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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Bundes- und Stammesführung » Ehrenamtliche Arbeit = elitär

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33 Beiträge in diesem Thema (offen) Seiten (3): (1) 2 3 weiter >
Autor
Beitrag
Gast HEINO  
Themenicon    Ehrenamtliche Arbeit = elitär
Gast
Bei der Suche im Internet bin ich auf folgendes Zitiat von Herbert Swoboda (Swobl) aus dem BDP:

Zitat
Ehrenamtlich betriebene Gruppenarbeit ist elitär und erreicht nur wenige (in der Regel mittelständische und deutsche) Kinder und Jugendliche, die meistens schon gruppenfähig sind.


Zu finden im ABW-Heft köpfchen 2/95 S. 10 http://www.gsbxmedia.de/modules/artikel/cache/uplo...868633. pdf

Swobl reagiert auf eine in einem Leserbrief geübte Kritik am BDP von Hans Büchel (u. a. Initiator Bündischer Stammtisch Stuttgart).

Das Zitat hat mich nachdenklich gemacht, gibt es doch sehr viele Bünde in Deutschland, die ganz bewusst auf auf Hauptamtliche verzichten und damit sicherlich nicht zur Elitebildung beitragen wollten - wobei hier explizit von hauptamtlicher GRUPPENarbeit gesprochen wird, nicht Verwaltungsarbeit. Insoweit stellen sich für mich ein paar Fragen, die Ihr gerne beantworten könnt: Stimmt der Denkansatz von Swobl überhaupt? Ist ehrenamtliche Gruppenarbeit mit diesem Hintergedanken überhaupt sinnvoll? Wie kann möglicher (unbewusster) Elitebildung vorgebeugt werden? Kann haupt- oder ehrenamtliche Gruppenarbeit überhaupt alles leisten, was von ihr verlangt wird? Führt hauptamtliche Jugendarbeit zwangsläufig zum Abbau von Elitenbildung?

Über ein paar Kommentare und Denkanstöße würde ich mich freuen.
Beitrag vom 14.10.2008 - 20:19
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upsi ist offline upsi  
Ja, das frage ich mich auch alles...
2016 Beiträge
upsi`s alternatives Ego
Das finde ich sehr interessant und ich wollte demnächst einen ähnlichen Faden eröffnen, allerdings mit einem anderen Hintergrund.

Habe das letztens mit meinem Freund diskutiert, dass wir irgendwie kaum ausländische Kinder in unseren Gruppen haben und wir haben uns gefragt, woran das liegt.
Darauf gekommen bin ich weil in meiner Siedlung nun 2 farbige Kinder sind und mir aufgefallen ist, dass wir noch nie welche hatten oder generell Kinder ausländischer Abstammung.

Weiter sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es nicht nur wenig ausländische Kinder, sondern auch kaum Kinder aus finanziell oder sozial schwächeren Familien sind und wenn, hören die meist schnell wieder auf.

So richtig weitergekommen sind wir da nicht, außer, dass man über die Sozialstrukturen im VCP ganze Studien durchführen könnte und das sicher mehr als eine Diplomarbeit würde...

Mein alter Stamm war mitten im "Ghetto", ganz plump ausgedrückt. Wobei sich die Gegend erst so entwickelte als es den Stamm schon eine Weile gab. Was wir einfach nie geschafft haben, war diese Kinder anzusprechen, bis auf eine Hand voll Ausnahmen.

Meine Mama meinte dann nur, dass auch einfach aus ihrer Erfahrung sich viele Eltern in sozial schwachen tendenziell weniger nach Freizeitmöglichkeiten für ihre Kinder umsehen.

Es ist irgendwie schon sehr krass, wenn ich mir meine ehemalige Sippe, in der ich selber war, anschaue:
Alle Abi im Einserbereich bzw. sehr guten Zweierbereich. Alle hatten sofort einen Studien- oder Ausbildungsplatz und unsere Eltern haben alle nicht diesen Hintergrund.

Noch deutlicher wird es, wenn man in die Leitungsrunde meines alten Stammes schaut. Von 20 Leuten haben nur 4 kein Abitur.

Ich weiß, das war keine direkte Antwort auf deine Fragen, aber das, was mir gerade so im Kopf herumschwirrt und auch dazu passt.

Und dabei wolle zu BP genau das Gegenteil...



"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren


Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zuletzt von upsala am 14.10.2008 - 21:10.
Beitrag vom 14.10.2008 - 20:55
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Malte ist offline Malte  
auslese
Moderator
1559 Beiträge
Malte`s alternatives Ego
elite bedeutet auslese.

und man wird bei vielen gruppen feststellen, dass diese, wenn sie eine weile bestehen, einen enormen durchlauf haben. leute, die zwei, drei gruppenstunden lang vorbeischauen und leute, die nach der ersten fahrt mückenzerstochen und füße zerlaufen feststellen: das isses nich'.

im vergleich zu professionelleren angeboten für jugendliche sind diese bei den pfadfindern oder bündischen in sehr viel stärkerem maße persönlich gefordert. es gilt, alle möglichen dinge zu lernen: kohten aufbauen, selber kochen, holz machen, lieder auswendig können etc.. wer an lernen keinen spaß hat, der merkt schnell, dass er fehl am platz ist (weibliche form mitgedacht).

die nagelprobe ist häufig, wenn du irgendwo in der wunderschönsten natur sitzt und einen sonnenuntergang, einen berg etc. betrachtest und alle ihren gedanken nachhängen. diese form der freizeitbeschäftigung setzt ein gewisses gespür voraus, dass vermutlich eher in bürgerlichen haushalten vermittelt wird. für kinder, deren nintendo-konsum nicht kontrolliert wird, setzt da meist sehr viel schneller nervosität wegen der allgemeinen stille ein.

und so ist und bleibt die jugendbewegung ein kind des bürgertums - und wenn sie eine baustelle auftuen, fangen dafür dann fast alle bei null an und alles elitäre ist verflogen bäh



www.myspace.com/bruncken

Beitrag vom 14.10.2008 - 21:13
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spirou ist offline spirou  
545 Beiträge
spirou`s alternatives Ego
Tja, ich glaube mal, dass Prof. swobl das heute nicht mehr ganz so sehen würde. Aber er hat (leider) vom wissenschaftlich-empirischen Standpunkt mit einem Recht:

Ehrenamtliche Tätigkeit ist in großen Teilen ein Projekt der bildungsbürgerlich geprägten Mittelschicht. Wenn man sich mal die aktuelle (und alte) Shell-Jugendstudie ansieht, weiß man warum: Im bürgerlichen Milieu gehört ehrenamtliche Tätigkeit zum Lebensstil dazu und verschafft (auch heute noch, wenn auch weniger als in früheren Jahrzehnten) Ansehen und Status.

Im stärker materialistisch geprägten Milieu „der Unterschichten“ hat ehrenamtliche Tätigkeit tendenziell einen geringeren Wert. „Warum soll ich mich denn um die Blagen (Kinder) anderer Leute kümmern?“ – diese mir auch schon vorgebrachte Frage kennzeichnet vielleicht die Einstellung ganz gut.

Das ehrenamtliche Engagement der Mittelschicht-Angehörigen erreicht natürlich auch primär Angehörige dieser Schicht, das liegt in der Natur der Sache (Sprachcode, Schule, Hobbies etc.). Die Zahl der erreichten Kinder und Jugendlichen ist allerdings sehr groß – wenn man alleine mal nur an die Sportvereine denkt. Aber klar ist: Angehörige der Unterschichten und Migranten finden sich in mittelschicht-geprägten Gruppen eher selten.

Meist schon gruppenfähig? Da hat sich auch in der Mittelschicht seit dem Erscheinen des Artikels 1995 einiges getan: Der Trend zur Individualisierung des Lebens hat es mit sich gebracht, dass auch Mittelschichts-Kinder und Jugendliche das Gemeinschaftsleben immer öfter ganz neu lernen müssen.

Elitär? Na ja, erst mal wäre das für mich kein Vorwurf. Eine demokratische Gesellschaft braucht auch Führungskräfte und da ist es sinnvoll, wenn die tragende Mittelschicht ihren Mitgliedern durch ehrenamtliches Engagement viele Kompetenzen vermittelt. Also sollte es gar nicht darum gehen, einer Elitenbildung vorzubeugen.

Es geht m.E. eher darum, wie Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Milieus gefördert werden können, so dass sie die Möglichkeit haben, aufzusteigen und auch Teil einer demokratischen Elite zu werden.

Was tun? Da stellt sich die Frage: Kann das Ehrenamt das leisten? Baden-Powell wollte das Pfadfindertum für alle Schichten. Eigentlich müsste die Einbindung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen also wesentlicher Bestandteil pfadfinderischer Aktivitäten sein.

Auf einer diesjährigen Tagung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt stellte die DPSG ein Projekt im traditionellen Gewand vor, das genau das versuchte. Aber die bisherigen Ergebnisse waren wenig ermutigend: Ein typisches Mittelschicht-Angebot ist halt selten interessant für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Das ist auch meine Erfahrung.

Die Stattpfadfinder aus Leipzig zeigen, wie es gehen könnte. Dort werden „benachteiligte“ Jugendliche selbst zu Leitern. Was aber dabei klar ist: Die Formen der Aktivitäten ändern sich. Die Jugendlichen lassen sich nicht einfach in die tradierten Formen mitnehmen. Ähnliche Erfahrungen habe ich mit einem ehrenamtlichen Integrationsprojekt mit Aussiedlern im eigenen Verband erlebt.

Hauptamtlichkeit ist dabei nicht per se besser als das Ehrenamt. Es finden sich aber nur wenig junge Erwachsene aus dem Bildungsbürgertum, die Lust haben, in ihrer Freizeit mit „Unterschicht“-Jugendlichen was zu unternehmen und sich dabei auf deren Formen einzulassen. Deshalb wird es wahrscheinlich ohne hauptamtliche Jugendarbeit, die als Initialzündung für das Engagement solcher Jugendlicher fungiert, nicht gehen.

Was heißt das für die Bünde: Ihr ehrenamtliche Gruppenleben ist äußerst sinnvoll und hilft existenziell dabei, die demokratische Gesellschaft lebendig zu erhalten. Jedes Projekt für und mit „benachteiligen“ Jugendlichen ist begrüßenswert, verändert aber das Gruppenleben zum Teil stark. Ein ehrenamtlicher Gruppenführer sollte nur das tun, was er sich zutraut. Und er darf mit gutem Gewissen in seiner Freizeit die Gruppe führen, die er führen möchte.

Beitrag vom 14.10.2008 - 21:45
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Schmerle ist offline Schmerle  
Themenicon   
286 Beiträge
Schmerle`s alternatives Ego
Danke Spirou,

deine Worte sind mir Anreiz genug, das Thema auch in unserer Älterenrunde ein wenig genauer und "problemorientierter" unter die Lupe zu nehmen.





Welch´Geschöpf ist doch der Mensch,
Ihm ist nichts gut und schlecht von selbst,
er muss es sich so denken,
Und niemals scheint mir,
ist gefährlicher des Menschen ganze Art,
Als wenn er ohne jeden noch so kleinen Zweifel wähnt, er habe Recht.

Der Stamm: www.stammwelfen.de



Beitrag vom 14.10.2008 - 22:45
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svartskaegg ist offline svartskaegg  
25 Beiträge
svartskaegg`s alternatives Ego
Hi,

die "elitäre" Gruppenstruktur gibt es bei uns auch: keine Mitglieder "mit Migrationshintergrund" (die paar mit anderer Hautfarbe sind adoptiert), wenig sozial Schwache, Rover- und Leiterrunde mit sehr hohem Abiturientenanteil. Ist bei uns sehr deutlich aufgefallen, als das Jugendamt eine Bestandserhebung für den Kinder- und Jugendförderplan gemacht hat.

Gründe sind meiner Meinung nach recht einfach:

* Pfadfinder mit einem irgendwie gearteten "C" drin, bei uns als "SG" getarnt, und Anbindung an die Kirche bzw. irgendwie gelebter christlicher Tradition ziehen schonmal per se eine recht hohe Mauer für potentielle Interessenten aus anderen Religionen.

* eine Warteliste wegen großer Nachfrage setzt ein gewisses Maß an Interesse und Engagement der Eltern voraus, zumindest bei uns im Stamm muß man sich rechtzeitig (ein oder zwei Jahre im Voraus) kümmern, wenn die Kinder zu den Wös wollen.
Bedingt durch die Warteliste machen wir auch aktiv keine Werbung, was dazu führt, daß viele Neumitglieder quasi per "Inzucht" aus Mundpropaganda und Geschwisterkindern gewonnen werden. [Auch wenn man geneigt ist, die Kevins von der Warteliste gar nicht einzuladen, erfolgt die Aufnahme nach transparenten Kriterien wie Wartezeit und geschlecht]

* Elterliches Interesse gilt zum Beispiel auch für Bringen und Abholen bei den Gruppenstunden, da unser Heim recht abgelegen in einem Industriegebiet liegt, wo heutige Eltern selbst 13jährige großteils nicht selbständig hingehen lassen (merkwürdiges Phänomen, aber irgendwie gehört es heute für viele Eltern einfach dazu, Kinder mit dem Auto von Termin zu Termin zu fahren, statt sie mal selbst gehen/radfahren zu lassen. Was da alles an Gefahren lauert: Regen oder Sonne, schmutzige Klamotten, körperlicher Verschleiß, Verspätungen, wilde Tiere und Triebtäter - ich schweife ab, anderes Thema).

* Jahresbeitrag und weitere Kosten (Lager, Ausrüstung,...) schrecken dann wohl auch noch ab, obwohl eine Kostenübernahme möglich ist und angeboten wird

* ehrenamtliche Leiter wollen möglicherweise gar keine "Problemfälle" in der Gruppe haben. Mir selbst waren/sind die Anrufe von Lehrern/Jugendamt auch ein Graus, wo um Aufnahme von Kindern gebeten wird, "die mal in einer Gruppe Sozialverhalten lernen sollen - da sind die Pfadfinder doch genau richtig, oder?". Für sowas war/ist, Gottseidank, die gut gefüllte Warteliste (s.o.) Geld wert.
Da habe ich nämlich auch ehrlich gesagt in meiner Freizeit, die ich ehrenamtlich mit Jugendarbeit verbringe, gar keinen Bock drauf.
Im Gegensatz zu den oben genannten Punkten wäre der Letzte wohl als (unter)bewußte soziale Selektion zu bezeichnen.

GP
Jens



Never trust the guy with the shiny gear.
Beitrag vom 15.10.2008 - 00:04
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Quereinsteiger ist offline Quereinsteiger  
303 Beiträge
Quereinsteiger`s alternatives Ego
Mann muss bei allem einmal bedenken, dass ein Ehrenamt, wie der Name schon sagt, auch eine Verpflichtung ist. Man muss auch bereits sein, die Konsequenzen, die diese Ämter mit sich bringen, zu tragen. Das kann und will nicht jeder.

Und wenn man bedenkt, dass die Elite "eine kleine Gruppe, die eine sozial sehr hohe Stellung hat" ist, stimmt es schon. Wir können uns, im positiven Sinn, als Elite bezeichnen, da man den Anspruch hat (an sich selbst) Jugendarbeit zu leisten. Damit zu einer kleinen Gruppe zählt, die aufgrund der Tätigkeit eine sozial hohe Stellung hat.

Schön wäre es, wenn wir keine Elite mehr sind, da Mengen von Leuten sich der ehrenamtlichen Jugendarbeit widmen. Ist wohl ein Wunschtraum....

Bestes Beispiel im Freundeskreis - neulich beim Geburtstag - Beschreibung meines Hobbies...
Gastgeber: Vorstandsarbeit ? Viel Zeit? (abgekürzt)
Ich: Ja (ein "wenig" erzählt)
GG: Ohne Geld?
Ich: Das impliziert das Wort "Ehrenamt"
GG: Meine Zeit verschwenden, ohne Geld dafür zu bekommen?! Bescheuert!
Ich: Kopfschüttel...

Schön, dass alle Ihre Kinder gerne irgendwo unterbringen wollen...
Von hier aus an alle:
TOLL DASS IHR BEREIT SEID EHRENAMTLICH ZU ARBEITEN!!!!

Gruß
Quereinsteiger




Sic transit gloria mundi!
Beitrag vom 15.10.2008 - 08:28
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upsi ist offline upsi  
2016 Beiträge
upsi`s alternatives Ego
Ja, ich denke, den Aufwand kann man beschreiben, aber nachvollziehen erst, wenn man es selber tut.
Teilweise erkläre ich gar nicht mehr so genau, was ich an den Wochenende tue, denn das wird meist eh nicht verstanden.

Ich glaube bei den Pfadis ist das eh ein Sonderfall. Das tun die meisten glaube ich eher weil sie wollen, dass das, was ihnen etwas bedeutet, weiterlebt.
Ich zumindest empfinde es meist nicht als Arbeit sondern möchte damit etwas bestimmtes erreichen.



"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von upsala am 15.10.2008 - 08:42.
Beitrag vom 15.10.2008 - 08:42
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Nachtwache ist offline Nachtwache  
RE:
1003 Beiträge
Nachtwache`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Quereinsteiger
Bestes Beispiel im Freundeskreis - neulich beim Geburtstag - Beschreibung meines Hobbies...
Gastgeber: Vorstandsarbeit ? Viel Zeit? (abgekürzt)
Ich: Ja (ein "wenig" erzählt)
GG: Ohne Geld?
Ich: Das impliziert das Wort "Ehrenamt"
GG: Meine Zeit verschwenden, ohne Geld dafür zu bekommen?! Bescheuert!
Ich: Kopfschüttel...



Dann wäre doch die Frage, wieviel Geld dein GG dafür ausgibt, um Anerkennung zu erlangen, das wird wahrscheinlich nicht ganz wenig sein. Im Ehrenamt erhält man dies, ohne das klingende Münze im Spiel ist. Man wird direkt "bezahlt". verwirrt



-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt --
Beitrag vom 15.10.2008 - 08:50
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Quereinsteiger ist offline Quereinsteiger  
303 Beiträge
Quereinsteiger`s alternatives Ego
Stimmt! glücklich

Ist toll, wenn man von den Kindern und auch den Eltern ein hat Spaß gemacht hört.

Und nebenbei... wer würde es machen, wenn man selber keinen Spaß daran hätte zwinkern



Sic transit gloria mundi!
Beitrag vom 15.10.2008 - 09:33
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triton, FCP Hamburg ist offline triton, FCP Hamburg  
624 Beiträge
triton, FCP Hamburg`s alternatives Ego
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...
Die hier Beschriebenen Probleme kenne ich alle zu Hauff....!

Wir sitzen mit unseren Gruppenräumen und Häusern bewusst in Hamburgs Süd-Osten.
Hamburg Hamm-Süd, Horn und Billstedt.
Dies sind Stadteile die allesamt in das Stadtförderprojekt aufgenommen wurden.
Ausländeranteil hoch, schlechte Qualifikation der Jugendlichen, hohe Kriminalität usw.

Interessant ist unsere Gruppenstruktur:
In der Leiterrunde haben wir von verwirrt ... 12 Leuten drei mit Abi, eine Person davon hat eine Ausbildung gemacht und Arbeitet.
Der Rest sind Arbeitslose Volljährige, Handwerker und Kaufleute aus der Unteren Mittelschicht.
Alle sind aus diesem Stadteilen "gewachsen" und seit Jahren bei uns.
Ich bin seit 18 Jahren aktiv dabei und kenne auch die alten Leiterrunden.
Früher sah der Schnitt aus wie bereits bei den anderen beschrieben.

In den Sippen und Meuten verhält es sich ähnlich.

Und ich kann es bestätigen, seit dem sich unsere Struktur geändert hat, ändert sich auch das Profil unserer Pfadfinderschaft.
z.B haben wir jetzt auf dem Probenzettel eingeführt, sollte schwimmen (können), Fahrrad fahren, Fahrplan lesen.
Früher stand dort, Sternenbilder bestimmen, Bibeltexte zitieren und erläutern, Instrument beherrschen...

Wenn ich mir die Zukunft der Gruppenleiter so ansehe befürchte ich das wir uns in der nächsten Generation von einer offenen
Jugendarbeit kaum noch unterscheiden.

Allerdings nehmen wir auch keinerlei Geld für eine Teilnahme, lediglich die Fahrten müssen bezahlt werden, können aber gefördert werden.

Aber was ist zu tun? Die Frage stelle ich mir immer wieder!
Wir haben keine Anwärterliste wie oben beschrieben.
Es wird auch keiner zu dem "C" gezwungen. (trotzdem ist der Anteil an anderen Religionen gering)
Abiturienten die Gruppen leiten haben wir auch nicht. (Kennt ihr noch welche cool )
Die haben erfahrungsgemäß mehr Feuer, Zeit, Elan und nicht zuletzt auch andere Möglichkeiten in vielen Bereichen.

Ich mach erst mal Schluss, das ist ein Wahnsinnsthema... verwirrt




Alle haben gesagt das geht nicht, dann kam einer, der hat es nicht gewusst,
und hat's gemacht...!
Beitrag vom 15.10.2008 - 09:36
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upsi ist offline upsi  
RE:
2016 Beiträge
upsi`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Quereinsteiger

Stimmt! glücklich

Ist toll, wenn man von den Kindern und auch den Eltern ein hat Spaß gemacht hört.

Und nebenbei... wer würde es machen, wenn man selber keinen Spaß daran hätte zwinkern



Ja, wir haben zum Glück nach unseren Problemen, die wir gerade in der Siedlung hatten, ganz tolle Unterstützung von Eltern.
Die wollen uns beim Renovieren helfen, eine Mama erzählt mir regelmäßig wie toll unsere Arbeit sei und eine andere hat Lust mal auf einem Lager zu kochen, sie sei ja eh gerade arbeitslos. Wer hat da schon so eine Einstellung?

Es hat aber nun mal nicht jeder Spaß an Jugendarbeit und wenn man keinen Spaß dran hat, wird es auch nicht gut. Dann sollte man es lieber lassen.
Dass das die breite Masse tut, darf hier eigentlich gar nicht das Ziel sein, denn dann leidet die Qualität und bei manchen ist es besser, wenn sie nicht auf Kinder losgelassen werden, wie ich gerade sehr deutlich spüren durfte unglücklich



"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren
Beitrag vom 15.10.2008 - 09:42
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SabineW ist offline SabineW  
Ehrenamtliche Arbeit ist schlechtes Kriterium
18 Beiträge
Zitat
Ehrenamtlich betriebene Gruppenarbeit ist elitär und erreicht nur wenige (in der Regel mittelständische und deutsche) Kinder und Jugendliche, die meistens schon gruppenfähig sind.



Auch wenn das auf Pfadis meistens zutrifft, finde ich ist die Aussage generell falsch. Denn es gibt z.B. auch ehrenamtlich betriebene Sportgruppen (o.k. bei den meisten werden die Trainer bezahlt, aber nicht bei allen) und bei diesen Gruppen ist der Anteil an Hauptschülern, Ausländer,.. gar nicht so klein.
Und spätestens dann, wenn man als Rentner ehrenamtlich ein Obstwiesenprojekt oder Hausaufgabenbetreung an der örtlichen Hauptschule macht, kann von elitär nicht mehr die Rede sein.

Zum andern impilizert der Satz eine Zusammenhang zwischen Ehrenamtlich geführten Gruppen und elitär, der so nicht da ist, denn Gruppen mit Hauptamtlichen Mitarbeitern, die durch Teilnehmerbeiträge finanziert werden (Musikschule, Tennisverein,...), sind glaube ich noch um einiges elitärer.

Ich glaube man kann eher in folgende Kategorien unterteilen : sportliche Aktivität / geistige Aktivität
offenes Angebot / feste Gruppe
umsonst / geringe Kosten / hohe Kosten
dabei ist die hintere Möglichkeit die jeweils elitärere.

Bei ehrenamtlicher Gruppenleiter / bezahlter Gruppenleiter klappt diese Einteilung glaube ich nicht.

Beitrag vom 15.10.2008 - 14:42
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svartskaegg ist offline svartskaegg  
RE:
25 Beiträge
svartskaegg`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von triton, FCP Hamburg

Abiturienten die Gruppen leiten haben wir auch nicht. (Kennt ihr noch welche cool )
Die haben erfahrungsgemäß mehr Feuer, Zeit, Elan und nicht zuletzt auch andere Möglichkeiten in vielen Bereichen.


Kann man auch andersrum sehen: bei einem gewissen schulischen Ehrgeiz ist auf einmal "Lernen" angesagt und keine Zeit mehr für Gruppenstunden und sobald das Abi in der Tasche ist, sind die weg in irgendeine ferne Universitätsstadt - führt zu recht kurzen Leiterkarrieren. Da sind bodenständige, am Ort bleibende Nichtabiturienten manchmal sehr wünschenswert. (die DPSG verschärft das Problem noch selbst, weil sie verbandsoffiziell gar keine Leiter unter 21 J haben möchte)

GP
Jens



Never trust the guy with the shiny gear.
Beitrag vom 15.10.2008 - 16:04
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triton, FCP Hamburg ist offline triton, FCP Hamburg  
RE: RE:
624 Beiträge
triton, FCP Hamburg`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von svartskaegg

[Da sind bodenständige, am Ort bleibende Nichtabiturienten manchmal sehr wünschenswert. (die DPSG verschärft das Problem noch selbst, weil sie verbandsoffiziell gar keine Leiter unter 21 J haben möchte)

GP
Jens



Ok.
Ich habe eher die Erfahrung gemacht das Personen aus dem Raum kein Abschluss bis mittlerer Realschulabschluss
zum Ausbildungsbeginn feststellen dass das Leben anstrengend ist.
Und auf einmal ist die Sippenstunde das Übel weil man sich sooo doll darauf vorbereiten muss. heulend

Da ist mir der 15 Jährige Abitur - Pfadi der in Begleitung beginnt eine Gruppenstunde zu machen und diese nach Abschluss des Jugendgruppenleiterkurses übernimmt lieber. Bis der mit 19 anfängt zu studieren, ist die Gruppe aus dem gröbsten raus.

Es stimmt natürlich das ein Jugendgruppenleiter nicht nur gut ist wenn er Abi hat, hab ja auch keins... zwinkern
Die Einstellung zu Verantwortung und vor allem der Überblick dafür ist wichtig.

Feuer für die Sache muss brennen, dann springt der Funke auch auf die Jüngeren über und es entsteht ein Flächenbrand...?! verwirrt




Alle haben gesagt das geht nicht, dann kam einer, der hat es nicht gewusst,
und hat's gemacht...!
Beitrag vom 15.10.2008 - 16:34
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