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684 Beiträge
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![zille`s alternatives Ego](images/avatar/avauser_6111.jpg) |
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Habe mir gestern endlich mal Tarantinos "Inglourious Basterds " angeguckt; großartiger Film, wenn auch stellenweise ziemlich brutal. Besonders Christoph Waltz ist ein beeindruckender Schauspieler. Und man sollte den Film unbedingt in der Originalfassung (mit Untertitel)angucken, da ein wichtiger Teil des Plots und auch des Humors nur über die Sprachspiele und Akzente auf Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch funktioniert.
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"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens |
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Beitrag vom 05.10.2010 - 10:23 |
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@Fröschel
Der ist aus dem letzten Jahr. Den kannst du sogar auf DVD gucken.
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Beitrag vom 05.10.2010 - 11:57 |
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299 Beiträge
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![aghamemnun`s alternatives Ego](images/avatar/avauser_3740.jpg) |
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Au backe, ich sag nur Hollyford... |
Och nöö, geht's nicht ein einziges Mal ohne den? Mir ist ja schon viel Überflüssiges untergekommen, aber so ein Schmonzes würde wahrscheinlich noch nicht mal in Hollywood verfilmt.
Das Konzert habe ich neulich auch im Kino gesehen. Im Frühjahr war mir Tschajkovskijs Violinkonzert von einer ganz unglaublichen norwegischen Violinistin dargeboten worden. Sehr leidenschaftlich, aber wunderbar unprätentiös. Da kam mir dieser Film wirklich gerade recht.
Und dann mußte ich dieser Tage nochmal diesen hier (Trailer leider nur auf Dänisch mit spanischen Untertiteln) mitgucken. Immer wieder gern.
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"Geben ist seliger denn Nehmen."
(Max Schmeling) |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von aghamemnun am 05.10.2010 - 12:51.
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Beitrag vom 05.10.2010 - 12:51 |
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![Gast](images/guest.gif) |
Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von früherma
@Fröschel
Der ist aus dem letzten Jahr. Den kannst du sogar auf DVD gucken. |
Welchen meinst du? Wenn du Bal - Honig meinst: Der ist in der Tat erst im September 2010 in die Kinos gekommen.
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Beitrag vom 05.10.2010 - 14:55 |
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"Inglourious Basterds "
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Beitrag vom 05.10.2010 - 17:28 |
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![Gast](images/guest.gif) |
ruski |
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Habe mich jetzt an Lars von Triers "Antichrist" herangewagt. Da hatte ich tatsächlich Angst vor - zu Recht.
Ich mag Lars von Trier, weil er - ähnlich wie Michael Haneke - eine sehr konfrontative Art Film macht, die nicht einfach konsumierbar ist.
Und auch hier: filmerisch, handwerklich ganz gross und einige bemerkenswerte - kaum aushaltbare - Themen (Machtzusammenhänge zwischen Therapeut und Klienten).
Aber unterm Strich war mir das alles doch zuviel Metaphorik, die ich wohl auch nicht wirklich begriffen habe (diese ganze "Hexensymbolik" hat sich mir in ihrer Aussage überhaupt nicht erschlossen).
Insgesamt für Cineasten durchaus sehenswert, ansonsten muss man sich nicht unbedingt in solche seelischen Düsternisse begeben.
Hier noch eine gelungene Rezension von Daniel Kehlmann:
http://www.zeit.de/2009/37/Antichrist
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von ruski am 06.10.2010 - 09:56.
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Beitrag vom 06.10.2010 - 08:50 |
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2016 Beiträge
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![upsi`s alternatives Ego](images/avatar/avauser_33.jpg) |
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Beim Antichrist habe ich schon bei der Filmbeschreibung einen zu viel bekommen...
Ich schaue jetzt mal die Millinium-Trilogie an, nachdem ich endlich mit den Büchern fast durch bin.
Aber gerade? Während ich online bin, schaue ich nie GERADE einen Film![zwinkern](./images/smilies/wink.gif)
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"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
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Beitrag vom 06.10.2010 - 10:07 |
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Zitat In diesem Sinn ist Antichrist wohl das Gegenstück zu Quentin Tarantinos Inglourious Basterds. Während Tarantino einem Thema, das nach höchstem Ernst zu verlangen scheint, durch Witz, Respektlosigkeit und Frivolität neues Leben abgewinnt, behandelt von Trier einen Stoff, wie geschaffen für flache Genrefilme, mit unerwarteter Direktheit und mit ungebrochenem Pathos. |
Von: http://www.zeit.de/2009/37/Antichrist
Ich habe beide Filme gesehen und kann sagen, dass die gezeigte Gewalt in beiden Filme ähnlich ausgeprägt ist, nur dass "Inglorious Basterds" wirklich ein gut besetzter jedoch schlechter (flacher) Film ist, während "Antichrist" puristisch und anspruchsvoll, aber auch verstörend ist. Bei letzterem musste ich einmal eine Pause einlegen, um mal wieder etwas runter zu kommen.
![](images/black.gif) |
Die Hölle ist überwindbar. (Hermann Hesse)
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Beitrag vom 06.10.2010 - 15:25 |
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gerade mal wieder gefunden und daher für alle fans des geburtstagsliedes zu empfehlen:
http://www.youtube.com/watch?gl=DE&eurl=&h...lypORq3HMc
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Beitrag vom 06.10.2010 - 19:51 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von ruski
Und auch hier: filmerisch, handwerklich ganz gross und einige bemerkenswerte - kaum aushaltbare - Themen (Machtzusammenhänge zwischen Therapeut und Klienten).
Aber unterm Strich war mir das alles doch zuviel Metaphorik, die ich wohl auch nicht wirklich begriffen habe (diese ganze "Hexensymbolik" hat sich mir in ihrer Aussage überhaupt nicht erschlossen).
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Ein allseits bekannter User würde das wohl, Klient und Therapeut hin oder her, so interpretieren:
"Das Weib als der Alte Feind, der Archetyp des Bösen, der da heißt der Teufel und Satan, der die ganze Welt täuscht." Interessant war die Aussage: "Die Natur ist die Kirche Satans." Muß man mal ne Weile drüber nachdenken.
Noch ein interessanter Link zu diesem Film.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Fröschel am 06.10.2010 - 20:28.
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Beitrag vom 06.10.2010 - 20:21 |
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![Gast](images/guest.gif) |
ruski |
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Zitat Original geschrieben von Teutone
Zitat In diesem Sinn ist Antichrist wohl das Gegenstück zu Quentin Tarantinos Inglourious Basterds. Während Tarantino einem Thema, das nach höchstem Ernst zu verlangen scheint, durch Witz, Respektlosigkeit und Frivolität neues Leben abgewinnt, behandelt von Trier einen Stoff, wie geschaffen für flache Genrefilme, mit unerwarteter Direktheit und mit ungebrochenem Pathos. |
Von: http://www.zeit.de/2009/37/Antichrist
Ich habe beide Filme gesehen und kann sagen, dass die gezeigte Gewalt in beiden Filme ähnlich ausgeprägt ist, nur dass "Inglorious Basterds" wirklich ein gut besetzter jedoch schlechter (flacher) Film ist, während "Antichrist" puristisch und anspruchsvoll, aber auch verstörend ist. Bei letzterem musste ich einmal eine Pause einlegen, um mal wieder etwas runter zu kommen. |
Kann ich so nicht unterschreiben.
Tarantino möchte mit seinen Filmen zuallererst unterhalten. Und das tut er sicherlich auf eine wesentlich kunstvollere Weise als viele andere Hollywood-Regisseure. Zu unterhalten ist ja nun auch ein Anspruch. Und mal ehrlich - Inglorious Basterds ist doch wirklich ungeheim unterhaltsam, oder?
von Trier möchte mit seinen Filmen mit Sicherheit zuallerletzt unterhalten (wenn überhaupt). Und ich nehme ihm ab, dass er die Filme vor allem für sich dreht.
Welchen Anspruch er inhaltlich hat, vermag ich nicht immer zu erkennen. Er teilt sich mit. Bei Antichrist auf erschreckende Weise. Was aber den filmerischen Anspruch angeht - Das Zusammenspiel von Bild- und Tonkomposition, das In-Szene-Setzen der Darsteller, das Erzeugen von Atmosphären und (teilweise kaum aushaltbaren) Emotionen - da kann von Trier keiner so leicht das Wasser reichen.
Puristisch ist für seine Verhältnisse Antichrist nicht. Aber insgesamt halt irgendwie doch - weil Tricktechnik, Animation und Make-Up vom Wesentlichen ablenken. Und mit diesem Anspruch der Unmittelbarkeit war sicherlich noch kein Filmregisseur so nahe am Theater wie von Trier.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von ruski am 06.10.2010 - 21:25.
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Beitrag vom 06.10.2010 - 21:17 |
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@ ruski
Wenn ich durch einen gewaltverherrlichenden Film unterhalten will, muss ich nicht gerade den 2. Weltkrieg, bzw. den Holocaust als Basis verwenden. Für meinen Geschmack bedarf es für diese Thematik mehr Feingefühl. Ich glaube, dass der Film dafür sorgt, dass der Großteil der Zuschauer ein verzerrtes Bild über die Tatsachen bekommen.
Ansonsten habe ich an dem Film wenig zu kritisieren.
![](images/black.gif) |
Die Hölle ist überwindbar. (Hermann Hesse)
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Beitrag vom 07.10.2010 - 14:40 |
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![Gast](images/guest.gif) |
ruski |
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Zitat Original geschrieben von Teutone
Ich glaube, dass der Film dafür sorgt, dass der Großteil der Zuschauer ein verzerrtes Bild über die Tatsachen bekommen.
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Das könnte auf die Amis durchaus zutreffen
Ich habe ihn eher als Parodie auf Geschichtsrevisionismus bzgl. WK 2 verstanden.
Zudem war es - und das fand ich wirklich sehr erfrischend - eine Entglorifizierung dieser ganzen Wehrmachtsthematik.
Eine gewisser Respekt und eine Achtung vor den Opfern schliesst - meine ich - eine Respektlosigkeit gegenüber den Tätern nicht aus.
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Beitrag vom 07.10.2010 - 14:52 |
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Administrator 4028 Beiträge
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![sadarji`s alternatives Ego](images/avatar/avauser_196.jpg) |
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Bn gleichert Meinung wie teutone, über Geschmack kann man streiten, aber alles hat auch seine Grenzen.
The Hurt Locker aus beruflichen Gründen und um mich auf einige Kunden einzustimmen.
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Beitrag vom 07.10.2010 - 21:32 |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
The Hurt Locker aus beruflichen Gründen und um mich auf einige Kunden einzustimmen. |
Aha; lass mich raten, schaffste bei Lockhead? Würde eine Menge erklären
Zitat Original geschrieben von sadarji
Bn gleichert Meinung wie teutone, über Geschmack kann man streiten, aber alles hat auch seine Grenzen. |
Ruskis Formulierung ist so brilliant daß ich mich der bestechenden Logik seiner Ausführungen nicht entziehen kann.
Zurück zum Grundthema: Dienstag ein Besuch im Lichtspielhaus meines Vertrauens;
Jud Süss, Film ohne Gewissen wurde dargebracht. Und er war beeindruckend schlecht. Moritz Bleibtreu, dem man seine Rolle als Göbbels nie abgekauft hätte brilliert in seiner Rolle als Propagandaminister. Das war es auch schon was man diesem Film positives abgewinnen konnte.
Ein sehr viel sensibleres Thema als die fiktive Racheaktion an Soldaten der deutschen Wehrmacht oder die fiktive Ermordung der NS Größen Hitler, Göbbels und co. (wie in Inglourious Basterds) wird in diesem Film aufbereitet. Die Entstehung des NS Propagandafilmes "Jud Süss".
Die Handlung sowie die Dialoge sind teils Hanebüchen, in diesem Film haben (fast) alle Protagonisten pausenlos untereinander Geschlechtsverkehr, wohl ein Versuch das schlechte Drehbuch zu kaschieren und zumindest etwas Drive in die Veranstaltung zu bringen. Ein Klischee wird an das andere gereiht, die 7- oder 8jährige Tochter des Jud Süss Darstellers sagt brav Nazi Gedichte auf, spielt SA Marschlieder auf ihrer Geige und singt dazu. Ein Konzentrationslager wird gebaut mit etwa 50 (!) jüdischen Zwangsarbeitern, welche mit Hacken und Schaufeln ausgestattet sind. Sie werden von ganzen 2 (!) Soldaten bewacht, derweil der Rest der Kompanie im Zelt sitzt und den Propagandafilm schaut...
Alles in allem zwar keine verschwendeten 5 € Eintrittsgeld, aber leider ein brisantes Thema lieblos umgesetzt. Mehr Rahmenhaldlung und mindestens das doppelte an Statisten wären schon mal ein Anfang gewesen.
So bleibt leider nur eine große Portion Fremdscham beim schauen und eine gewisse Erleichterung als der Hauptprotagonist sich am Ende des Filmes das Leben nimmt. Ich hätte es ihm nicht gewünscht, aber nach anderthalb Stunden Cineastischem Waterboardings ist man froh wenn es endlich vorbei ist.
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Beitrag vom 07.10.2010 - 22:11 |
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