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Zitat Original geschrieben von früherma
[Für Leute aus dem Osten hat das wesentlich mehr auch ganz persönliche Veränderungen gebracht als für alle im Westen. |
Da stellt sich mir jetzt folgende Frage: Ja und?
Hätten wir Wessis unser Leben an das im Osten anpassen sollen? In der Mitte treffen, oder mal tauschen, damit jeder mal das Gleiche durchmacht?
Das mag jetzt arrogant rüberkommen, ist aber so nicht gemeint. Wir hatten einfach Glück auf der "richtigen" Seite geboren worden zu sein, das Jammern, was man alles hätte anderst oder besser machen können, ist so was von hypothetisch. Die Realität ist, daß Deutschland von der dänischen Grenze bis zur Grenze Österreichs geht und von der polnischen Grenze bis Grenze Frankreichs. Es gibt Leute im Osten die haben big business gemacht und Leute im Westen die nicht wissen wie sie die Tage am Ende des Geldes bis zur neuen Zahlung meistern sollen.
Für mich ist der 3. Oktober ein Feiertag ohne Pompt und Patriotismus, das war aber früher das Gleiche mit dem 17. Juli., Vielleicht heißt es für mich noch der Gedanke "Boah, ist das so lange schon her". Außerdem ärgert es mich, daß es regnet! Nicht mehr und nicht weniger.
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 03.10.2008 - 13:21 |
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meine Sicht zum Nationalfeiertag |
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2771 Beiträge
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Als jemand, der im März 1989 geboren wurd, hat ja quasi noch den Ostblock mitbekommen - wenn auch nicht bewusst *gg*
Ich bin also so gesehen in einem geeinten Deutschland aufgewachsen.Die Mutter meines Vaters (aus der Bundesrepublik kommend) hatte Verwandte in der DDR. So gesehen hatte das unsere Familie schon tangiert. Wir haben eben am Mittagstisch drüber gesprochen. *gg*
Wir haben im Wirtschaft/Politik Leistungskurs den "Kalten Krieg" in diesem Semester als Thema. Aktuell sind wir bis Mauerbau gekommen und haben gestern eine fünf stündige Klausur geschrieben.
Das war das erste Mal, dass ich mich so intensiv mit dem Ostblock auseinandergesetzt habe.
Es konnte nur meine bestehende Meinung über totalitäre (kommunistische) Regime bestätigen.
ich denke, wir sollten dankbar sein, dass wir in der jetzigen Zeit leben dürfen.
Wegen der Atombomben bzw. der Interkontinentalraketen mit A-Waffen waren wir öfters harscharf am 3 Weltkrieg, also am Weltuntergang vorbeigeschrammt. Irgendwie haben die A-Bomben ja auch den Frieden gesichert: Keiner traute sich, zu schießen. Denn: Wer zuerst schießt, stirbt als zweiter. Von daher bin ich froh, dass alle die Nerven behalten haben. Auch ist es schön zu wissen, dass sich letztendlich der Willen der Völker durchsetzen konnte. Diese wollten Demokratie, weltoffenheit und freien Handel. Kommunismus, Stalinismus, Zentralwirtschaft und Diktatur missfiel den Menschen - zu Recht. Man kann erstaunlicherweise viele Parallelel zu den Vorgehensweisen der NS- Diktatur ziehen.
Die Menschen haben für ihre Rechte gekämpft, auch wenn erste Versuche von Aufständen niedergeschlagen worden sind.
Letztendlich hat sich die freie Meinung durchgesetzt.
Für mich als Patrioten und Demokraten ist das also ein toller Tag, den ich dazu nutze, mal nichts zu machen *gg* und eine Erkältung auszukurieren
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 03.10.2008 - 14:07 |
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84 Beiträge
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Ohne Mauerfall hätte ich meinen "Ossi" nie kennengelernt und geheiratet
Meine gesamte Verwandtschaft lebte in der ehm.DDR. Meine Eltern waren noch 1961 mit mir im Kinderwagen über die Grenze. Kurz darauf war der Mauerbau.Glück gehabt. Das funzte aber nur für uns,weil mein Vater im Westteil Berlins arbeitete.
Was war das für eine euphorische Freude und großer Jubel in der Nacht des Mauerfalls .In Berlin hatten wir es ja hautnah miterlebt.
Aber feiern tun wir es jetzt nicht besonders. Vielleicht einpaar Dokumentationen im TV ? Erinnerungen werden wach.
Leider äußern ja viele aus der ehmaligen DDR jetzt noch,dass damals nicht alles schlecht war und verleugnen vieles.Das erinnert mich immer etwas an die Zeit nach den Nazis. Da wollten ja auch viele nichts wahr haben oder verschönigten die Zeit.
Das sich jeder sein Leben damals so schön wie möglich gestaltete, dass will ich garnicht leugnen.
Aber ich sehe halt das Ganze.....die ganze schreckliche Diktatur.
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LG
Rosale |
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Beitrag vom 04.10.2008 - 17:22 |
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Zitat Original geschrieben von moggeCPD
Nur weil ich Westdeutscher bin, darf ich mich nich über diese linke Spelunke aufregen? |
Doch, darfst Du. Aber am Tag Tag der Deutschen Einheit solltest Du als Wessi Dich vielleicht im gleichen Maße über die eigene rechte, liberale oder linke "Spelunke" (wieso eigentlich eine Kneipe?) aufregen. Sonst kommt das schon ein bisschen sehr eindimensional.
Zitat Der Westen ist der Beweis: Demokratie und soziale Marktwirtschaft sichern Wohlstand. |
Wessen?
Zitat Verlierer wird es natürlich - und leider - immer geben. Die gab's nur im Ostblock zuhauf. |
Die gibt's ausserhalb der so genannten Ersten Welt immer noch zuhauf. Und innerhalb zunehmend. Man müsste halt mal genauer hinsehen, auf was der Wohlstand des 'Westens' im Einzelnen so aufbaut. Wenn einem davor nicht gruselt.
Und dann auch überlegen, warum das "natürlich" sein soll, dass es Verlierer gibt.
Ist das tatsächlich ein Naturgesetz? Oder gottgewollt? Oder funktioniert der einen Wohlstand vielleicht nur wenn es auch Verlierer gibt? Sorry, aber ich finde Deinen Satz reichlich zynisch.
Zitat Ganz ehrlich: Wären die in der Regierungsräson, die würden ganz anders reden. Lafontain und seine Kumpels wissen doch selbst ganz genau, dass das nicht durchsetzbar ist. |
Ich weiss zwar nicht genau, wie man 'in einer Regierungsräson sein kann', aber: ist das denn bei anderen Parteien irgendwie anders? Gehen 'westliche' Parteien da einen vorbildlicheren Weg?
Warum hat dann bspw. die CSU im gerade abgelaufenen bayrischen Wahlkampf den Wählern die Wiedereinführung der Pendlerpauschale ab dem ersten Kilometer versprochen und im Bundestag zur selben Zeit dagegen gestimmt? Oder warum haben Kohl und Waigel versprochen, die Kosten der deutschen Einheit quasi aus der Portokasse zu bezahlen und Steuererhöhungen ausgeschlossen?
Irgendwie scheint das mit "linke Spelunke" nichts zu tun zu haben, sondern sehr ideologieunabhängig mit Parteien, die auf Wählerstimmen schielen. Beispiele für die FDP und die Grünen finden wir auch schnell. Ach ja, die Grünen und das Kohlekraftwerk in Hamburg ...
Zitat Beispiel Berlin: Dort regiert rot-rot. Die Senatorin für Soziales Kanke-Werner, eine LINKE, war doch selbst beteiligt an einigen Kürzungen bzw. Einschnitten, die die Berliner hinnehmen mussten... |
Berlin ist ein gutes Beispiel. In zweierlei Hinsicht.
War es nicht eine große Koalition unter CDU-Führung, die Berlin in die Schuldenmisere führte? Stichwort Bankenskandal, Diebchen und so?
Zugleich zeigt Berlin aber auch, dass die Linke in Regierungsverantwortung genommen eben recht rational agiert, agieren muss und nicht die Mauer wieder aufbaut oder was in manchen Köpfen so an Befürchtungen zusammen gebraut hat. Da geht dann aber natürlich eine Menge an Dämonisierung flöten...
Zitat so, und DESWEGEN rege ich mich als Demokrat über so einen Krams auf.
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WESWEGEN noch gleich?
Die verschiedenen Deutschlands haben nach 1945 einiges versäumt und dennoch einiges an Integrationsleistung erbracht.
Wer sich heute über die SED/PDS echauffiert, sollte eben nicht vergessen, dass haufenweise alte Nazis in den westdeutschen Parteien ihre Politkarrieren fortgesetzt haben – Grund zum Hochmut haben 'Wessis' da nun wahrlich nicht. Und dass verschiedene Westparteien sich das Parteivermögen und tw. auch das Personal von DDR-Parteien gerne einverleibt haben kommt dazu. Nur zur Erinnerung: DIe amtierende Bundeskanzlerin war 'FdJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda'.
Und damit sind wir aber beim einenden. Offenkundig ist es möglich, aus zwei Staaten mit unterschiedlichen politischen Systemen einen zu machen, allen andauernden Schwierigkeiten zum Trotz. Dass politische Parteien aller Weltanschauungen dabei ganz eigene Interessen verfolgen, ist kein Ost-West-Problem, sondern ein gesamtstaatliches. Als solches sollte man es denn auch angehen, wenn man das denn will, und nicht versuchen, alte Gräben wieder aufzureissen um Grabenkämpfe von vorgestern darin zu führen.
mullo
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Beitrag vom 04.10.2008 - 23:05 |
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158 Beiträge
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Das hat mullo doch ganz gut zusammengefasst.
Es gibt auf allen Seiten des politischen Systems (und auf beiden Seiten dessen, was man mal als Zonengrenze bezeichnet hat) verbohrte Idioten, schwarze Schafe, Egozentriker, Wendehälse, Dünnbrettbohrer, kreative Köpfe, Anpacker und Sichdenarschfürandereaufreißer.
Das Einizge, was man noch versuchen kann, der sogenannten SED-Nachfolgepartei vorzuhalten, ist, dass ihre Diktatur erst 18 Jahre her ist, die letzte auf westdeutschem Boden schon mehr als 60 Jahre... und? Wie lange ist denn die Haltbarkeit eines negativen politischen Rufs?
So lange, bis der Letzte, der es irgendwie noch miterlebt hat, tot ist? Irgendwann muss man ja wohl mal beginnen, Leute nach ihrem aktuellen Handeln und nicht nach ihrem ehemaligen Handeln oder dem Handeln ihre Väter und Vorväter zu be-/ver-urteilen. Und man muss dabei realistisch bleiben.
Seitdem ich vor einem Jahr vom Hamburger Randgebiet nach Greifswald gezogen bin, sehe ich an jeder Ecke im Kleinen, was in der DDR so alles verbockt wurde. Gleichzeitig sehe ich aber auch, was nach der Wende hier hochgezimmert und geflickt wurde, werden musste und noch werden wird. Gleichzeitig sehe ich auch, was die aktuelle sogenannte soziale Marktwirtschaft (in der das Wörtchen "sozial" stetig zurückgebaut und kleiner geschrieben wird) verbocken kann:
lokale Arbeitslosenquote, sich daraus ergebende soziale Verhältnisse, politische Strömungen nach ganz rechts außen und im eigenen Umfeld Studenten, die unter Hartz IV-Niveau auskommen müssen.
Das Problem ist Gesamtdeutsch, die Symptome treten nur dort zuerst hervor, wo das soziale und finanzielle Polster entsprechend dünner ist.
Man kann weder die eine noch die andere Seite der ehemaligen Mauer komplett verdammen oder komplett bejubeln.
Die DDR war definitiv ein Überwachungsstaat und eine Diktatur, aber nicht eine des Proletariats, sondern von ein paar alten verbohrten Herren.
Unter dem Gesichtspunkt. "Es gab ja auch Gutes" findet man meistens Kindergartenplätze für Alle, Arbeit (bzw Beschäftigung) für Alle, Polikliniken (und spontan kann ich mir auch gerade nicht mehr aus den Fingern saugen).
Kindergartenplätze für alle, das ist etwas, das vor wenigen Wochen erst mit Ach und Krach gerade so von der großen Koalition für die Zukunft beschlossen werden konnte. Die Gesundheitsminister in ganz Deutschland würden sich heute am Liebsten selber dafür ohrfeigen, dass die Polikliniken im Osten abgeschafft wurden und in Ansammlungen privater Arztpraxen umgewandelt wurden. Die Arbeitslosigkeitsdiskussion sprengt hier jegliches Forum (und vor allem die Thematik), deswegen fangen wir am Besten gar nicht erst damit an.
Man kann jetzt im Nachhinein fluchen, dass die politische Wiedervereinigung (bzw. der Beitritt der Bundesländer der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der BRD), zu schnell oder zu langsam gegangen sei und dass die wirtschaftliche Wiedervereinigung (kleines Wortspiel: Beitritt der Bevölkerung, der VEBs und LPGs zum kapitalistischen System?) auch nach 18 Jahren noch nicht abgeschlossen ist, dass die blühenden Landschaften aus Löwenzahn und Brennnesseln bestehen, die sich in hässlichen Grauputz-Industrie-Ruinen ausbreiten und dass die Portokasse des Helmut Kohl Solidaritätszuschlag heißt... aber hilft uns das? Nö!
Wir müssen mit dem umgehen, was wir haben - und das ist nicht das Schlechteste, verglichen mit anderen Ecken auf diesem Planeten, aber definitiv verbesserungswürdig - packen wir's an!
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Inkompetenz und Quälerei
trotzdem blieb ich dabei
mit dem Gedanken,
dass man das alles mal zurückzahlen oder besser machen kann.
(assel & lio) |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Sven am 05.10.2008 - 14:45.
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Beitrag vom 05.10.2008 - 14:41 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von mullo
Wer sich heute über die SED/PDS echauffiert, sollte eben nicht vergessen, dass haufenweise alte Nazis in den westdeutschen Parteien ihre Politkarrieren fortgesetzt haben – Grund zum Hochmut haben 'Wessis' da nun wahrlich nicht. |
Genau so wie in Ostdeutschland auch, nur wurde über die Nazis im eigenen Apparat, die es ebenso zahlreich gab nicht gesprochen, es war viel einfacher Fingerpointing auf den Klassenfeind im Westen zu betreiben. In der Folge fand in der SBZ auch nie eine Aufarbeitung des Nationalsozialismus und Antisemitismus statt, weil es ihrem Selbstverständnis entsprach das "antifaschistische" und damit bessere Deutschland zu sein. Die Bösen waren die anderen und so bestand keine Notwendigkeit sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Sonst wäre vielleicht auch zu sehr aufgefallen, dass es im Grunde nur die Fortführung der alten Diktatur im Kleinen und unter anderem Vorzeichen war. Selbst bei der NPD, die erfolgreich auf die Nationalbolschewismus-Welle umgestiegen ist findet man die Parole "Die DDR sei der bessere deutsche Staat".
Im Westen hat die Aufarbeitung auch anfangs sehr zaghaft begonnen und hätte sicher besser durchgeführt werden können, aber sie wurde letztlich durchgeführt, was auch einer der positiveren Erfolge der 68er war.
Zitat Original geschrieben von mullo
Und dass verschiedene Westparteien sich das Parteivermögen und tw. auch das Personal von DDR-Parteien gerne einverleibt haben kommt dazu. |
Das Vermögen der SED ist ja auf wunderliche Weise spurlos verschwunden. Ehrlicher wäre gewesen, sie hätten die etwa 250.000 politischen Häftlinge entschädigt, die Todesstrafe wurde erst 1987 abgeschafft und bis dahin in 227 Fällen verhängt - als "Gebot sozialistischer Gerechtigkeit". Siehe Stasi Offiziere heißen letzte DDR-Hinrichtung gut http://www.mdr.de/fakt/5039850.html
Zitat Original geschrieben von mullo
Und damit sind wir aber beim einenden. Offenkundig ist es möglich, aus zwei Staaten mit unterschiedlichen politischen Systemen einen zu machen, allen andauernden Schwierigkeiten zum Trotz. Dass politische Parteien aller Weltanschauungen dabei ganz eigene Interessen verfolgen, ist kein Ost-West-Problem, sondern ein gesamtstaatliches. Als solches sollte man es denn auch angehen, wenn man das denn will, und nicht versuchen, alte Gräben wieder aufzureissen um Grabenkämpfe von vorgestern darin zu führen. |
... und um einer scheinheiligen Harmonie willen soll die SED-Diktatur relativiert und die Linke als "normale" Partei angesehen werden? Das hätte ich ausgerechnet von dir nicht erwartet. Im ostdeutschen Teil der sog. Linken halten heute noch 90-95% der Mitglieder die DDR für das bessere Deutschland. Unter dem hauchdünnen demokratischen Mäntelchen der sog. Linken steckt immer noch eine ganze Menge alte SED, die Freiheit und Demokratie gering schätzt und diesen Staat abschaffen will.
Dazu kann ich Klaus Schroeder "Der SED-Staat" und "Die veränderte Republik. Deutschland nach der Wiedervereinigung" empfehlen. Er beleuchtet sehr gut die Verhältnisse vor und nach der Wiedervereinigung und gehen auch kritisch und schonungslos mit den politischen und ökonomischen Fehlern, die gemacht wurden um.
Es ist aber falsch das Glas immer nur halbvoll zu sehen. Ich halte es für einen großen Erfolg wenn die realen Haushaltseinkommen bei 90% der durchschnittlichen Einkommen im Westen liegen, während gleichzeitig die Produktivität heute nur bei 70% liegt. Betrachtet man das Niveau bei dem der Aufbau von dem aus die Aufbauarbeit gestartet wurde, (bereits seit den 70ern war die Existenz der DDR von Zahlungen aus dem Westen z.B. für die Transitstrecken und den Freikauf von Gefangenen abhängig; Quelle Uwe Müller, Supergau Deutsche Einheit, 2006) ist es eine nie dagewesene und historisch einmalige gemeinsame Aufbauleistung die erbracht wurde, auf die man zu Recht stolz sein und auch feiern kann. Heute wird der Feiertag bei uns nicht mehr so Bedeutungsschwer gefeiert wie früher. In den ersten Jahren haben wir meist gemeinsam mit ausländischen Freunden und Verwandten gefeiert.
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Beitrag vom 07.10.2008 - 00:51 |
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Nur kurz, vielleicht ausführlicher, wenn ich mehr Zeit habe (wobei es sich wohl eher nicht lohnt):
Zitat Original geschrieben von sadarji
Das Vermögen der SED ist ja auf wunderliche Weise spurlos verschwunden. |
Der übliche, verschwörungstheoretische Unsinn.
"Obwohl spätestens 1995 die Masse der Altvermögen entweder sichergestellt waren oder als verloren galten, spielten sie in der politischen Polemik weiterhin eine Rolle. Wo immer Parteien oder Institutionen besonders erfolgreich waren, wurde über die Existenz geheimer Konten spekuliert. Erst mit der allmählichen Angleichung der Mentalitäten und Lebensumstände in Ost und West und der zunehmenden Distanz zur DDR nahmen solche Praktiken ab."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vermögen_von_Par...en_der_DDR
Für den Teil jenseits der "Masse an Altvermögen" der verschwunden ist, hätte man beizeiten mal bei Strauß-Freund Schalck-Golodkowksi in seiner Villa am Tegernsee nachfragen können. Wollte man aber nicht, nu isser tot.
Auch interessant: "Bundesfinanzministerium Kein Interesse an SED-Vermögen" http://www.stern.de/politik/deutschland/:Bundesfin...13005.h tml
Vielleicht liest Du Dich mal ein bisschen ins Thema ein, sonst bleibt nur 'politische Polemik' von vorgestern.
Zitat Zitat Original geschrieben von mullo
Wer sich heute über die SED/PDS echauffiert, sollte eben nicht vergessen, dass haufenweise alte Nazis in den westdeutschen Parteien ihre Politkarrieren fortgesetzt iches. Als solches sollte man es denn auch angehen, wenn man das denn will, und nicht versuchen, alte Gräben wieder aufzureissen um Grabenkämpfe von vorgestern darin zu führen. |
... und um einer scheinheiligen Harmonie willen soll die SED-Diktatur relativiert und die Linke als "normale" Partei angesehen werden? |
Wer am Tag der Deutschen _Einheit_, nicht am 'Wir überlegenen Wessis rechnen mit dem Osten ab'-Tag, feststellt – und mit Beispielen belegt – das Wahlversprechen aller Parteien meist das Papier nicht wert sind, auf das sie gedruckt werden, der "relativiert die SED-Diktatur"?
Eigentlich müsste man sagen: Das ist infam, sadarji.
Aber bei näherem Hinschauen ist es nur traurig, weil komplett hilf- und niveaulos. Was nicht zu leugnen ist, wird einfach in einen künstlichen Zusammenhang gebracht und sich dann in Pose geworfen. Kommt mir irgendwie bekannt vor ...
Die Nummer machst Du in Deinem Beitrag gleich ein zweites Mal: Angesichts des von Westparteien eingesackten Ost-Parteienvermögens (nicht zu leugnen), machst Du eine Pirouette und kommst dann, völlig zusammenhanglos aber pathetisch nutzbar, auf die Todesstrafe. Hast Du das wirklich nötig? Und glaubst Du, das merkt keiner?
Zitat Das hätte ich ausgerechnet von dir nicht erwartet. |
Ich hatte Dich auch für wenigstens geschickter gehalten, aber nachdem Du letzthin Allende für 600% Inflation in Chile verantwortlich machtest, den vorangegangenen Wirtschaftskrieg der USA schlicht unterschlagend, um die Segnungen der Marktwirtschaft in besserem Licht erscheinen zu lassen, erstaunen mich Deine stark ideologisch gefärbten und sehr simplizistischen Ausführungen zunehmend weniger.
mullo
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Beitrag vom 07.10.2008 - 10:54 |
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Moderator 1559 Beiträge
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@hathi
17. juni. aber wie du schon schriebst: lang' her das.
@sadarji
Zitat Original geschrieben von sadarji
dass es im Grunde nur die Fortführung der alten Diktatur im Kleinen und unter anderem Vorzeichen war. |
diese ständige "ddr war nazis ohne kz"- masche geht mir so langsam gepflegt auf den zeiger, nachdem du an anderen stellen ja durchaus mit der goldwaage die mikrogrammunterschiede herauszuarbeiten bereit bist.
aber is' schon klar: bei freibund und hdj muss man dafür umso genauer sein, weil die einen könnten ja die gerade noch guten sein....
@topic
ich bin ganz beruhigt, dass es ein unaufgeregter feiertag ist. schließlich wird im grunde eine friedliche revolution im osten gefeiert, die die einheit erst möglich gemacht hat. beim ersten mal 1990 waren ja sogar feuerwerkskörper erlaubt. aber das hat man dann schnell eingesehen, dass die euphorie des herbstes '89, als sich alle in den armen lagen, nicht ewig dauern würde und der alltag schnell einzug halten würde in das miteinander von ost und west. und ich gebe zu, dass für mich die neuen bundesländer erst mit den jahren ihren "auslands"-charakter verloren haben - inzwischen werden sie da aber längst von bayern wieder übertroffen.
wie gesagt: mir gefällt, dass kein brimborium darum gemacht wird, dass wieder zusammen gewachsen ist, was einfach zusammen gehörte (um mal mit brandt zu enden).
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 07.10.2008 - 14:40 |
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Zitat Original geschrieben von Malte_B
@hathi
17. juni. aber wie du schon schriebst: lang' her das.
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Shit - na, Hauptsache im Sommer - du hast natürlich Recht, wundert mich jetzt aber, daß es sooo lange niemand aufgefallen ist
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von HathiCPD am 07.10.2008 - 15:38.
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Beitrag vom 07.10.2008 - 15:38 |
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Moderator 1559 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
Zitat Original geschrieben von Malte_B
@hathi
17. juni. aber wie du schon schriebst: lang' her das.
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Shit - na, Hauptsache im Sommer - du hast natürlich Recht, wundert mich jetzt aber, daß es sooo lange niemand aufgefallen ist |
macht ja nix
viel wichtiger ist, dass heute kein feiertag mehr auf deutschem boden gefeiert wird.
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 07.10.2008 - 22:15 |
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Zitat Original geschrieben von Malte_B
viel wichtiger ist, dass heute kein feiertag mehr auf deutschem boden gefeiert wird. |
Stimmt!
(der Link ist für die, die nicht wissen was am 9.Nov so alles in Deutschland los war)
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 07.10.2008 - 22:32 |
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545 Beiträge
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Zitat sadarji: Sonst wäre vielleicht auch zu sehr aufgefallen, dass es im Grunde nur die Fortführung der alten Diktatur im Kleinen und unter anderem Vorzeichen war. |
Hmja sadarji, ein bisschen differenzierter könnte es schon sein. Es steht doch außer Frage, dass die DDR ein undemokratischer, oligarchischer Spitzelstaat war, der seine Bürger gängelte und bei Abweichung mit zum Teil perfiden Methoden mundtot machte. Die Selbstschussanlagen am Zaun sind nicht vergessen. Ich habe selbst miterlebt, wie Jugendliche in Gotha nach nicht genehmigten Gesprächen mit uns Westlern zum Verhör von der Straße weggeholt wurden… Aber ein direkter Vergleich mit dem Massenmord-Regime des 3. Reiches ist rational nicht nachvollziehbar.
Und dass die heutige „Linke“ ihre SED-Vergangenheit nicht wirklich selbstkritisch aufarbeitet, dürfte vielleicht auch Konsens sein. Schwieriger ist schon die Frage, wo die „Linke“ heute politisch steht, weil es da viele Schattierungen gibt. Allen undemokratischen Tendenzen, die dort zu sehen sind, sollten wir uns klar entgegenstellen. Die historische Entwicklung der Partei scheint aber seit der Vereinigung in Richtung Demokratie zu gehen.
Der Tag der deutschen Einheit? Für mich verbindet sich damit die Grenzöffnung und das Entdecken eines „neuen Landes“. Als in Neu-Eichenberg der Grenzzaun öffnete und die Trabbis sich von dort bis Göttingen stauten, gings sofort rüber zum Hanstein. Und wie klein sah der Ludwigstein von dort oben aus
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Beitrag vom 07.10.2008 - 22:58 |
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Moderator 1559 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
Zitat Original geschrieben von Malte_B
viel wichtiger ist, dass heute kein feiertag mehr auf deutschem boden gefeiert wird. |
Stimmt!
(der Link ist für die, die nicht wissen was am 9.Nov so alles in Deutschland los war) |
hatte ich schon geburtstag? ist schon november??
ich meinte eigentlich den berüchtigten "tag der republik" und die militärparaden im stechschritt durch ostberlin die gottseidank vergangenheit sind.
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 07.10.2008 - 23:08 |
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okay, so kommt es wenn man postings quer ließt, gleichzeitig einen rechner neu einrichtet und ein mail in die USA schreibt - ich glaube ich sollte das eine nach dem anderen tun.....
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 08.10.2008 - 14:02 |
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Um mal zum Thema zurück zu finden |
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Zitat Original geschrieben von kabel
*provoziermodus an*
ich glaube für uns ossis wird dieser tag immer mehr bedeuten als für euch, für euch hat sich ja nichts geändert, ausser dass eure steuergelder jetzt uns raffgierigen dummen und hässlichen zonenkindern in den rachen geschmissen werden ...
*provoziermodus aus* |
Den Provoziermodus kannst du weglassen, dann trifft es die Einstellung einiger Westler sicher ziemlich genau, die heute noch immer denken, dass sie euch Papier und Aluchips zu Geld getauscht haben.
Aber vielleicht tröstet es dich, dass mindestens ebenso viele Westler und Besserwessis lange auf die Einheit gewartet, manche sogar daraufhin gearbeitet haben, ohne sicher sein zu können, dass sich was regt im "anderen" Deutschland. Als die Wende dann kam, schneller als erwartet, waren alle ziemlich überrumpelt und haben eine Einigung im Eiltempo vollzogen, die sicher an vielen Stellen hätte optiermiert werden können. Falls wir mal wieder Östereich anschließen, können diese Probleme ja bereinigt werden, gell phips?
Ich werde mich sicher mein ganzes Leben an diesen denkwürdigen Tag im November erinnern, als Herr Schabowski die unbeschränkte Ausreiseerlaubnis in die Bundesrepublik und nach Westberlin bekanntgab. Am nächsten Tag war ich am Grenzübergang Teistungen in einer Zweitacktwolke und habe mit wildfremden Menschen um die Wette geheult. Das war ziemlich bewegend. Eine Woche später haben wir mit rund 25 Pfadis am Grenzübergang Duderstadt Tee und Erbsensuppe für die Trabbibesatzungen gekocht.
Zugunsten der Deutschen Einheit könnte ich aber auf einen Feiertag verzichten, oder würde vorschlagen, ihn auf den ersten Sonntag im November zu legen, so man ihn denn brauchte. Ich weiß nicht, wieviel ein Arbeitstag mehr unserer Volkswirtschaft bringt, aber ein paar Euro kommen sicher zusammen.
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 08.10.2008 - 15:18 |
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