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Sidonid ist offline Sidonid  
14 Beiträge
Sidonid`s alternatives Ego
Das mt der direkten Auseinandersetzung mit dem Freibund stellt aber ein besonderes Problem dar, das auf einem Singewettstreit nicht geklärt werden kann.

1, Der Freibund selbst meines Erachtens keinerlei Mühe unternommen, die gegen ihn gerichteten Vorwürfe zu entkräften oder zu sich sonstwie zu verteidigen. Zumindest wurden weder in diesem Forum, noch an anderer mir bekannter Stelle wirklich mal Gegendarstellungen und Stellungnahmen des Freibundes offengetan. Dabei wäre es doch gerade im Sinne des Freibund slbest Stellung zu beziehen und Vorwürfe zu entkräften. Stattdessen nehmen andere den Freibund in Schutz, indem sie die Vorwürfe als nicht ausreichend oder gegenstandslos abtun. Der Freibund selbst tritt gar nicht in Erscheinung!

Was habt ihr gegen den Freibund?
- Er ist völkisch-nationalistisch!
Woran macht ihr das Fest?
- An seinen Aktionen, Äußerungen der Mitglieder, Zusammenarbeit mit Neonazis...
Könnt ihr da konkretere Vorfälle nennen?
- ja, Beispiel1, Beispiel2, Beispiel3
Naja, das reicht aber als Einzelfälle noch nicht aus. Habt ihr denn nicht mehr?
- Doch Beispiel4, Beispiel5...
Na, aber das waren doch einzelne Personen von denen, die heute gar nicht hier sind. Was betrifft denn alle?
- Die Geschichte des gesamten Bundes, und sein völkischer Bezug in seinen Selbstdarstellungen!
Naja, ist denn der Heimatbezug so schlimm? Und vielleicht haben die sich ja mittlerweile geändert!
- Könntet ihr jetzt auch mal den Freibund auf diese Vorwürfe hin befragen und mal nachhaken, oder müssen WIR immer nur die Antworten liefern?
Nana, das tun wir doch schon...sag mal, ist denn nicht ein Bass gestohlen worden auf der Burg, das finde ich jetzt viel wichtiger!
- Nein, der Bass ist wieder da...
Wunderbar, dann haben wir alles geklärt!
- Aber die Sache mit dem Freibund...
Kommt ihr jetzt wieder mit der ausgelutschten Geschichte???

2. Wenn ich den Freibund ablehne und gegen seine Anwesenheit auf der Burg bin, ist es wohl klar, dass ich mich damit an die Burg wende und nicht an den Freibund.

3. Der Freibund soll gerne seine Chance bekommen, sich zu erklären, wenn er kann. Das aber müsste VOR der Teilnahme an einem überbündischen Treffen passieren, nicht WÄHREND eines Treffens. Denn es ist absurd mit dem betroffenen Bund daürber zu diskutieren, ob er auf die Burg sollte oder nicht....niemand sagt bewusst gegen sich selbst aus! Ebenso absurd ist es zu dsikutieren, ob ein Bund auf die Burg darf, wenn er bereits DA IST!

4. Die Forderung nach einer fairen Auseinandersetzung über den Freibund und dessen Chance, selbst Stellung zu beziehen untersütze ich. Sie kann aber nicht WÄHREND des Beräunertreffens oder WÄHREND einer laufenden Bauhütte passieren. Zumal der Bedarf vieler Teilnehmer an solchen Veranstaltungen zu sein scheint, doch bitte nicht immer gegen andere aufzuwiegeln, sondern sich zu vertragen.

Fazit: Wenn die Burg sowohl die Kritik am Freibund als auch dessen Recht, selbst Stellung zu nehmen, wirklich ernst nimmt, dann muss sie für ein Treffen sorgen, auf dem der Freibund, ob durch eingereichten Text oder anwesende Redende wirklich und explizit Stellung bezieht! Und diese darf nicht ausweichend sein und muss davon überzeugen, dass es sich um keine problematische Gruppe handelt. Solange der Freibund Chancen der Selbsterklärung nicht ergreift, darf er sich nicht beschweren, dass gegen ihn Vorwürfe oder auch Stimmung gemacht werden. Vor allem aber geht es nicht an, dass eine dritte Fraktion die Verteidigung des Freibund an seiner statt übernimmt und Kritik von vornherein abwehrt.

kleiner Nachsatz: Mag sein, dass ich und andere mit dem was wir an verschiedenen kleinen und großen Dingen tun tatsächlich "Front machen" gegen den Freibund. Dann lässt sich aber immer noch nachfragen, ob wir dies mit guter Begründung tun oder nicht! Ich denke es gibt keinen Zweifel, dass Gruppen und Personen Dinge tun, die es erfordern, dass man ihnen die Teilnahme an Treffen verweigert. Interessant ist daher nicht die Frage, ob man überhaupt Gruppen konsequent ausschließen darf, sondern ob im Falle des Freibund genügend Gründe vorhanden sind, um dies zu rechtfertigen. "Front machen" an sich ist noch kein Vorwurf. Nur "Front machen" ohne ausreichenden Anlass.


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Sidonid am 22.03.2013 - 19:32.
Beitrag vom 22.03.2013 - 19:30
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Ruski ist offline Ruski  
RE:
252 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von tolu
in der Auseinandersetzung mit Extremisten habe ich mir sowohl schon mehrfach den Trompeterspruch anhören müssen als auch schon einmal eine Faust ins Gesicht bekommen. Und das fand ich tatsächlich noch dümmer."




Gut dass du das dazusagst. Wussdtre ich ja nicht, dass du das auf eine Faust ins Gesicht beziehst, von der hier noch nie die Rede war. verwirrt

"Das andere hatten wir geklärt."

Du hast eine wirklich beeindruckende Art, "Dinge zu klären".
So machst du es mit Fragen bzgl. Freibund ja auch regelmäßig. grosses Lachen

Zitat repariert, sadarji



http://www.singadjo.de/


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von sadarji am 23.03.2013 - 06:25.
Beitrag vom 22.03.2013 - 20:03
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Malte ist offline Malte  
Moderator
1559 Beiträge
Malte`s alternatives Ego
Dass der Ludwigstein im überbündischen Bereich eine Alleinstellung einnimmt, was den Umgang mit dem Freibund betrifft, hat ganz einfache Gründe.

Im Laufe der Neunzigerjahre schrumpfte das bündische Leben auf dem Ludwigstein auf einen kümmerlichen Restbestand. Es gab im Juni ein inhaltlich immer ausgedünnteres Kirschenfest, bei welchem am Ende gerade noch mal so der obligatorische Kuchen gebacken wurde, ein um sich selbst kreisendes Bündisches Forum sowie einen paar so genannte "Junge Ludwigsteiner". Dann ging das Ganze finanziell den Bach runter und am Ende mit Mord und Totschlag auch moralisch. Anfang des Jahrtausends hatte so gut wie niemand mehr Interesse an diesem Haufen Steine. Das hatte was von allgemeiner Erbausschlagung.

Und dann treffen sich da halt ein paar Menschen, die gerade keine so richtige bündische Heimat haben mit ein paar Leuten die im Kopf sehr viel Heimat haben. Und dann gibt es einen neuen Leiter der Jugendbildungsstätte, der an jugendbewegtem Leben nur das kennenlernt, was innerhalb der Burgmauern stattfindet. Es ist eine Zeit, in der man mit denen arbeiten muss, die bereit sind zu kommen. Und man heißt sogar den Sturmvogel mit offenen Armen willkommen und die Fahrenden Gesellen und den DMWB und den Freibund. Und dann fängt man an, gemeinsame Aktionen zu machen und Raumpatenschaften zu vergeben und Beräunertreffen zu organisieren und das Kirschenfest aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken und das Archiv auf Vordermann zu bringen und am Ende gibt es sogar eine ganz große überbündische Baustelle. Und der harte Kern ist über diese ganzen Jahre derselbe geblieben. Und je länger das geht, desto weniger interessiert doch die Betroffenen was da teilweise an "politischen" Hintergründen besteht. Wichtig ist die "Sache". Und dann wird eben ein Burgfriedenkonzept aufgestellt, dass diesen Bedürfnissen Rechnung trägt und ein paar Verlautbarungen gemacht, um klarzustellen, dass man selber aber sowas von demokratisch und tolerant und was weiß ich ist.

Was vor zehn, zwölf Jahren versäumt wurde lässt sich heute nicht mehr durch Diskussionen revidieren. Allerdings wünsche ich mir manchmal durchaus, die Sache wäre einfach weiter den Bach runter gegangen und heute einfach ein interessantes Mahnmal. Denn sei es wie es ist: der Ludwigstein ist das bedeutendste steingewordene allgemeine Erbe der Jugendbewegung, weshalb aller dortiger Bockmist auch auf alle zurückfällt.




www.myspace.com/bruncken



Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Malte am 22.03.2013 - 20:10.
Beitrag vom 22.03.2013 - 20:05
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Sidonid ist offline Sidonid  
14 Beiträge
Sidonid`s alternatives Ego
D'accord Malte.

Grade deswegen sind Einwände der Art, man solle entweder hingehen und die Füße still halten oder einfach weg bleiben...wie sie auf schwarzzeltvolk.de und auch hier von einigen geäußert wurden...völlig verfehlt.

Die Ludwigstein ist ein Ort mit zentraler Bedeutung für die gesamte Jugendbewegung in Deutschland, und nicht ein Privatheim, wo man eben hinnehmen muss, was die derzeitigen Besitzer grade so tun, oder halt wegbleiben.
Die Verwalter der Ludwigstein haben eine überbündische Verantwortung, Außenwirkung und Bedeutung und müssen ihr gerecht werden. Dazu zählt auch, die Besorgnis über den derzeitigen Kurs ernstzunehmen. Und wenn dieser Kurs beibehalten wird, ist es gerade die Aufgabe der kritisierenden Fraktion, sich fortwährend und entschlossen für die Veränderung dieser Missstände einzusetzen und EBEN NICHT die Ludwigstein dann eben eine Rechte Burg sein zu lassen.

Bei diesem Anstoßen von Veränderung sehe ich viele Wege und Optionen als sinnvoll an, aus je verschiedenen Gründen. Ich habe vollste Sympathie für diejenigen, die den Boykott der Burg als Mittel gewählt haben, denn sie drücken ein klares NEIN aus und beweisen persönliche Integrität. Ebenfalls unterstütze ich den Weg, vor Ort zu sein und durch vielfältige und verschiedene Aktionen auf die Missstände aufmerksam zu machen und damit zu verhindern, dass Konservative, Unkritische und Neurechte harmonisch allein unter sich sind.
Ich selber habe bisher für mich immer den 2. Weg gewählt.
Beitrag vom 22.03.2013 - 21:43
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Die Tiger ist offline Die Tiger  
RE:
527 Beiträge
Die Tiger`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Sidonid
1, Der Freibund selbst meines Erachtens keinerlei Mühe unternommen, die gegen ihn gerichteten Vorwürfe zu entkräften oder zu sich sonstwie zu verteidigen. Zumindest wurden weder in diesem Forum, noch an anderer mir bekannter Stelle wirklich mal Gegendarstellungen und Stellungnahmen des Freibundes offengetan. Dabei wäre es doch gerade im Sinne des Freibund slbest Stellung zu beziehen und Vorwürfe zu entkräften. Stattdessen nehmen andere den Freibund in Schutz, indem sie die Vorwürfe als nicht ausreichend oder gegenstandslos abtun. Der Freibund selbst tritt gar nicht in Erscheinung!


Genau, stattdessen divide et impera im Stellvertreter-Stelldichein.



Music is a release from the tyranny of conscious thought (Kevin Burke)
Gute Laune - immer: http://www.fiddlers.de/
Beitrag vom 22.03.2013 - 21:55
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zille ist offline zille  
RE:
684 Beiträge
zille`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Sidonid
Die Verwalter der Ludwigstein haben eine überbündische Verantwortung, Außenwirkung und Bedeutung und müssen ihr gerecht werden. Dazu zählt auch, die Besorgnis über den derzeitigen Kurs ernstzunehmen

Ganz im Gegenteil: Die konkrete Forderung des RjBs, einem der beiden Gesellschafter der Jugendbildungsstätte auf der LU, den Freibund von weiteren Veranstaltungen auszuschließen, wurde durch massiven *Gegendruck abgewehrt. Wie Malte schon richtig festgestellt hat, gibt es ein handfestes Interesse dem Freibund Brücken zu bauen, egal wieviel Porzellan dafür zerschlagen wird. Seit diesem Vorfall sind meines Wissens zwei Bünde aus dem RjB ausgetreten oder haben es unmittelbar vor.

* Nur unter Androhung der Kündigung des Weiterleitungsvertrages an die Jugenbildungsstätte (also die Kappung der öffentlichen Gelder) waren die beiden von der Situation überforderten RjB-Vertreter bereit, die Forderung ihres Verbandes nicht durchzusetzen. Die Kündigung hätte die Entlassung aller angestellten Mitarbeiter der Jugendbildungsstätte gehabt. Gelinde gesagt hat die Burg ihre eigenen Mitarbeiter als Druckmittel genutzt, um den Freibund auf der Burg behalten zu können - hoffentlich nur ein Pyrrhussieg.



"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens
Beitrag vom 22.03.2013 - 22:26
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tolu ist offline tolu  
263 Beiträge
tolu`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Sidonid
Der Freibund soll gerne seine Chance bekommen, sich zu erklären, wenn er kann. Das aber müsste VOR der Teilnahme an einem überbündischen Treffen passieren, nicht WÄHREND eines Treffens.

Ein erstes Gespräch im größeren Kreis hat auf dem Beräunertreffen 2008 stattgefunden. Dort hatte die Burg zugesichert, dass der Freibund beim nächsten Beräunertreffen nicht auftreten wird, wenn nicht zuvor eine Klärung herbeigeführt worden ist. Es gab dann auf der Meißnernacht 2008 eine Gesprächsrunde "Droht den Bünden ein Rechtsruck?" mit dem Ergebnis, dass dem eindeutig nicht so ist. Allerdings sollten die Gespräche fortgeführt werden, und die Burg wurde darum gebeten zu erläutern, was im Zusammenhang mit rechtsextremen Auffassungen unter dem Wesensmerkmal der Offenheit zu verstehen ist. Es wurde daraufhin ein Termin mit Vertretern aller Leitungsgremien der Burg, ausgewiesenen Kritikern und der FB-Bundesführung anberaumt, um insb. für den Freibund Bedingungen für eine weitere Teilnahme zu formulieren, wozu dann allerdings von den Kritikern niemand erschienen ist. Die Verantwortlichen aus Stiftung, Vereinigung, Jugendbildungsstätte und Archiv haben sich zwei Tage lang mit dem Thema befasst und im Ergebnis das Papier zur Offenen Burg vorgelegt. Damit wurden extremistische Gruppen von der Burg ausgeschlossen zugleich aber auch klar gestellt, dass es unter den Burggästen von deren demokratischer Gesinnung die Burgverantwortlichen überzeugt sind, keine Zwei-Klassen-Gesellschaft mehr gibt. Vom Freibund wurde u. a. gefordert, dass in einem Papier an die Bünde zu konkreten Fragen Stellung bezogen wird, dass die vollständigen Kontaktdaten der Bundesführung offengelegt werden, dass in den folgenden Monaten ein ständiges tel. Gesprächsangebot besteht und dass ein Jahr lang auf allen Burgveranstaltungen jeweils wenigstens ein Mitglied der Bundesführung für Gespräche mit Interessenten aus den Bünden bereitsteht. Diese Bedingungen wurden allesamt erfüllt, und 2010 konnte der Freibund wieder am Beräunertreffen teilnehmen. Die Stiftungsvorsitzende hatte hierzu ein Schreiben an die Bünde gerichtet und auf dem Beräunertreffen 2010 einen überwältigenden Rückhalt von Vertretern sehr vieler Bünde aus allen Richtungen bekommen, die auf der Bühne ein eigenes "Plädoyer für die Offene Burg" verlesen haben. Der Prozess hatte insgesamt zwei Jahre gedauert.

Zitat
Original geschrieben von Sidonid
Wenn die Burg sowohl die Kritik am Freibund als auch dessen Recht, selbst Stellung zu nehmen, wirklich ernst nimmt, dann muss sie für ein Treffen sorgen, auf dem der Freibund, ob durch eingereichten Text oder anwesende Redende wirklich und explizit Stellung bezieht! Und diese darf nicht ausweichend sein und muss davon überzeugen, dass es sich um keine problematische Gruppe handelt. Solange der Freibund Chancen der Selbsterklärung nicht ergreift, darf er sich nicht beschweren, dass gegen ihn Vorwürfe oder auch Stimmung gemacht werden.

Ich schätze, dass die Burg trotz des zweijährigen Prozesses, den ich oben skizziert habe und des anschließenden einjährigen, professionell begleiteten Mediationsverfahrens mit dem RjB erneut dem Wunsch nachkommen würde, ein Treffen zu organisieren, wenn sie darum gebeten wird. Schon damit die, die jetzt erst mit dem Thema konfrontiert werden auch einmal die Möglichkeit erhalten, eine andere Sicht auf die Dinge zu nehmen.

Zitat
Original geschrieben von Sidonid
Die Ludwigstein ist ein Ort mit zentraler Bedeutung für die gesamte Jugendbewegung in Deutschland, und nicht ein Privatheim, wo man eben hinnehmen muss, was die derzeitigen Besitzer grade so tun, oder halt wegbleiben.
Die Verwalter der Ludwigstein haben eine überbündische Verantwortung, Außenwirkung und Bedeutung und müssen ihr gerecht werden.

An der Stelle lehnst Du Dich jetzt etwas weit aus dem Fenster. Denn selbstverständlich musst Du hinnehmen, "was die derzeitigen Besitzer grade so tun". Die derzeitige Besitzerin ist seit 1970 die Stiftung Jugendburg Ludwigstein, die der staatlichen Stiftungsaufsicht unterliegt. Und wenn deren ehrenamtliche Vorstandsmitglieder ihre Freizeit bspw. auf langwierige Mediationsprozesse verwenden, die ihren Zweck nicht erfüllen können, weil die anwesenden Kritiker - wie sich dann herausstellt - gar nicht vertretungsberechtigt sind, dann tun sie das über das hinaus, wofür sie sich gegenüber dem Aufsichtsrat verpflichtet haben - nämlich den Stiftungszweck zu erfüllen. Der Stiftungszweck besteht darin, die Burg als lebendiges Ehrenmal zu erhalten (was hohe Einnahmen voraussetzt) und sie der Jugend zur Begegnung zur Verfügung zu stellen. Eine wichtige Gruppe (etwa 20% der Belegung) sind dabei die Jugendbünde. Dass die Verantwortlichen ihnen besondere Aufmerksamkeit schenken zeigt Dir ein Blick ins Burgportal.

Wenn Du an der Ausrichtung der Burg etwas ändern möchtest, dann solltest Du zunächst Mitglied der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein werden und dort an irgendeiner Stelle in die Verantwortung gehen, um Dich in die demokratischen Entscheidungsprozesse einzuklinken. Als Mitglied wählst Du (i. d. R. mit etwa 150 anderen, davon gegenwärtig ca. 30% Bündische) den Vereinigungsvorstand, der wiederum (etwas vereinfacht) den Stiftungsvorstand ernennt. Dessen ständiger Vertreter vor Ort ist der Burgwart, und der entscheidet im Zweifelsfall, wo's langgeht (s. Organigramm - dort wird auch die Rolle des RjB deutlich). Du kannst Dir diese Ämter auch selbst ans Bein binden (lassen). Hab' ich auch schon gemacht. Nur musst Du wissen, dass Du dann über Jahre hinweg zu nichts anderem mehr kommst - und Du wirst erfahren, dass es gar nicht so einfach ist, Tag für Tag zwischen den unterschiedlichen Interessen, den bestehenden Zwängen und der Verantwortung für einen millionenschweren Wirtschaftsbetrieb mit -zig Mitarbeitern abzuwägen.

Ich kenne die Burg nun schon seit einigen Jahrzehnten und kann Dir garantieren, dass die Mannschaft, die gegenwärtig dort oben am Tun ist, für die Bünde einen außerordentlichen Glücksfall darstellt.
Beitrag vom 23.03.2013 - 03:25
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sadarji ist offline sadarji  
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4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von tolu
Ich kenne die Burg nun schon seit einigen Jahrzehnten und kann Dir garantieren, dass die Mannschaft, die gegenwärtig dort oben am Tun ist, für die Bünde einen außerordentlichen Glücksfall darstellt.

Insbesondere, wenn man die Situation aus den 90er Jahren kennt, als die Bünde gerade mal geduldete Gäste waren (o-ton) und ausser vielleicht dem Kirschenfest und ein, zwei Veranstaltungen rein gar nichts mehr lief. Damals gab es auch engagierte Bündische mit Vorschlägen, wie z.B. den Enno, die aber jahrelang ausgebremst wurden.



Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.
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Ich werfe in schwarz Nebelkerzen und moderiere in rot
Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von sadarji am 23.03.2013 - 08:03.
Beitrag vom 23.03.2013 - 06:40
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Malte ist offline Malte  
RE:
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Malte`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von tolu
und 2010 konnte der Freibund wieder am Beräunertreffen teilnehmen.



In dem Satz fehlt natürlich das Wort "aktiv". 2009 konnte ich mir eine aktive Teilnahme am Beräunertreffen beileibe noch nicht vorstellen. In dem Jahr hat es mich im Landgrafenzimmer in bestimmten Phasen ziemlich gegruselt. Und auch in der AG mit Christoph Stählin wurden teilweise Lieder vorgetragen, wo es mir ähnlich ging ("Das Lied ist über Südtirol und hat auch eine politische Komponente"). Bei Dir liest sich das so, als wäre da eine Quarantäne in Sachen rechter Umtriebe verhängt worden. Keine Legendenbildung bitte. Es gab da einige Phasen beim Beräuner 2009 wo ich mich deutlich unwohl gefühlt habe. Erst im letzten Jahr hatte ich das Gefühl, dass das Beräunertreffen von einer ausreichenden Zahl von Gästen frequentiert wird, dass es auch noch größere brauchbare Singerunden jenseits des Landgrafenzimmers gab. Erst zu diesem Zeitpunkt war eine ausreichende Normalisierung durch Masse entstanden, die mich über meinen Schatten hat springen lassen. 2009 musste man sich das Beräunertreffen als kritischer Begleiter des Burgkurses tatsächlich noch "zumuten", weil man vielfach, wenn man singen wollte, gar keine Möglichkeit hatte, bestimmten Bünden und Gruppen auszuweichen. Und ich habe für jeden Verständnis, der darauf keine Lust hatte.



www.myspace.com/bruncken



Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Malte am 23.03.2013 - 09:24.
Beitrag vom 23.03.2013 - 09:23
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tolu ist offline tolu  
263 Beiträge
tolu`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Malte

Zitat
Original geschrieben von tolu
und 2010 konnte der Freibund wieder am Beräunertreffen teilnehmen.

In dem Satz fehlt natürlich das Wort "aktiv".

Warum? Der Freibund hatte doch schon 2008 aktiv teilgenommen - und von 1992 bis zu seinem Ausschluss (2008) auch aktiv am Würzburger Singewettstreit.

Du zeichnest ein Bild, das - grob gesprochen - so aussieht, als hätten seit der Jahrtausendwende im Wesentlichen "rechte Jugendbünde" das Geschehen auf der Burg bestimmt, und erst 2012 habe sich daran etwas geändert. Dass das falsch ist lässt sich aufgrund der Zahlen aus den vergangenen zehn Jahren eindeutig belegen. In der Zeit, die Du bisweilen "bündische Renaissance" nennst, haben sich Vertreter nahezu aller namhaften Bünde auf der Burg eingebracht (mit Ausnahme der Freischar, und das hatte andere Gründe).

Die einzige Phase in der die Präsenz der Bünde, die 2010 vom Meißnerlager ausgeschlossen worden sind, signifikant war, war dabei das Frühjahr 2009. Seit Ende 2008 waren die bis dahin auf HDJ, Sturmvogel und Freibund konzentrierten Aktivitäten erstmals auf Bünde ausgeweitet worden, die fest im bündischen Spektrum verankert waren. Das und die bis dato beispiellosen Aktivitäten von Jesko und Co. hatten auf der einen Seite zu ungewollten Solidareffekten bei Leuten geführt, die man vorher und hinterher nicht auf der Burg gesehen hat, und die im übrigen auch keinem der Bünde in der Kritik angehörten. Auf der anderen Seite wurden vor dem Hintergrund mehrerer Boykottaufrufe Leute bedroht, die auf die Burg fahren wollten, indem ihnen unter Hinweis auf ihre Berufsaussichten die Aufnahme in die nächste Ausgabe der Schwarzen Fahne in Aussicht gestellt wurde (nicht nur vereinzelt, m. W. aber nicht von Jesko selbst). Das Ganze hatte aus meiner Sicht seinen skurrilen Höhepunkt erreicht, als das Kirschenfest 2009 zum Thema "Jüdische Jugendbewegung - jiddische Lieder" mit einem Spielstück zum Widerstand in der NS-Zeit vorrangig von den Bünden gestaltet wurde, die man "extrem rechts" verortet hatte, während sich kaum ein anderer Bündischer hingetraut hat.

Was da im Ganzen geschah war durchaus gruseliger als der Beräunerabend, den Du beschreibst - wobei es natürlich auch dort die große Singerunde im Gewölbekeller gab, die einen ganz anderen Flair hatte, und die auch Dir nicht entgangen sein kann (ich stand dort neben Dir). Noch gruseliger deshalb, weil es hier nicht um einzelne Irrlichter ging, die eine Singerunde prägen, sondern um totalitäre Dynamiken, die die demokratischen Grundwerte an sich in Frage gestellt haben. Die Burgverantwortlichen hatten - auch hier im PT - mit dem Papier "Eintreten für unsere Demokratie" ungewohnt deutlich dazu Stellung bezogen (Link zu den FG, weil ich es hier gerade nicht mehr finden kann).

Ich denke, dass es jedem (sicher auch mir) schwer fällt, die Entwicklungen objektiv darzustellen. Was ich im PT insgesamt feststelle ist aber, dass Randständiges von einem kleinen Kreis von Leuten immer wieder und so lange herausdestilliert wird, bis ein völlig falsches Bild entsteht. Deine Art ist das eher nicht, aber wenn Du - salopp wie Du bisweilen daherkommst - erklärst, dass Du Dir mit Blick auf die Situation der Burg manchmal wünschst, die Sache wäre einfach weiter den Bach runter gegangen, dann förderst Du das natürlich und jemand, der die Burg nicht kennt, kommt gar nicht umhin anzunehmen, dass in Stiftung, Bildungsstätte und Archiv lauter politische Fehlzünder am Werk sind.

So wie der unbedarfte Leser des Fadens "Beräunertreffen 2013" nach 250 Beiträgen den Eindruck haben muss, dieses Treffen sei irgendeine Veranstaltung rund um einen Verein, der sich "Freibund" nennt, ohne dass ihm auch nur im geringsten die Idee dahinter klar geworden ist - und dass sich da (wie an vielen anderen Orte auch) Dutzende von Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Bünden dafür zerlegen, dass das eine gute Sache wird.
Beitrag vom 23.03.2013 - 11:55
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Sidonid ist offline Sidonid  
RE:
14 Beiträge
Sidonid`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von tolu

So wie der unbedarfte Leser des Fadens "Beräunertreffen 2013" nach 250 Beiträgen den Eindruck haben muss, dieses Treffen sei irgendeine Veranstaltung rund um einen Verein, der sich "Freibund" nennt, ohne dass ihm auch nur im geringsten die Idee dahinter klar geworden ist - und dass sich da (wie an vielen anderen Orte auch) Dutzende von Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Bünden dafür zerlegen, dass das eine gute Sache wird.



Da gebe ich dir natürlich Recht. An Engagement fehlt es nicht, da wird wirklich von vielen Leuten Energie und Herz reingesteckt. Aber dabei sollte nicht vergessen werden, dass für viele "dass das eine gute Sache wird" gerade bedeutet das Problem mit Freibund und Co. anzugehen, zu thematisieren und eine Lösung zu finden...die bisher durch die Aktivitäten und Selbstverständnisse dieser Gruppen für mich derzeit nur Ausschluss bedeuten kann.
Desweiteren will ich auch gar bestreiten, dass auch die Freibünder, der Enno-Bauleiter, und andere viel Engagement und kompetente Arbeit verrichtet haben - wehe dem, der diesen Satz ohne Kontext zitiert - aaaaaaaber...

ich und andere haben dem Freibund niemals vorgeworfen sie seien faul und unengagiert. Ebenso wenig wie wir ihm vorwerfen seine Mitglieder würden sich auf Treffen rüpelhaft aufführen, ihre Instrumente nicht beherrschen oder unglaublich schlecht singen. Wir werfen ihm völkisch-nationalistisches Gedankengut vor, das einfach inakzepabel ist. Da können sie noch so aufopferungswillig, wohl erzogen und musikalisch sein, das trifft den Kritikpunkt nicht.

Und was den starken Focus auf die neurechten Bünde angeht...das ist nunmal derzeit das zentrale Problem auf der Ludwigstein. Schließt diese Bünde aus, und es dürfte hier nur so wimmeln von Einträgen über ein gelungenes Wochenende mit netten Leuten und unbeschwerter Feststimmung. Und an neuen arbeitswütigen Händen dürfte es dann auch wohl kaum mangeln...


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Sidonid am 23.03.2013 - 13:28.
Beitrag vom 23.03.2013 - 13:27
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Malte ist offline Malte  
RE:
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Malte`s alternatives Ego
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Original geschrieben von tolu

Zitat
Original geschrieben von Malte

Zitat
Original geschrieben von tolu
und 2010 konnte der Freibund wieder am Beräunertreffen teilnehmen.

In dem Satz fehlt natürlich das Wort "aktiv".

Warum? Der Freibund hatte doch schon 2008 aktiv teilgenommen - und von 1992 bis zu seinem Ausschluss (2008) auch aktiv am Würzburger Singewettstreit..



Eben. Er konnte wieder aktiv teilnehmen und war 2009 passiv da...und hat die starrenden Feindeshorden weder angestimmt noch mitgesungen (nicht dass das schon wieder kommt).

An die Singerunde im Keller erinnere ich mich auch. Weder von der Größe noch vom musikalischen Niveau stand diese allerdings in irgendeiner Relation zur Runde drei Etagen höher. Das hatte was von kleiner radikaler Minderheit. Ich gebe zu, dass mir die Diskussionen mit Dir leichter fallen, weil ich Dich bei größeren Veranstaltungen zumeist an solchen Orten und zwischen solchen Gruppierungen treffe.

Auch mit der saloppen Art hast Du durchaus recht. Ich sehe sie allerdings eher als Vervollständigung der Bilder, die Sadarji und Du vom Ludwigstein, seinen Veranstaltungen und seinem Bemühen um Demokratie und Toleranz zeichnen.

Und natürlich ich erinnere ich mich des Kirschenfests 2009. Ich hab’ es erst Samstag dorthin geschafft, weshalb ich die AGs nicht mitbekommen habe. Da wurden tatsächlich jiddische Lieder gelernt. Dass sie tatsächlich erst zu diesem Zeitpunkt gelernt worden waren zeigte sich spätestens abends nach dem Konzert, als beim bündischen Gassenhauer „Bej mejn Rebbn“ außer Tiger und mir niemand ein „Lalala“ zwischen den Strophen angestimmt hat. Die ganze Veranstaltung hatte von der Programmatik her etwas Pflichtschuldiges.

Außerdem war da gerade Jeskos Buch herausgekommen (so frisch, dass der Terminus „Broschüre“ sich noch nicht durchgesetzt hatte und tatsächlich überall vom „Buch“ die Rede war, von dem man heute abend jetzt wirklich nicht mehr würde reden wollen). Diesbezüglich wurde das Kirschenfest tatsächlich lebhaft. Sicherlich: die Aktivitäten von Jesko waren beispiellos. Denn so viele Beispiele zu sammeln hatte sich bis dahin noch niemand die Mühe gemacht. Plötzlich verfingen die beliebten Gesprächsmuster nicht mehr von wegen „Einzelfall“, „Privatsache“ etc.. Es wurde tatsächlich das ganze Ausmaß des rechten Einflusses auf die Szene offenbar. Und weil Gegenargumente rar waren, wurden flugs Belege dafür „gesucht und gefunden“, das Ganze zu einer Hexenjagd zu stilisieren. Allzuviel musste Jesko allerdings bis dato nicht zurücknehmen. Und wenn es denn wirklich Trittbrettfahrer gegeben haben sollte, die auf den Zug aufgesprungen sind und persönliche Angriffe lanciert haben, dann waren diese nicht mehr als ein Strohfeuer. Die Gerüchte darüber blieben meist im vagen („nicht nur vereinzelt“).

Im Übrigen ist es natürlich so, dass es wiederum nur dem Freibund geschuldet ist, wenn diese Veranstaltung seitenweise im P.T. diskutiert wird. Seine Anwesenheit ist das wirkungsmächtigste Alleinstellungsmerkmal des Beräunertreffens. Und immer wieder fällt das auf die Burg zurück. Aber Toleranz ist eine große Tugend, die Freibundmitglieder sind ja lediglich freiwillig in einem vergleichsweise kleinen Haufen, der sich „heimattreu“ nennt, weil man in Deutschland sonst keine Möglichkeit hat, mit anderen in bündischer Weise etwas zu erleben. Faktisch haben die FreibündlerInnen keine Wahl und damit auch die Burg nicht. Alle anderen überbündischen Projekte und Veranstaltungen in Deutschland sind einfach nur intolerant und undemokratisch. Und dann wird alles Gute auf der Burg wieder wegen „Randerscheinungen“ in den Dreck gezogen. Und dann ist mal wieder, nach Jahren, Zeit für Kurtchen:

„Kollektivurteile sind immer ungerecht, und sie sollen und dürfen ungerecht sein. Denn wir haben das Recht, bei einer Gesellschaftskritik den niedersten Typus einer Gruppe als deren Vertreter anzusehen, den, den die Gruppe grade noch duldet, den sie nicht ausstößt, den sie also im Gruppengeist bejahend umfaßt.“




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Beitrag vom 23.03.2013 - 14:06
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Original geschrieben von Sidonid
An Engagement fehlt es nicht, da wird wirklich von vielen Leuten Energie und Herz reingesteckt. Aber dabei sollte nicht vergessen werden, dass für viele "dass das eine gute Sache wird" gerade bedeutet das Problem mit Freibund und Co. anzugehen, zu thematisieren und eine Lösung zu finden...die bisher durch die Aktivitäten und Selbstverständnisse dieser Gruppen für mich derzeit nur Ausschluss bedeuten kann.

Dein Nachsatz ist der springende Punkt. Die, die auf der Burg in der Verantwortung stehen, haben ja genau das getan: Sie haben sich in mehreren mehrtägigen Veranstaltungen mit der Sache befasst, haben Stellungnahmen von Fachleuten eingeholt, haben das Ganze auch in unterschiedlichen Konstellationen thematisiert und haben schließlich eine Lösung gefunden. - Nur war das halt eine andere als die, die Du für angemessen hältst.

Zitat
Original geschrieben von Sidonid
Und was den starken Focus auf die neurechten Bünde angeht...das ist nunmal derzeit das zentrale Problem auf der Ludwigstein

Ich denke, aus Deiner Sicht und aus der Sicht einiger anderer ist das so. Wenn Du aber die Verantwortlichen fragst, was die zentralen Probleme auf dem Ludwigstein sind, dann wird da so einiges an Bemerkenswertem zusammenkommen, der Freibund ist mit ziemlicher Sicherheit nicht (mehr) darunter. Er war auf der Burg übrigens auch nie sonderlich engagiert. Die These, dass die Burg den Freibund hofiert hätte und dann nicht mehr ausschließen konnte, weil das negative Auswirkungen auf die Belegungszahlen oder auf das gesamtbündische Engagement hat, trifft - wie so mancher andere Erklärungsansatz - definitiv nicht zu.

Aus Sicht der Verantwortlichen muss es immer darum gehen, im Einklang mit dem Zweck der Teileinrichtungen und dem gemeinsamen Leitbild normative und allgemein gültige Entscheidungen zu treffen, die die Weichen stellen, und die dann in den einzelnen Abteilungen sinnvoll umgesetzt werden können. Die Burg ist ein Ganzes, und das Gästespektrum ist sehr weit. Mit dem Papier zur Offenen Burg haben die Verantwortlichen für Stiftung, Vereinigung, Bildungsstätte und Archiv diesen Prozess 2009 einstimmig abgeschlossen. Das ist seither die verbindliche Messlatte. Und auch wenn ich den Ärger darüber, dass der Freibund im vergangenen Jahr auf dem Zwischentag vertreten war, durchaus teilen kann, wird er damit nicht extremistisch oder kommt mit irgendeinem anderen der festgelegten Kriterien in Konflikt.

Und weil es jetzt schon mehrfach angeklungen ist: Ich äußere mich in dieser Sache nicht, um den Freibund zu verteidigen, sondern weil mir die Wertvorstellungen der Burg wichtig sind. Und die lassen sich nicht nur bis in das Jahr 2001 zurückverfolgen sondern bis in das Jahr 1920. Um diese Zeit (vor der Erklärung von 1963) war der Ludwigstein weitaus offener als heute, und dass sich dort Leute ausgetauscht haben, die im Alltag nicht miteinander geredet hätten, galt schon immer als eine besondere Qualität. Die könnten die Kritiker durchaus auch nutzen, um in Sachen Freibund weiter zu kommen. Nur setzt das halt zunächst einmal voraus, den anderen mit seinen Haltungen anzunehmen - und da sind wir wieder am Anfang.

Zitat
Original geschrieben von Malte
Ich gebe zu, dass mir die Diskussionen mit Dir leichter fallen, weil ich Dich bei größeren Veranstaltungen zumeist an solchen Orten und zwischen solchen Gruppierungen treffe.

Mach' mich nicht "besser" als ich bin - mir ist es beim Beräunertreffen weiter oben einfach zu eng. Ansonsten sind dort Leute dabei, mit denen ich leidenschaftlich gern singe. Und schließlich ist die Burg für mich auch nicht der Ort, an dem ich zwischen Bitburger Fahnenträgern die Internationale mit dem Bauch reflektieren und das bei den Kellerkindern übliche Folgeprogramm abfahren muss (wenn ich damit nicht gerade einer DGB-Gästegruppe das Herz erfreuen kann).

So, und jetzt muss ich mich hier leider ausklinken, sonst schaffe ich mein Wochenendpensum nicht. lesend
Beitrag vom 23.03.2013 - 16:04
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ich kann es nur immer wieder betonen...einen Nazi im Bus ansprechen und ins Gewissen reden ist eine andere Sache, als sich dessen geschlossene Gruppe auf ein Treffen einzuladen. Das gilt auch für Völkisch-Nationale (sind ja keine echten Nazis, denn die wollen ja keinen Holocuast, sondern nur die "eigene Kultur" reinhalten von multikulturellen Einflüssen).

Es gibt Gründe, warum ausschließen, nicht mit jemandem Reden, nicht die Abneigungen abbauen gerechtfertigt und wichtig sein kann...ich möchte niemals meine reflexartige Ablehnung gegen Sexisten, Schläger, Nazis und deren Light-Varianten verlieren, nur weil die doch auch persönliche Gemeinsamkeiten mit mir haben könnten, die aber beim besten Willen nicht das überwiegen, was uns trennt.
Beitrag vom 23.03.2013 - 18:29
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Original geschrieben von tolu
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Original geschrieben von Sidonid
Und was den starken Focus auf die neurechten Bünde angeht...das ist nunmal derzeit das zentrale Problem auf der Ludwigstein

Ich denke, aus Deiner Sicht und aus der Sicht einiger anderer ist das so. Wenn Du aber die Verantwortlichen fragst, was die zentralen Probleme auf dem Ludwigstein sind, dann wird da so einiges an Bemerkenswertem zusammenkommen, der Freibund ist mit ziemlicher Sicherheit nicht (mehr) darunter. Er war auf der Burg übrigens auch nie sonderlich engagiert. Die These, dass die Burg den Freibund hofiert hätte und dann nicht mehr ausschließen konnte, weil das negative Auswirkungen auf die Belegungszahlen oder auf das gesamtbündische Engagement hat, trifft - wie so mancher andere Erklärungsansatz - definitiv nicht zu.



Hey....natürlich macht der Freibund nicht viel Aufwand im Betrieb der Jugendburg. Dessen Aufgaben und Organigramm sind reichlich komplex und der Freibund wirtschaftlich sicher nicht interessant. Warum er aber vor allem kein Thema ist liegt daran, dass die mit ihm zusammenhängende Frage eine ganz ganz einfache ist: Ja oder nein.

Dass hier über 250 Einträge stehen liegt daran, dass es eine moralische Frage ist. Und moralische Fragen schaffen Dramen. Es geht um Freundschaft, Treue, Verrat, Vertuschung und -schleierung, Intrigen. Es ist das große Kino, das im bündischen Rahmen nur noch selten zur Aufführung gelangt. Seinem Mythos wird der Ludwigstein in seinem Starrsinn in jeder Weise gerecht.

Im Übrigen: bei dem, was auf dem Ludwigstein als zentrales Problem angesehen wird muss man zwischen Innen- und Außenansicht unterscheiden.

Zitat
Original geschrieben von tolu
Zitat
Original geschrieben von Malte
Ich gebe zu, dass mir die Diskussionen mit Dir leichter fallen, weil ich Dich bei größeren Veranstaltungen zumeist an solchen Orten und zwischen solchen Gruppierungen treffe.

Mach' mich nicht "besser" als ich bin - mir ist es beim Beräunertreffen weiter oben einfach zu eng. Ansonsten sind dort Leute dabei, mit denen ich leidenschaftlich gern singe.



Ich hab’ Dich doch 2009 beim Kirschenfest in den frühen Morgenstunden des Sonntag erlebt. Das war sicherlich ein ganz anders entspannter Gesichtsausdruck von Dir zwischen Freibund, DMWB und Fahrenden Gesellen als zwischen den „Bitburgfahnenträgern“ – da mache ich mir keine Illusionen. Aber bei Dir sind da trotzdem weniger Berührungsängste als bei vielen anderen, weil Du auch anderes kennst, selbst wenn Deine Leidenschaften inzwischen einseitig geworden sind.




www.myspace.com/bruncken



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Beitrag vom 23.03.2013 - 22:31
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