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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Das Lieder-Board » "Die bunten Fahnen brennen im Wind": Widerstands-Hintergrund?

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56 Beiträge in diesem Thema (offen) Seiten (4): < zurück 1 2 (3) 4 weiter >
Autor
Beitrag
Hawkeye ist offline Hawkeye  
RE:
Moderator
1538 Beiträge
Hawkeye`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von roterwolf

Bei uns im alten Stamm "Roter Wolf", der in der NS-Zeit, nämlich schon beginnend im August 1933, obwohl ausdrücklich verboten, als Pfadfinderstamm der Reichsschaft Deutscher Pfadfinder das Jamboree in Gödöllö / Ungarn besuchte...



Die Reichsschaft Deutscher Pfadfinder wurde meines Wissens "erst" im Mai 1934 verboten. Somit ist eine Fahrt zum Jamboree im Jahr 1933 wohl nicht als Widerstand zu werten.

Gruss
Hawkeye

Edit:
Hat jetzt nichts mit der Sache zu tun, aber war nicht sogar die HJ in Gödöllö vertreten?



A Scout smiles and whistles under all circumstances.


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Hawkeye am 02.01.2012 - 16:22.
Beitrag vom 02.01.2012 - 16:08
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Hawkeye ist offline Hawkeye  
RE:
Moderator
1538 Beiträge
Hawkeye`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Pitt

Die RDP wurde Ende Juni 1933 verboten.
Im August 1933 wurde dieses Verbot von der Reichsjugendführung wieder aufgehoben (ein taktisches Manöver - mehr nicht !)
Im Juni 1934 ereilte die RDP wieder ein Verbot. Diesmal endgültig.



Danke fuer die Info. Also wurde die RDP zeitgleich mit dem Grossdeutschen Bund verboten?

Gruss
Hawkeye



A Scout smiles and whistles under all circumstances.
Beitrag vom 02.01.2012 - 16:25
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Hawkeye ist offline Hawkeye  
Moderator
1538 Beiträge
Hawkeye`s alternatives Ego
Das koennte auch Methode sein.
So kann man sagen: "Seht her. Ich singe sogar Lieder von juedischen Verfassern. Ich kann doch gar nicht so schlecht sein!" ärgerlich



A Scout smiles and whistles under all circumstances.
Beitrag vom 02.01.2012 - 16:45
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Löffel ist offline Löffel  
RE:
3403 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Hawkeye

Das koennte auch Methode sein.
So kann man sagen: "Seht her. Ich singe sogar Lieder von juedischen Verfassern. Ich kann doch gar nicht so schlecht sein!" ärgerlich


Ein Chelm und Widerporst, dem das bekannt vorkommt zwinkern



"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)
Beitrag vom 02.01.2012 - 16:53
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HathiCP ist offline HathiCP  
RE:
Moderator
3846 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Pitt
Eine Abordnung der RDP fuhr, trotz des zu dem Zeitpunkt bestehenden Verbotes, auf Einladung der ungarischen Pfadfinder zum Jamboree. Mit Gaststatus.



Danke Pitt, das wußte ich nicht, aber ob das Widerstand ist.... frage ich mich immer noch verwirrt



Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed!
Beitrag vom 02.01.2012 - 18:20
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frank Diener ist offline frank Diener  
RE: RE:
597 Beiträge
frank Diener`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von HathiCPD

Zitat
Original geschrieben von Pitt
Eine Abordnung der RDP fuhr, trotz des zu dem Zeitpunkt bestehenden Verbotes, auf Einladung der ungarischen Pfadfinder zum Jamboree. Mit Gaststatus.



Danke Pitt, das wußte ich nicht, aber ob das Widerstand ist.... frage ich mich immer noch verwirrt



Hallo ! Vieleicht mal interessant was mein Vater Umba zu der Fahrt schrieb :

Zitat :
Vom 1 - 16. August 19 33 findet das 4. Weltjamboree unter Leitung von Graf Paul Teleki in Gödöllö in Ungarn statt.Natürlich ist man sich des Risiko bewusst,am Jamboree teilzunehmen.Hajo Kindel geht zur Reichsjugendführung und erhält von Tuchewsski die Auskunft, daß gegen die Ungarnfahrt der Reichsschaft keine Bedenken bestehen, eine Beteiligung am Jamboree aber unerwünscht sei.Ebbo und Rulle sprechen sich ab,vorsichtshalber in Ziviel nach Ungarn zu reisen,Die Leitung der Fahrt übernimmt Hajo Klopp.
Die rund 50 RDPer, unter ihnen auch Erich von Pfeil und Hans Kössling (Heino) treffen sich zunächst in der Jugendherberge Dresden,gehen bei Tetschen/Tschechei über die Grenze und legen dort ihre Kluft an.In Budapest marschieren die Deutschen zünftig durch die Stadt, und werden von ungarischen Pfadfindern herzlich begrüßt.
Rulle Jürgens kommt mit dem Motorad nach, aber er hat Pech. Abends im Hotel in Budapest trifft er den Stabchef der Hitlerjugend, Carl Nabersberg.Der teilt ihm mit, daß er außdrücklich Anweisung gegeben habe, die RDP Gruppe dürfe Budapest nicht berühren und dürfe keine Uniformen tragen und nun seie man in voller Montur durch Budapest marschiert.Die Fahrt sei ab sofort verboten.Rulle sucht darauf hin am nächsten Morgen die Gruppe und findet sie auch prompt im Jamboree,Proforma schließt er er dann Hajo Klopp aus dem Bund aus und verbietet den anschließenden Klotzmarsch zum Plattensee.
Natürlich fand der Marsch statt,Ebbo Plewe ist wie üblich mit einem Freiflug nach Budapest gekommen und ist Gast von Graf Paul Teleki, den er ausfuhrlich über die Situation in Deutschland unterrichtet.Mit Teleki wird auch über eine mögliche Anerkennung der Danziger Pfadfinderschaft gesprochen.Die Danziger Pfadfinder sind als Mitglieder des deutschen Pfadfinderverbandes auf dem Jamboree.Die Leitung hat Otto Hess,der zugleich HJ - Führer ist.
Aber zurück zum Jamboree.Während die deutsche Gruppe schon Richtung Plattensee abgerückt ist und Rulle und Ebbo gerade das Jamboree verlassen,laufen sie Nabersberg noch mal in den Weg.Naberrsberg hatte sich ebenfalls auf dem riesigen Jamboreegelände umgesehen und gab sich recht aufgeräumt.Er erzählt, er habe deutsche Volksgruppen in Ungarn besucht und nurmal reingeschaut.Dann gab er unvermittelt zu erkennen, daß er möglicherweise selbst die Rolle des Auslandsfeldmeisters der Reichsschaft übernehmen wolle, falls die Partei sich entschließen würde, die RDP nicht zu verbieten,Ebbo und Rulle waren über diese Mitteilung dermaßen perplex, daß sie nur ausweichend antworteten.Zum guten Schluß bekommt auch noch der schweizer Bundesführer Walter von Bonstetten den peinlichen Auftritt mit.Er kann sich nicht verkneifen zu sagen, sowas habe ja nicht passieren können, wenn die Deutschen gleich in IB eingetreten wären und auf Feierlichkeiten auf dem Jamboree hätten verzichten können.Hitler hätte nie gewagt, international anerkannte deutsche Pfadfinder zu verbieten.Ja, so naiv war man noch zu dieser Zeit.Übrigens war Bonstetten nach Ebbos Angaben ein wütender Freimaurer und Judengegner.Sowas gab es nicht nur in Deutschland.
Die RDP-Gruppe hatte eine Postkarte an Baldur von Schirach aus Budapest abgeschickt mit dem Bemerken "trotz alledem" und unleserlichen Unterschriften bis auf die eines Götz von Berlichingen.Natürlich konnte sich Schirach denken,vom wem die Karte kam.
Zur besseren Kentnis des nun folgenden muß man wissen, daß Rudolf Jurgens,Eberhard Plewe und Walter Jansen, sowie etliche andere Pfadfinderführer ihre Mitgliedschaft in der NSDAP beantragt hatten und zum 1.5.1933 in die Partei aufgenommen worden waren.Mündlich war im Bund übrigens die Parole ausgegeben worden : "Alle in die Partei, damit wir erhalten bleiben ".
Zitat Ende

aus Bundesseminar Geschichte BdP 1988

HgP Holzwurm-Petterweil




Morgen ist Heute schon Gestern

http://www.lilienwald.de/
Beitrag vom 02.01.2012 - 19:08
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frank Diener ist offline frank Diener  
RE: RE: RE:
597 Beiträge
frank Diener`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Pitt


1936 wird sich wohl kaum noch jemand getraut haben, dem Reichsjugendführer eine Karte zu schreiben und diese mit Götz von Berlichingen zu unterzeichnen (das traue ich mir ja noch nicht einmal unter meine Steuererklärungen zu setzen. Obwohl ich das gerne würde...).

Grüsse
Pitt



Das man am Anfang die Maschinerie unterschätzt hat, steht außer Frage.Jeder Führer/Bund versuchte für sich die beste Lösung zu finden.Wie auch immer.Legendenbildungen in der Nachkriegszeit waren an der Tagesordnung.
Trotzdem gab es während der Nazizeit auch genug " Bündische "die verhaftet oder umbgebracht wurden.

Ebbo und Michael wurden übrigens, vor dem Attentat auf Hitler am 17.Juli,über selbiges informiert.

Innerhalb der Jugendbewegung wurden auch viele Spitzel aus den eigenen Reihen, von der Gestapo angeworben.
Spätestens mit den ersten Verhaftungen,Hinrichtungen und KZ - Besuchen war jedem klar, auf was er sich einläßt,wenn er sich weiter für Pfadfinderische Ideale einsetzt.
aus der Zeit 1938 :

Zitat Umba :

1938 wird ein hartes Jahr.Ein ehemaliger DPBler (Fasterling) aus Jena, der eine Dissertation über Jugendarbeit geschrieben hat,schickt sie Ebbo und bittet Ihn, in Berlin eine Stelle zu besorgen.Das kann Ebbo natürlich nicht, da sein Einfluß verständlicherweise ziemlich flöten ist.Der "junge Mann " gibt also Ebbos Äußerungen über ein "viertes Reich" wieder und die Gestapo bringt ihn mal wieder zum Verhöhr.Littmann und Guthsmann werden nach Berlin zitiert und die Gestapo teilt mit, daß man keine Verwendung mehr für sie hat.----------- Michael wird in Belgien als Joppich verhaftet, die Gestapo erwirkt seine Überstellung nach Deutschland und er bekommt einen regelrechten Prozess.Sechs Wochen sitzt er in U-Haft.
Herbert Adam kommt im Fruhjahr 1938 ins KZ Dachau, dann nach Buchenwald.In der "Reichskristallnacht" am 9.11.38 wird er ermordet.Am 12.11. bekommt seine Mutter die Mitteilung, daß er an Lungenentzündung gestorben sei und seine Urne gegen Hinterlegung von 11,50 Reichsmark in Weimar abgeholt werden kann. - Frau Adam nimmt Gift.
Am 2. November wird Ali (Dr. Alexander Lion ) verhaftet -------- auch Teuber und Loni Prohaska,die Verbindungsfrau zwischen deutschen und österreichischen Pfadfindern.
Ali kam nach leidvollen Prozessen am 9.Juni 1939 wieder frei. Verhaftet werden in der Reichskristallnacht Heino Kössling,Michael,Erich von Pfeil und Rulle.-Ebbo wurde an seinem Geburtstag verhaftet.

Zitat ende.

Zur Spitzeltätigkeit kann zum Beispiel Dirk Hespers, der Sohn von Theo Hespers, und Arno Klönne mehr Licht in diesen braunen Sumpf bringen.

HgP Holzwurm-Petterweil

Edit: Mißverständlichkeit geändert




Morgen ist Heute schon Gestern

http://www.lilienwald.de/


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von frank Diener am 03.01.2012 - 03:08.
Beitrag vom 03.01.2012 - 00:28
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HathiCP ist offline HathiCP  
RE: RE: RE:
Moderator
3846 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Pitt
Wiederstand im Sinne von Systemveränderung oder gar Systembekämpfung ist das nicht.
Vielmehr wollte man ein kleines Stückchen Selbstbestimmung und Freiheit verteidigen.



Das würde ich so auch sehen und ist ja schon mehr als manch anderer getan hat. Ich will auch niemanden was absprechen, aber mir, mit der "Gnade der späten Geburt", kommt es immer wieder so vor als ob Deutschland voller Widerständler war. Da nehme ich z.b. meinen Bund auch nicht aus. Viel Stämme der CPD wurden im Laufe des Sommers in die HJ freiwillig überführt, viele davon gibt es heute wieder und sie berufen sich dennoch darauf verboten worden zu sein. Ich gehe davon aus, dass dies in anderen Bünden nicht anderst war. Das soll kein Vorwurf sein, sondern eine reine Feststellung. Es waren wenige die echt Widerstand leisteten und viele die ihren "Widerstand" erst nach 1945 entdeckten.
Seine eigenen Lebensumstände abzusichern oder zu bewahren ist kein Widerstand ....

Es mag auch Einzelfälle gegeben haben in denen Verhaftung und Denunzierungen eine Rolle gespielt haben, auch Einzelne die tatsächlich Widerstand geleistet haben, aber das generelle, ich hab da Lieder gesungen die dagenen waren oder hab so was gemacht das nicht erlaubt (aufs Jamboree gefahren z.b.) war, ist noch kein Widerstand...zumindest von außen rational betrachtet...



Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed!


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von HathiCPD am 03.01.2012 - 09:05.
Beitrag vom 03.01.2012 - 07:08
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Nachtwache ist offline Nachtwache  
1003 Beiträge
Nachtwache`s alternatives Ego
Da stellt sich mir die Frage, was macht ein Lied zu einem Widerstandslied?

Ist es der Autor?
Ist es der Text?
Ist es Ort oder Zeit der Entstehung?
Sind es die Gelegenheiten, zu denen es gesungen wurde?
Oder ist es der Mythos (nicht negativ gemeint), der das Lied umhüllt?



-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt --
Beitrag vom 03.01.2012 - 10:56
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Löffel ist offline Löffel  
RE:
3403 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Nachtwache
Da stellt sich mir die Frage, was macht ein Lied zu einem Widerstandslied?

Viel eher stellt sich mir die Frage, wo beginnt politischer Widerstand?
Nicht umsonst unterscheidet man zwischen passivem und aktivem Widerstand. Der politische Ungehorsam ist m. E. nach zumindest eine Form von passivem Widerstand, immerhin haben die Pfadfinder/Bündischen Regierungs- und Parteiorganisationen mit ihrem Tun auf Trab gehalten.

Zitat
Original geschrieben von Hathi
Es mag auch Einzelfälle gegeben haben in denen Verhaftung und Denunzierungen eine Rolle gespielt haben, auch Einzelne die tatsächlich Widerstand geleistet haben, aber das generelle, ich hab da Lieder gesungen die dagenen waren oder hab so was gemacht das nicht erlaubt (aufs Jamboree gefahren z.b.) war, ist noch kein Widerstand...zumindest von außen rational betrachtet...


So einfach finde ich die Definition nicht. Was meinst du denn mit "tatsächlichem Widerstand"?



"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von L&ouml;ffel am 03.01.2012 - 11:52.
Beitrag vom 03.01.2012 - 11:51
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Nachtwache ist offline Nachtwache  
1003 Beiträge
Nachtwache`s alternatives Ego
@ Löffel:
deine Frage ist berechtigt.



-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
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Beitrag vom 03.01.2012 - 11:57
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HathiCP ist offline HathiCP  
RE: RE:
Moderator
3846 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Löffel
So einfach finde ich die Definition nicht. Was meinst du denn mit "tatsächlichem Widerstand"?



Widerstand, in dem von mir gemeinten Sinne, ist eine aktive Aktion zum Beseitigen oder Schaden einer Gewaltherrschaft, auch Aktionen die die Unrechtmäßigkeit einer Regierungsform dastellen (Flugblätter, Wand"gemälde"), ist in meinen augen Widerstand.

Aktionen oder Handlungen die getan werden, um seinen eigenen gewohnten Lebensbereich zu schützen und keine weite Auswirkung auf die Allgemeinheit hat, ist für mich eine innere Retirade, Trotz, falsche Einschätzung der Lage,....was weiß ich noch. Kann natürlich genauso berechtigt sein,...mir ist auch klar, dass es da Grauzonen gibt.

Aber ich wende mich dagegen dass jeder der Mitte 33 noch in einer entsprechenden Gruppe war, oder Lieder mit doppelter Deutungsmöglichkeit gesungen haben, sofort zum Widerstand gegen die Nazis hochgejubelt werden, das wird denen nicht gerecht, die dafür bewußt Leib und Leben auch in späteren Jahren eingesetzt haben!





Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed!
Beitrag vom 03.01.2012 - 12:16
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HathiCP ist offline HathiCP  
RE: RE:
Moderator
3846 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Löffel
Regierungs- und Parteiorganisationen mit ihrem Tun auf Trab gehalten.



Dann war jeder der einen politischen Witz erzählt hat nach deiner Auffassung ein Widerständler? Wenn du es so siehst dann verstehe ich dass mindestens 80% der Deutschen im passiven politischen Widerstand waren....



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Beitrag vom 03.01.2012 - 12:19
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Löffel ist offline Löffel  
RE: RE: RE:
3403 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von HathiCPD
Dann war jeder der einen politischen Witz erzählt hat nach deiner Auffassung ein Widerständler? Wenn du es so siehst dann verstehe ich dass mindestens 80% der Deutschen im passiven politischen Widerstand waren....

Ich versuche es mal mit der Definition von Wikipedia:

Zitat
Als Widerstand wird die Verweigerung des Gehorsams oder das aktive oppositionelle Handeln gegenüber der Obrigkeit oder der Regierung bezeichnet.

Dabei ist es zunächst von nachgeordneter Bedeutung, ob die Machthaber, gegen die Widerstand geleistet wird, die Herrschaft legal, legitim oder aber illegal ausüben. Bewertungen wie „gerechtfertigter Widerstand“, Ziele und Mittel des Widerstands, moralische und rechtliche Belange setzen einen Betrachter-Standpunkt voraus: es kommt darauf an, von wem, an welchem Ort und zu welcher Zeit die Bewertung vorgenommen wird. Der Widerständige wird den Widerstand immer anders bewerten als der, gegen den sich der Widerstand richtet. Letzterer aber ist in der Regel die „Obrigkeit“, die gleichzeitig die Definitionsmacht über Recht und Gesetz innehat. Widerstand befindet sich entsprechend außerhalb der gesetzten Ordnung.

---


Die Formen des Widerstands sind unterschiedlich und hängen in hohem Maße von den herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen und Regeln ab. So wird zum Beispiel unterschieden zwischen passivem und aktivem Widerstand, wobei Ersterer den gewaltlosen Widerstand, Zweiterer den militanten, gewaltsamen Widerstand meint.

Formen des Widerstands sind beispielsweise die innere Emigration, ziviler Ungehorsam, gewaltloser Widerstand, Spaßguerilla, direkte Aktion und gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Obrigkeit oder der Staatsmacht. Der Fall des gewaltsamen Widerstands stellt für die Ausübenden zumeist ein ethisches Dilemma dar. Bertolt Brechts Gedicht An die Nachgeborenen beschreibt dieses Dilemma mit dem Satz: „Ach, wir, die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit, konnten selber nicht freundlich sein.“ Eine extreme Form des gewaltsamen Widerstandes stellt der Terrorismus dar.

Widerstand kann sowohl individuell, kollektiv oder hierarchisch organisiert sein. Die Organisation des Widerstands in und durch Gruppen werden als Widerstandsbewegung bezeichnet.



Jemand der also vorsätzlich gegen Gesetze eines Staates verstößt, in dem er verbotene Lieder singt oder verbotene Zeltlager besucht und damit rechnen muß, dass er dafür bestraft wird, leistet zivilen Ungehorsam, sogar ziemlich aktiv. Das ist etwas anderes, als Witze erzählen.



"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)
Beitrag vom 03.01.2012 - 13:16
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HathiCP ist offline HathiCP  
RE: RE: RE: RE:
Moderator
3846 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Löffel

Jemand der also vorsätzlich gegen Gesetze eines Staates verstößt, in dem er verbotene Lieder singt oder verbotene Zeltlager besucht und damit rechnen muß, dass er dafür bestraft wird, leistet zivilen Ungehorsam, sogar ziemlich aktiv. Das ist etwas anderes, als Witze erzählen.



Ach ja, du mußt mehr Wikipedia lesen:

Zitat
Erzählte man in der Zeit des deutschen Nationalsozialismus einen Flüsterwitz und wurde dabei denunziert oder von der Gestapo erwischt, musste man mit einer Anzeige oder Verhaftung rechnen. In einigen Fällen wurden die Beschuldigten auch vor Gericht verurteilt. Als Begründung wurde einst entweder Beleidigung, ein Verstoß gegen das „Heimtückegesetz” oder später auch Wehrkraftzersetzung benutzt. ...... Zwar liegen bisher lediglich regional begrenzte Studien vor, jedoch scheint erkennbar, dass die Witze primär in der sozialen Unterschicht entstanden und häufig auch NSDAP-Mitglieder zu den Verbreitern der Witze gehörten.




Aber sei es drum, wenn es das Ego eines Einzelnen oder einer Gruppe aufpoliert wegen einer Reise, ein paar Lieder oder eines Pfiffes als dem Widerstand zugehörig zu fühlen und zum Sturz des Diktators beigetragen zu haben, dann sei es halt so....so entstehen Legenden und die können sooo schön sein. Ich kann die Ansicht nicht teilen, aber mir wurde vor kurzem eh' gesagt, dass ich viel zu rational sei.....das wird wohl mein Problem auch hier sein!





Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed!


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von HathiCPD am 03.01.2012 - 14:02.
Beitrag vom 03.01.2012 - 13:57
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