende Suchen nach wahrer Freundschaft und das religiös fundierte Streben nach dem Erleben und Preisen der Schönheit der Welt und des Reichtums des Lebens.
Ich wäre so froh, wenn ich dem Geheimnis dieses Buches auf die Spur kommen könnte! Für jegliche Unterstützung von Euch wäre ich überaus dankbar. Vielleicht ist das Buch ja innerhalb der Pfadfinder-Gemeinschaft irgend jemandem bekannt; vielleicht hat jemand selbst schon nachgeforscht und weiß mehr als ich oder hat Tipps? Oder Ihr könnt mir raten, an wen ich mich sonst noch wenden könnte?
Vielen Dank, dass Ihr diesen langen Beitrag lest und mir vielleicht weiterhelft!
Euer Georg
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Beitrag vom 19.07.2011 - 00:03 |
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