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Autor |
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Problematische Lieder (Hintergrund, Konnotation, Verwendung) |
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223 Beiträge
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Hallo
Nachdem wir woanders die Problematik mit dem Liedgut wurmig machen lassen hatten soll das Thema mal hier diskutiert werden. Ich mache das absichtlich in diesem Unterforum, da das intern ist.
Dass bestimmte Lieder als problematisch empfunden werden, ist ja bekannt. Dass die Recherche dazu dann manchmal Überaschungen hervorbringt, nun da muss man sich nur die anderen Themen hier ansehen. Allerdings sehe ich da eine Tendenz, die mir zu denken gibt. Lieder mit militärischer oder "völkischer" Konnotation werden permanent diskutiert, Lieder, die man eher links der Mitte verortet hingegen scheinen nur sehr spärlich kritisiert/problematisiert zu werden.
Mag sein, dass ich da bedingt durch die Gruppen, mit denen ich zu tun bzw. nicht zu tun habe, ein verzerrtes Bild sehe.
Aber mal zur Praxis. Da ich an bündischer Liederliteratur derzeit nur den Bock zur Hand habe, gehe ich mal durch und nennen einige Beispiele die ich für problematisch halte.
Auf diegängigen Diskussionen zur Person des Autors (z.B. im Falle von H. Baumann) gehe ich mal nicht weiter ein.
In der Diskussion darf gerne zu den Liedern Stellung bezogen werden, auch wäre es schön, wenn die Liste fortgeführt werden kann. Die Zahlen in Klammern sind die Seitennummern im Bock.
Bella Ciao (32), im Bock ist der stark veränderte Text von D. Dehm enthalten, der klar erkennbar ein Prodkt der Friedensbewegung ist. Interessanterweise ist in DDR-Publikationen ein Text enthalten, der deutlich näher am italienischen Original ist, dieser ist deutlich kämpferischer und weitgehend frei von jeglichem Pazifismus. Ich finde beide Textvarianten problematisch. Die ältere, Originalgetreuere wegen des kriegerischen Inhalts, die im Bock abgedruckte, da hier ein ursprünglich militärisches Lied militant-pazifistisch umgewidmet wurde, ohne mit der ursprünglichen Konnotation der Melodie zu brechen. Im besten Falle verwirrt es denjenigen, der eher die andere als die gerade gesungene Textvariante kennt.
Flandern in Not (66), Ich denke, es ist klar, warum...
Drei glänzende Kugeln (126), ist eigentlich nur problematisch, weil nicht gleich erkennbar ist, um was es in dem Lied geht. (Gefahren vs. Chancen der Kernenergienutzung)
Gregor (166), OK, ist nicht wirklich problematisch, aber kann insbesondere bei polnischen Gästen zu Verwirrung und Verstimmung führen, denn die selbe Melodie wurde für ein patriotisch polnisches Lied verwendet, das 1918-1921 Nationalhymne Polens war und noch heute sehr populär ist.
Weberlied (196), der Klassiker von Heine, allerdings heute oft als linkes "Kampflied" missverstanden, sollte auch im historischen Kontext gesehen werden. zudem ist der Text im Bock nicht ganz Heine-treu.
drei rote Pfiffe (198), eines der Lieder, die ich selbst nie mitsingen werde, obwohl ich, was politische Konnotation angeht, ziemlich schmerzfrei bin. Das Lied ist vom Hintergrund in Ungarn zu vermuten und bei der Kombination von Kriegsende in Osteuropa und der Farbe rot muss ich zwangsweise daran denken, wie der Bolschewismus, subtiler als die deutschen Besatzer aber nicht weniger zerstörerisch, gewütet hat.
Oh König von Preussen (258), es ist sicher sinnvoll, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, aber Soldatenklagen des 18./19. Jh. sind ohne Kontext nicht das, was man eben mal so singt.
Edelweisspiraten (280), Ich sehe in dem Lied eine Vereinnahmung des Wiederstandes. Insbesondere in der letzten Strophe wird ersichtlich, dass hier nicht primär um die Edelweisspiraten geht, sondern dass diese als Legitimation der (militanten) Friedensbewegung der 60ger herhalten müssen. Ich wäre mit solchen undifferenzierten Zusammenschreibungen (trotz unverkennbar vorhandener Paralelen) sehr vorsichtig.
Raubritter (344), auch wenn das Lied der Ritterromantik entsprang, kann es doch von aussenstehenden schnell fehlgedeutet werden.
Jalava (346), Ich weiss nicht, ob man den Grossen Brandstifter noch derart glorifizieren muss...
Wildgänse (392), brauche ich glaub ich auch nicht näher drauf eingehen...
Des Geyers schwarzer Haufen (400), auch hier sollte der Kontext geklärt werden, allerdings ist das Lied recht bekannt.
Wir traben in die Weite (408), auch hier gibt es eine ältere, konnotationsfreie Textversion. Die zweite Strophe kann auch fehlgedeutet werden.
die Moorsoldaten (420), passt definitiv nicht in die Singerunde.
Daneben wird auch immer wieder Liedgut rezipiert, das von Liedermachern stammt, gerade dort sollte man sich auch mal mit Hintergrund und eventuellen politischen Aussagen befassen.
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Czuwaj! |
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Beitrag vom 19.09.2016 - 23:03 |
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19.09.2016 - 23:03 |
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