Autor |
|
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Ruski
Vielleicht muss man dem Herrn mal klarmachen, dass das Ansinnen der Arbeitskreise nicht ist, die "Knabenerotik" in den Bünden durch eine der Koedukation geschuldete "Lolita-Erotik" zu verdrängen, sondern dem widerlichen Machtmissbrauch, der sich wie ein roter Faden durch sämtliche Bereiche der Jugendbewegung zieht, endlich einmal entschieden entgegen zu treten! |
Und was soll das bringen? Das sind genauso verfestigte Denk- und Erklärungsmuster wie in anderen Bereichen auch. Das lässt sich kaum aufbrechen.
Was man aber machen kann: Öffentlich widersprechen und damit entlarven. Das Zitat scheint ja mE aus einem Druckerzeugnis und nicht aus einem privaten Briefwechsel zu stammen. Da sollte es also möglich sein, auch eine Entgegnung zu verfassen.
Zitat
Und hier handelt es sich um einen aktuellen, aktiven Teilnehmer des vergangenen Meissnerlagers!
|
Und ganz sicher nicht um den einzigen, der nahe am Täterumfeld ist. Auch ich bin dort einem damaligen Eisbrecher-Redakteur Eisbrecher-Autor begegnet, der bis heute Kontakte auch zu verurteilten Tätern hat. Da ich aber für das Gesamtlager kein Hausrecht hatte, konnte ich ihm nur zur verstehen geben, dass er bei uns nicht erwünscht ist.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von jergen am 19.03.2014 - 14:20.
|
Beitrag vom 19.03.2014 - 13:43 |
|
|
|
|
Ruski, diese Abwägung macht nur dann Sinn, da gebe ich dir Recht, wenn man den Kontext rund um den Autor kennt. Da es sich bei dem Autor um einen alten Mann handelt kann man seine Aussagen im Zusammenhang mit denen anderer alter Männer betrachten, die in den Archiven liegen.
Trotzdem gebe ich dir recht, dass seine Aussage zu den erotischen Reitzen der jungen Damen schon wirklich schräg sind!
Seine Argumentation, dass sich der Pädagogische Eros in der Jugendbewegung verloren hat, weil immer mehr Koedukation aufkam, ist natürlich sehr kurz gefasst, aber sicherlich aus seiner Warte nicht ganz unbegründet.
Aber einen KAusalen Schluss zu ziehen, mehr Mädchen weniger Übergriffe ist in der Tat nicht möglich!
Es gibt ja auch unterschiedliche Arten der Übergriffe, die "organisierten" die gemeinschaftlich unter dem Deckmantel des pädagogischen Eros durchgeführt und legitimiert wurden sind ja nur ein Teil, auf denen mein Fokus oft sehr stark gerichtet ist.
Aber das ist ja nicht der einzig mögliche sexuelle Missbrauch und auch nicht der einzige, der in der Jugendbewegung vorkommt.
Der Autor selber hat vermutlich wenig übrig gehabt für die "Blüherei" wie sexueller Missbrauch damals genannt wurde und ist zur Zeit einer derer älteren Herren, die eine Aufarbeitung der Historie eher unterstützen. Andere reagieren da ganz anders...
Ohne dieses Hintergrundwissen mag der Text schräg wirken, mit Hintergrundwissen wirkten die Interpretationen schräg.
Der Text entstammt einer kleinen Publikation aus dem Mindener Kreis, in dem berichtet wird aus den Veranstaltungen in der Jurte des Mindener Kreises. Hier war ich als Referentin vom Autor eingeladen worden unter dem Titel: "Was tun gegen die Blüherei?" Ich glaube der Textausszug gehört in diesen Kontext.
|
Beitrag vom 19.03.2014 - 13:56 |
|
|
|
|
Zitat Original geschrieben von schwarzkönig
Zitat Original geschrieben von Schlumpf
Verlag PojikArt aus Lübeck, den der Nerother Harry Turné gegründet und bis zu seinem Tod geführt hat.
|
Interessant. Ein Nerother.
Wann mag der Typ im NWV aktiv gewesen sein?
Er scheint ja 1928 geboren worden zu sein (http://pickz.de/link.php?q=harry+turn%C3%A9&ur..._LB175.pdf - S. 51, Punkt 26). 1945 war er somit 17.
Also einer, der (wie so manch anderer) in der Nazizeit in der HJ war und dann in der Nachkriegszeit die Bündische Jugend kennenlernte und diese als einen Weg entdeckte, seine ekligen Triebe zu befriedigen? Weiß da jemand Näheres? |
Turné war nach eigenen Angaben Ordensführer der Freibeuter.
|
Beitrag vom 19.03.2014 - 14:40 |
|
|
|
2016 Beiträge
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Ruski
Wirklich widerlich ist aber, dass hier unterstellt wird (da gebe ich Upsi recht), die jungen Mädels (Interessant, dass der gute Herr scheinbar Übergriffe auf minderjährige Mädels nicht als Pädophilie wertet?) wollten die sexuelle Aufmerksamkeit der reifen Führer von den Knaben auf sich selber lenken. Damit wird subtil suggeriert, die Opfer hätten ein ureigenes Interesse an der vermeintlichen "Aufmerksamkeit" ihrer reifen Führungspersonen. In diesem Kontext liest sich das durchaus als grundlegende Legitimierung und das ist wirklich ein Skandal!
Hier geht es dann nicht um kriminellen Machtmissbrauch, sondern um das Buhlen von Knaben (oder eben Mädels) um die sexuelle Aufmerksamkeit ihrer erwachsenen Vorbilder. Eine sehr gängige Verantwortungsverschiebung.
Vielleicht muss man dem Herrn mal klarmachen, dass das Ansinnen der Arbeitskreise nicht ist, die "Knabenerotik" in den Bünden durch eine der Koedukation geschuldete "Lolita-Erotik" zu verdrängen, sondern dem widerlichen Machtmissbrauch, der sich wie ein roter Faden durch sämtliche Bereiche der Jugendbewegung zieht, endlich einmal entschieden entgegen zu treten!
|
Danke für deine Ausführungen, genau das habe ich auch gedacht, nur gerade noch nicht dazu gekommen, das ausführlicher zu schreiben. Ich stimme dir da absolut zu.
|
"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von upsi am 19.03.2014 - 19:57.
|
Beitrag vom 19.03.2014 - 19:56 |
|
|
|
18 Beiträge
|
|
|
Auch absolute Zustimmung von mir.
Habe inzwischen ein bischen gegoogelt zu Edathy, Poijkart, Turnè, Eisbrecher und Balduinstein.... ein unedlich weites Feld, allesamt quer miteinader vernetzt; ein beschämender pädokrimineller "bündischer" Sumpf - da liegen noch unendlich viele Leichen im Keller. Beklemmend.
Sehr ergiebig zum Nachforschen und erschreckend gleichermaßen, da unendlich viele Namen aus den Bünden fallen und Details behandelt werden, die weit über das normalerweise vorstellbare Maß hinausgehen, in den Kommentaren von:
http://www.vtaktuell.net/?p=5911
|
„Die Freideutsche Jugend will nach eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, in innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten. Für diese innere Freiheit tritt sie unter allen Umständen geschlossen ein." |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Felix E. am 19.03.2014 - 22:52.
|
Beitrag vom 19.03.2014 - 22:25 |
|
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Schlumpf
Seine Argumentation, dass sich der Pädagogische Eros in der Jugendbewegung verloren hat, weil immer mehr Koedukation aufkam, ist natürlich sehr kurz gefasst, aber sicherlich aus seiner Warte nicht ganz unbegründet.
|
Darum geht es nicht. Mit der Argumentation, das Koedukation möglicherweise zu einemanderen Blickwinkel innerhalb der Jugendbewegung geführt hat, hätte ich erst einmal weniger Schwierigkeiten. Das Nicht-Akzeptable ist hierbei seine Begründung. Die Präsenz der Mädels mit ihren sexuellen Reizen lenkt, folgt man seiner Argumentation, die Aufmerksamkeit der Erwachsenen von der reinen Knaben-Erotik ab. Wer wird hier grundsätzlich zum Urheber übergriffigen Verhaltens gemacht?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Ruski am 20.03.2014 - 12:44.
|
Beitrag vom 20.03.2014 - 12:40 |
|
|
|
|
@ruski: ja das stimmt!
|
Beitrag vom 20.03.2014 - 12:44 |
|
|
|
|
Zitat Original geschrieben von jergen
Zitat Original geschrieben von schwarzkönig
Zitat Original geschrieben von Schlumpf
Verlag PojikArt aus Lübeck, den der Nerother Harry Turné gegründet und bis zu seinem Tod geführt hat.
|
Interessant. Ein Nerother.
Wann mag der Typ im NWV aktiv gewesen sein?
Er scheint ja 1928 geboren worden zu sein (http://pickz.de/link.php?q=harry+turn%C3%A9&ur..._LB175.pdf - S. 51, Punkt 26). 1945 war er somit 17.
Also einer, der (wie so manch anderer) in der Nazizeit in der HJ war und dann in der Nachkriegszeit die Bündische Jugend kennenlernte und diese als einen Weg entdeckte, seine ekligen Triebe zu befriedigen? Weiß da jemand Näheres? |
Turné war nach eigenen Angaben Ordensführer der Freibeuter. |
Und wann war das?
Hiervon abgesehen: Danke!
|
Beitrag vom 20.03.2014 - 14:33 |
|
|
|
|
Zitat Original geschrieben von schwarzkönig
Zitat Original geschrieben von jergen
[...]
Turné war nach eigenen Angaben Ordensführer der Freibeuter. |
Und wann war das?
Hiervon abgesehen: Danke! |
Das stand nicht dabei. In den Eisbrechern vom Anfang der 80er Jahre wird er als Ex-Nerother angesprochen; er wird wohl spätestens im Rahmen der "Säuberung" nach Oelbs Tod ausgeschieden sein, falls der Orden nicht schon vorher zerfallen ist.
Zum Geschäftsmodell von Turné gab's einen Artikel in der FASZ vom 16.2.2013, S. 3. Habe ich selbst leider nicht und online gibt's das wohl nicht. Falls da jemand dran kommt, wäre ich auch für eine Kopie dankbar.
|
Beitrag vom 20.03.2014 - 16:42 |
|
|
|
|
Hallo Jergen, ich kann ihn dir bei Gelegenheit scannen. Aber erst, wenn ich mal wieder in der Jubi bin. Stand aber nur ein bischen was drin.
Gruß Schlumpf
|
Beitrag vom 20.03.2014 - 19:00 |
|
|
|
|
http://www.spiegel.tv/filme/edathy-posing-videos-2/
Hier ein Link zu einer ganz guten Reportage von SpiegelTV. Krivon Azov und eben jenes PojkArt kooperierten, bzw gruben sich gelegentlich gegenseitig das Wasser ab und kämpften um Urheberrechte und den scheinbar lukrativen Markt.
|
Beitrag vom 21.03.2014 - 08:07 |
|
|
|
470 Beiträge
|
|
|
projkART war eine Edition der KiB Kunstbild Vertriebsgesellschaft mbH aus Lübeck.
http://ttabvue.uspto.gov/ttabvue/ttabvue-91179951-OPP-4.pdf
Mit Azov haben die sich wegen Urheber- und Markenrechtsverletzungen gezofft
(alle Dokumente hierzu: http://ttabvue.uspto.gov/ttabvue/v?pno=91179951&pty=OPP )
Wofür mag die Abkürzung KiB stehen?
Der Verlag existiert noch immer (AG Lübeck, HRB HRB 1779 HL) und wird jetzt von Wolf-Dietrich Turné (sein Sohn?) geführt, der vorrangig als Fotograf und Inhaber des Chapeau Claque in Lübek tätig ist. Ich habe jedoch keinen Grund zur Annahme, dass er die seltsamen Interessen seines alten Herren teilt und weiterführt.
Die sind auch bei fb: https://www.facebook.com/KiB.GmbH.Luebeck
|
Esst mehr Nasenfisch! Singt schmutizge Lieder!
www.komolze.de www.der-codex.de |
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zuletzt von Pato am 21.03.2014 - 13:41.
|
Beitrag vom 21.03.2014 - 12:47 |
|
|
|
|
Zitat Original geäußert von Sebastian Edathy im Spiegel-Interview
(http://www.spiegel.de/politik/deutschland/edathy-s....html)
"Ich bin nicht pädophil. In der Kunstgeschichte hat der männliche Akt, auch der Kinder- und Jugendakt, eine lange Tradition. Man muss daran keinen Gefallen finden, man darf es aber."
|
Der eigene eregierte Penis dienst dem Kunstkritiker somit als Hilfsmittel, wahre Kunst erkennen zu können.
|
Beitrag vom 22.03.2014 - 05:58 |
|
|
|
545 Beiträge
|
|
|
Ein gutes neues Buch zum Thema, gerade im März erschienen: Miller/Oelkers (Hrsg.): Reformpädagogik nach der Odenwaldschule – Wie weiter? (Beltz/Juventa Verlag). Besonders interessant für den bündischen Bereich ist ein Beitrag von Jürgen Oelkers über die Sprache der Reformpädagogik und ihre Gefahr, sexualisierte Gewalt zu decken, z.B. die "Nähe zum Kind" als unbedingter Wert, die Kennzeichnung des professionellen Verhältnisses als "pädagogische Liebe" und die Verortung der persönlichen Beziehung im Mittelpunkt des Lehr-Lern-Verhältnisses. Alles Fragen, die auch – auf ihre eigene Weise – die bündische Gruppe betreffen und diskutiert werden sollten. Auf jeden Fall anders, als im Zitat am Anfang des Fadens zum Ausdruck kommt....
|
Beitrag vom 24.03.2014 - 22:16 |
|
|
|
2016 Beiträge
|
|
|
Zitat Original geschrieben von spirou
Ein gutes neues Buch zum Thema, gerade im März erschienen: Miller/Oelkers (Hrsg.): Reformpädagogik nach der Odenwaldschule – Wie weiter? (Beltz/Juventa Verlag). Besonders interessant für den bündischen Bereich ist ein Beitrag von Jürgen Oelkers über die Sprache der Reformpädagogik und ihre Gefahr, sexualisierte Gewalt zu decken, z.B. die "Nähe zum Kind" als unbedingter Wert, die Kennzeichnung des professionellen Verhältnisses als "pädagogische Liebe" und die Verortung der persönlichen Beziehung im Mittelpunkt des Lehr-Lern-Verhältnisses. Alles Fragen, die auch – auf ihre eigene Weise – die bündische Gruppe betreffen und diskutiert werden sollten. Auf jeden Fall anders, als im Zitat am Anfang des Fadens zum Ausdruck kommt.... |
Danke für den Tipp.
Die Beziehung beziehungsweise der Beziehungsansatz ist ja ein gängiger in der (Sozial-)Pädagogik. Oder ist in dem Buch die Betonung wirklich auf dem Wort 'Persönlich' im Unterschied zu den sonst professionellen Arbeitsbeziehungen?
|
"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
|
Beitrag vom 25.03.2014 - 07:04 |
|