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SZ vom 05.12.14: Pfadfinder-Ritual "Pflocken" Kein harmloses Spiel |
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Sehr guter Artikel in der SZ. Vor 20 Jahren war das bei uns durchaus noch normal, allerdings ohne, dass außer dem Pflocken noch was mit dem Kind passiert. Trotzdem macht es das natürlich nicht besser und heute stellen sich mir bei einigen Dingen, die während meiner Wölflingszeit normal waren, alle Nackenhaare auf.
Zum Glück ist das bei uns heute nicht mehr so. Unsere Jüngsten haben von sowas noch nie gehört und können sich das gar nicht vorstellen.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/pfadfinder-rit...-1.2250 396
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"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von upsi am 05.12.2014 - 09:05.
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Beitrag vom 05.12.2014 - 08:58 |
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Jetzt bin ich schon 60 Jahre Pfadfinder, aber man lernt nie aus!
Von diesem "Pflocken" hab ich im BDP / BdP noch nie gehört. Wir hätten / haben sowas auch nie getan, denn einen aus unserer Mitte gegenüber den anderen bloßzustellen, ihn "auszugrenzen" (etwas anderes ist das nicht) wär uns nie in den Sinn gekommen! Wir und natürlich unsere Führer haben immer darauf geachtet und achten immer darauf, dass keiner schlechter / besser gegen andere dargestellt / behandelt wurde / wird. Da gabs / gibts das einfach nicht, einen wie auch immer "auszuschließen". Ich finde das geht einfach nicht! "Wir sind eine kleine verlorene Schar" Wir gehören zusammen, mag da sein was da wolle! Es darf keiner zurückbleiben! Einer trage des anderen Last! Wir sind Pfadfinder-Brüder!
EDIT: RS
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von roterwolf am 05.12.2014 - 16:08.
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Beitrag vom 05.12.2014 - 12:06 |
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Zitat Original geschrieben von roterwolf
Von diesem "Pflocken" hab ich im BDP / BdP noch nie gehört. |
Mit allem Respekt, aber das kann ich mir nicht vorstellen.....
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 05.12.2014 - 19:56 |
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RE: SZ vom 05.12.14: Pfadfinder-Ritual "Pflocken" Kein harmloses Spiel |
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Hallo upsi,
Zitat Original geschrieben von upsi
Sehr guter Artikel in der SZ. [...] |
ähm - nein. Ehrlich gesagt hatte ich eher den Eindruck, der Artikel könne nur von einem Volontär der SZ stammen. In der Überschrift eine BLÖD-zeitungsähnliche Tatsachenbehauptung - während der gesamte restliche Artikel davon handelt, dass es das eigentlich gar nicht mehr gibt und auch niemand kennt; keine einzige Fundstelle, keine einzige Quelle als Beweis, dass die Überschrift korrekt gewählt ist - es sei denn 'Mark' wäre eine hinreichend zitierfähige Quelle. Tut mir leid, aber von einem Verhaltensbiologen hätte ich _etwas_ mehr wissenschaftliches Arbeiten erwartet.
Nun aber zum Thema: Es mag sein, dass früher mal "Watschen" durch Eltern erlaubt waren. Heute sind sie es nicht mehr. Es mag sein, dass Pflocken früher mal Usus war (ich kannte es nicht), heute halte ich es für strafbar, es sei denn vielleicht, man behandelt das lustig (für *alle* Beteiligten) im Rahmen eines Spiels o.ä.. Aber wer so etwas heute noch als _disziplinarische_ Maßnahme gegenüber Schutzbefohlenen einsetzt, hat in meinen Augen seine Befähigung als Führungskraft verloren.
..und dabei bin ich sonst wirklich ein SZ- und ZEIT-Fan...
Pooky
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Beitrag vom 06.12.2014 - 01:20 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCP
Zitat Original geschrieben von roterwolf
Von diesem "Pflocken" hab ich im BDP / BdP noch nie gehört. |
Mit allem Respekt, aber das kann ich mir nicht vorstellen..... |
Nein, wirklich! Ich kannte diese seltsame "Behandlung" bislang nicht!
Jedenfalls in meiner früheren "aktiven" Zeit (was immer man darunter verstehen mag!?) als Wölfling, dann Pfadfinder, Sippen- und Stammesführer gabs das in unserem Stamm nicht!
Aber nun sind meine alten "Fahrtenfreunde" und ich ja auch schon etliche Jahrzehnte selbständig unterwegs und es erheitert mich eher, mir vorzustellen, wir würden einen von uns alten Säcke auf diese Art und Weise "behandeln"!
Was ich allerdings in meinem ersten posting schrieb gilt natürlich:
Das ist keine akzeptable Art des Umgehens miteinander in einer Gruppe!
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bipi und ali lehrten uns:
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und Freund aller Menschen" |
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Beitrag vom 06.12.2014 - 14:00 |
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Also ich kannte das in den 90er Jahren durchaus auch im BdP.
Und in meinem Umfeld drum herum.
Es gab ja in den JAhren davor auch mal einen großen Indianer-Fesselspielkult. Bilder dazu von Jungen an Marterpfählen gefesselt waren in vielen Zeitungen abgebildet und das rauhe Jungenspiel galt als wichtiger Teil des brausenden Jungenlebens!
Ja Upsi, manches treibt einem die Nackenhaare in die Höhe.
Wobei ich für uns behaupten würde, dass es immer "Einvernehmlich" geschah und nicht boßhaft und niemand dabei wirklich zu Schaden kam! Trotzdem würde ich das heute sehr anders sehen!
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Beitrag vom 07.12.2014 - 09:41 |
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vieles was früher "Normal" war muss und wird ja auch zum Glück heute anders gesehen.
Pflocken, Nacktbaden etc. gehört sicher in die Geschichte der Verbände und Bünde aber nicht in die heutige Arbeit.
Gut Pfad
Chewbacca
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Beitrag vom 07.12.2014 - 12:38 |
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Zitat Original geschrieben von Schlumpf
Also ich kannte das in den 90er Jahren durchaus auch im BdP.
Und in meinem Umfeld drum herum.
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Tja, lieber Schlumpf, für mich selbst fast unvorstellbar, aber: Meine "aktive" Zeit liegt noch weiter zurück, eher in den 1950er, 1960er und Anfang der 1970er Jahren!
Damals war alles noch sehr "bündisch", dennoch war unser Stamm "Florian Geyer" irgendwie damals schon sehr demokratisch, ja fast "antiautoritär"!
Wir tolerierten deshalb auch keine "Fremdbestimmung", achteten unsere "Eigenheiten" auch gegenseitig sehr, wollten alles "ausdiskutieren", keine Macht "über uns" dulden,- auch nicht untereinander (deshalb hätte hier das beschriebene "Pflocken" nie stattfinden können!), handelten,- wie wir dachten,- "nur im gegenseitigen Einverständnis", hatten dann allerdings,- obwohl uns etwa Rudi Dutschke durchaus sympathisch war,- natürlich auch etwas dagegen, von den "Frankfurter Sozialisten" in der Bundesführung des BDP sozusagen "fremd- und ferngesteuert" zu werden, gingen dann,- wie so viele im BDP,- unsere "eigenen Wege". Und bei meinen "Fahrtenfreunden" und mir ist das bis heute auch so geblieben!
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bipi und ali lehrten uns:
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Beitrag vom 07.12.2014 - 15:11 |
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Das Problem ist immer, dass ursprünglich harmlose Spiele sich irgendwann verselbständigen und dann immernoch 'ne Schippe draufgelegt wird. Pflocken im Spiel mit gegenseitigem Einverständnis, nur kurzer Dauer und ohne Erniedrigung und Quälerei, ist in Ordnung. Auch, dass jemand beim Indianerspielen an einen Baum gefesselt wird. In dem Moment, wo das Ganze aber in Quälerei kippt, Schmerzen vorsätzlich verursacht werden etc., ist die Grenze überschritten. Und da haber wir noch mehr in petto:
- Die Stulle, auf die alles kommt, was nicht niet und nagelfest ist ( Käse, Marmelade, Tannennadeln und abgelaufener Dosenfisch - alles schon da gewesen);
- Tauf- Riten, die mit einer Erniedriegung des Täuflings einhergehen;
- "Hamburger Haufen"
- Essensentzug für jenen, der gerade gegen irgendeine dämliche Regel beim Essenskreis verstoßen hat;
- tbc...
In Norwegen hatten wir mal eine "Strafwurst". Die war so eklig, dass jeder, der gegen eine Gruppenregel verstoßen hat, eine Scheibe essen musste.
Schaut Euch mal um in Euren Gruppen - Ihr werdet das kalte Grausen bekommen
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Esst mehr Nasenfisch! Singt schmutizge Lieder!
www.komolze.de www.der-codex.de |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Pato am 08.12.2014 - 08:19.
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Beitrag vom 08.12.2014 - 08:16 |
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Moin,
Was ist ein "Hamburger Haufen"? Wir halten das im Stamm so dass jeder der gegen eine Regel verstößt etwas für die ganze Gruppe zu tun hat. Das kann Holzhacken, etwas besonderes Koch, Abwaschen etc. sein. Erniedrigungen oder Zwangsessen gibt es bei uns nicht.
Aber auch ich kann mich an die Tradition des Pflockens erinnern. Ein überhündisches Lager im Jahre des Herren 2007, Dort wurde ein besonders nerviger Gruppenleiter gepflockt. Die Knoten waren nicht wirklich schwer zu lösen und stramm war das ganze auch nicht, leider war der gute Mann nicht in der Lage sich selber zu befreien. Auf Regenwürmer zufuhr oder ähnliche Leckeren haben wir natürlich verzichtet.
Gut Pfad
Chewbacca
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Beitrag vom 08.12.2014 - 08:32 |
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Zitat Original geschrieben von Chewbacca
Was ist ein "Hamburger Haufen"? |
Du erwartest jetzt doch nicht ernsthaft eine Anleitung, oder?
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Pato am 08.12.2014 - 11:06.
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Beitrag vom 08.12.2014 - 11:06 |
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Fröschel |
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Chewbacca live: "Überhündisches Lager… " Prust! Mehr davon! Hier mitzulesen kann sooo erheiternd sein!
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Beitrag vom 08.12.2014 - 15:51 |
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Zitat Original geschrieben von Fröschel
Chewbacca live: "Überhündisches Lager… " Prust! Mehr davon! Hier mitzulesen kann sooo erheiternd sein! |
das hat damit zu tun, dass er seinen Hund mit auf's Lager nimmt.
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 08.12.2014 - 17:11 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von moggeCPD
Zitat Original geschrieben von Fröschel
Chewbacca live: "Überhündisches Lager… " Prust! Mehr davon! Hier mitzulesen kann sooo erheiternd sein! |
das hat damit zu tun, dass er seinen Hund mit auf's Lager nimmt. |
Chewbacca und ich, wir haben beide nasse Kekse im Schuh. Der Unterschied ist nur: ich bin mir dessen bewusst.
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Beitrag vom 08.12.2014 - 17:35 |
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Cool, was IOS so alles aus Überbündisch machen kann! Und natürlich nimmt Chewbacca grundsätzlich seinen Hund mit auf Lager, er ist ja kein Unmensch!
GP
Chewbacca
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Beitrag vom 08.12.2014 - 17:42 |
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