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Hohenkrähen

Deutschland
Dachverband Pfadfinderschaft Grauer Reiter (PS Grauer Reiter)
 
Unser Bundeszentrum ist die Burg "Hohenkrähen" westlich vom Bodensee.
Gäste sind jederzeit gern gesehen, wir bitten allerdings um Anmeldung bei
Stiero - Michael Steilner (stiero@gmx.de )


Die Fördergemeinschaft Grauer Reiter ist der Träger- und Förderverein für die Burg Hohenkrähen. Die Fördergemeinschaft besteht aus Pfadfindern und Freunden aus der gesamten bündischen Jugend.



Virtueller Rundgang durch die Burg

Der Kaiser selber gab das Geschütz, als das Herr des Schwäbischen Bundes am Dienstag, den 9. November 1512, von Zell am Untersee aufbrach, um die übermütig verwegene Gesellschaft auszuheben, die sich mit etwa 150 Mann auf dem Basaltkegel des Hohenkrähen festgesetzt hatte. Befehlshaber des 8.000 Mann starken Heeres war des Kaisers oberster Feldhautmann Paul von Lichtenstein, seine rechte Hand Georg von Frundsberg. Dabei war das Aufgebot erst vier Tage zuvor ergangen. Hans Benedikt von Friedingen und die Heckenreiter auf dem Hohenkrähen verließen sich auf die unzugängliche Lage ihrer Feste und verweigerten jegliche Verhandlung. Am Mittwoch begann die Beschießung. Es handelte sch keineswegs nur um leichtes Geschütz. Der "Burlabaus" und der "Weckruf von Österreich" wurden eingesetzt - schwerstes Geschütz, das 1504 bereits die Feste Kufstein in Trümmer gelegt und Johann von Pienzenau zur bedingungslosen Kapitulation gezwungen hatte. Was war diesem beispiellos rasch durchgeführten Zug vorausgegangen, und was war der Grund, weshalb Kaiser Maximilian hart auf der Stelle zugriff? Scheinbar nichts weiteres als für jene Zeit, eine Alltäglichkeit.

Da gab es einen reichen Bürgersohn aus Kaufbeuren, Stoffel Hauser, der nach zwei Jahren Kriegsdienst aus Italien zurückgekehrt war und das Mädchen verheiratet vorgefunden hatte, das er selbst gern geehelicht hätte. Gemeinsam mit anderen berüchtigten Haudegen und Strauchrittern und dem Besitzer der Feste Hohenkrähen erklärte er der Stadt Kaufbeuren am 1. Mai 1512 die Fehde. Dabei taten die Männer auf dem Hohenkrähen das, was andere Junker zu jener Zeit ebenso bedenkenlos taten: Sie rächten sich an den aufblühenden Städten und ihrer Kaufmannschaft, weil sie als kleiner Adel auf ihren Felsennestern von der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung außer Kurs gesetzt worden waren. Waren es Sozialrebellen, waren es leichtfertige Abenteurer? Die meisten von ihnen suchten von den ihnen hilflos preisgegebenen Bauern herauszuholen, was herauszuholen war. Und für ihre Fehden, die ihnen Unterhalt und Vergnügen zugleich verschafften, fanden sie auch stets einen Rechtstitel (hier: ein gebrochenes Eheversprechen - obgleich das kaufbeurer Gericht das Mädchen für alle Ansprüche von Seiten des Stoffel Hauser für ledig erklärt hatte). Sie lauerten den Kaufleuten auf und plünderten sie mit dem Hinweis aus, sie könnten sich von ihrer Stadt den Schaden je vergüten lassen. Viel von sich reden gemacht hat seinerzeit auchdie Fehde Götz von Berlichingen und Hans Selbitz gegen die freie Reichsstadt Nürnberg, 1512-1514.

Am Mittwoch, den 10. November 1512, begannen die Kartaunen des Bundesheeres zu sprechen. Die Schlangen wurden im Hohen Holz in Stellung gebracht, dem Berg der Burg gegenüber. Einer der ersten Schüsse traf das Backhaus und vernichtete die Vorräte der Belagerten. Der Friedinger verwundete sich selbst. Zwei Tage später waren die Verwüstungen auf dem Hohenkrähen so groß, dass die Herren beschlossen, das Spiel aufzugeben. In der Nacht seilten sie sich von den Basaltklippen ab - ein halsbrecherisches Unternehmen, bei dem sich der Burgkaplan auch tatsächlich den Hals brach. Die zurückgebliebenen Knechte ergaben sich am folgenden Morgen. Stoffel Hauser wurde bald ergriffen und gerichtet. Die Feste wurde gründlich zerstört. Dass mehr als 450 Jahre danach neues Leben in den verfallenen Gewölben und der Unterburg einzog, kam nicht von ungefähr. Am 15.02.1956 machte die Pfadfinderschaft "GRAUER REITER" unter ihrem Führer Erich Mönch, dem bedeutenden Lithographen, den Hohenkrähen zum Mittelpunkt ihrer weit in die Jugendgruppen ausstrahlenden Arbeit.

Doch was war die eigentliche Bedeutung des Zuges vom Bodensee in den Hegau? Die Menschen des beginnenden 16. Jahrhunderts hofften auf die große Zeitenwende und hielten sich an eine Reihe bedeutender Prophezeiungen: Die alte Kaisermacht werde wieder hergestellt, das Papsttum auf seine geistigen Aufgaben zurückgeführt, die Kirche an Haupt und Gliedern erneuert, die Türken vertrieben, das heilige Grab wieder hergestellt. Papst Julius II. hatte nicht mehr lange zu leben - und Maximilian schien der junge Kaiser zu sein, der das Reich wieder zu einen, den inneren Frieden zu schaffen vermochte. Kein Zweifel, dass Maximilian selber an diese Prophezeiungen geglaubt hat, auch wenn sein Leben so ganz anders verlief, als er es erhoffte.

aus Walter Scherf, Räuber- und Landsknechtslieder, Fischer-Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main, 1981

Von diesem Ereignis erzählt das Heckenreiterlied



Im Hegau steht, wie ich euch meld,
Der Hohenkrähen auf wildem Fels,
Der Heckenreiter Feste.
Da zog der Schwabenbund hinauf
Und spielt den Herrn zum Tanze auf,
Grüßt sie aufs beste.

Sie kamen recht zur Martinsnacht
Und haben fein Musik gemacht:
Der Burlabaus tät klingen.
Der Weckruf sang den Baß dazu.
Die Nachtigall gab keine Ruh,
Den Alt zu singen.

Die scharfe Metz pfiff den Diskant.
Das Bettzeug schneite übers Land -
Da war die Gans gebraten.
Am Freitag sprach der Benedikt
Zu Stoffel hauser: Sei geschickt,
Und nichts verraten.

Den Knechten ließen sie das Haus,
Die Krähen aber flogen aus.
Der Pfarrherr brach die Beine.
Eh daß die Martinswoch zu End,
Blieb von der Feste Wehr und Wänd
Ein Haufen Steine.

Den Heckenreitern geht es schlecht,
Der Kaiser schafft ein neues Recht,
Und schießt gleich mit Kanonen.
Im Fels vom Krähen hing am Seil
Der Hauser Stoffel eine Weil -
Und Gott befohlen!

Text und Weise: Neufassung nach dem Frühneuhochdeutschen von W. Scherf.

Georg v. Frundsberg nach der Zerstörung der Raubburg Hohenkrähen am 13. Nov. 1512

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  • Eintragsdaten

  • ID   1563
    Kategorie   Überbündische Begegnungsstätte
    Gegründet   Keine Angabe
    Mitglieder   Keine Angabe
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  • Fördergemeinschaft Grauer Reiter e.V.
    Heiko Meserle (HEINO)
    Augustenstr. 39b
    70178 Stuttgart

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